CATL-Chef: Musk hat keine Ahnung von Akkus, 4680-Zelle wird scheitern.
Zusammenfassung
CATL-Chef Robin Zeng kritisiert Teslas neue 4680-Batteriezellen
Zeng: Elon Musk weiß nichts von Batterieherstellung
Tesla kämpft mit Kosten- und Produktionsproblemen bei neuen Zellen
CATL ist weltweit größter Hersteller von E-Auto-Batterien
Zeng bemängelt Musks unrealistische Zeitpläne für Entwicklungen
Trotz Kritik: Zeng respektiert Musks Innovationsgeist in anderen Bereichen
Ob Teslas 4680-Zellen erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten
Teslas neue Batteriezellen werden "scheitern und niemals erfolgreich sein". Diese Auffassung vertritt Robin Zeng, Gründer des chinesischen Batterieherstellers CATL, der damit Elon Musks jüngste Technologie-Entscheidung heftig kritisiert.
Musk setzt Tesla-Team unter Druck
Die von Tesla entwickelte "tabless" 4680-Zelle soll laut Unternehmensangaben fünfmal mehr Energiekapazität bieten als herkömmliche Batterien. Tesla verkündete im September, bereits 100 Millionen dieser Zellen produziert zu haben, doch laut eines Berichts von The Information kämpft das Unternehmen weiterhin mit Kosten- und Produktionsproblemen. Musk soll seinem Team aber eine Frist bis Ende des Jahres gesetzt haben, diese Herausforderungen zu lösen.
Zeng berichtete nun gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass er und Musk im April während eines Treffens in China eine intensive Diskussion über die Technologie führten. "Ich habe es ihm gezeigt, und er war still", sagte Zeng. Seiner Meinung nach weiß Musk nicht, wie man Batterien herstellt. Trotzdem räumte er ein, dass der Tesla-Chef in anderen Bereichen wie Software, Hardware und Mechanik talentiert sei.
CATL, der weltweit größte Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge, liefert unter anderem Batterien für Teslas in China sowie für Ford-Modelle wie den Mustang Mach-E und den F-150 Lightning in Nordamerika. CATL spezialisiert sich auf Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP), die zwar weniger Reichweite bieten, dafür aber kostengünstiger und langlebiger sind.
Enger Zeitrahmen
Zeng äußerte sich auch zu Musks Umgang mit Zeitplänen. Er kritisierte, dass der Tesla-Chef regelmäßig unrealistische Fristen setze - ein Problem, das sich etwa auch bei der Entwicklung der Full-Self-Driving-Technologie zeigt. "Vielleicht braucht es fünf Jahre, aber er sagt zwei Jahre", so Zeng. Auf Nachfrage, warum Musk so vorgehe, habe dieser geantwortet, er wolle seine Mitarbeiter unter Druck setzen.
Trotz der Differenzen scheint Zeng Musks Innovationsgeist zu respektieren, sieht jedoch klare Schwächen in dessen Batteriewissen. Ob die umstrittenen 4680-Zellen tatsächlich den Durchbruch bringen, bleibt abzuwarten - die Konkurrenz von CATL scheint jedenfalls überzeugt, dass der Ansatz zum Scheitern verurteilt ist.