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Meine Lieben,
Jensen Huang baut sich immer mehr ein zweites Standbein auf. Und Nvidia wird immer mehr zu einer KI Beteiligungsgesellschaft.
Genialer Jensen Huang
Der KI- und Datencenter-Spezialist Nebius, an dem auch Nvidia beteiligt ist, hat am Dienstag seine Quartalszahlen vorgestellt. Die fielen stark aus.
Erst vor wenigen Tagen hat KI-Hyperscaler CoreWeave ein starkes Quartalsergebnis präsentiert und ist von Anlegerinnen und Anlegern seither gefeiert worden: Um fast 40 Prozent hat sich die Aktie in nur 5 Tagen verteuert. Das Plus gegenüber dem Stand vor einem Monat liegt sogar bei 145,6 Prozent.
Eine ähnlich beeindruckende Bilanz haben die Anteile von Nebius mit einem Plus von knapp 89 Prozent in vier Wochen zu verzeichnen. Das in den Niederlanden ansässige KI-Infrastrukturunternehmen verfolgt eine Doppelstrategie: Einerseits stellt Nebius wie CoreWeave anderen Unternehmen Rechenleistung zur Verfügung, andererseits wird diese auch für das Training eigener KI-Modelle genutzt.
Plus 385,1 Prozent: Explosives Umsatzwachstum!
Am Dienstag hat das Unternehmen, an dem auch KI-Hardware-Pionier Nvidia mit 1,2 Millionen Aktien (aktueller Marktwert rund 47 Millionen US-Dollar) beteiligt ist, seinen Geschäftsbericht vorgestellt – der konnte sich mehr als sehen lassen!
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um sagenhafte 385,1 Prozent auf 55,3 Millionen US-Dollar. Vor 12 Monaten hatte der Umsatz bei gerade mal 11,4 Millionen US-Dollar gelegen. Einen noch stärkeren Anstieg verzeichneten die jährlich wiederkehrenden Erlöse (AAR), die um 684 Prozent auf 249 Millionen US-Dollar explodierten.
Diese gelten für Software- und Cloud-Computing-Unternehmen als besonders wichtig, da sie für margenstarke und finanziell gut sichtbare Umsätze sorgen. Ermöglicht wurde der starke Anstieg der Geschäftstätigkeit vor allem durch eine hohe Nachfrage, die mithilfe neuer Datenzentren in Island, sowie den US-Bundesstaaten Kansas und New Jersey bedient werden konnte.
Verluste wachsen nach Anstieg der Betriebskosten
Noch ist das Unternehmen jedoch nicht profitabel. Der bereinigte Verlust kletterte von -77,6 Millionen US-Dollar um 19 Prozent auf 92,5 Millionen US-Dollar. Immerhin beim operativen Ertrag (EBITDA) gelang eine Verbesserung. Hier konnten die Verluste um 12 Prozent auf 62,6 Millionen US-Dollar reduziert werden.
Ursächlich für den Anstieg des Nettoverlustes sind stark gestiegene Betriebskosten in Zusammenhang mit der Inbetriebnahme neuer Datenzentren. Auch die Aufwendungen für Aktienvergütungen stiegen stark, halten sich mit 17,6 Millionen US-Dollar aber in Grenzen.
Rasantes Wachstum und EBITDA-Profitabilität angepeilt
Seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr hat Nebius bestätigt. Angestrebt wird ein Konzernumsatz in Höhe von 500 bis 700 Millionen US-Dollar. Die jährlich wiederkehrenden Umsätze im KI-Geschäft schätzt Nebius sogar auf bis zu 1 Milliarde US-Dollar.
Hinsichtlich der Profitabilität setzt das Unternehmen darauf, bereits in der zweiten Jahreshälfte unter Berücksichtigung von Bereinigungen ein positives EBITDA zu erreichen. Mittelfristig wird eine EBITDA-Marge von 20 bis 30 Prozent angestrebt.
Um weiter kräftig wachsen zu können, sollen bis zu 2 Milliarden US-Dollar investiert werden. Diesen Luxus kann sich das Unternehmen dank einer üppigen Bar- und Liquiditätsreserve von rund 2,5 Milliarden US-Dollar mühelos leisten.
Kursverdopplung in nur wenigen Wochen
Anlegerinnen und Anleger zeigten sich vom steilen Wachstumspfad des Unternehmens begeistert und belohnten die Aktie zeitweise mit Kursaufschlägen von acht Prozent. Einen Teil seiner Gewinne gab das Papier im Laufe des Handelstages jedoch wieder ab und ging schließlich mit einem Plus von 4,2 Prozent aus dem Handel.
Gewinnmitnahmen sind angesichts einer Kursverdopplung in nur wenigen Wochen keine Überraschung und könnten angesichts eines RSI-Wertes von 78 Punkten (als überkauft gilt ein Wert bereits ab 70 Zählern) in den kommenden Tagen vermehrt auftreten. Insgesamt macht die Aktie aber einen starken Eindruck und dürfte mittelfristig auf ihr bei 50,87 US-Dollar erzieltes Jahreshoch zurückkehren.
Fazit: Ein KI-Überflieger in the making?!
Nebius verfügt über ein vertikal integriertes KI-Geschäftsmodell mit Datenzentren, deren Rechenleistung sowohl vermietet als auch selbst genutzt wird. Dadurch kann das Unternehmen an der kompletten Wertschöpfungskette teilhaben.
Das sorgt für ein explosives Umsatzwachstum mithilfe dessen Nebius darauf hofft, noch in diesem Jahr EBITDA-Profitabilität erreichen zu können. Ist das der Fall, dürfte die Erholung der Aktie nach ihrem Crash im April anhalten und schon bald das bisherige Jahreshoch übertreffen. Anlegerinnen und Anleger sollten aber ähnlich wie bei CoreWeave den noch sehr spekulativen Charakter insbesondere der Unternehmensbewertung berücksichtigen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/19374438-kursverdopplung-385-1-prozent-umsatz-nvidia-beteiligung-explodiert