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Carl Zeiss Meditec AG / Schlagwort(e): Jahresbericht/Jahresergebnis
Carl Zeiss Meditec schließt das Geschäftsjahr 2023/24 mit leicht rückläufigem Umsatz ab – Prognose für bereinigtes EBIT erreicht
11.12.2024 / 07:00 CET/CEST
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Carl Zeiss Meditec schließt das Geschäftsjahr 2023/24 mit leicht rückläufigem Umsatz ab – Prognose für bereinigtes EBIT erreicht
Restriktives Investitionsklima und schwache Verbraucherstimmung belasten Umsatz- und Ertragsentwicklung
JENA, 11. Dezember 2024
Carl Zeiss Meditec erreichte im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von rund 2.066,1 Millionen Euro (Vj. 2.089,3 Millionen Euro). Dies entspricht einem Umsatzrückgang von -1,1 % (währungs- und akquisitionsbereinigt: -4,8 %). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging auf rund 245,9 Millionen Euro (Vj. 362,9 Millionen Euro) zurück und lag damit etwa im Mittelfeld der Guidance nach 9M 2023/24 von 225 – 275 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge, bezogen auf den Umsatz ohne den Beitrag aus der DORC-Akquisition, betrug 12,5 % (Vj. 17,4 %).
Im Geschäftsjahr 2023/24 konnte der strategische Geschäftsbereich (Strategic Business Unit, SBU) Ophthalmology mit einem Umsatz von 1.589,2 Millionen Euro (Vj. 1.576,5 Millionen Euro) ein leichtes Wachstum von +0,8 % (währungsbereinigt: +1,8 %, währungs- und akquisitionsbereinigt: -4,5 %) verzeichnen. Der erstmalige Beitrag aus der Akquisition des auf Netzhautchirurgie spezialisierten Unternehmens DORC[1] belief sich dabei auf 99,9 Millionen Euro.
In der Berichtsperiode führten ein schwächerer Verbrauchsmaterialienabsatz, insbesondere im Zusammenhang mit dem bereits im ersten Halbjahr erfolgreich abgeschlossenen Vorratsabbau chirurgischer Verbrauchsmaterialien im chinesischen Vertriebskanal und dem Volume-Based-Procurement von Intraokularlinsen in China sowie eine rückläufige Nachfrage im Gerätegeschäft, bedingt unter anderem durch das hohe Zinsniveau und gestiegene Finanzierungskosten sowie gesundheitspolitische Unsicherheiten in einigen Kernmärkten wie Nordamerika, Deutschland und Japan, zu Umsatzrückgängen. Stützend wirkte sich die Konsolidierung von DORC im zweiten Halbjahr aus.
Der strategische Geschäftsbereich Microsurgery erreichte einen Umsatz von 477,0 Millionen Euro (Vj. 512,8 Millionen Euro), was einem Rückgang von -7,0 % (währungsbereinigt: -5,6 %) entspricht. Ursächlich hierfür war in erster Linie ein schwaches Neurochirurgie-Geschäft, welches gleichfalls von Investitionszurückhaltung in verschiedenen Märkten, insbesondere in Nordamerika angesichts hoher Finanzierungskosten, betroffen war.
EMEA mit prozentual zweistelligem Umsatzwachstum
In der Region EMEA[2] gelang es in der Berichtsperiode, den Umsatz um +12,9 % (währungsbereinigt: +14,3 %) auf 584,3 Millionen Euro (Vj. 517,3 Millionen Euro) zu steigern. Positive Wachstumsbeiträge kamen unter anderem aus Frankreich, Italien und Spanien.
Der Umsatz in der Region Americas ging um -6,6 % (währungsbereinigt: -5,4 %) von 570,7 Millionen Euro auf 532,9 Millionen Euro deutlich zurück. Sowohl der Umsatz in den USA wie auch in Lateinamerika entwickelte sich dabei rückläufig.
Die Region APAC[3] verzeichnete ebenfalls einen Umsatzrückgang. Der Umsatz betrug 949,0 Millionen Euro (Vj. 1.001,2 Millionen Euro) und sank somit um -5,2 % (währungsbereinigt: ‑4,3 %). Wachstumsbeiträge kamen insbesondere aus den Märkten Südostasien und Australien. China entwickelte sich aufgrund einer gegenüber dem Vorjahr gedämpften Hauptsaison für refraktive Laserchirurgie in den Sommermonaten 2024 und im Zuge der Normalisierung der refraktiven Verbrauchsmaterialienbestände rückläufig.
EBIT und EBIT-Marge deutlich unter Vorjahr
Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte Carl Zeiss Meditec ein operatives Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern: EBIT) von 194,5 Millionen Euro (Vj. 348,1 Millionen Euro). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der schwachen Umsatzentwicklung sowie aus einem deutlich ungünstigeren Produktmix gegenüber dem Vorjahr hauptsächlich infolge des Vorratsabbaus chirurgischer Verbrauchsmaterialien im chinesischen Vertriebskanal sowie der schwächer als erwartet verlaufenen Nachfrage nach refraktiven Behandlungen in China in den saisonal wichtigen Sommermonaten. Bereinigt um die mit der DORC-Akquisition verbundenen Effekte konnten die operativen Kosten im Gesamtjahr leicht um ca. 1% gesenkt werden – hierzu trugen im Laufe des Geschäftsjahres verschärfte Resilienzmaßnahmen insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing bei.
Die EBIT-Marge lag im Geschäftsjahr 2023/24 bei 9,4 % (Vj. 16,7 %). Hierin enthalten sind u.a. planmäßige belastende Sondereffekte im Zusammenhang mit der Akquisition von DORC. Im Q4 2023/24 fielen erstmalig Abschreibungen aus Kaufpreisallokation an. Weitere signifikante Belastungen resultierten aus der Vorratsneubewertung im Zusammenhang mit der Erstkonsolidierung von DORC sowie Integrationskosten. Weiterhin wurden im vierten Quartal 2023/24 aufgrund neuer, konservativerer Planungsannahmen immaterielle Vermögenswerte aus einer früheren Akquisition (CZM Cataract Technologies Inc., Reno, früher „IanTECH, Inc.“) wertberichtigt. Gegenläufig wirkte sich ein bereits im Q2 2023/24 verbuchter Erlös aus einer Vergleichszahlung zur Beilegung eines Rechtsstreits mit dem Wettbewerber Topcon Ltd. in den USA aus.
Bereinigt um Sondereffekte sowie den anteiligen Ergebnisbeitrag aus der DORC-Akquisition ergab sich ein Wert von 12,5 % (Vj. 17,4 %) für die EBIT-Marge. Das EBITA, in dem nur die Abschreibungen aus Kaufpreisallokation (inkl. der Wertberichtigung auf die Assets der CZM Cataract Technologies Inc.) bereinigt sind, belief sich auf 248,9 Millionen Euro (Vj. 358,6 Millionen Euro), die EBITA-Marge auf 12,0% (Vorjahr 17,2%). Der Gewinn pro Aktie entwickelte sich mit 2,01 Euro (Vj. 3,25 Euro) ebenfalls rückläufig. Unter Berücksichtigung des niedrigeren Gewinns und der i.W. infolge der DORC-Akquisition erstmalig entstandenen Nettofinanzverschuldung von -327,4 Millionen Euro (Vorjahr: Nettoliquidität von 863,8 Millionen Euro) wird eine Dividende von 0,60 Euro (Vorjahr: 1,10 Euro) vorgeschlagen.
Prognose für das neue Geschäftsjahr 2024/25
Das Unternehmen erwartet für das Geschäftsjahr 2024/25 weiterhin ein schwieriges globales makroökonomisches Umfeld und rechnet nicht mit einer schnellen Erholung des Investitionsklimas für Geräte sowie mit anhaltendem Druck auf die Verbraucherausgaben für elektive Prozeduren – obwohl die bereits beschriebenen zugrunde liegenden langfristig positiven Entwicklungstrends für den Markt grundsätzlich intakt bleiben. Für das Geschäftsjahr 2024/25 wird inklusive des zusätzlichen Beitrags aus der ganzjährigen Konsolidierung von DORC ein moderates Umsatzwachstum erwartet.
Im Geschäftsjahr 2024/25 dürften sich EBITA und EBITA-Marge stabil bis leicht höher entwickeln (Gj. 2023/24: EBITA 248,9 Millionen Euro, EBITA-Marge: 12,0 %).
Zur Absicherung der Zielerreichung bleiben die Maßnahmen zur Kostendämpfung („Resilience“-Programm) in Kraft, um die Kostenentwicklung vor Konsolidierung von DORC ungefähr stabil zu halten.
Neueinführungen von Produkten wie beispielsweise KINEVO® 900 S und mögliche weitere VISUMAX® 800-Zulassungen bieten trotz teilweise noch bestehender Unsicherheiten über den Zeitpunkt der Zulassungen zusätzliches Potential für die Geschäftsentwicklung im Laufe des Jahres. Weiterhin bestehen zusätzliche Chancen in gezielten öffentlichen Maßnahmen zur Förderung der Konjunktur und der Gesundheitsinvestitionen, insbesondere im chinesischen Markt.
In den Folgejahren wird eine schrittweise Steigerung der EBITA-Marge angestrebt. Langfristig erwartet das Unternehmen, wieder eine EBITA-Marge im Bereich von etwa 16-20 % zu erreichen (2023/24: 12,0 %). Dies soll durch den steigenden Anteil wiederkehrender Umsätze etwa mit Verbrauchsmaterialien, Implantaten und Service-Leistungen unterstützt werden. Die wiederkehrenden Umsätze lagen im Geschäftsjahr 2023/24 bei 47% (Vj: 43%), insbesondere die DORC-Akquisition trug hierzu positiv bei.
Dr. Markus Weber, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG, kommentiert die Ergebnisse des Geschäftsjahres: „2023/24 war für uns ein schwieriges Geschäftsjahr – wir mussten eine deutliche Abkühlung der Weltkonjunktur und des Konsumklimas ebenso verkraften wie eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung im Gerätegeschäft in mehreren Kernmärkten – insbesondere in Nordamerika. Die im Laufe des Geschäftsjahres verschärften Resilienz-Maßnahmen haben die erwartete Wirkung gezeigt und die im Juni abgesenkte Prognose für das bereinigte EBIT konnte damit sicher erreicht werden. Für 2024/25 werden die Rahmenbedingungen voraussichtlich nicht einfacher – insbesondere die derzeit zu beobachtende Schwäche im chinesischen Markt veranlasst uns zu einem vorsichtigen Ausblick. Dennoch sind wir zuversichtlich, zu Wachstum zurückkehren und eine zumindest wieder stabile bis leicht positive EBITA-Entwicklung im kommenden Geschäftsjahr erzielen zu können. In den Folgejahren werden wir schrittweise, unterstützt durch das Wachstum unserer wiederkehrenden Umsätze, auch wieder zu höherer Ertragskraft zurückfinden.“
Umsatz nach strategischen Geschäftsbereichen
Angaben in Mio. Euro 12 Monate
2023/24 12 Monate
2022/23 Veränderung zum Vorjahr % Veränderung
zum Vorjahr % (währungsbereinigt)
Ophthalmology 1.589,2 1.576,5 +0,8 +1,8
Microsurgery 477,0 512,8 -7,0 -5,6
Gesamtkonzern 2.066,1 2.089,3 -1,1 0,0
Umsatz nach Regionen
Angaben in Mio. Euro 12 Monate
2023/24 12 Monate
2022/23 Veränderung zum Vorjahr % Veränderung
zum Vorjahr % (währungsbereinigt)
EMEA 584,3 517,3 +12,9 +14,3
Americas 532,9 570,7 -6,6 -5,4
APAC 949,0 1.001,2 -5,2 -4,3
Gesamtkonzern 2.066,1 2.089,3 -1,1 0,0
Weitere Informationen zu unserer Veröffentlichung und zur Analysten-Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2023/24 finden Sie auf
https://www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/finanzkalender/telefonkonferenzen.html
Ansprechpartner für Investoren und Presse
Sebastian Frericks
Head of Group Finance & Investor Relations, Carl Zeiss Meditec AG
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