Rip Pharmaunternehmen
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Johnson & Johnson (Pharma) – $JNJ (+1,84 %) Investiert über 55 Mrd. US$ in den USA innerhalb von vier Jahren, um die Produktion und Forschung auszuweitenreuters.com. Geplant sind vier neue Werke (das erste in Wilson, North Carolina, wurde bereits gestartet)reuters.com. Dieser Schritt erfolgte im März 2025, kurz nachdem die Trump-Regierung einen Importzoll von 25 % auf Medikamente in Aussicht gestellt hatte, und soll helfen, mehr Medikamente im Inland herzustellenreuters.comreuters.com. (Quelle: Unternehmensmitteilung/Reuters)
Roche (Pharma) – $ROG (+1,52 %) Der Schweizer Pharmakonzern kündigte 50 Mrd. US$ Investitionen in den kommenden fünf Jahren in den USA anfaz.net. Damit reagiert Roche auf die von Präsident Trump angedrohten Zölle von ~25 % auf Pharmaimporte, um wichtige Medikamente verstärkt in den USA zu produzierenfaz.netfaz.net. Geplant sind u.a. 1.000 neue Stellen in Produktion und Forschung (plus ca. 11.000 Jobs bei Zulieferern und Bau) in den USAfaz.net. Ankündigung erfolgte im April 2025. (Quelle: Unternehmensangabe/F.A.Z.)
Eli Lilly (Pharma) – $LLY (+2,4 %) Hat im Feb. 2025 angekündigt, 27 Mrd. US$ in den Bau von vier neuen Produktionsanlagen in den USA zu investierenreuters.com. Dies soll die US-Produktionskapazität mehr als verdoppeln und über 3.000 neue High-Tech-Arbeitsplätze schaffen (zzgl. ~10.000 Baujobs)reuters.com. Hintergrund ist die Drohung eines 25 %-Zolls auf Medikamentenimporte, der Lilly veranlasst, Herstellung aus Irland & Co. in die USA zu verlagernfaz.net. (Quelle: Unternehmensangabe/Reuters)
Novartis (Pharma) – $NOVN (+1,94 %) Plant 23 Mrd. US$ für den Ausbau von 10 US-Standorten (darunter 6 neue Produktionswerke und ein F&E-Zentrum in San Diego)reuters.com. Diese fünfjährige Investitionsoffensive (angekündigt am 10. April 2025) erfolgt zwei Tage nachdem Trump “große Zölle” auf Medikamentenimporte angekündigt hattereuters.com. Novartis will damit die Produktion wichtiger Medikamente in die USA verlagern (>1.000 neue hochqualifizierte Jobs plus ~4.000 Stellen in Bau und Support)reuters.comreuters.com. (Quelle: Unternehmensangabe/Reuters)
Merck & Co. (Pharma) – $MRK (+1,29 %) Der US-Pharmakonzern (nicht zu verwechseln mit Merck KGaA) eröffnete im März 2025 ein neues 1 Mrd. US$-Werk in North Carolina und kündigte an, bis 2028 insgesamt ~8 Mrd. US$ in den USA zu investierenreuters.comreuters.com. Trump erhöht den Druck auf die Branche, Produktion zurückzuverlagern, und drohte mit 25 %-Zöllen auf Pharmaproduktereuters.com. Merck reagiert, indem es bereits seit 2018 über 12 Mrd. US$ in US-Werke gesteckt hat und weiter ausbaut, um Importzölle zu umgehenreuters.comreuters.com. (Quelle: Reuters)
Hyundai (Automobil) –$HYUD Der südkoreanische Hersteller verkündete im März 2025 ein Paket von 21 Mrd. US$ an Investitionen in den USAspectrumlocalnews.com. Darin enthalten sind u.a. 5,8 Mrd. US$ für ein neues Stahlwerk in Louisiana (ca. 1.400 Jobs)spectrumlocalnews.com sowie ein neues E-Auto-Werk in Georgia (8 Mrd. US$), das über 8.500 Arbeitsplätze schafftspectrumlocalnews.com. Hyundai erhöht damit seine US-Produktionskapazität auf über 1 Mio. Fahrzeuge/Jahrautohaus.despectrumlocalnews.com. Präsident Trump wertete dies als Erfolg seiner Zölle – Hyundai werde “seinen Stahl in Amerika produzieren und Autos in Amerika bauen und so keine Zölle zahlen müssen”autohaus.despectrumlocalnews.com. (Quelle: Unternehmensangabe/Spectrum News)
Stellantis (Automobil) – $STLAM (-1,58 %) Der Fiat-Chrysler/PSA-Konzern stellt 5 Mrd. US$ bereit, um seine US-Fertigung auszubauenwhitehouse.gov. Kernstück ist die Wiedereröffnung des 2023 stillgelegten Werks Belvidere (Illinois) zur Produktion neuer Modelle (u.a. mittelgroßer Pickup)automotivemanufacturingsolutions.com. Dadurch werden rund 1.500 Arbeitsplätze für UAW-Stammbeschäftigte wiederhergestelltautomotivemanufacturingsolutions.comautomotivemanufacturingsolutions.com. Diese Investition wurde Ende 2024/Anfang 2025 in Zusammenhang mit dem neuen UAW-Tarifvertrag und Trumps Autozöllen (25 % auf Import-Pkw ab April 2025) vereinbart – Stellantis’ Chairman traf sich persönlich mit Trump, um „die Zukunft des Unternehmens zu sichern“automotivemanufacturingsolutions.com. (Quelle: Unternehmensangabe/FT/AMS)
TSMC (Halbleiter) – $TSM (-1,03 %) Der taiwanische Chipauftragsfertiger TSMC verkündete im März 2025, zusätzlich 100 Mrd. US$ in den USA zu investierenreuters.com. Geplant ist der Bau von fünf neuen Fabriken in den nächsten Jahren (drei Chip-Fabs, zwei Packaging-Werke sowie ein großes F&E-Zentrum)reuters.comreuters.com. Hintergrund sind US-Bestrebungen, weniger von asiatischen Chips abhängig zu sein (nationale Sicherheit) – Trump betonte, man müsse Schlüsselhalbleiter „hier in den USA bauen“reuters.com. TSMC’s Ausbau soll 40.000 Bau-Arbeitsplätze in vier Jahren schaffenreuters.com und die Abhängigkeit von Importen reduzieren. (Quelle: Unternehmensangabe/Reuters)
Apple (Elektronik) – $AAPL (-0,76 %) Der Tech-Konzern kündigte 2025 an, 500 Mrd. US$ in die US-Fertigung und Ausbildung zu investierenwhitehouse.gov. Diese enorme Summe (über 4 Jahre) beinhaltet auch bereits geplante Ausgaben, signalisiert aber Apples Bereitschaft, Produktion und Wertschöpfung stärker in die USA zu verlagernreuters.com. Apple stand unter Druck, weil viele seiner Produkte (iPhone, Mac) in China gefertigt werden und ins Visier von Trumps China-Zöllen geraten könnten. Die Investitionszusage – einschließlich neuer US-Standorte und Lieferantenprogramme – soll dazu beitragen, Ausnahmen von Importzöllen zu erhalten und „Made in USA“ zu fördernreuters.comreuters.com. (Quelle: Unternehmensangabe/White House, Reuters)
Quellen: Primärangaben der Unternehmen und Berichte (F.A.Z., Reuters, Spectrum News u.a.), siehe Zitationen.
Ab Mai fällt die Handelssperre für Schweizer Aktien in der EU – wir können also wieder einfach & direkt an deutschen Börsen handeln. Ich hab mir ein paar Kandidaten auf die Watchlist gepackt, die gut zu meiner aktuellen Strategie passen – vielleicht ist ja auch was für euch dabei:
Gesundheit & Pharma
Luxus & Konsum
Tech & Industrie
Versicherungen & Finanzen
Ich werde vor allem die Q1-Zahlen abwarten und dann ggf. bei Rücksetzern kleine Positionen aufbauen – langfristig sind ein paar dieser Werte definitiv Sparplan- oder Haltekandidaten für mich.
Was denkt ihr – habt ihr Schweizer Aktien aufm Zettel?
Oder ist euch die Quellensteuer noch ein Dorn im Auge?
$NOVN (+1,94 %)
$ROG (+1,52 %)
$SAN (+1,54 %)
$YPSN (+0,79 %)
$SFZN
$LONN (-0,07 %)
$DESN (+1,61 %)
$BANB
$BANB (+0,8 %)
Die USA sind bei Medikamenten stark von Importen abhängig. Die Trump-Regierung drängt darauf, dass Hersteller ihre Kapazitäten in Amerika ausbauen. Selbst Branchengrössen wie Roche und Novartis geraten unter Zugzwang.
Allein der Name ist furchterregend: Die Schweizer Pharmafirmen sind zusammen mit anderen Medikamentenherstellern Ziel einer sogenannten Section-232-National-Security-Investigation. Im Rahmen dieser Untersuchung will das amerikanische Handelsministerium herausfinden, ob die nationale Sicherheit der USA wegen einer allzu starken Abhängigkeit von Arzneimittel-Importen gefährdet ist.
Das Instrument beruht auf einem noch immer geltenden Gesetz aus dem Jahr 1962. Angewendet wurde es erstmals in den 1980er Jahren unter anderem gegen Hersteller von Werkzeugmaschinen. Es gilt als breit abgestützte Grundlage, um die Verhängung von Zöllen zu rechtfertigen.
Überrumpelter Schweizer Branchenverband
Die Medikamentenhersteller sollen sich innerhalb von nur 21 Tagen an der Vernehmlassung zur Einleitung der Untersuchung beteiligen. In der Schweizer Pharmabranche scheint man von der Aufforderung, die Mitte dieser Woche auf der Website mit den täglichen Verlautbarungen der US-Administration (Federal Register) publiziert wurde, überrumpelt worden zu sein. Der Branchenverband Interpharma teilt auf Anfrage mit, zurzeit zusammen mit den Mitgliedsfirmen zu klären, ob eine Eingabe zielführend wäre.
Man überprüfe gerade die Ankündigung, heisst es auch bei Novartis, dem zweitgrössten Schweizer Medikamentenhersteller. Der grösste Schweizer Pharmakonzern Roche will sich zum Thema nicht äussern. Auch Lonza lehnt zum jetzigen Zeitpunkt eine Stellungnahme ab. Der Basler Konzern verfügt anders als Roche und Novartis nicht über eigene Produkte, sondern stellt im Auftrag zahlreicher Pharma- und Biotechfirmen Arzneimittel her.
Markus Blocher ist sich noch nicht sicher
Gesprächiger ist ein kleinerer Konkurrent von Lonza, das Zofinger Unternehmen Siegfried. Es bestätigt, an der Vernehmlassung in den USA mitzuwirken. Dottikon ES, ein weiterer Schweizer Lohnhersteller von Pharmaprodukten, teilt mit: «Wir werden die Unterlagen prüfen und entscheiden, ob und wie wir darauf reagieren werden.» Markus Blocher, der Verwaltungsratspräsident, Chef und Mehrheitsaktionär, fügt hinzu, dass er momentan noch nicht sagen könne, ob er seinen Entscheid dazu öffentlich machen werde.
Im Rahmen der Vernehmlassung sind nicht nur Schweizer Pharmafirmen, sondern sämtliche Medikamentenhersteller mit Geschäften in den USA aufgefordert, Antworten auf zehn verschiedene Fragen zu geben. Aus Schweizer Sicht ist vor allem die Frage acht brisant: Die Unternehmen sollen angeben, wie sie die Machbarkeit von Massnahmen zum Ausbau amerikanischer Produktionskapazitäten beurteilen.
Weitere Fragen betreffen die Rolle ausländischer Lieferketten bei der Herstellung von Medikamenten für den amerikanischen Markt oder den Einfluss ausländischer Subventionen auf die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Pharmaindustrie. Auch will das Handelsministerium wissen, wie weit ausländische Regierungen mithilfe von Exportrestriktionen die Versorgung der Vereinigten Staaten mit Arzneimitteln beeinträchtigen können.
Hohes US-Defizit im Handel mit Medikamenten
Die USA sind mit Abstand der grösste Pharmamarkt. Im vergangenen Jahr wurden im Land geschätzt über 460 Milliarden Dollar für rezeptpflichtige Medikamente ausgegeben. Doch die meisten Arzneimittel für den amerikanischen Markt werden aus dem Ausland eingeführt.
Insgesamt importierten die USA 2024 pharmazeutische Produkte für 210 Milliarden Dollar. Allein die Schweizer Ausfuhren von Pharmaprodukten in Richtung Vereinigte Staaten, einschliesslich Vitamine und Diagnostika, erreichten fast 32 Milliarden Franken. Die amerikanischen Exporte im Pharmabereich betrugen zugleich nur 95 Milliarden Dollar.
In den Augen der neuen US-Administration bedeutet dies ein inakzeptables Missverhältnis. Der Präsident Donald Trump ist bekannt dafür, jegliches Handelsbilanzdefizit als Zeichen dafür zu werten, dass die Vereinigten Staaten über den Tisch gezogen werden.
Handelsminister macht Druck
Howard Lutnick, der neue Handelsminister, deutete bereits vor einer Woche in einem Interview mit dem Fernsehsender ABC an, dass er die nationale Sicherheit verletzt sehe. Er insistierte, dass die Vereinigten Staaten kritische Güter wie Medikamente selbst herstellen müssten.
Auch Schweizer Pharmaunternehmen stehen damit vor der Frage, wie sie einen Beitrag zur verstärkten Eigenversorgung der USA mit Arzneimitteln leisten könnten. Praktisch bei null muss Dottikon ES beginnen. Das Unternehmen, das neben europäischen vorab amerikanische Kunden mit seinen Wirkstoffen für Tabletten beliefert, hat die gesamten Aktivitäten am Aargauer Stammsitz konzentriert. Ob sich diese Ein-Standort-Strategie angesichts des wachsenden politischen Drucks aus den USA aufrechterhalten lässt, ist fraglich.
Pharmafirmen, die noch über keine Fertigungsstätte in den USA verfügen, könnten gewisse Produktionsschritte von amerikanischen Partnerfirmen ausführen lassen. Eine weitere Option wäre der Aufbau eines eigenen Werks in den Vereinigten Staaten. Dies dürfte aber mehrere Jahre in Anspruch nehmen und ist in den USA nicht anders als in der Schweiz mit hohen Investitionen verbunden. Dottikon beispielsweise hat in den vergangenen Jahren 700 Millionen Franken in den Ausbau des Stammwerks investiert, um so die Produktionskapazitäten beinahe zu verdoppeln.
Siegfried wähnt sich in einer komfortablen Situation
Besser gestellt mit Blick auf die amerikanischen Erwartungen ist Siegfried. Die Firma erwirtschaftet den Grossteil ihres Umsatzes mit Kunden im amerikanischen Markt bereits mit Leistungen, die in den Vereinigten Staaten selbst erbracht werden. Nur 20 Prozent dieses Beitrags würden in die USA importiert, schätzt das Unternehmen.
Siegfried kommt zugute, erst Mitte vergangenen Jahres einen dritten amerikanischen Produktionsstandort erworben zu haben. Man werde die Präsenz in den Vereinigten Staaten auch in Zukunft weiter ausbauen, sei es aus eigener Kraft oder mithilfe von Akquisitionen, betont die Unternehmensführung.
Auch der Baselbieter Konkurrent Bachem will in Amerika wachsen. Man plane, insbesondere im Werk im kalifornischen Vista einen deutlich zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau zu investieren, teilt ein Sprecher mit.
Wie viele Milliarden wirft Roche auf?
Mit solchen Ansagen können Schweizer Pharmaunternehmen versuchen, in Washington Punkte zu sammeln. Letztlich dürften aber nur milliardenschwere Investitionen geeignet sein, die Bedenken der US-Regierung wegen der Abhängigkeit von Importen zu verringern.
In diese Kategorie fallen die 23 Milliarden Dollar, die Novartis vergangene Woche an Investitionen in den Ausbau des Produktionsnetzes und der Forschungstätigkeit in den USA in Aussicht gestellt hat. Eine weitere Grossinvestition wird in Branchenkreisen von Roche erwartet. Die Rede ist von einem ebenfalls zweistelligen Milliardenbetrag. Roche selbst hält sich dazu bedeckt. Eine Konzernsprecherin erklärt lediglich, dass «etwas» kommen und man sich zu gegebenem Zeitpunkt dazu äussern werde.
Zölle auf Medikamente wohl unausweichlich
Der hohe Exportüberschuss, den hiesige Pharmafirmen bei Geschäften mit den USA erzielen, gilt als Hauptgrund, weshalb die Trump-Regierung der Schweiz «reziproke» Zölle von 31 Prozent auferlegt hat. Weiterhin offen ist, ab wann die Pharmaindustrie mit branchenspezifischen Zöllen bei der Einfuhr von Medikamenten nach Amerika rechnen muss. Bei der Ankündigung der «reziproken» Zölle am 2. April waren Pharmaprodukte explizit noch davon ausgenommen worden. Dies blieb auch so, als Trump nur eine Woche später bekanntgab, die Zölle, abgesehen von der Erhebung eines Mindestsatzes von 10 Prozent, während 90 Tagen für alle Länder mit Ausnahme Chinas auszusetzen.
Doch Lutnick machte im Fernsehinterview vor einer Woche klar, dass kein Weg an Zöllen auf Pharmaprodukte vorbeiführe. «Solche werden in den nächsten ein bis zwei Monaten kommen», sagte der Handelsminister. Auch Donald Trump hat in den vergangenen Wochen immer wieder seine Drohung wiederholt, die Pharmaindustrie mit Zöllen zu bestrafen. Dabei sprach er von 25 Prozent oder mehr.
Mit 25 Prozent würden die Medikamentenhersteller gleich schlecht wegkommen wie die Auto-, Stahl- und Aluminiumhersteller. Gegen diese Branchen hatte Trump bereits während seiner ersten Amtszeit als Präsident Section-232-Untersuchungen durchführen lassen. Alle drei Branchen wurden aber erst jüngst mit dem schmerzhaften Satz von 25 Prozent belegt. Die Schweizer Pharmaindustrie kann nun versuchen, mit geschickten Antworten zu verhindern, dass der Zollhammer auf sie niedergeht.
In diesem Beitrag möchte ich meine persönliche Einschätzung und Meinung zu einigen etablierten pharmazeutischen Gesellschaften wiedergeben.
Als naive und unwissende Person hab ich immer geglaubt, dass der Pharmabereich ganz große Zukunftsmusik spielen würde.
Nun habe ich, anhand fundamentaler Kennzahlen mir die Unternehmen genauer angeschaut und bin zu einem sehr ernüchternd Ergebnis gekommen.
Allerdings bewerte ich nur die Vergangenheit und schließe aus der Vergangenheit Schlüsse für die Zukunft. So etwas wie eine Pipeline kann ich nicht bewerten und beurteilen, da mir das Verständnis und Fachwissen fehlt.
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Angeschaut hab ich mir folgende unternehmen:
Bayer $BAYN (+3,12 %)
Eli Lilly $LLY (+2,4 %)
Johnson & Johnson $JNJ (+1,84 %)
Novo Nordisk $NOVO B (+1,45 %)
Roche $ROG (+1,52 %)
Pfizer $PFE (+1,9 %)
Merck $MRK (+1,29 %)
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Fangen wir beim beliebtesten Titel an:
Novo Nordisk hat von allen betrachteten Aktien, die schönsten Fundamentaldaten. Das Wachstum stimmt, die Margen sind seit 2013 durchgehend bei über 30 % (Alleinstellungsmerkmal) und eine sehr hohe Eigenkapitalrendite.
Allerdings hat es in den letzten 3 Jahren ein überproportional starkes Umsatz Wachstum gegeben. Wahrscheinlich GLP-1 geschuldet?
Hier ist dann die Frage, ob man dieses Wachstum beibehalten kann und ob man auf diesem Umsatz Level bleiben kann? Diese Unsicherheiten, sowie die Regularisierung von GLP-1 könnten teils den Kurs Verfall der letzten Monate erklären. Die Bewertungskennzahlen sind noch immer recht sportlich, was aber in Anbetracht von Wachstum und Marge eventuell gerechtfertigt sein könnte? Hier werden die Quartalszahlen sehr interessant werden.
Hier werde ich einen Sparplan starten und die Aktien weiter beobachten.
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Die Bayer AG hat seit Anfang 2023 bis heute über 60 % an Kurs eingebüßt. In meiner Naivität dachte ich, dass die Aktie nun attraktiv bewertet sei. In der Tat weist sie ein Kurs Umsatz Verhältnis von nur 0,47 % auf und dennoch würde ich nicht investieren.
Schaut man sich die Bilanzen der letzten 10 Jahre und weiter zurück, Wachstum und Rentabilität an, sieht man, dass die Aktie fundamental immer schon schwach gewesen ist. Allenfalls kann sie für ein Trade interessant sein, aber investieren würde ich nicht.
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Eli Lilly ist grundsätzlich ein gutes Unternehmen mit soliden Zahlen. Jedoch hat es in den Jahren und Bilanzen das ein oder andere auf und ab gegeben. Hätte man 2017 trotz der schlechten Zahlen zu dieser Zeit investiert, wäre man heute mehrere 100 % im Plus.
2024 hat es bei Eli Lilly ein Rekordjahr gegeben mit einem Umsatzanstieg von 32 % auf etwa 45 Milliarden $. Hauptverantwortlich für dieses Wachstum waren die starken Verkaufszahlen der Diabetesmedikamente und Abnehmemspritze.
Meiner Meinung nach ist die Aktie trotz ihrer Qualitäten stark überbewertet und hingt in vielerlei Hinsicht (fundamental) Novo Nordisk hinterher. Ich rechne hier mit einer deutlichen Korrektur. Es kann sein, dass diese erst 2026 oder 27 eintritt aber ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 70 ist keinen falls gerechtfertigt.
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Bei Johnson & Johnson handelt es sich, glaube ich um einen Mischkonzern, da sie ja auch Konsumgüter vertreiben. Hier hat man kaum bis gar kein Wachstum, eine ganz gute Rentabilität und über 3 % Dividende🤑.
Ich schätze mal, diese Aktie muss man nicht unbedingt haben, da sie sich in keiner Weise von den anderen abhebt (doch tut sie, sie schlägt z.B. Bayer auf ganzer Linie) aber eventuell könnte es sich um einen defensiven Wert für Stabilität handeln, wenn man dann auf sowas wert legt, und zum richtigen Zeitpunkt gekauft könnte ja auch die Dividende ausschlaggebend sein.
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Bei Pfizer handelt es sich eindeutig um einen Corona Profiteur, der in den Jahren 2021 und 22 Record Umsätze erzielte. Nach Corona dann das erwachen und einen Kurs Verfall von über 50 %.
Von 2010-2020 war der Umsatz sogar rückläufig und die Margen bewegten sich in einer Range von 12 bis über 40 %. Ich vermute, dass der Turn around auf das vor Corona Niveau gelingen könnte, somit liegt mein Kursziel auf 29-44 $.
Auch hier sehe ich kein Qualitäts Unternehmen, kein must have und allenfalls einen Trade beziehungsweise könnte auch hier die Dividende interessant sein, welche zur Zeit bei über 6 % liegt.
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Ich dachte aus der Schweiz käme nur Gold und Schokolade. Dem ist nicht so, denn es gibt auch Roche, nicht Ferrero Rocher sondern das Arzneiunternehmen. Hier müsste man sich einlesen und tiefer informieren, denn seit 2022 scheint es gravierende Kapitalmaßnahmen zu geben, welche die fundamental Daten sehr negativ aussehen lassen.
So sieht es aus (sofern die Daten meines Datenlieferanten korrekt sind), das Roche seit 22 nicht mehr profitabel sei. Der operative Gewinn ist 2024 auf ein ähnliches Niveau wie die Tiefs von 2015 und 17 gefallen. Der Cashflow und die Kapitalrendite sind negativ und seit 2019 gibt es eigentlich kein Umsatz Wachstum mehr.
Würde man das Unternehmen von 2011-2021 betrachten, waren sie eigentlich recht solide aufgestellt.
Zu Roche möchte ich kein eindeutiges Urteil fällen, da ich glaube nicht genug Informationen zu haben, um diese Zahlen der letzten drei Jahre korrekt interpretieren zu können, denn was nach einem Haufen 💩 (Schokolade) aussieht, könnte auch eine Gelegenheit sein. Ich weiß es aber nicht.
Im übrigen sieht es bei Novartis $NOVN (+1,94 %) sehr sehr ähnlich aus und somit bin ich bestärkt, dass es hier vielleicht einen politisch geographischen Hintergrund gibt, der ermittelt werden muss, um diese Aktien korrekt bewerten zu können.
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Die Merck Aktie bewegt sich im Mittelfeld. Von 2010-2018 waren die Zahlen sogar rückläufig. Seit 2018 beobachtet man ein kontinuierliches Wachstum, insbesondere in den letzten 3 Jahren ist es zu Record Umsätzen gekommen.
Die Aktie scheint mit einem KGV von unter 14 relativ günstig bewertet zu sein.
Für mich bleibt die Frage, ob man diese Rentabilität nachhaltig ist und ob nicht wieder auf ein starkes Jahr ein schwaches folgt. Mir persönlich wäre bei Merck das Rendite-Risiko Verhältnis zu gering.
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Mein Fazit:
Ich werde vom Pharmasektor Abstand halten, da ich nicht in der Lage bin, eine Pipeline zu beurteilen und es immer wieder zu medizinischen Durchbrüchen kommen könnte, die ich nicht in der Lage bin vorherzusehen.
Auf der anderen Seite können erwartet Erfolge auch nicht eintreten oder durch behördliche Regulierungs zu Ausfällen und wirtschaftlichen Schäden kommen.
Zudem ist die Forschung sehr Zeit und kapitalintensiv und ohne Erfolgsgarantie.
Ich werde mich mit dem Anteil Pharmasektor zufrieden geben, welcher sich in meinem breit gestreuten ETF befindet und im Widerspruch zum obigen Fazit einen Sparplan auf Novo Nordisk starten 🤓
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Danke fürs Lesen und ich freue mich über Ergänzung, Korrektur und Meinungsaustausch, aber seid bitte nicht so hart zu mir. 😇
Der Markt mit Schlankheitsmitteln ist nicht nur medizinisch relevant. Etwa für Diabetiker. Er ist auch milliardenschwer. Roche setzt dabei auf das Medikament Petrelintide. Es hat einen anderen Wirkmechanismus als die Mittel der Marktführer. Der Schweizer Pharmakonzern kooperiert dazu mit Zeland Pharma.
Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche legt für den Ausbau des boomenden Geschäfts mit Schlankheitsmitteln bis zu 5,3 Milliarden Dollar auf den Tisch. Gemeinsam mit der dänischen Biotechfirma Zealand Pharma soll die Entwicklung und Vermarktung des Medikaments Petrelintide vorangetrieben werden, teilte der Arzneimittelhersteller aus Basel mit.
...einem Amylin-Analogon zur Behandlung von Fettleibigkeit, ab. Zealand Pharma erhält Vorauszahlungen und Entwicklungsmeilensteine, während Gewinne und Verluste in den USA und Europa geteilt werden.
Die Weltbevölkerung wird immer älter, ein unumkehrbarer demografischer Wandel mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen.
Der Beitrag soll sich um Investmentideen und Impulse drehen, die genannten Aktien stellen natürlich keine Anlageberatung dar, sondern dienen lediglich als Beispiele für mögliche Profiteure des demografischen Wandels. Historische Entwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Renditen.
Die Hauptquelle stellt zum einen die Kurzanalyse „How to invest as the global population ages“ von Goldman Sachs [1] dar, welche jedoch keine konkreten Aktien benennt.
Zusätzlich habe ich Quellen und Grafiken als Ergänzung hinzugefügt.
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🌍 Demografischer Wandel: Wachstum und Alterung der Weltbevölkerung
Die Weltbevölkerung wird bis 2050 auf knapp 10 Milliarden Menschen anwachsen. Doch nicht nur die Zahl der Menschen steigt, auch ihre Altersstruktur verändert sich dramatisch. [2]
Anstieg der älteren Bevölkerung:
Quelle: [2]
Regionale Unterschiede:
Europa & Nordamerika haben die älteste Bevölkerung & bleiben demografisch am stärksten betroffen.
Lateinamerika, Karibik & Asien: Der Anteil der über 60-Jährigen wird sich zwischen 2015 und 2050 mehr als verdoppeln und rund 25 % erreichen.
Afrika bleibt die jüngste Region: 2015 gab es weltweit 21 Länder mit einer Geburtenrate von 5 Kindern pro Frau, 19 davon in Afrika. Hierzu sei jedoch gesagt, dass eine aktuelle Statistik aus dem Jahr 2024, besagt, dass die Geburtenrate je Frau in Afrika im Jahr 2023 schon bei lediglich 4,07 lag und bis 2050 auf 2,79 fallen kann. [3]
Während Industrieländer mit einer alternden Gesellschaft kämpfen, bleibt Afrika die dynamischste und jüngste Region der Welt. Auch diese Entwicklung kann wirtschaftliche Auswirkungen haben und neue Investmentchancen eröffnen. [2]
Auch Goldman Sachs äußert sich im Artikel mit ähnlichen Zahlen, wonach die Weltbevölkerung bis 2050 voraussichtlich um etwa 20 % steigen wird und Senioren einen überproportionalen Anteil ausmachen werden. Die Zahl der Menschen über 65 Jahre wird sich in diesem Zeitraum voraussichtlich von 800 Millionen auf 1,6 Milliarden verdoppeln. [1]
Angesichts dieser demografischen Entwicklung bieten sich Chancen, genau von diesem Trend zu profitieren. Chancen liegen in gezielten Investitionen in Branchen, die vom wachsenden Anteil älterer Menschen profitieren könnten.
🚑 Gesundheitswesen: Ein wachsender Milliardenmarkt
Fakten:
Mögliche Profiteure:
Medizintechnik
Pharma
🏡 Senior Living & Pflege: Engpässe in Pflegeheimen weltweit
Fakten:
Die UK hat bis 2028 eine Unterversorgung von über 30.000 Senioreneinheiten. [1]
In Deutschland, Frankreich und Italien fehlen Pflegeheimplätze aufgrund der alternden Bevölkerung. [1]
In den USA leben nur 2 % der über 65-Jährigen in Pflegeheimen, was zu einer steigenden Nachfrage nach häuslicher Pflege und Telemedizin führt. [1]
Mögliche Profiteure:
Pflegeanbieter
Homecare
Telemedizin
Anti-Aging
🚢 Freizeit & Konsum: Die neue „Silber-Ökonomie“
Die folgende Grafik zeigt die Vermögensverteilung in Deutschland in Abhängigkeit vom Alter des Haupteinkommensbeziehers. [4]
Deutlich wird, dass ältere Menschen tendenziell über ein höheres Vermögen verfügen als jüngere Altersgruppen. Dies spiegelt sich in den deutlich höheren Werten bei den Perzentilen für die Altersgruppen ab 50 Jahren wider. Insbesondere die Gruppen zwischen 50 und 74 Jahren weisen die höchsten Vermögenswerte auf.
Auch international sehen die Tendenzen ähnlich aus:
Die Beobachtung unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung der älteren Generationen und ihre zentrale Rolle in der Vermögensverteilung und den Konsumausgaben.
Mögliche Profiteure:
Luxus
Kreuzfahrt (Über 60-Jährige buchen weltweit ein Drittel aller Kreuzfahrten. [1])
Wohnmobilhersteller/ Freizeitfahrzeuge (47 % der Wohnmobilnutzer sind über 55 Jahre alt, In der UK besitzen zwei Drittel der über 55-Jährigen eine Motorrad-Lizenz, was auf einen wachsenden Markt für Motorräder und Zubehör hindeuten kann. [1])
🤖 Technologie & Automatisierung: Lösung für den Arbeitskräftemangel
Fakten:
Der Arbeitskräftemangel durch die alternde Gesellschaft wird zu einer globalen Herausforderung. Automatisierung, KI und Robotik könnten helfen, Fachkräftelücken zu schließen. [1]
Profiteure:
🧠 Fazit:
Der demografische Wandel bietet langfristige Investmentchancen. Frühzeitige Investitionen in die richtigen Sektoren können von steigenden Ausgaben in Gesundheit, Pflege, Freizeit und Technologie profitieren.
Ich selbst bin noch auf der Suche nach ein oder zwei Einzel-Investments, ärgere mich etwas, nicht schon eher in Hims & Hers eingestiegen zu sein, obwohl ich schon häufiger kurz davor stand. Ansonsten befindet sich neben dem Luxussegment mit LVMH, auch Siemens als Mischkonzern im Bereich der Automatisierung mit im Depot.
Berücksichtigt ihr den demografischen Wandel explizit in euren Investments, z.B. in Form von Einzelaktien?
Welche Aktien habt ihr im Depot oder seht ihr noch als Chance.
Danke fürs lesen!
_________
Quellen:
[1] https://www.goldmansachs.com/insights/articles/how-to-invest-as-the-global-population-ages
[2] https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52811/demografischer-wandel/
[4]
https://www.iwd.de/artikel/mit-dem-alter-waechst-das-vermoegen-489710/
Nach den Zinssenkungen werden Dividenden Titel das Rennen machen in 2025?
Liebe Börsianer und Dividenden Perlen.
Wo investiert ihr nach den Zinssenkungen? Anleihen!
Oder wie der Schweizer, wusstet ihr der hat einen Leitzins von 0,75%, oder n Dividenden Lieblinge und Aristokraten:
>4% Renditen sind:
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