4Tg·

War die Pandemie ein schlechter Zeitpunkt, um mit Investieren zu starten? (Marktrückblick & 100.000€ Depot Performance Update)

Wir schreiben den April 2020. Ich damals ein junger und hoffnungsvoller Student, der sich seit mehreren Jahren theorhetisch mit Finanzbildung beschäftigt, beschließe die vermeintliche einmalige Chance des "Crash" zu nutzen um trotz begrenzten Kapitals endlich in den Aktienmarkt einzusteigen.


Theorhetisch war der Gedanke, dass es in einer schweren Marktphase einfach sein müsste einzusteigen, da alle Assets aufgrund der Unsicherheit günstig sein sollten. Zumindest günstiger als sie vorher waren. Wenn die Märkte fallen fallen auch die Multiples. Selbst wenn man also nicht alles richtig oder sogar viel falsch macht, müsste man rein mathematisch gesehen immer noch besser eingestiegen sein als jemand der 2018 oder 2019 schon eingestiegen ist. Soweit ist diese Logik eigentlich schlüssig.


Aber der Pandemiecrash war kein normaler Crash. Und ich finde es eigentlich viel zu interessant um nicht darüber zu reden.


Meiner Erfahrung nach wird heute immer noch viel über die New Markets 2001 und die Immobilienblase 2008 geredet. Die spannende Marktphase der Pandemie wurde aber so gut wie noch überhaupt nicht rückblickend betrachtet. Das mag auch daran liegen, dass man das Gefühl hat sie noch gar nicht "im Rückblick" betrachten zu können, da man die Auswirkungen noch spüren kann und kaum erst richtig überwunden ist. Allerdings merkt man mittlerweile auch so langsam, dass eine neue Ära am Markt angebrochen ist, in der es vor allem um Zölle, Handelsdefizite und Währungen geht.


Was aber macht nun die Pandemie zu einem schlechten Startzeitpunkt?


Betrachtet man rückblickend die Charts einiger Wertpapiere (und ich möchte mich hier der Übersicht halber vor allem auf Aktien beziehen) so kann man mehrere Dinge erkennen.


Bei Aktien einer Gravitas wie $BRK.B (-0,3 %) erkennt man auf dem Langfristchart nur eine winzige Corona-Delle. Hieraus kann man entnehmen, dass es eigentlich scheiß egal war wann man investiert hat. Jedoch gilt: je früher desto besser. Wichtig war dass man überhaupt investiert hat, es war jedoch nicht notwendig auf einen speziellen Zeitpunkt zu warten. Dies trifft aber sogar auf eindeutige Pandemieverlierer wie $BKNG (+0,38 %) und $EVD (+0,09 %) zu.


Für einige Aktien wie $AMZN (-0,17 %) und $MSFT (+0,56 %) war der Einstiegszeitpunkt während des eigentlichen Crashs nicht ideal. Es gab für beide Aktien in jüngster Zeit einen Optimaleinstieg, allerdings wäre dieser erst 2-3 Jahre nach dem Crash ersichtlich gewesen. Beide Aktien haben die Pandemie fast unbeschadet überstanden, waren dann aber von schweren Sekundarfaktoren betroffen, welche das Geschäft unter Druck setzten.


Aktien wie $TMO (-0,2 %) oder $AFX (-1,77 %) galten als Pandemiegewinner. Diese hätte man zu Beginn des Crashs optimal einsammeln können ... oder man hat es halt gelassen und bekommt diese nun 5 Jahre später wieder genau zum gleichen Preis wie bevor die Pandemie gestartet hat.


Und nun die schlimmste Kategorie: Hype Aktien. Die absolute Katastrophe ist alle denen passiert, die Chancen gesucht haben wo eigentlich gar keine waren. Egal ob Investments in Emerging Markets oder Zukunftshoffnungen in $ZM (+1,02 %) und $FVRR (+1,17 %) - Geld was aus dem breiten Markt entnommen wurde, landete zu weiten Teilen punktuell sehr konzentriert in Assets die ihre ATH erst in 20 Jahren wieder erreichen werden. Wer hier langfristig dabei sein möchte, fand in der Pandemie seine Waterloo. Manche Unternehmen wie $EUZ (+3,26 %) oder $SRT (+0,11 %) mögen ja durchaus sau geile Dinge tun. Aber hier war einfach der "Crash" die absolut schlechteste Einstiegschance im gesamten Jahrzehnt.


Korrektur Edit: Ich habe nur Gruppe von Aktien entdeckt, bei denen wirklich eine Notwendigkeit bestanden hätte, diese im Crash zu kaufen und das war Big Oil. Sicherlich gab es damals punktuell auch andere Aktien die etwas günstiger waren. Aber weitgehend war es nicht essentiell am Tiefpunkt einzusteigen um gute Renditen zu machen. Das machte diese Marktphase dann auch so schwierig. Es gab die guten Aktien NICHT für extrem billig, aber es gab viele schlechte Aktien für extrem teuer. Für Neulinge ist so eine Situation unglaublich schwer zu navigieren.


Ich habe 2020 mit +12% abgeschlossen und 2021 mit +8% nur um dann 2022 eine -22% zu kassieren. Demnach habe ich die ersten 3 Jahre überhaupt keine Renditen gemacht und nur Lehrgeld bezahlt.

Ich dachte ich wäre schlau gewesen zumindest nicht 2018/2019 eingestiegen zu sein wo alle Aktien im Schnitt nochmal wesentlich höher bewertet waren. Aber ich hätte in diesen zwei Jahren eventuell Erfahrungen gesammelt, so dass ich 2020 mehr Orientierung gehabt hätte. Oder ich hätte auch 2022/2023 angefangen können, wo es keine Hype Aktien mehr gab und man Geld mit der Gießkanne in den Markt streuen konnte und fast immer eine Blume daraus geworden ist.


Ich habe neulich das Depot eines Bekannten gesehen der 2022 sein Depot neu gestartet hat. Fast gleiche Depotgröße wie ich. Allerdings während ich seit Depotstart meine 7% p.a. mache hat er einen IZF von 15%. Bei einer 100k Depotgröße bedeutet das ich sitze auf 12.000€ Buchgewinnen und er auf 33.000€


In Backtests zeigt sich momentan, dass ich auf 5J mit meiner Strategie wirklich von ALLEN bekannten und gängigen Indizes schlafen gelegt und eingesargt werde. Sogar vom Nikkei 225. Tröstend ist hier wirklich nur die 3J Performance wo eben deutlich wird, dass ich mit den wichtigen Indizes mithalten kann und auch ein paar große Namen hinter mir lasse.


Positiv lässt sich also festhalten: Ich werde besser.

attachment
35
47 Kommentare

Profilbild
Es gibt immer jemanden, der es besser macht als man selbst.
Vielleicht fährt dein Bekannter mit mehr Risiko um auf die 15% zu kommen, dafür hast du vielleicht mehr Stabilität🧐
Eine Vollkasko ist teurer als die Haftpflicht, im Schadenfall bist du aber besser aufgestellt. Und nein, ich arbeite nicht für Check24😄
13
Profilbild
@Mark777 In diesem Falle trifft es tatsächlich nicht zu. Habe auch kaum defensive Aktien. Die Auswahl der Aktien hat aber tatsächlich gar keine so große Rolle gespielt. Entscheidend war das Investieren 60.000€ als Einmalanlage über 3 Jahre vs. 15.000€ jährliche Sparrate über 5 Jahre

Berechnet nach TTWROR sind das +50% gegen +40%. Also die Aktien liefen gar nicht sooo viel besser, aber der Zeitraum ist eben viel kürzer, wodurch der enorme Unterschied entsteht.
1
Profilbild
In 30 Jahren wirst du froh sein, dass du 2020 eingestiegen bist und nicht bis zum totalen Crash irgendeinmal in Zukunft gewartet hast...
4
Profilbild
@DividendenAlpaka Richtig aber wahrscheinlich hätte ich auch in den 2010er Jahren gar nicht warten sondern einfach mit 50€ im Monat reinstarten sollen
Profilbild
Danke für die interessante Analyse, und auch wenn ich grundsätzlich, wie du ja offenbar auch, der Meinung bin, dass die Investitions Zeit deutlich wichtiger ist als der Zeitpunkt des Einstiegs, stimme ich dir nicht ganz zu, dass es keine Gruppe von Aktien gab, für die der Corona Crash nicht ein guter Einstiegszeitpunkt war. auf einige Aktien aus dem DAX trifft das nämlich durchaus zu. Ich habe just zu diesem Zeitpunkt angefangen, mein Geld in Aktien anzulegen und habe beispielsweise $DTE , $HEI und $ALV zu aus heutiger Sicht wohl ziemlich guten Preisen gekauft. Ebenso $SAP und $BMW , die ich anders als die zuerst genannten mittlerweile leider bzw. glücklicherweise wieder verkauft habe. Bei anderen Werten ging das - und das sei nicht verschwiegen - gehörig schief, Paradebeispiele $SRT und $BIKE 🤷‍♂️
1
Profilbild
@Marsellus $DTE fällt wie die anderen ganz eindeutig in die 1. genannte Kategorie. Es war vollkommen egal ob du die Aktie 2015 bei 14€ oder 2016 bei 14€ oder 2017 bei 14€ oder 2018 bei 14€ oder 2019 bei 14€ .... oder halt 2020 nur für 12€ gekauft hast.

Heute steht die Aktie bei 34€ und es ist sowas von egal ob du da jetzt 20€ oder 22€ Gewinn pro Stück geholt hast. Es hat sich da wirklich nicht gelohnt auf einen Crash zu warten, sondern wichtig war überhaupt reinzugehen.
Profilbild
Sehr interessante analyse. meine investnent Story beginnt ja 2010 und tatsächlich waren die Jahre 2020 und 2021 von der größten Performance geprägt natürlich auch aufgrund von Pennystocks und Crypto. Ohne diese wäre der Immobilienkauf im Juni 2021 auch nicht möglich gewesen.
1
Buying oil during the corona dip was life changing for me and secured fat dividends
1
Profilbild
@market_mastermind_25 You're totally right. How could I just forget about that? Oil is the missing group of stock that needed to be bought during the crisis to secure great returns. I wish I could pin your comment.
Profilbild
Es ist die community, hier auf getquin, die das alles so besonders macht. Vielen Dank für diesen Beitrag, Mindset is everything!
1
Profilbild
@toscho Liebe geht raus 🫶🏼
Profilbild
Warum wählst du dann nicht Etfs? Meine kostet ja Zeit. Abgesehen davon, dachte du bist deutlich Älter als ich. Hatte dich um die 40 geschätzt oder einfach später nochmal Studiert? Meine ich hab auch viel Lehrgeld gezahlt und immer noch Investment an die ich zwar immer noch glaube aber sie heute wahrscheinlich nicht nochmals kaufen würde. Man muss ich halt Fragen für was man das macht. Geld oder Spaß oder beides? Hab ja auch vor paar Post darüber geschrieben? $TMO gehe ich übrigens glaube rein. Dachte die machen nur Diagnostik aber machen ja vor allem aus CDMO Und CRO und da bin ich bullish.
Profilbild
@topicswithhead abgesehen davon was ist den deine Strategie an der du dich richtest. Du hast viel Im Portfolio,wo ich mir denken kann warum du die hast aber die irgendwie nicht zu den anderen passen
Profilbild
@topicswithhead Hehe, ich habe dich ertappt, dass du zu selten meine Beiträge liest. Warum ich Stockpicking betreibe habe ich mal in dem sogar recht beliebten Essay "Warum meine Strategie nicht funktioniert - und ich sie trotzdem nicht ändere" erklärt den Post gibt es hier: "https://getqu.in/gN94sV/"

Warum dachtest du denn ich gehe auf die 40 zu? Wegen dem Gandolfini Profilbild? Ich hoffe es liegt nicht an meinen boomeresquen Posts haha. Bis dahin bleibt mir noch einige Zeit und ich habe auch konkrete finanzielle Ziele die ich bis dahin noch erreichen möchte. Und natürlich auch im Sinne der Familienplanung will ich bis dahin vorwärts kommen :-) Komme ja aus den 90ern also deutlich älter als du bin ich ja trotzdem noch.

Thermo Fisher ist auf jeden Fall ziemlich spannend und gut aufgestellt. Nur Diagnostik wie Sartorius würde mir jetzt auch nicht so taugen.

Das Feedback finde ich übrigens sehr interessant. Möchtest du vielleicht ein paar Beispiele geben was du meinst? Also die einzige Aktie die mir einfällt, die eigentlich überhaupt nichts mit den anderen zu tun hat ist L'Oreal aber sonst habe ich da schon weitgehend einen roten Faden drin.
Profilbild
@Soprano Man kann auch mal Sachen vergessen, es kann aber auch daran liegen, dass ich ihn nicht gelesen habe. Teilweise gibt es hier zu viel Spam auf der ForYou Seite, sodass man mal etwas übersehen kann. Ich fand den Post aber nicht vollständig richtig eingeordnet. Ich meine ja, man muss erst einmal fair vergleichen (bspw. Anleihen ≠ Aktien), aber es gibt ja trotzdem so etwas wie TR zum Vergleich mit dem Index. Ich habe ja auch geschrieben: Spaß und Erfahrungen sind ein wichtiger Faktor, trotzdem sollte man nicht allzu weit vom Markt entfernt sein. Vielleicht ist ja ein ETF-Core ganz gut für dich. Ich setze in meinem Portfolio auch auf 30–50 % ETFs oder Holdings, um nicht zu stark abzuschweifen. In meinem Post vor einer Woche hatte ich ja ebenfalls den Vergleich gebracht, wie, glaube ich, auch vorhin schon erwähnt.
Zurück zum eigentlichen Thema: ich meinte im Sinne von kapital­effizienten Anlagen oder Renditequoten. Dass du auf Gaming und so weiter setzt, ergibt ja Sinn, aber es wirkt nicht als wäre auch eine solide Basis darunter. Beispielsweise ist Tech dein Thema, da müsste aber maximal ein 3-faches Net-Debt/EBITDA vorliegen und 10 % ROIC und Co. Wirkt momentan nicht so, als wäre das dein Ansatz. Ich schaue aber gleich noch einmal nach und benchmarke dein Portfolio, vielleicht steckt bei allen ja doch fundamental etwas Gleiches dahinter.
Soprano ist ein wenig älter, oder nicht? Daher auf etwa 40 geschätzt. Wäre so, als hätte man Friends im Profilbild.
Profilbild
@Soprano also alles angeschaut außer die gdrs. Alle sind gewachsen, die einzige Ausnahme die keiner gebrochen hat. Alle gewachsen.
Operative Marge über 10 %. UnitedHealth mit 8 %, Take-Two negativ, Medios 2 %, Daikin 8 %.
Netto-Marge über 10 %. Vertex negativ und UNH unter 10 %, Jenoptik 8 %, Take-Two negativ, Daikin 5 %, 11 bit 1 %, Medios 0,2 %.
Cashflow positiv auf operativer Ebene. Vertex negativ, Take-Two negativ.
Niedriges Net Debt/EBITDA unter 1. Deere fällt auf mit 6, UNH mit 1,4 TMO mit 2,6, Take-Two mit 6, Stryker mit 2, Linde mit 1,2 , Jenoptik mit 1,4 , Medios 2.
ROIC um die 10 %. Deere fällt auf, BlackRock unter, TMO unter, ServiceNow unter, Take-Two negativ, Jenoptik unter, PayPal unter, Linde unter, Medios unter, Daikin unter, 11 bit unter.
ROCE über 10 %. TMO unter, BlackRock unter, Take-Two unter, Medios unter.
ROE über 10 %. Vertex unter, Take-Two unter, 11 bit unter.
Werte die mehr als 3,5 mal auffallen. Take two und medios weicht Komplet vom Portfolio ab, dakin eigentlichauch aber beim runden rausgefallen
Profilbild
@topicswithhead Wow, welches Tool hast du denn dafür benutzt? Ich nehme mal an, dass du irgendeinen Premium Service abonniert hast, so dass du das alles relativ automatisiert machen konntest und nicht alle Werte einzeln eingeben musstest.

Du meinst also dass die Unternehmen anhand von Kennzahlen nicht ins Depot passend, nicht unbedingt thematisch gesehen. Ist auf jeden Fall ein interessantes Feedback, demnach müssten Take Two, Medios und Daikin eigentlich raus, nicht wahr?

Bin da tatsächlich ganz bei dir. Also Take Two ist da vielleicht noch am ehesten interessant. Die Zahlen sind katastrophal aufgrund einer riesigen Übernahme, die sich meiner Meinung nach auch noch nicht materialisiert hat. Hier habe ich aber sowieso nicht in die Zahlen investiert, sondern in die Marktpsychologie. War für mich einfach schon fast ein No-Brainer zu investieren um den GTA 6 Hype mitzunehmen und auf ein neues ATH zu kommen.

Die Kernfrage ist ob und wann man wieder verkauft. Eigentlich war geplant im Relasemonat zu verkaufen und einen sicheren Gewinn einzufahren. Mittlerweile juckt es aber auch schon wieder in den Gamble zu gehen und den Release abzuwarten, ob sich da wirklich die Milliardengewinne realisieren lassen die von Analysten prognostiziert werden. Das ATH vor Release ist halt sicher ... das ATH nach dem Release ist eine Wette. Da zu mache ich bestimmt bei Zeiten nochmal einen Post, vielleicht arbeite ich auch mit SL oder was auch immer.

Medios und auch Daikin stehen eigentlich schon lange auf der Abschussliste, habe die deshalb auch nie wieder nachgekauft und nur <1% Gewichtung. Eigentlich will ich die loswerden der Investmentcase ist gar nicht aufgegangen. Ich neige dann aber oft dazu auf Seitwärtsaktien noch ewig zu halten um einen aus meiner Sicht "fairen Exit" zu bekommen. Das Ding ist halt auch immer, ich kann mit den Summen meist nicht wahnsinnig viel anfangen weil ich eine gute Liquidität habe und ich kann auch die Verluste steuerlich aktuell nicht nutzen. Ist recht verzwickt.
Profilbild
@topicswithhead Ansonsten sind bei den viel genannten Unternehmen Vertex, TMO, UNH und Jenoptik auch dabei. Aber interessant ist natürlich auch, dass eine Deere mit der enormen Verschuldung auffällt. Wobei man hier wissen muss, dass das nicht daran liegt, dass das Unternehmen selbst viel Fremdkapital benötigt, sondern daran, dass sie für Landwirte die Finanzierung der Maschinen übernehmen. Sie sind also auch eine Bank und haben deshalb so eine niedrige EK-Quote.

TMO und Vertex sehe ich momentan definitiv als Kernpositionen die ich weiter ausbauen will. UNH eigentlich auch, es sei denn da kommen wirklich noch ganz dicke Dinger raus. Ansonsten reißt UNH ja die Zielwerte wirklich nur relativ knapp.

Jenoptik wäre auch noch mal was für die Skeptiker-Liste. Das ist bei mir wirklich auch eher eine Liebhaber-Aktie als eine wirklich richtig vernünftige Entscheidung. Mittlerweile kommt das auch in meinem Dickschädel an, dass ich mich wohl lieber hätte trennen sollen. Aber momentan ist sie eben auch wieder mal zu billig. Kein gutes Unternehmen zum fairen Preis, sondern ein okayes Unternehmen zu großartigen Preis. Eigentlich genau wie man es nicht machen sollte lt. Buffet.

PS. Die Sopranos ist gute 5 Jahre jünger als Friends. Wobei der Humor von Friends schon arg gealtert ist, während diese alten Gangsterschinken nie wirklich aus der Mode kommen. Ich habe Sopranos auch lustigerweise erst so 2018 entdeckt. Was Sitcoms angeht wäre ich eher die Generation Scrubs und Malcolm Mittendrin.
1
Profilbild
@Soprano Wenn du mich jetzt fragen würdest, unabhängig von den Kennzahlen, würde ich einfach ein paar Werte austauschen. Ich meine, du bist ein Tech-High-Growth-Investor mit einer Vorliebe für Gaming. Meiner Meinung nach würde ich die Leiche Medios rauswerfen und den Verlust hinnehmen. Verluste lassen sich ja mehrere Jahre vortragen, und wenigstens kannst du das Geld dann sinnvoller verwenden.

L’Oréal würde ich rausnehmen, weil es irgendwie nicht ins Gesamtbild passt. Muss aber zugeben, ich habe einen Hass auf die französische Quellensteuer, die Aktie an sich ist ja nicht schlecht. Daikin ist jetzt keine super schlechte Aktie und hat wenigstens einen Trend im Rücken, von daher kann man sie auch einfach halten.

Take-Two ist halt so ein Ding. Würde ich auch behalten, die Werte werden nach GTA 6, unter der Annahme, dass es kein Flop wird, wieder brutal drehen. Aber die Aktie an sich ist eigentlich ziemlich schlecht. Hartes Missmanagement, wenn man sich zwischen den Blockbustern nicht wenigstens stabil halten kann.

Ansonsten gibt es nur ein, zwei Aktien, bei denen ich mir denke „naja“, aber das sind eher persönliche Meinungen, davon gibt’s bei mir im Portfolio auch genug.

An sich würde ich eventuell mehr diversifizieren und das nicht unbedingt durch Abverkäufe, außer du willst das aktiv, sondern eher durch Zukäufe. Persönlich würde ich eigentlich keine Position über 5 % halten, außer sie ist natürlich organisch so gewachsen. Dein Portfolio hätte ich aber ehrlich gesagt gerne. Ich bin immer zu vorsichtig, um voll in Tech zu gehen. Hätte es mal machen sollen, bin immer zu früh raus.

Zum Tool: Finchat.io ist kostenlos, und habe die Charting-Funktion genutzt. Ich habe einfach händisch immer alle zehn Werte ausgewählt, angeschaut und dann gewechselt, bis ich durch war. Ist ein cooles Tool – und wenn man es wirklich ausreizen wil, auch nicht so teuer. Kostet, glaube ich, nur einen Zwanni im Monat. Für mich schon eigentlich zu viel (bin ein Geizhals), aber lohnen würde es sich bestimmt. Kann recht viel, kannst dir ja mal kostenlos einen Account anlegen. Spiele da fast täglich ein paar Minuten rum und vergleiche Aktien. Bin tatsächlich auch am überlegen es zu kaufen, da die free version viel kann aber die Premium Version schon deutlich mehr Möglichkeiten bietet
Profilbild
@topicswithhead Cooles Tool, habe den Namen schon gehört muss ich mir aber mal genauer anschauen. 20€ im Monat ist definitiv schon eine Schmerzgrenze wo man sich auch überlegen muss ob die in einem Sparplan nicht besser aufgehoben sind. Aber im Vergleich zu manchen anderen Services ja fast noch erschwinglich. Vielleicht finde ich es ja so toll, dass man sich den Preis für einen Zugang teilen kann *hust* hehe

Zum eigentlich Thema:

* Medios AG wird rausfliegen, die Frage ist nur wann.
* Bei Daikin bin ich mir nach wie vor unsicher, ob sich das lohnt. Wahnsinnig schlecht ist sie vielleicht nicht, aber den erhofften Klimaanlagen-Boom in Indien sehe ich bisher auch noch nicht.
* Take Two hatte eigentlich bisher ein recht gutes Management und hätte sich sehr wohl stabil gehalten, wenn sie sich die Zynga Übernahme gespart hätten. Der Erfolg mit Mobile Games hat sich halt bisher noch überhaupt nicht gezeigt und zu Milliarden Abschreibungen geführt. Aber andererseits verstehe ich auch nicht, warum die ihre Franchises nicht besser pflegen. Die haben auch neben GTA noch sooo viele IPs im Portfolio die pures Gold wären, wenn sie die Werte heben könnten.

Ganz interessant finde ich, dass du diversifizieren würdest. Ich versuche eigentlich grundsätzlich eher zu fokussieren und von 40 -> 30 Aktien zu kommen. Ich wüsste grundsätzlich auch gar nicht was ich kaufen könnte. Ich habe zwar noch eine sehr pralle Watchlist, aber ALLES was da drauf steht ist WIEDER nur Tech, Healthcare oder Finanzen. Also da weiß ich jetzt auch nicht ob das so geil ist, wenn ich zu den gefühlt 20 Tech Aktien die ich schon habe halt noch 5 dazu lege. Irgendwie ist dass doch auch nur more of the same.
Ach und lustigerweise ist es ja gerade L'Oreal gewesen wo mich mal eine Aktie überzeugen konnte, die nicht wieder aus den selben 3 Branchen kommt und wirklich zur Diversifikation beiträgt und habe genau damit jetzt DIE Aktie die eigentlich überhaupt nicht ins Portfolio passt :D

Aber sehr lieb, dass dir mein Portfolio gefällt. Das schmeichelt mir hehe. Aber ich glaube gar nicht, dass ich so viel mutiger bin als du. SoFi habe ich z.B. seit Jahren auf der WL und mir bisher noch nicht getraut. Und ich halte eben auch recht viel Cash.
Profilbild
@Soprano mit diversifizieren meine ich eher die Aktien höher ziehen und nicht die Masse. Du hast halt Position die fast 10% von deinem Portfolio ausmachen. Vielleicht findest du ja noch paar interessante Aktien oder ziehst die anderen ein wenig höher. Finde es gibt immer paar interessante Anlage Möglichkeiten.
Profilbild
@topicswithhead Achso du meinst nur die Gewichtung also quais Rebalancing. Ja dann natürlich logisch durch Zukäufe nicht durch Abverkäufe will eigentlich gute Aktien nicht verkaufen.

Dachte du meinst ich soll mehr verschiedene Aktien kaufen, weil das fällt mir wirklich nicht so leicht.

An der Gewichtung hat sich schon ordentlich was getan. Amazon nur 10% ist ja fast schon konservativ für mich, die hat auch schon mal deutlich über 20% betragen. Amazon und Microsoft würd ich zu nem guten Preis auch unlimitiert gewichten.

Für die anderen Aktien gilt, dass ich 3-4% für mich eine High Conviction Position ist. Also eine Aktie wo ich volles Vertrauen habe. Eine normale Gewichtung ist so 2%. Und da wo ich schon auch noch skeptisch bin so 1%

Im Optimalfall hätte ich halt 30 Aktien die mich alle richtig überzeugen und dann wär jede davon auf 3% da komme ich ziemlich genau auf 100%. Aber so lange ich halt nicht genug Werte finde wo ich komplett begeistert bin muss ich die fehlenden % halt mit Amazon, Microsoft, Nvidia auffüllen, weißt wie ich meine?

Im Moment baue ich gerade Synopsis, ServiceNow, Berkshire und Autodesk Richtung 3% auf.
Alle 9 weiteren Antworten anzeigen
Profilbild
Die ganzen Öl-Mulites waren günstig.
Der $EXH1 EuroStoxx Oil & Gas hatte einen Maximum Drawdown von -66%
Profilbild
@TotallyLost Komplett richtige Korrektur. Hatte ich komplett vergessen irgendwie, aber das ist tatsächlich der Bereich wo es sich gelohnt hat.
Stockpicking in nem Crash ist halt Lottospielen und hat wenig mit einem langfristigen Investment zu tun....

Etfs sind die sicherere Variante. Denn es gibt genug Crashs die lokal auch Jahre nicht rausholbar sind.
Profilbild
@Madhatter5566 Ist das jetzt einfach nur eine grobe Aversion gegen Stockpicking oder steckt da eine spezifische Aussage darin?

Also siehst du jetzt einen konkreten Unterschied für Stockpicking im Bullenmarkt vs. im Bärenmarkt?
@Soprano Allgemein, aber verstärkt im Crash. Etfs oder Indexe haben eine positive Renditeerwartung. Aktien nur bedingt. Richtungswetten, die zeitlich abhängig sind. Irgendwann verlieren 95% aller Aktien gegen neuere.
Profilbild
@Madhatter5566 Naja aber was ist denn ein Index schon anderes als eine willkürliche Zusammenstellung von Aktien? Warum soll hier die von Dow & Jones festgelegte Zusammenstellung besser sein als die von ähh Dirk Müller?
@Soprano Erfahrungswerte. Statistik. Nen World hat eine positive Renditeerwartung, bei Dirk Müller keine Ahnung. Das hängt beim World ja auch an den Mechanismen.
Profilbild
@Madhatter5566 Aber was willst du jetzt damit aussagen? Alle nicht inflationären Assets haben eine statistisch positive Renditeerwartung. Aktien, Gold, Immobilien, Anleihen ... das ist doch nicht exklusiv für den MSCI World.
@Soprano Genau die Aussage ist m.E. falsch. Aktien haben keine positive Renditeerwartung, Indexe haben eine. Indexe werfen Verliereraktien raus und nehmen Gewinneraktien rein. Mit der Methode gibt es die Erwartung mit einem Index, statistisch nachweisbar, Gewinn zu machen. Über tausende Aktien hinweg, mit Unternehmen die reinkommen, mit Verlierern die rausgehen. Aktien dagegen=? Wüsste ich nicht das sich irgendjemand soweit rauslehnt, das jegliche Aktie irgendeine Erwartung hat. Unternehmen tendieren dazu irgendwann pleite zu gehen oder nicht mehr so doll zu laufen.
Wenn man sich das historisch anschaut verlieren 95% der Top Aktien ihren Status über die Zeit. So zumindest kenne ich das.... Nasdaq.... hättest vor 30 Jahren alle Top Aktien gekauft und gehalten hättest jetzt 95% Luschen. während der Index fröhlich gewachsen ist.

In einem Crash dasselbe: Die Unternehmen in einem ETF World vor dem Crash sind nicht die selben Aktien nach einem Crash die den ETF World sich "erholen" lassen. Zumindest nicht unbedingt.
Profilbild
@Madhatter5566 Man kanns ja noch drastischer sagen. Wenn ich vor 150 Jahren den Dow Jones gekauft hätte ... davon gibt es glaube ich sogar neben General Electric heute gar keine Aktie mehr. Aber nicht unbedingt weil die alle Pleite gegangen sind.

Die meisten Unternehmen wurden halt irgendwann im Laufe der Jahrzehnte übernommen oder haben fusioniert. Statt US Rubber hätte man dann Michelin . Statt US Tabacco hätte man British American Tabacco. Statt Cotton Oil hätte man Unilever bekommen.

Also obwohl von den Aktien aus dem ursprünglichen DJI nichts mehr übrig ist, hätte man auch automatisch neue Aktien bekommen. Aber eigentlich ist kein Unternehmen einfach so spurlos verschwunden und hat sich dematerialisiert.

Das wäre halt man ein spannendes Thema für eine Doktorarbeit oder für einen Quantencomputer auszurechnen obs halt besser gewesen wäre quasi über 100 Jahre hinweg den "aktuellen DJI" zu kaufen oder die Unternehmen über Jahrzehnte hinweg zu halten und zu gucken welche Nachfolgeaktien man jeweils nach der Übernahme bekommt.
@Soprano wenn ein Unternehmen pleite geht bekommst nicht irgendein anderes. Sondern du verlierst deinen Anteil am Unternehmen bzw. es ist nichts wert. Hat dir das noch niemand gesagt?

Und ich wollte dir den offensichtlichen Unterschied zwischen Index und Einzelstockpicking aufzeigen. Aber wahrscheinlich doch zu hoch.... Schade.
Profilbild
@Madhatter5566 Es ist aber keins pleite gegangen. Du überschätzt wie viele börsennotieren Unternehmen angeblich pleite gehen. Es verschwinden zwar jährlich sehr viele Firmen von der Börse aber eben NICHT weil sie insolvent und zahlungsunfähig sind und dann abgewickelt werden, das ist eine absolute Seltenheit und Ausnahme.
@Soprano Sie verschwinden aber in der Versenkung... Again. Die Top 100 vor 30 Jahren sind jetzt nur noch 5 oder 7Unternehmen dieser jetzt in der Top 100. Indexe haben Renditeerwartung in die Zukunft. Aktien nicht.

Stockpicking auf langfristig bedeutet Verlierer anhäufen. Aber ok. Wie erkläre ich das jemanden der denkt wenn ein Unternehmen pleite geht bekommt man von einer anderen Firma Aktien...
Alle 2 weiteren Antworten anzeigen
Bei Amazon und Microsoft war der Einstiegspunkt Vielleicht nicht optimal, weil die von Corona profitiert haben. Und bei Berkshire Hathaway gilt: es ist egal, wann du da einsteigst, mehr oder wie kaufst du die immer zum jeweiligen Höchstkurs, wenn du den Einstiegszeitpunkt 20 Jahre später betrachtest. und der Einstiegspunkt ist relativ egal, wichtig ist nur: möglichst lange dabei zu sein!
Bei allen anderen Aktien und Indizes: hat es eine ordentliche Corona Delle gegeben. Das war doch grundsätzlich der beste Zeitpunkt zum Einstieg der letzten 15 Jahre!? Insofern verstehe ich das Ganze nicht so ganz. Man muss schon sehr selektiv Aktien gekauft haben, um im Nachhinein mit dem Einstiegszeitpunkt zu hadern.
Aber gerade die Aktien, die auch Corona stabil durchlaufen haben: werden das auch in Zukunft tun. In 15 Jahren oder in 20 Jahren: ist Corona im Chart dieser Werte völlig egal.
Werde Teil der Community