Bis 2027 will das im Scale-Segment der Frankfurter Börse notierte Unternehmen seinen Umsatz auf
140 Mio. Euro steigern. Dabei streckt sich das Orderbacklog bereits über
200 Mio. Euro bis ins Jahr 2028.
Die Chancen auf weitere Großaufträge stehen außerdem gut: Sollte die Bundeswehr ihre Pläne zur Beschaffung von circa
1.000 Leopard-2-Panzern in die Tat umsetzen, würde sich für Steyr ein Umsatzpotenzial von rund
100 Mio. Euro ergeben.
Hohes Wachstum zu attraktiver Bewertung
Wie CEO Cassutti jüngst auf einer Kapitalmarktkonferenz bestätigte, kann die Nachfrage in den kommenden Jahren ohne größere Investitionen bedient werden.
Die Netto-Cash-Position will er unter anderem für selektive Zukäufe und eventuell zur geografischen Expansion nach Asien nutzen.
Summasummarum besticht die Steyr-Story
durchausgezeichnete Wachstumsaussichten mit hoher Visibilität, guter Profitabilität und starker Bilanz. Mit einem
KGV von 15 und einem
EV/EBIT von 11 für das Jahr 2026 liegt die Bewertung der Aktie (50 EUR; AT0000A3FW25) deutlich unter der der Sektorkollegen
Hensoldt, $HAG (-3,68 %)
Renk und $R3NK (+0,16 %)
Rheinmetall. $RHM (+0,57 %)
Ein Teil des Rabatts ist zweifelsohne durch die geringere Unternehmensgröße vertretbar. Das erwartete EPS-Wachstum von durchschnittlich
ca. 50 % für die Jahre 2025–2027 liegt leicht über dem Sektor-Schnitt.
Für Steyr Motors neigt sich das erste Jahr an der Börse dem Ende zu.
Unter teils heftigen Schwankungen hat der österreichische Motorenhersteller bislang 250 % an Wert gewonnen – getrieben von den Rüstungsplänen der NATO-Staaten und einem stetig wachsenden Auftragsbuch.
Steyr hat sich auf Hochleistungsmotoren mit hoher Leistungsdichte und Langlebigkeit spezialisiert. Diese Motoren werden hauptsächlich in Spezialfahrzeugen für den militärischen Einsatz, in Booten (militärisch und zivil) sowie als Hilfsaggregate für Kampfpanzer und Lokomotiven eingesetzt.
Ungefährzwei Drittel des Umsatzes werden mit militärischen Kunden erzielt, darunter der niederländische Fahrzeughersteller Defenture und Rheinmetall.
Der M16-Dieselmotor des Unternehmens kommt beispielsweise bei mehreren NATO-Spezialeinheiten sowie bei den Streitkräften Spaniens und Irlands zum Einsatz.
Außerdemist Steyr Zulieferer für das Standard-Transportfahrzeug der australischen Armee und für Boote der US Navy Seals. Im zivilen Bereich ist die Siemens AG der größte Kunde, die die Steyr-Aggregate in Lokomotiven einbaut.
Aufgrundder gestiegenen Nachfrage infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine entwickelt sich der ehemalige Nischenanbieter zunehmend zu einem gefragten Zulieferer der Rüstungsindustrie.
Im ersten Halbjahr 2025 stieg der Umsatz um 17,1 % im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 23,1 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet CEO Julian Cassutti mit einem Umsatzanstieg von mindestens
40 % (2024: 41,7 Mio. Euro) bei einem erwarteten Output von mindestens
1 250 Motoreinheiten (2024: 729 Einheiten). Dank der Fokussierung auf Premiumprodukte für Spezialanwendungen und einem hohen Serviceanteil ist die Profitabilität erfreulich hoch: 2025 soll die EBIT-Marge bei über
20 % liegen (2024: 15,5 %).
Ambitionierte Ziele, hohe Visibilität
Angesichts des hohen Auftragsbestands von über 300 Mio. Euro per 30.06. und der anhaltend hohen Nachfrage erscheint das Erreichen der Prognose für 2025 ebenso realistisch wie die mittelfristigen Ziele.