Die 40 Dax-Konzerne dürften in diesem Jahr mit 53 Milliarden Euro knapp eine Milliarde Euro mehr ausschütten als vor Jahresfrist – und damit so viel wie noch nie.
Grund für die starke Entwicklung sind hohe Konzerngewinne und unerwartet steigende Dividenden bei gut einem Dutzend Unternehmen, darunter $ALV (+0,5 %) Allianz, $MUV2 (+0,52 %) Munich Re und $RHM (+1,2 %) Rheinmetall.
Mit 109 Milliarden Euro Nettogewinn dürften die Dax-Konzerne 2024 nach Handelsblatt-Berechnungen ebenso viel verdient haben wie im Jahr davor. Ertragseinbrüche der drei Autobauer $BMW (+1,47 %) BMW, $MBG (-0,17 %) Mercedes und $VOW (-0,23 %) VW gleichen Unternehmen in anderen Branchen aus, vor allem die großen Versicherer Allianz, Munich Re und $HNR1 (-0,51 %) Hannover Rück, aber auch die $DTE (+0,53 %) Deutsche Telekom, $HEN (+0,37 %) Henkel und $EOAN (-0,21 %) Eon.
Mehr als ein Dutzend Dax-Konzerne haben höhere Dividenden angekündigt, als der Markt zuvor erwartet hatte. So will die $ALV (+0,5 %) Allianz 15,40 Euro je Aktie nach 13,80 Euro im Vorjahr weiterreichen. Analysten hatten knapp 15 Euro prognostiziert. Der Versicherer schüttet damit knapp sechs Milliarden Euro aus. Das ist Rekord in der deutschen Unternehmenslandschaft.
Am größten ist der Sprung bei $MUV2 (+0,52 %) Munich Re: Der Rückversicherer erhöht seine Dividende gleich um fünf Euro pro Aktie auf 20 Euro.
Auch die beiden Gesundheitsspezialisten $FRE (+0,47 %) Fresenius und $FME (+0 %) Fresenius Medical Care, der Markenhersteller $HEN (+0,37 %) Henkel, der Autozulieferer $BTR Continental, die $CBK (+1,13 %) Commerzbank, $RHM (+1,2 %) Rheinmetall und $HNR1 (-0,51 %) Hannover Rück haben ihre Dividenden zum Teil deutlich stärker angehoben als erwartet. Grund dafür sind auch hier steigende Gewinne, die eine höhere Gewinnbeteiligung der Anteilseigner rechtfertigen.
Die größten Dividendenzahler im DAX sind
So wie die Autobauer bleiben etliche Unternehmen im Dax unterhalb der international üblichen Ausschüttungsquoten, darunter auch die familiengeführten Konzerne $BEI (-0,28 %) Beiersdorf und $MRK (+1,95 %) Merck. Sie reichen weniger als 30 Prozent ihres Gewinns weiter. Das lässt genügend Puffer, um in schwierigeren Zeiten die Dividenden nicht sofort senken zu müssen.
Deutschlands wertvollster Konzern, $SAP (+2,66 %) SAP, geht mit einer Ausschüttungsquote von 85 Prozent stärker ans Limit: einem Nettogewinn von 3,1 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr steht eine Ausschüttungssumme von 2,7 Milliarden Euro gegenüber. Allerdings wurde der Gewinn durch einen Einmaleffekt belastet.
Insgesamt erhöhten bislang 20 Konzerne ihre Dividende, gesenkt haben sie nur $BAS (-0,43 %) BASF und die drei Autobauer. Vier Unternehmen stehen noch aus: $RWE (+0,62 %) RWE, $SY1 (-1,71 %) Symrise und $VNA (-0,88 %) Vonovia dürften die Ausschüttung voraussichtlich erhöhen, bei der $PAH3 (+0,9 %) Porsche Holding rechnen Analysten mit einer Senkung.
Quelle (Auszug) & Grafik: Handelsblatt, 15.03.25