Von Zeit zu Zeit entstehen Bewegungen an den Märkten, die länger dauern als ein normaler Aufschwung. Man spricht dann von einem Superzyklus – einer Phase, in der bestimmte Rohstoffe oder Technologien über viele Jahre hinweg gefragt sind und ihre Preise deutlich steigen. Dahinter stecken meist grundlegende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft.
Ein bekanntes Beispiel ist China in den 2000er-Jahren. Die rasante Bautätigkeit und Industrialisierung führten dazu, dass Rohstoffe wie Eisenerz oder Kohle über ein Jahrzehnt hinweg immer teurer wurden. Oft wird in diesem Zusammenhang vom „Rohstoff-Superzyklus“ gesprochen, der durch den massiven Bedarf der chinesischen Bau- und Industriepolitik getrieben war. In den letzten Jahren nehme ich vor allem die Technologiebranche so wahr: Cloud-Dienste, Automatisierung und Künstliche Intelligenz haben den Bedarf an Halbleitern regelrecht explodieren lassen.
Aktuell habe ich den Eindruck, dass sich wieder neue Superzyklen anbahnen könnten. Besonders im Bereich Uran fällt auf, dass viele Länder die Kernenergie stärker ins Spiel bringen. In meinem eigenen Depot spiegelt sich das bereits wider. Dabei unterscheide ich zwischen Core-Werten und Hebel-Werten. Die Core-Werte sind meine Basisinvestments: $CCO (-0,19 %) (Cameco) und $YCA (+1,97 %) (Yellow Cake). Beide sind etabliert, vergleichsweise stabil und bilden das Fundament, auf dem meine Uran-Strategie ruht. Hebel-Werte sind dagegen spekulativer und reagieren deutlich stärker auf Marktbewegungen. Hier setze ich auf geplante Positionen in $NXE (-1,18 %) (NexGen Energy), $DML (+0,85 %) (Denison Mines) und $PDN (-1,77 %) (Paladin Energy). Für diese Werte habe ich aktuell Orders eingestellt, die erst ausgeführt werden, wenn das Chance-Risiko-Verhältnis passt. So baue ich die Positionen kontrolliert auf und halte das Risiko im Rahmen.
Ein anderes Beispiel für einen möglichen Superzyklus ist die Rüstungsindustrie. Dort sind die Kurse in den letzten Jahren bereits stark gestiegen, angetrieben durch geopolitische Spannungen und steigende Verteidigungsausgaben. Diesen Trend habe ich persönlich verpasst – aber genau darin liegt auch die Lehre: Märkte bewegen sich in Wellen, und wer einen Zyklus verpasst, sollte nicht zurückblicken, sondern nach vorne. Denn es gibt immer neue Chancen, wenn man die strukturellen Veränderungen frühzeitig erkennt.
Neben Uran könnte so auch Kupfer erneut eine Rolle spielen. Besonders die großen Produzenten $FCX (+2,12 %) (Freeport-McMoRan) und $SCCO (+2,62 %) (Southern Copper) sind interessant, wenn der weltweite Netzausbau und die Elektrifizierung tatsächlich einen neuen Nachfrageboom auslösen.
Mich interessiert: Wie seht ihr das? Entsteht hier gerade ein neuer Superzyklus, insbesondere im Uran-Sektor – oder ist das eher eine kurze Welle? Welche Titel haltet ihr für spannend, und welche Strategien verfolgt ihr selbst?