15 der 40 Dax-Konzerne werden 2025 voraussichtlich Rekordgewinne erzielen.
Doch fünf Aktien der Rekordgewinn-Konzerne notieren mindestens 20 Prozent unter ihrem bisherigen Höchststand. Das macht diese Titel interessant, weil dadurch deren Bewertung sinkt. Eine Aktie wird sogar 75 Prozent unter ihrem Rekordhoch gehandelt.
Das Handelsblatt porträtiert diese fünf Aktien mit Blick auf Aktienbewertung und Geschäftsaussichten der Unternehmen.
75 Prozent unter Rekordhoch: Zalando
Aktuell notiert Zalando $ZAL (+0,02 %) 75 Prozent unter dem Höchststand, obwohl das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich so viel verdienen wird wie noch nie.
23 von 31 Analysen raten auf dem aktuell ermäßigten Kursniveau zum Kauf der Aktie, nur zwei zum Verkauf.
Aktionäre sollten sich von der vermeintlich günstigen Bewertung aber nicht blenden lassen, denn das hohe Durchschnitts-KGV von 60 wird durch Verluste und sehr magere Gewinne aus der Anfangszeit sowie durch die kurzzeitige Euphorie für Aktien aus dem Onlinehandel zu Pandemiezeiten verzerrt.
42 Prozent unter Rekordhoch: Symrise
Analysten prognostizieren für Symrise $SY1 (+0,16 %) im Schnitt 514 Millionen Euro Nettogewinn, nach dem bisherigen Rekordgewinn von 478 Millionen Euro im Vorjahr. Vor Steuern und Zinsen dürften 21,5 Cent je Euro als operativer Gewinn übrig bleiben. Bislang lag die Vorhersage bei 21 Cent.
16 von insgesamt 24 Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf. Ein Argument ist die hohe Dividendenkontinuität. Im Frühjahr war die Ausschüttung zum 15. Mal in Folge gestiegen. 2026 steht einer erneuten Erhöhung angesichts steigender Konzerngewinne nichts im Weg.
39 Prozent unter Rekordhoch: Beiersdorf
Mit einem Kursverlust von 30 Prozent in den vergangenen sechs Monaten zählt die Aktie des Konsumgüterherstellers Beiersdorf $BEI (+0,65 %) zu den schlechtesten Titeln im DAX.
Trotzdem steht Beiersdorf erneut vor einem Rekordgewinn. Nach 912 Millionen Euro Nettogewinn im vergangenen Geschäftsjahr prognostizieren Analysten im Schnitt knapp eine Milliarde Euro für 2025.
17 von 26 Analysten empfehlen den Kauf der Aktie, zwei raten zum Verkauf. Trotz bevorstehender Rekordgewinne notiert die Aktie um mehr als ein Drittel unter ihrem Rekordhoch. Mit einem KGV von 20 auf Basis der in den nächsten vier Quartalen erwarteten Gewinne ist die Aktie trotzdem nicht preiswert. Sie ist aber um 20 Prozent niedriger bewertet als im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre.
30 Prozent unter Rekordhoch: Siemens Healthineers
Kaum ein Dax-Konzern ist so stark globalisiert wie die Siemens-Medizintechnik-Tochter. 95 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Siemens Healthineers $SHL (+0,04 %) im Ausland. Das macht das Unternehmen unabhängig vom deutschen Markt.
Der Hersteller von OP-Robotern, Computertomografen und Strahlentherapiegeräten fuhr im abgelaufenen Jahr einen Nettogewinn von 1,9 Milliarden Euro ein. Für das laufende Geschäftsjahr prognostizieren Analysten einen Rekordgewinn von 2,2 Milliarden Euro.
Mit einem KGV von 18,8 auf Basis der in den nächsten vier Quartalen erwarteten Gewinne ist die Aktie moderat und um 15 Prozent niedriger bewertet als im historischen Durchschnitt. Allerdings notiert die Siemens-Tochter erst seit 2018 an der Börse.
23 von insgesamt 25 Analysten, die den Konzern regelmäßig analysieren, empfehlen die Aktie zum Kauf. Niemand rät zum Verkauf. Damit erhält Siemens Healthineers das mit Abstand beste Votum der hier porträtierten Aktien.
20 Prozent unter Rekordhoch: SAP
Im abgelaufenen Quartal stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn von SAP $SAP (+0,09 %) vor Zinsen und Steuern (Ebit) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel auf 2,6 Milliarden Euro. Der für Anleger wichtige Barmittelzufluss erhöhte sich um 83 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro.
Für das gesamte Jahr prognostizieren Analysten im Schnitt einen Nettogewinn von 6,8 Milliarden Euro. Das wäre so viel wie noch nie und mehr als doppelt so viel wie 2024. Im Vorjahr hatten allerdings milliardenschwere Rückstellungen für Mitarbeiter-Abfindungsprogramme die Bilanz verzerrt.
27 Kaufempfehlungen stehen vier Halten- und drei Verkaufsurteilen gegenüber. Ein Grund für das recht starke Votum trotz hoher Bewertung ist die hohe Resilienz: Gut 85 Prozent der Einnahmen beruhen auf wiederkehrenden und damit verlässlichen Geschäften. Das macht den IT-Konzern nahezu unabhängig von konjunkturellen Schwankungen.
Quelle Text (Auszug) & Grafik: Handelsblatt, 23.09.25
