Ich denke ja. Für mich gehört $INOD (-11,68 %) zu den interessantesten Aktien im KI Bereich. Dazu gibt es auch noch andere Einschätzungen, die das untermauern.
Aktienwelt360 - Wenn über Künstliche Intelligenz gesprochen wird, denken viele zuerst an Nvidia, OpenAI oder Microsoft. Doch während diese Giganten die Schlagzeilen dominieren, arbeitet im Hintergrund ein Unternehmen, das die Grundlage für all ihre Fortschritte liefert: Innodata (WKN: 907651). Ich habe mir die Zahlen, die Strategie und die Risiken angesehen – und eines steht fest: Wer die KI-Revolution wirklich versteht, kommt an Innodata kaum vorbei.
Vom Nischendienstleister zum KI-Schlüsselspieler
Innodata existiert seit über 35 Jahren, doch erst mit dem Aufstieg generativer KI hat das Unternehmen seinen Platz im Rampenlicht gefunden. Heute liefert es Daten-Engineering-Dienstleistungen, die essenziell für das Training und die Feinabstimmung von KI-Modellen sind. Das klingt technisch – ist aber im Kern simpel: Innodata verwandelt riesige Mengen roher Daten (Texte, Bilder, Videos, Sensorinformationen) in „saubere“, KI-bereite Datensätze.
Diese Arbeit ist entscheidend, denn ohne hochwertige Trainingsdaten bleiben selbst die besten Algorithmen blind. Genau deshalb setzen inzwischen fünf der sieben „Magnificent Seven“ auf Innodata.
Das Geschäftsmodell trägt Früchte
Der Umsatz stieg von 86,8 Mio. US-Dollar (2023) auf 170,5 Mio. US-Dollar (2024) – ein Wachstum von 96 %. Noch beeindruckender: Aus einem Verlust von 0,9 Mio. wurde ein Nettogewinn von 28,7 Mio. US-Dollar.
Im Jahr 2025 setzt sich dieser Trend fort. Allein im zweiten Quartal lag der Umsatz bei 58,4 Mio. US-Dollar, ein Plus von 79 % gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn kletterte auf 7,2 Mio. US-Dollar, nachdem im Vorjahr noch Verluste geschrieben worden waren. Die EBITDA-Marge liegt inzwischen bei über 20 % – ein starkes Signal für operative Effizienz.
Das Geheimnis
Was Innodata besonders macht, ist der sogenannte Human-in-the-Loop-Ansatz. Dabei werden maschinelle Prozesse mit menschlicher Expertise kombiniert. Mehr als 6.000 Fachkräfte überprüfen und korrigieren Daten, um KI-Systeme robuster, präziser und weniger fehleranfällig zu machen.
Das ist kein altmodischer Ansatz – im Gegenteil. Gerade dort, wo es um Bias, ethische Fragen oder hochkomplexe Inhalte geht, bleibt menschliche Kontrolle unverzichtbar. Innodata hat daraus ein skalierbares Geschäftsmodell entwickelt, das Effizienz und Qualität verbindet.
Strategische Großkunden und Rekordverträge
Innodata hat in kurzer Zeit enorme Vertragsvolumina aufgebaut. 2023 begann ein Vertrag mit einem Volumen von 8 Mio. US-Dollar – inzwischen generiert derselbe Kunde 135 Mio. US-Dollar jährlich. Weitere Programme im Umfang von 20 Mio. (April 2024) und 44 Mio. US-Dollar (Juni 2024) kamen hinzu.
Allerdings birgt dieser Erfolg auch Risiken: Die zwei größten Kunden zusammen steuern mehr als die Hälfte bei. Sollte einer dieser Tech-Giganten abspringen, könnte das empfindliche Folgen haben.
Ein Markt mit enormem Potenzial
Der Markt für KI-Trainingsdaten wächst rasant. Aktuelle Studien schätzen die jährlichen Wachstumsraten (CAGR) zwischen 20 und 25 % – von derzeit knapp 2,7 Mrd. US-Dollar auf bis zu 16 Mrd. US-Dollar bis 2032. Besonders spannend ist der Teilmarkt für synthetische Daten, der laut Prognosen jährlich um über 40 % wächst.
Innodata ist in beiden Bereichen gut positioniert. Das Unternehmen entwickelt sich vom reinen Datenanbieter zum Smart-Data-Spezialisten, der KI-Modelle analysiert, Schwachstellen identifiziert und gezielt Datensätze zur Verbesserung bereitstellt.
Der Wettbewerb ist intensiv
Scale AI, Appen, Labelbox, SuperAnnotate oder iMerit buhlen um Marktanteile. Besonders Scale AI gilt als mächtiger Rivale – das Unternehmen wurde zuletzt mit 29 Mrd. US-Dollar bewertet und erhielt eine 14-Milliarden-Investition von Meta.
Innodata verfolgt dagegen eine plattformunabhängige Strategie, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Playern wie Alphabet, OpenAI oder Meta gleichermaßen ermöglicht. Das senkt das Risiko von Interessenkonflikten und erhöht die Flexibilität.
Der nächste Schritt
Während viele Konkurrenten noch mit klassischen Trainingsdaten arbeiten, bereitet sich Innodata bereits auf die nächste KI-Generation vor: Agentic AI. Diese Systeme können eigenständig Aufgaben initiieren und ausführen – ohne ständige menschliche Eingriffe.
Damit entstehen vollkommen neue Anforderungen an Datenqualität, Sicherheit und Kontrolle. Innodata will hier eine führende Rolle spielen – insbesondere bei der Sicherstellung, dass KI-Agents zuverlässig und ethisch korrekt handeln.
Mein Fazit
Innodata ist für mich kein klassischer KI-Hype-Titel, sondern ein echter Infrastruktur-Champion der Branche. Ohne Unternehmen wie dieses könnten weder ChatGPT noch Copilot oder Gemini zuverlässig funktionieren.
Wer an den langfristigen Erfolg von Künstlicher Intelligenz glaubt, findet hier ein profitables, agiles und intelligent geführtes Unternehmen, das genau im richtigen Segment sitzt.