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An der Börse stehen meist die Unternehmen im Rampenlicht, die mit ihren Produkten direkt beim Kunden landen. Spannender finde ich jedoch die Firmen im Hintergrund – die Schaufelhersteller, die den eigentlichen Betrieb erst möglich machen. Genau dort sehe ich langfristig die stabileren Chancen.
Ein Paradebeispiel ist $ASML (-0,29 %) (ASML Holding). Ihre Lithographie-Maschinen sind das Rückgrat der Halbleiterindustrie. Ohne sie gäbe es keine Chips für Smartphones, KI-Modelle oder E-Autos. Mit einer Bruttomarge von über 50 % und einer quasi konkurrenzlosen Marktstellung sind sie für mich das Sinnbild eines Schaufelherstellers. Natürlich ist der Kurs nicht billig, aber ich sehe hier ein langfristiges Grundinvestment.
Dann $GOOG (-0,5 %) (Alphabet). Viele stempeln Alphabet als Werbekonzern ab, aber für mich sind sie die digitale Infrastruktur schlechthin. Milliarden von Menschen greifen täglich auf Google Search und YouTube zu. Noch spannender finde ich aber die Google Cloud, die inzwischen über 30 % wächst und ein zentraler Treiber für künftige AI-Anwendungen ist. Hinzu kommen spannende Projekte und Themen wie Quantencomputing und autonomer Mobilität. Wer ins Internet oder in AI skaliert, kommt an Alphabet kaum vorbei – und genau das macht sie zum Schaufelhersteller im Digitalzeitalter.
Und zuletzt $INOD (-2,07 %) (Innodata). Deutlich kleiner, aber genau deshalb interessant. Sie liefern Datenaufbereitung und Trainingspipelines für KI – also den Rohstoff, den große Tech-Konzerne dringend brauchen. Im letzten Monat ist der Kurs massiv gestiegen, sodass ich die Position reduziert habe. Aber die Story bleibt spannend: Innodata macht Daten nutzbar und liefert damit die Schaufeln im KI-Goldrausch.
Für mich ist das Muster klar: Schaufelhersteller profitieren von großen Trends, weil sie die Werkzeuge bereitstellen, ohne selbst die Risiken einzelner Endprodukte tragen zu müssen. Sie besitzen oft einen technologischen Vorsprung, der sie schwer ersetzbar macht, und genau diese Kombination aus Stabilität und Wachstum macht sie langfristig attraktiv.
Wie seht ihr das – setzt ihr eher auf die Enabler im Hintergrund oder auf die Unternehmen, die direkt an der Spitze neuer Trends stehen?