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Deutschland hinkt bei der KI-Entwicklung hinterher. Zusammen mit der Telekom will der US-Konzern Nvidia ein KI-Rechenzentrum aufbauen. Es soll sich speziell am Bedarf der hiesigen Industrie orientieren, versprach CEO Huang beim Treffen mit Kanzler Merz.
(13.06.2025, 14.10 Uhr)
Die Deutsche Telekom baut in Zusammenarbeit mit dem Chiphersteller Nvidia ein KI-Rechenzentrum für die europäische Industrie in Deutschland auf. „Wir müssen die Chancen der künstlichen Intelligenz (KI) ergreifen, unsere Industrie revolutionieren und eine führende Position im globalen Technologiewettbewerb sichern“, sagte Telekom-Chef Tim Höttges (62) am Freitag. „Unser wirtschaftlicher Erfolg hängt von schnellen Entscheidungen und gemeinschaftlicher Innovation ab.“
Das Projekt ebne den Weg für die angestrebten KI-Gigafactories. In der Europäischen Union (EU) sollen fünf dieser besonders leistungsfähigen Rechenzentren entstehen. Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass sich die Telekom gemeinsam mit SAP, dem Webhoster und Cloud-Anbieter Ionos für den Bau einer solchen Anlage bewerben will.
Auch Schaeffler und Siemens vertiefen Zusammenarbeit
Nvidia wird für die angekündigte Industrie-KI-Cloud den Angaben zufolge mindestens 10.000 KI-Prozessoren der aktuell leistungsfähigsten „Blackwell“-Reihe liefern. Die zusätzliche Rechenpower solle 2026 einsatzbereit sein. „Diese Infrastruktur wird dem Markt nicht nur für industrielle Anwendungen zur Verfügung stehen, sondern gezielt auch Start-ups sowie Forschungseinrichtungen zugänglich gemacht“, betonte die Telekom.
Bereits am Donnerstag gab der Autozulieferer Schaeffler eine vertiefende Kooperation mit Nvidia bekannt, mithilfe von Nvidia will Schaeffler sämtliche Elemente seiner Produktion abbilden, die als digitale Zwillinge integriert und simuliert werden.
Auch Siemens vertieft die Kooperation mit Nvidia. Es geht vor allem darum, mit digitalen Lösungen Fabriken effizienter zu machen. Die Fabriken werden am Computer nachgebaut und dann gezielt in der realen Welt optimiert. "Gemeinsam ermöglichen Siemens und NVIDIA Unternehmen aus allen Branchen, das skalierbare Potenzial von KI in der physischen Welt voll auszuschöpfen", sagte Siemenschef Roland Busch (60).
„Im Zeitalter der KI benötigt jeder Hersteller zwei Fabriken: Eine zum Herstellen von Dingen und eine zum Erschaffen der Intelligenz, die diese antreibt“, sagte Nvidia-Chef Jensen Huang (62) laut der Pressemitteilung der Telekom.
Nividia-Chef Huang trifft Friedrich Merz
Huang traf am Freitag mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69) zusammen, um die Zusammenarbeit beim Aufbau einer souveränen KI-Infrastruktur zu diskutieren. Der US-Konzern werde gemeinsam mit Partnern speziell auf den Bedarf der deutschen Industrie zugeschnittene Rechenzentren aufbauen, teilte die Bundesregierung anschließend mit.
Der Beratungsfirma Deloitte zufolge muss Deutschland in den kommenden fünf Jahren bis zu 60 Milliarden Euro in den Ausbau von KI-Rechenzentren investieren und die heimischen Rechenkapazitäten verdreifachen, um wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben und seine technologische Souveränität zu behaupten.
Die Baukosten für neue Anlagen lägen allerdings deutlich höher als in anderen europäischen Staaten. „Zudem sind die Strompreise in Deutschland fast doppelt so hoch wie in den USA, dabei stehen sie für bis zu 60 Prozent der gesamten Betriebskosten eines Rechenzentrums.“