≈ 15% vom Aktienteil des Gesamtdepots
Diskussion über WSML
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67🇺🇸 Inflation: Today vs. 1970s
$CSPX (-1,14 %)
$SPY (-1,26 %)
$CSNDX (-1,63 %)
$IWDA (-1,03 %)
$ISAC (-1,03 %)
$WSML (-1,32 %)
interessanten Vergleich gefunden, ob das wohl so kommt ? 🧐🤔
ich gehe nicht davon aus, was denkt ihr ?
Könnte sonst ziemlich ungemütlich werden 😬
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Umschichten in ACWI oder doch Small Caps als Beimischung?
Servus,
in meinem Depot habe ich zusätzlich damals zu meinen $ISAC (-1,03 %) einen Small Cap ETF $WSML (-1,32 %) dazugepackt.
Da ich nun wieder meine Investments prüfe stehe ich vor der Entscheidung die Small Cap Position zu verkaufen.
Letztendlich hat sie doch weniger Rendite eingeholt als gedacht bzw. Als der ACWI.
Damit ich nicht nur 1 Vergleichsjahr habe, habe ich auch nochmal durch den FF ETF Vergleich die Performance verglichen und der ACWI hängt den Small Caps doch eindeutig ab.
Mein jetziger Plan ist wohl eine vollständige Umschichtung des SC in den ACWI.
Gibt es unter euch große Small Cap Enthusiasten? Die mir sagen, warum ich vielleicht doch den Small Caps ETF behalten sollte🤓
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Vorstellung und Überlegungen für 2025
Liebe community,
Seit knapp 2 Monaten bin ich nun Mitglied bei getquin und bin begeistert wie lebhaft die Diskussionen und Beiträge sind. Danke an alle, die sich die Zeit nehmen zu bestimmten Themen zu recherchieren und ihr Wissen zu teilen.
Ich möchte gerne die Möglichkeit nutzen mein Portfolio kurz vorzustellen und meine Überlegungen für 2025 teilen.
Ich verwalte nun seit 10 Jahren mein Geldanlagen selber. Angefangen mit ETFs bin ich 2017 in Cryptos eingestiegen (und nach der FTX Pleite und dem Terra Luna Crash wieder ausgestiegen). Und seit einigen Jahren handel ich auch Aktien und nun auch Sachwerte (Ich teste gerade Timeless) . Über die Jahre habe ich mein Portfolio erweitern können.
Aufgrund meiner familiären Pflichten liegt meine monatliche fixe Sparrate derzeit bei 500€. Monatliche Überschüsse parke ich auch dem Tagesgeldkonto und investiere sie wenn ich eine Gelegenheit sehe. Eine gewisse Cash-Quote brauche ich, da wir immer noch am Renovieren sind und daher einfach etwas Bargeld benötigen…
Mein Ziel ist es in 10 Jahren bei mindestens 500.000 € zu sein, so dass ich dann die bestehenden Darlehen auf unserem Haus ablösen kann. Somit müsste ich eine jährliche Rendite von 15% erwirtschaften...
Über die Zeit ist ein ziemlicher Mix von Aktien entstanden. Mein Credo war bisher, dass ich nicht mehr als 1000€ pro Aktie investiere (Ausnahmen gab es trotzdem) und einem Stopp-Loss bei 20% unter Einkaufspreis. Wann der beste Zeitpunkt eines Verkaufs ist, habe ich nicht festgelegt und weiss immer noch nicht welche Strategie hier die beste für mich ist. Daher würde ich mich eher als Hodler bezeichnen...
Nun zu meinen Plänen für 2025.
- Den fixen Wert pro Aktien von 1000€ werde ich kippen und auf 5000€ erhöhen.
- Stopp-Loss bleibt bestehen.
- Sparraten vorerst auf 500€ beibehalten.
- Anzahl der Aktien reduzieren
- Fokus auf Wachstum
Wie könnte ein Sparplan aussehen, den ich auch die nächsten Jahre fortführen würde?
Ein Punkt, der mich stört ist der hohe Anteil der USA Aktien in den Welt-ETFs (Klumpenrisiko) - auch wenn historisch betrachtet hier die meisten Rendite gemacht wurden...
Daher meine Überlegung:
- Besparen eines ETFs mit geringerem oder gar keinem USA Anteil (Aktuell im Portfolio habe ich $GERD (-1,1 %) , dort beträgt der USA Anteil nur 50% - leider mit TER 0.5% recht teuer; oder einen Neustart mit einem $EXUS (-0,61 %) ) (Anteil: 40 %)
- Besparen $MEUD (+0,15 %) (20 %), $FLXI (-0,55 %) (20%), $WSML (-1,32 %) (20%)
- S&P500 oder MSCI USA über die 2xSPYTIPS von @Epi zu regeln (über Einmalzahlungen)
- Ausserdem noch $BTC (+0,79 %) Sparplan von 40€ / Woche aus bestehenden USDC Beständen (LTC Verkäufe aus Dezember) Anmerkung: Cryptoportfolio in Getquin nicht komplett abbildbar da das EARN Binance Wallet nicht angezeigt wird.
Was meint ihr? Macht das Sinn?
Im nächsten Schritt überlege ich mich von Aktien zu trennen?
Von $OBDC (+0 %) würde ich mich wohl trennen, ggfs auch $CSCO (-0,55 %) . Fallen euch noch Aktien oder ETFs auf bei denen eine Verkauf sinnvoll wäre aufgrund geringer Wachstumsaussichten? Das freie Geld würde ich dann ich 3xGtaaa und Aktien wie $ASML (-0,72 %) , $NVDA (-3,63 %) stecken...
Insgesamt bin ich mir noch nicht sicher ob meine Strategie schon ganz rund ist. Habt ihr Idee, Anregungen, Anmerkungen? Für jeden Hinweis bin ich dankbar.
Danke und viele Grüße
Vorstellung Portfoliologik - gerne Feedback!
Hallo liebe Community,
vor Kurzem wurde mein Portfolio bzw. dessen Logik in einem Artikel von Business Insider vorgestellt und von Konrad Kleinfeld von SPDR analysiert. Da war spannendes Feedback dabei, aber ich möchte natürlich auch gerne eure Schwarmintelligenz mit aktivieren und mir euer Feedback einholen 🙂
Vorab: Ich verfolge zwar eine Core-Satellite-Strategie, der “Satellite” hat dabei allerdings nicht das Ziel eine Outperformance zu erzielen, sondern dient einfach dem Spaß an der Freude und bietet Raum für Investments, die in die Logik des Cores nicht hineinpassen. Der Sattelite besteht zum Großteil aus ETFs (z.B. in den Bereichen Rohstoffe, Immobilien, Private Equity, REITs, etc.), nimmt aber nur <10% des gesamten Portfolios ein und wird an dieser Stelle außen vor gelassen.
Mein Ziel ist breite Diversifikation, die über einen reinen marktkapitalisierungsbasierten Index hinausgeht sowie langfristige Rendite.
Dabei setze ich auf eine regelbasierte Herangehensweise und diversifiziere anhand der Auswahlkriterien der Indizes entlang von Faktoren. Da ich im “Core” absichtlich keine Sektor- oder Regionenwetten eingehen möchte, sondern rein über die Auswahlkriterien der Indizes gehe, dient der relativ signifikante Dividendenblock der Reduktion des US-Klumpen, da dividendenstarke Unternehmen häufiger in Europa zu finden sind.
Da das Portfolio recht granular ist, wäre die Portfolio Übersicht-Funktion sehr unübersichtlich, daher hoffe ich es ist in Textform auch gut nachvollziehbar:
1. MSCI World Block (40%):
$SPPW (-0,53 %) MSCI World (10%)
$XDEM (-1,03 %) MSCI World Momentum (10%)
$XDEQ (-1,09 %) MSCI World Quality (10%)
$XDEV (-0,68 %) MSCI World Value (5%)
$WSML (-1,32 %) MSCI World Small Cap (5%)
Momentum, Quality und Size im Sinne des “normalen”, marktkapitalisierten MSCI World sind etwas höher gewichtet, da sie historisch eine bessere Performance zeigen und der Logik nach in einem langfristig positiven Marktumfeld besser performen sollten.
2. Emerging Markets Block (20%):
$SPYM (+0,38 %) MSCI Emerging Markets (6.67%)
$SPYX (-0,24 %) MSCI Emerging Markets Small Cap (6.67%)
$5MVL (+0,04 %) MSCI Emerging Markets Value (6.67%)
⚠ Aktuell gibt es keine ETFs auf die MSCI EM Quality und MSCI EM Momentum Indizes, die in UCITS-Form vorliegen und in Europa handelbar sind. Daher spiegelt die Logik des EM Blocks aktuell noch nicht exakt die Struktur des World Blocks wider. Sobald diese ETFs verfügbar sind, soll der Block entsprechend angepasst werden. Ergo sind hier aktuell der “normale” MSCI EM sowie der Value Faktor und Small Caps gleich gewichtet.
3. Dividenden-Block (30%):
$VHYL (-0,58 %) FTSE All-World High Dividend Yield (5%)
$TDIV (-0,63 %) Developed Markets Dividend Leaders (10%)
$ISPA (-0,51 %) Global Select Dividend 100 (10%)
$ZPRG (-0,17 %) S&P Global Dividend Aristocrats (5%)
Dieser Block dient wie erwähnt 1) der Reduktion des US-Klumpens, ist zudem ausschüttend und liefert damit Cashflow, der 2) für das Rebalancing am Ende des Jahres genutzt wird (so muss ich kein zusätzliches Kapital hierfür aufwenden, bringt einen psychologischen Effekt für mich) und 3) motivieren die monatlichen Ausschüttungen zum weiteren intensiven Investieren. Zusätzlich wird 4) der Steuerfreibetrag ausgenutzt ohne aktiv Anteile der anderen “Blöcke” verkaufen zu müssen. Die Top 10 holdings der einzelnen ETFs unterscheiden sich hier trotz des gemeinsamen Nenners "high yield" stark. Allerdings ist der Finanzsektor ein großer Klumpen. Die Gewichtung ist hier aus der bigherigen Rendite und der Diversifikation im Sinne der Ergänzung der anderen "Blöcke" abgeleitet (soll heißen wenig Tech und wenig USA).
4. Hedge Bonds (10%):
$IBCI (+0,36 %) Euro Inflation Linked Government Bond (10%)
Meine Aktienquote basiert (grob) auf der Regel „120 minus Alter“, daher bleiben aktuell 10% für Anleihen. Der Sinn eines Anleihenblocks im Portfolio ist ja die Stabilisierung und weitere Diversifikation. Mit Aktien gebe ich einem Unternehmen Kapital, werde also Stakeholder am Unternehmen. Unternehmensanleihen haben ja dieselbe Logik, denn hier gebe ich auch Unternehmen Kapital. Deshalb habe ich mich für Staatsanleihen im Euro-Raum entschieden. Die TIPS haben hier in der Vergangenheit vergleichsweise gut performed und die Logik mit der Inflationsgebundenen Verzinsung reizt mich auch.
📈 Zusätzliche Überlegungen:
1. Ich verzichte bewusst auf den Faktor „Low / Min Volatility“, da ich langfristig von einem steigenden Markt ausgehe und stärker an den positiven Phasen partizipieren möchte, anstatt die Vola zu verringern.
2. Überschneidungen zwischen ETFs sehe ich nicht als Problem, sondern als gewollte Übergewichtung von Unternehmen, die mehrere Kriterien zeitgleich erfüllen. So überschneiden sich natürlich aktuell vielerlei Unternehmen im klassischen MSCI World sowie den Quality und Momentum Varianten. Die Auswahlkriterien sind allerdings andere und sobald ein Unternehmen z.b. die Kriterien für den Quality nicht mehr erfüllt, fällt es ja automatisch aus dem Index und die Gewichtung reduziert sich, ohne dass ich aktiv etwas dafür tun muss.
3. Ich habe mich aktiv dafür entschieden, nicht in einen Multi-Faktor-ETF zu investieren, da ich transparent Kontrolle über die Aufteilung der einzelnen Faktoren haben möchte und viele der erhältlichen Faktor-ETFs die den einzelnen Faktoren zugrunde liegenden Auswahlkriterien so kombinieren, dass das entsprechende Produkt in der Vergangenheit gut performed hätte, was natürlich einen hindsight bias darstellt und nicht zwingend mit zukünftiger Performance korrelieren muss.
💡 An jene von euch, die bis hier gelesen haben:
Zunächst vielen Dank für eure Zeit! Das Portfolio soll diversifiziert anhand der unterschiedlichen Auswahlkriterien der Indizes dynamisch einen Ausschnitt des Marktes abbilden, der sich positiv entwickeln könnte, ohne dabei Wetten auf bestimmte Sektoren oder Regionen einzugehen. Was haltet ihr von der Aufteilung und der Strategie? Seht ihr Verbesserungsmöglichkeiten oder Punkte, die ihr anders machen würdet?
Danke für Lesen, Interesse und Mitdenken. 😊
iShares MSCI World Small Cap als Ergänzung sinnvoll?
Als Kerninvestment macht der $IWDA (-1,03 %) durchaus Sinn, keine Frage. Jetzt scheiden sich in Bezug auf weitere (Nischen-)ETFs ja die Geister und vereinzelt gibt es emotionale Diskussionen XD ... Wie sieht es in Bezug auf den $WSML (-1,32 %) aus? Sinnvoll als Ergänzung zum Besparen oder nicht? Stichwort: Lieber selbst nach kleinen aufstrebenden Unternehmen suchen und gezielt investieren (Zeitaufwand/Nutzen)?
Ich selbst tu es. Small Cap hatte Phasen der Outperformance, dann wieder nicht. Und da leider keiner die Zukunft kennt..
Klar kann man auch selbst suchen aber bei kleinen Unternehmen kann halt auch die Ausfallwahrscheinlichkeit drastisch steigen.
Straffung des Depots - was würdet ihr tun?
Liebe Community,
bereits gestern habt Ihr mir schnell und gut weiterhelfen können. Habe die insgesamt winzigen Positionen $MATIC (+2,63 %) mit ordentlichem Verlust und $ETH (+4,77 %) mit kleinem Gewinn veräußert und einen wöchentlichen Sparplan auf $BTC (+0,79 %) eingerichtet.
Um das Depot noch weiter zu vereinfachen bzw. zu straffen nun folgende Frage an euch...
Damit ihr mein Depot zunächst besser versteht, zuvor eine kurze Erklärung:
Das Hauptdepot (ca. 150k aktuell) ist ein Core-Satellite Depot mit 56% $IWDA (-1,03 %) , 20% $GGRP (-0,99 %) , 12% $WSML (-1,32 %) und 12% $XMME (+0,28 %) .
Mit knapp 20k ist noch der $CSPX (-1,14 %) im Depot.
Seit geraumer Zeit bespare ich zudem ein separates Div-Wachstums-Depot (aktuell ca. 34k) mit diesen Titeln:
$MMM (-2,37 %) ca. 1500€
$MSFT (-1,57 %) ca. 1400€
$ABT (+1,63 %) ca. 3300€
$JNJ (+2,12 %) ca. 2800€
$PEP (+3,26 %) ca. 2700€
$PG (+2,23 %) ca. 3300€
$TDIV (-0,63 %) ca. 3900€
$WQDS (-1,06 %) ca. 3850€
$FGEQ (-1,25 %) ca. 3800€
$VWRL (-0,91 %) ca. 3750€
$FUSD (-1,38 %) ca. 3750€
Die ETF-Fraktion bespare ich konstant, daran soll und wird sich nichts ändern.
Ich frage mich aktuell nur, wie ich das Verhältnis der Einzelaktien fortan gestalten soll. Alle Einzelwerte auf 5000€ pro Position aufstocken oder alle Werte ausser Microsoft auf 6k? Ganz andere Vorschläge oder Ideen? Falls ich die Einzelwerte einfach unangetastet ließe, ginge das Geld eben in Tranchen in die Div-ETFs.
Gesamt-TER übrigens bei 0,22 (was für mich durchaus akzeptabel ist) - und die Überschneidungen bekannt und ebenfalls okay für mich 😄
Ein weiteres Mal danke ich euch von Herzen und wünsche euch noch einen schönen Rest-Sonntag 😎
Liebe Grüsse
EvD
You could also merge your world ETF's into one?
Im not a fan of MMM to be honest. Low ROI. Might be good to ditch it and funnel the money into one of the dividend ETF's instead.
Maybe that could be a start?
Smart Beta ETF
Teil 5 – Size… does matter?! (Small/mid-Cap & Growth-ETF)
Die Serie geht weiter Freunde,
Lesezeit: 8-10 Minuten
Disclaimer: Keine Anlageberatung oder Empfehlung, Beitrag dient lediglich der Information. Bevor ihr euch für einen ETF entscheidet, schaut diesen euch noch einmal genauer an hinsichtlich Positionen, Sampling, Regionen etc. dies kann ich nicht alles darstellen, da es den Umfang sprengen würde
Teil 1 (Definition, Kategorien & Z-Score sowie Quality-Faktor): https://getqu.in/RCSY4a/
Teil 2 (Value-ETF): https://getqu.in/Nfnhqb/
Teil 3 (Low Volatility ETF): https://getqu.in/Ub7KpG/
Teil 4 (Momentum ETF): https://getqu.in/CNMgGw/
Was sind Growth und Small Cap ETF?
Growth ETF legen einen besonderen Fokus auf das Wachstum des Unternehmens. Dieses Wachstum wir üblicherweise in einem Anstieg des Gewinns pro Aktie, Kurs-Gewinnverhältnis sowie Umsatz pro Aktie im Zeitverlauf dargestellt. Die Growth ETF berücksichtigen dabei in der Regel sowohl vergangene als auch erwartete Zukunftswerte. Es wird also nicht wie im Value-Premium nach möglichst unterbewerteten Aktien geschaut, sondern nach solchen die starke Steigerungen ihrer Gewinne oder Umsätze aufweisen.
Small Cap Aktien definieren sich über die Marktkapitalisierung. Diese wird ermittelt, indem die Anzahl der Aktien eines Unternehmens mit dem Kurs der Aktie multipliziert wird. Je nach höhe des daraus resultierenden Wertes erfolgt die Einteilung in Small, Mid oder Large Cap. Diese Grenzen ändern sich hin und wieder (Auch der bekannteste Small-Cap Index der Russel 2000 enthält z.T. Werte mit um die 10 Mrd. USD Marktkapitalisierung), grob gilt dennoch folgendes:
- Small Cap: < 2 Mrd. USD
- Mid Cap: 2- 10 Mrd. USD
- Large Cap: > 10 Mrd. USD
- Mega Cap: > 200 Mrd. USD
Häufig werden - aufgrund der schnell veralternden Grenzen - auch relative Einteilungen hergenommen. Der Vanguard Mega Cap ETF bspw. basiert auf den CRSP US Mega Cap Index basiert bspw. auf den Top 70 % der Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung in USA. Growth und small-cap-ETF beinhalten häufig eine ähnliche Aktienauswahl, da es für kleinere Unternehmen einfacher ist, starkes Wachstum aufzuweisen. Wenn z.B. Amazon 10 % Wachstum des Umsatzes pro Jahr erzielen will, müsste es jedes Jahr um ca. 60 Mrd. USD wachsen (das doppelte des SAP Gesamtjahresumsatz).
Warum sollte man in Small-Cap oder Growth investieren?
Hierbei erlaube ich mir einen Ausflug in die Portfolio-Theorie, etwas viele Zahlen aber bleibt dabei es lohnt sich für das Verständnis.
Das ursprüngliche capital asset pricing model (CAPM) wurde in den 1960er Jahren entwickelt und dient u.a. dazu einen risikoadjustierten Renditeerwartung des Portfolios wiederzugeben.
Die erwartete Portfoliorendite bemisst sich wie folgt: Rp = Rf + Beta x (Rm ./. Rf)
Wobei gilt: Rp = Rendite Portfolio/Wertpapier, Rf (Risikoloser Zins), Beta (Betafaktor des Portfolios/Wertpapier) und Rm = erwartete Marktrendite
Beta vereinfacht (Volatilität Portfolio dividiert durch Volatilität Gesamtmarkt), bzw zu entnehmen bei Aktienanalysenwebsites (yahoofinance,..)
Risikoloser Zins= idR Staatsanleihen (z.B. 10 jährige Bundesanleihe) oder von Wirtschaftsprüfern zu entnehmen (https://www.dhpg.de/de/newsroom/blog/basiszinssatz)
Beispiel:
Erwartete Rendite von MunichRe
Beta 5j = 0,85 (weniger volatil als der Gesamtmarkt)
Risikoloser Zins = 2,5 %
Erwartete Marktrendite = 7 %
Rp = 2,5 % + 0,85x(7%-2,5%)
Rp= 6,33 %
Die erwartet Rendite von MunichRe liegt also – da weniger volatil – bei 6,33 % p.a.
Tatsächlich lag die vergangene Rendite der letzten 5 Jahre von MunichRe bei ca. 13,5 % p.a.
Es liegt somit eine risikoadjustierte Outperformance (Alpha) von fast 7 % vor.
… oder anders gesprochen, das CAPM eignete sich hier vielleicht nicht wirklich um eine Renditeerwartung abzuleiten, da nur ein einzelner Faktor als Risikopremium inkludiert ist: Das Beta.
Die Abweichung der Marktrendite wird im CAPM nur über das Beta und damit über die Volatilität als einziges Risikokriterium etabliert, das sogenannte > systemische Risiko <. Dies ist bewusst der Fall, da die – durch Studien gestützte – Annahme getroffen wurde, dass > unsystemische Risiken < in Portfolien wegdiversifiziert würden, sodass im Gesamtkontext nur das systemische Risiko bliebe. Jedoch war häufig das CAPM nicht dazu geeignet Marktbewegungen zu erklären, weshalb es weiterentwickelt wurde.
Das Fama-French-Modell / Geburtsstunde des Smart Beta Investings
Eugene Fama und Kenneth French – zwei Namen bei denen jedem BWLer ein ehrfürchtiger Schauer über den Rücken läuft – erkannten ebenfalls die unzureichende Validität des CAPM-Modells bei der Erklärung von Renditen und erweiterten das Modell um 2 Faktoren, wodurch deutlich mehr Kursbewegungen erklärt werden konnten (90% von vorher 70%). Die Erweiterung fußte auf 2 Beobachtungen:
- Size-Premium: kleinere Unternehmen tendieren dazu höhere Renditen zu erzielen als große Unternehmen
- Value-Premium: Unternehmen mit einem niedrigen Kurs-Buchwert/Gewinn-Verhältnis tendieren zu höheren Renditen als Unternehmen mit hohem kbv/kgv.
Das CAPM wurde somit erweitert: Rp = Rf + Beta x (Rm ./. Rf) + smb +hml
Smb= small minus big (Marktkapitalisierung / Size-Premium)
Hml = high minus low (kbv/kgv / Value-Premium)
Neben dem Volatility-Premium sind noch auch Size- und Value-Premium im Modell integriert. Im Beispiel der MunichRe hätte bspw. ein Value-Premium die erwartete Rendite der tatsächlich Realisierten näher herangebracht.
Es gibt immer wieder Diskussionen ob es weitere – signifikante – Premiums gibt wie beispielsweise eine Liquiditätsprämie z.B. bei Privat Equity womit eine höhere Rendite eingepreist werden soll, da das Geld nicht verfügbar ist.
Die Herausarbeitung dieser „Premium“ gilt als Grundlage vieler Ansätze des Smart Beta Investing (Quality, Dividende & Value = Value-Premium, Growth und Small-cap = Size-Premium, low Volatility = Volatility/Risk-Premium).
Warum sollten wir nun in small-cap und growth investieren?
Weil es eine – in der Historie beobachtete & durch Studien belegte – Size-Prämie gibt, die uns eine potenzielle Überrendite zum Markt erzielen lässt. Da Growth häufig mit Size einhergeht gilt dies hier ebenfalls, wenn auch ein rein growth-basierter Ansatz historisch stetigen keine Überrenditen erzielen konnte, jedoch immer wieder in bestimmten Marktphasen.
Historisches Size-Premium
Zum Size-Premium gibt es verschiedene Studien der großen Investmenthäuser:
- So hat VanEck eine langfristige Outperformance von small-caps gegenüber dem Weltindex oder sogar gegenüber Emerging Markets herausgestellt. Interessantes Paper dazu hier: https://www.vaneck.com.au/globalassets/home.au/home/vaneck_whitepaper_global-smallcaps_fv3.pdf
- Auch MSCI bestätigt dies mit einer beobachteten Outperformance des MSCI World Small Cap Index von 2,69 % p.a. gegenüber dem MSCI World Index seit 1998. Auch sehen sie eine Outperformance insbesondere nach Rezensionen. Über einen Anlagezeitraum von 15 Jahren haben Small Caps in etwa 9 von 10 Fällen Large Caps übertroffen, gemessen an den jeweiligen MSCI-Indizes. (https://www.msci.com/www/blog-posts/small-caps-have-been-a-big/03951176075):
- Eine sehr lange Untersuchung seit 1900 zeigt, dass das Size-Premium oft in Wellen daherkommt. Nachfolgende Grafik für den US-Markt zeigt eine Outperformance des Size-Premiums mit einem Pfeil nach oben, Underperformance mit Pfeil nach unten (https://www.finanztrends.de/russell-2000-vergleich-mit-dem-sp-500-fuer-sie-zusammengefasst/):
Jüngere Performance des Size-Premium:
Wie in der letzten Grafik ersichtlich zeigt das Size-Premium in der jüngsten Vergangenheit eine Underperformance gegenüber größeren Unternehmen. Die aktuell hohen Bewertungen werden – wie wir alle wissen – vor allem durch die großen Tech-Unternehmen getrieben. Dies sind für den US-Markt/World die Magnificient 7, die Performance des Dax ist in diesem Jahr zu 1/3 nur durch SAP getrieben worden. (https://www.quoniam.com/artikel/comeback-small-caps/)
Gründe für die Underperformance gibt es viele: Zinspolitik, Short Interest kleinerer Firmen, Marktmacht der großen Player, Quality-Faktor, etc.
Aktuell handeln Small Caps auf historisch günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnissen (https://www.quoniam.com/artikel/comeback-small-caps/, https://e-fundresearch.com/newscenter/193-dpam/artikel/52817-bewertungsdifferenz-zu-large-caps-chance-auf-doppeltes-alpha-bei-europas-small-caps, https://www.dasinvestment.com/usa-aktien-entwicklung-large-mid-small-caps/)
Fazit:
Historisch betrachtet, haben small-cap (u.a. aufgrund der erhöhten growth-Aussichten) eine Outperformance erzielt. In den letzten Jahren (seit den 2000ern) weisen sie jedoch eine Underperformance auf, wodurch historisch günstige Bewertungen entstanden. Sofern man also an eine Validität des Size-Premiums glaubt, bieten sich hier günstige Einstiegsgelegenheiten.
Welche ETF gibt es?
Für Growth gibt es deutlich weniger ETF und die Investitionsvolumina sind hier noch sehr gering (etwa 1 Mrd. Gesamtvolumen). Für Small-Cap ist die Auswahl deutlich größer und auch das Investitionsvolumen in die ETF mehr als 10x so hoch.
👉Size-ETFs:
- $WSML (-1,32 %) (World | TER 0,35 % |Tracking Difference 0,06 % | 5 Mrd. EUR Investvolumen | 3J Underperformance ggü. MSCI World – 20 %pt | 5J Underperformance ggü. MSCI World – 37 %pt)
o Index-Methodologie: 15 % der niedrigsten Market-Cap
- $ZPRR (US | TER 0,30 % | TD -0,12% | 5 Mrd. EUR Investv. | 3J Underperformance ggü. S&P 500 -28 % | 5J Underperformance -58 %pt | 10J Underperformance – 180 %pt)
o Index-Methodologie: 2000 kleinste börsengelistete US Unternehmen
- $XXSC (-0,06 %) (Europe | 0,30 % | TD n.a. | 2 Mrd. EUR Investvol. | 3J Underperformance ggü. Eurostoxx 600 -22 %pt | 5J Underperformance – 21 %pt | 10J Outperformance + 14 %pt)
o Index-Methodologie: 15 % der niedrigsten Market-Cap in Europa
👉Growth-ETFs:
- $IE0005E8B9S4 (-1,29 %) (US | TER 0,19 % | TD n.a. | 0,8 Mrd. EUR Investvol. | 3J Outperformance ggü. S&P 500 + 12%pt | 5J Outperformance + 54%pt | 10J Underperformance – 50%pt)
o Index-Methodologie: Zunächst werden die 1000 größten US-Unternehmen nach Marktkapitalisierung aus dem Russell 3000 Index ausgewählt, um den Russell 1000 Index zu bilden. Dann wird nach Wachstumskriterien gewichtet:
(1) Kurs-Buchwert-Verhältnis (P/B): Unternehmen mit niedrigeren P/B-Verhältnis werden bevorzugt.
(2) Mittelfristige Gewinnwachstumsprognose: Basierend Prognosen für das 2-Jahres-Gewinnwachstum. Höhere Wachstumsprognosen führen zu einer höheren Wahrscheinlichkeit der Aufnahme.
(3) Umsatzwachstum pro Aktie: Berechnet auf Basis des historischen 5-Jahres-Umsatzwachstums. Stärkeres Umsatzwachstum erhöht die Chancen auf Aufnahme in den Index.
- $IQQG (-0,4 %) (Europe | TER 0,40 % | TD -0,09% | 0,3 Mrd. EUR Investvolumen | 3J Underperformance ggü Eurostoxx 600 -4%pt |5J Outperformance +8%pt |10J Outperformance +20%pt)
o Index-Methodologie: Index basiert auf dem STOXX Europe Total Market Index (TMI). Die Aktien werden anhand von sechs Faktoren analysiert, um ihre Wachstumsmerkmale zu bestimmen: (1) Prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis, (2) Trailing Kurs-Gewinn-Verhältnis, (3) Kurs-Buchwert-Verhältnis, (4) Prognostiziertes Gewinnwachstum, (5) Historisches Gewinnwachstum, (6) Dividendenrendite. Basierend auf diesen Werten wird ein Wachstumsscore für jede Aktie ermittelt und die 40 besten werden in den Index aufgenommen. Die Gewichtung erfolgt auch nach dem Wachstumscore (maximal 15 %).
- $EL4C (+0,05 %) (Europe | TER 0,65 % | TD n.A. | 0,2 Mrd. EUR Investvol. | 3J Unterperformance ggü. Eurostoxx 600 -44 % | 5J Underperformance – 30 % | 10J Outperformance +8%)
o Index Methodologie: ähnlich wie $IQQG nur, dass nur 20 Unternehmen ausgewählt werden und diese jeweils ungefähr gleich im Index enthalten sind mit je 5%.
Fazit:
Was bleibt?
Historisch betrachtet gibt es ein Size-Premium welches sich u.a aus den größeren Wachstumspotenzialen kleinerer Unternehmen ableitet. Allerdings hat sich dieses Size-Premium eher in Wellen entfalten und aktuell besteht eine Underperformance gegenüber den großen Unternehmen. Wer also daran glaubt, dass kleinere Unternehmen künftig weiterhin mit einem Size-Premium outperformen können, für den bieten sich günstige Einstiegsgelegenheiten, dabei gibt es eine breite Auswahl von Small-Cap ETF für World, US, Europe aber auch andere Länder die ich hier nicht abgebildet habe (z.B. UK & Japan), auch für Emerging Markets gibt es einen Small-Cap ETF, hier würde ich persönlich jedoch nicht zuschlagen, da neben dem Size-Risiko mir ein zusätzliches Länder-/Politisches-Risiko zu viel des guten wären.
Wer Growth verstärkt als Pure-Play (und damit nicht implizit im Size-Premium) haben möchte, der kanns ich die growth ETF anschauen. Spannend finde ich vor allem den $IE0005E8B9S4, da dieser den Fokus gleichzeitig auf große Unternehmen mit starken Wachstum setzt.
Lasst mich gern wissen, was eure Gedanken sind? Beachtet ihr den Size/Growth-Effekt, wenn ja, wie bildet ihr diesen in eurem Portfolio ab?
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Der große Welt-ETF-Guide
Der große Welt-ETF-Guide
Lesezeit: ca. 12 min
1.) EINFÜHRUNG
Wer in die Welt der Geldanlage einsteigt und mit dem investieren beginnen will wünscht sich oftmals vor allem eins: Einfachheit.
Ein weltweit diversifizierter ETF bietet genau das: eine unkomplizierte Möglichkeit kostengünstig am globalen Wirtschaftswachstum teilzuhaben, ohne sich in komplexe Anlagestrategien einzuarbeiten. Doch bei der Auswahl des passenden Welt-ETF's stehen gerade viele Anfänger vor der Frage: Welcher ist der richtige für mich?
In diesem Beitrag stelle ich euch verschiedene Möglichkeiten vor, ein diversifiziertes Welt-ETF Portfolio zu bauen. Wir beginnen im ersten Abschnitt mit der "ein ETF für Alles" Lösung, die vor allem für Anleger geeignet ist, die sich möglichst gar nicht mit dem Thema beschäftigen wollen. Diese ein-ETF-Lösungen können wie eine Spardose bespart werden und sind wohl die passivste Form der Geldanlage.
Für Anleger denen die ein-ETF-Lösung zu langweilig oder unterkomplex ist, widmen wir uns dann im folgenden Abschnitt sogenannten Mehr-ETF-Lösungen - also Anlageideen, die mehrere ETF's umfassen. Im letzten Teil werden wir noch eine spezielle Variante genauer beleuchten, die schon als komplex betrachtet werden kann und mehr Aktivität erfordert.
Wenn du Anfänger bist, kannst du getrost nach dem ersten Abschnitt über die ein-ETF-Lösung aufhören zu lesen, denn der Abschnitt enthält alle Informationen, die du für eine einfache aber effektive Geldanlage in ETF's brauchst. Der interessierte und fortgeschrittene Leser kommt dann im letzten Abschnitt auf seine Kosten.
2.) DIE EIN-ETF-LÖSUNG
Beginnen wir mit der einfachsten aller denkbaren Möglichkeiten: ein ETF für Alles. Aber selbst bei der einfachsten Form ein Welt-Portfolio aufzubauen, kommt es auf die kleinen aber feinen Details an. Jede Variante umfasst konkrete ETF-Vorschläge mit denen du eine solche ein-ETF-Lösung realisieren kannst.
2.1. MSCI World
Der wohl bekannteste Welt-Index ist der MSCI World Index. Dieser legt den Fokus auf die größten Unternehmen der sogenannten entwickelten Märkte. Im Index befinden sich die 1500 größten Unternehmen aus 23 Industrieländern und umfasst ca. 85% der Marktkapitalisierung, der weltweiten Industrienationen [1]. Mit Abstand am höchsten gewichtet ist dabei die USA, die etwa 70% des gesamten MSCI World Index ausmachen. Das am zweithöchsten gewichtete Land ist mit ca. 6% Japan, gefolgt von Großbritannien mit etwa 4%. Deutsche Aktien sind mit etwas mehr als 2% mit Index vertreten. Die größten 10 Positionen - mit klangvollen Namen wie Microsoft $MSFT (-1,57 %) , Apple $AAPL (+0,26 %) oder Nvidia $NVDA (-3,63 %) - machen bereits 24% des Gesamtindex' aus.
Am einfachsten investierbar wird der MSCI World Index über einen ETF. Am kostengünstigsten ist die Variante von Amundi $MWRD oder SPDR $SPPW (-0,53 %) , welche lediglich jährliche Kosten (TER) von 0.12% verursachen [2]. Es handelt sich hier bei um thesaurierende ETF's, die die Erträge der Einzelaktien nicht ausschütten sondern auf Fondebene reinvestieren. Solltest du regelmäßige Ausschüttungen bevorzugen, dann kannst du auch einen ausschüttenden ETF wie $MWOE (-1,04 %) oder $HMWO (-1,05 %) wählen.
2.2. FTSE All World
Ebenfalls ein Klassiker im Bereich der Welt-Indices ist der FTSE All World. Dieser umfasst neben den Industrieländern auch sogenannte Schwellenländer (Emerging Markets). Im Index befinden sich die 4000 größten Unternehmen aus etwa 50 Ländern [1]. Neben den Industrienationen sind deshalb beispielsweise auch Aktien aus China, Indien, Brasilien und Taiwan im Index enthalten. Das Gesamtgewicht der USA ist im FTSE All World etwa 60% und die 10 größten Positionen machen etwa 21% aus. Etwa 90-95% der globalen Marktkapitalisierung werden mit dem FTSE All World abgedeckt.
Der größte Unterschied zum MSCI World Index besteht als darin, dass der FTSE All World ebenfalls Schwellenländer umfasst und damit noch breiter weltweit diversifiziert ist. Der mit einer Kostenquote von 0.15% günstigste thesaurierende ETF auf den FTS All World Index ist laut [3] der von Invesco $FWRG (-0,97 %) . Vor allem der FTSE All World ETF von Vanguard $VWCE (-0,92 %) erfreut sich jedoch hier auf Getquin enormer Beliebtheit (@Lorena). Ausschüttende Varianten wären der $FTWG (-1 %) von Invesco oder der $VWRL (-0,91 %) von Vanguard.
2.3. MSCI ACWI IMI
Der wohl am breitesten diversifizierte Index ist der MSCI ACWI IMI. Die etwa sperrig wirkende Bezeichnung steht für MSCI All Country World Index (ACWI) Investable Markets Index (IMI). Dieser umfasst über 9000 Aktien aus Industrie- und Schwellenländern.
Der größte Unterschied zum FTSE All World besteht neben der über doppelt so hohen Anzahl an Aktien im Index darin, dass im MSCI ACWI IMI auch Smallcaps enthalten sind und damit eine noch breitere Diversifikation erreicht wird. Laut MSCI werden mit dem Index etwa 99% der globalen Marktkapitalisierung abgedeckt.
Der mit einer Kostenquote von nur 0.17% günstigste und gleichzeitig einzige thesaurierende ETF auf den MSCI ACWI IMI ist der $SPYI (-0,98 %) von SPDR. Seit Juni 2024 gibt es zudem die ausschüttende Variante $SPSA (-1,24 %).
Meiner Meinung nach ist der MSCI ACWI IMI das All-in-One-Paket wenn es um weltweit breit diversifiziertes Investieren geht. Ich persönlich nutze deshalb den $SPYI (-0,98 %) und den $SPSA (-1,24 %) für das Depot meines Kindes.
Zur Veranschaulichung folgende Grafik, die einen Überblick gibt:
Um die reale Performance zu vergleichen habe ich Musterdepots mit den entsprechenden ETF's angelegt. Für den MSCI World habe ich den $SC0J (-1,05 %) gewählt, da dieser bereits seit Juni 2009 in Deutschland handelbar ist. Beim FTSE All World habe ich mich für den Klassiker $VWCE (-0,92 %) von Vanguard entschieden, welcher seit Juli 2019 in Deutschland verfügbar ist. Beim MSCI ACWI IMI habe ich mich für den $SPYI (-0,98 %) entschieden, welcher bereits seit 2011 in Deutschland gekauft werden kann.
Demzufolge ist die maximale Vergleichsperiode Juli 2019 bis zum heutigen Tage. In diesem etwas über 5 jährigen Zeitraum hat der MSCI World ETF $SC0J (-1,05 %) mit einer Performance von etwa +102% (+13.6% CAGR) am besten abgeschnitten. Der FTSE All World $VWCE (-0,92 %) liegt mit einer Performance von +90% (+12.4% CAGR) dahinter und auf dem letzten Platz landet der $SPYI (-0,98 %) mit +85% (+11.8% CAGR).
Wenig überraschend hat der MSCI World in der gewählten Vergleichsperiode die Nase vorn. Das liegt vor allem am wesentlich höheren USA-Gewicht im MSCI World und dem Fehlen der Emerging Markets, die in dieser Periode vergleichsweise schlecht abgeschnitten haben. Der ACWI IMI ähnelt zwar dem FTSE All World, schneidet jedoch etwas schlechter ab, da die Smallcaps in der Vergleichsperiode ebenfalls hinter dem breiten Markt zurückgeblieben sind.
Da die vergangene Performance keine Garantie für die zukünftige Entwicklung ist, bedeutet das nicht automatisch, dass der MSCI World in den kommenden Jahren besser abschneiden wird als die anderen beiden Varianten. Deswegen bevorzuge ich persönlich für die langfristige Anlage weiterhin den MSCI ACWI IMI $SPYI (-0,98 %).
3.) DIE MEHR-ETF LÖSUNG
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? So oder so ähnlich denken viele Anleger - mich inbegriffen. Um eine gewisse Flexibilität zu ermöglichen gibt es mehrere Möglichkeiten ein Welt-Portfolio mit nur mehr als einem ETF zu konstruieren. Nötig ist das aber nur dann, wenn du bewusst gewisse Länder, Faktoren oder Branchen über- oder untergewichten möchtest. Sei es weil du einen sehr positiven Blick auf Emerging Markets hast oder weil du den 70% USA-Anteil im MSCI World als zu hoch bewertest.
Flexibilität und eigene Ansichten bringen aber auch mehr Komplexität und Arbeit als die ein-ETF-Lösung mit sich. Sobald wir mehr als einen ETF im Portfolio haben, stellt sich automatisch die Frage nach Gewichtung, Rebalancing und wann ein Rebalancing überhaupt durchgeführt wird. Zudem steigen dadurch die Transaktionskosten, und beim Rebalancing kann es zu einer frühzeitigen Besteuerung sowie einer Unterbrechung des Zinseszins-Effekts kommen. Um dies zu rechtfertigen sollte man sich sehr sicher sein, dass die ein-ETF-Lösung für sich persönlich doch nicht die ideale Lösung ist.
Ein detaillierter Performance-Vergleich erfolgt nach der Vorstellung der Welt-Portfolio-Lösungen am Ende des Abschnitts.
3.1. 70/30 Portfolio MSCI World & Emerging Markets
Eine klassische Variante um die im MSCI World fehlenden Emerging Markets abzudecken, ist ein Portfolio aus einem MSCI World ETF und einem MSCI Emerging Markets ETF. Etabliert und oft zitiert ist eine Gewichtung bestehend aus 70% MSCI World und 30% Emerging Markets.
Im Vergleich zum FTSE All World ist das ein höherer Anteil an Aktien in den Emerging Markets, denn dieser beträgt dort nur etwa 10%. Ein 70/30-Portfolio solltest du also vor allem dann in Betracht ziehen, wenn du die Emerging Markets im Vergleich zum FTSE All World übergewichten willst.
Der kostengünstigste MSCI Emerging Markets ETF ist mit einer TER 0.18% der $AEME (+0,26 %) von Amundi. Mit einer Gewichtung von 24% ist China die größte Position. Es folgen mit gut 20% Indien und mit etwa 19% Taiwan. In dem 70/30 Portfolio ist die Ländergewichtung derzeit 48% USA, 7.2% China, 6% Indien, 5.6% Taiwan und 4.1% Japan. Deutschland ist mit etwa 1.6% vertreten. Die Gesamtkostenquote des 70/30 Portfolios ist 0.187%.
3.2. FTSE All World & Smallcaps
Wie bereits in den vorherigen Abschnitten beschrieben, enthält der FTSE All-World bereits einen 10% Anteil in den Emerging Markets. Es fehlen lediglich die weltweiten Smallcaps. Um diese noch abzudecken kann beispielsweise ein MSCI World Small Cap ETF genutzt werden. Im sogenannten Factor Investing, stellt der Smallcap-Faktor eine der bekanntesten Faktorprämien dar [4] - Smallcap Aktien sollten im Durchschnitt höhere Aktienrenditen erzielen. Auf die Einzelheiten und Details zum Thema Factor Investing wird hier im Weiteren aber nicht eingegangen. Gern kann hierfür die zitierte Quelle [4] genutzt werden.
Ein Portfolio aus 85% FTSE All World und 15% Smallcaps ist ein Beispiel für ein mögliches Welt-Portfolio, dass die Smallcaps berücksichtigt. Die praktische Umsetzung könnte mit dem FTSE All World ETF $VWCE (-0,92 %) von Vanguard und dem MSCI World Small Cap ETF $WSML (-1,32 %) von iShares erfolgen. Die Kostenquote beim $WSML ist allerdings mit 0.35% schon vergleichsweise hoch. Das Gesamtportfolio kommt auf eine TER von 0.24%.
3.3. Baukasten-Portfolio
Wer bei der Erstellung eines Welt-Portfolios mit ETFs noch mehr Spielraum haben möchte, kann den nächsten Schritt gehen und ein Portfolio nach dem Baukasten-Prinzip zusammenstellen. Anstatt die klassische Aufteilung in Industrieländer und Schwellenmärkte zu nutzen, wählt man hier die einzelnen Weltregionen separat und legt deren Gewichtung selbst fest. Diese Vorgehensweise bietet große Möglichkeiten und Freiheiten, erhöht jedoch gleichzeitig die Komplexität erheblich.
Ein solches Baukasten-Welt-Portfolio könnte beispielsweise so aussehen:
- 50% USA über S&P500 ETF $SPXS (-1,14 %)
- 20% Europa über MSCI Europe ETF $XMEU (+0,09 %)
- 20% Emerging Markets über MSCI Emerging Markets ETF $AEME (+0,26 %)
- 10% Japan über MSCI Japan ETF $LCUJ (-0,21 %)
Die gewählten Gewichtungen und Regionen sind natürlich subjektiv und hängen von den individuellen Präferenzen des Anlegenden ab. Der weltweit stärkste Aktienmarkt in den USA wird über den bekannten Index S&P500 abgebildet. Der gesamte europäische Raum, einschließlich der Nicht-EU-Länder, wird über den entsprechenden ETF abgedeckt. Die fortschrittliche Industrienation Japan wird durch einen speziellen ETF vertreten, während China, Indien und Taiwan über den Emerging Markets ETF ins Portfolio aufgenommen werden. Die Gesamtkostenquote dieses Beispielportfolios liegt bei 0,097%.
3.4. Performance-Vergleich
Aufgrund den Startterminen der genutzten ETF's ist hier ein Performance-Vergleich ab August 2019 möglich. Für den Performance-Vergleich habe ich hier auf Getquin entsprechende Musterportfolios angelegt und in jährlichen Abständen ein rebalancing vorgenommen.
Das Rebalancing lief dabei folgendermaßen ab:
- einmal im Jahr wird die Gewichtung des Portfolios kontrolliert
- wenn eine Einzelgewichtung mehr als 30 % von der Zielgewichtung abweicht, wird das gesamte Portfolio wieder auf die ursprüngliche Zielverteilung angepasst
Konkret habe ich (willkürlich) jeweils den 15. Juni als Stichtag für das Rebalancen gewählt. Das jährliche überprüfen der Gewichtung ist ein Kompromiss aus Aufwand und Kosten. Zu häufiges neugewichten würde die Gewinne zu schnell kappen; zu seltenes neugewichten dagegen würde die hinter dem Portfolio steckende Intention verwischen, da die Gewichtungen der Positionen sich zu weit von der Ursprungsgewichtung entfernen.
Insgesamt wurde im 70/30 Portfolio im genannten Zeitraum einmal ein rebalancing vorgenommen, da der Anteil des MSCI Emerging Markets auf unter 21% (30% unter der Zielgewichtung von 30% im Portfolio) gefallen war. Im FTSE All World & Smallcap Portfolio musste kein rebalancing vorgenommen werden. Hingegen musste beim Baukasten-Portfolio zweimal neugewichtet werden. Man sieht auch hier, dass mehr ETF's meist auch mehr Arbeit bedeuten.
Die Performance der einzelnen Welt-Portfolios in 5 Jahren war:
- 70/30 Portfolio: +80% (+11.7% CAGR)
- FTSE All World & Smallcaps: +86% (+12.3% CAGR)
- Baukasten-Portfolio: +87% (+12.5% CAGR)
Kein Portfolio hat in den letzten 5 Jahren den MSCI World (+102%) übertroffen, was wenig überraschend ist, wenn man den geringeren USA-Anteil in den Portfolios berücksichtigt. Rückblickend hätte man in den letzten 10-15 Jahren vermutlich die beste Performance mit einem hundertprozentigen USA-Anteil erzielt. Das Ziel eines Welt-Portfolios sollte jedoch nicht darin bestehen, die maximal mögliche Rendite zu erzielen, sondern die Rendite des Welt-Aktienmarktes bei möglichst geringem Risiko zu erzielen.
4.) DARFS NOCH ETWAS AUFREGENDER SEIN?
Manch einer mag jetzt denken: wieso immer nur diese langweiligen ETF's, wenn es doch Bitcoin $BTC (+0,79 %) gibt? Das Interesse an Bitcoin ist in den letzten Jahren weltweit weiter gestiegen und durch die Bitcoin-ETF's bieten sich jetzt für Privatanleger und institutionelle Investoren einfache Möglichkeiten in Bitcoin zu investieren. Erst kürzlich hat Blackrock einen Bitcoin-Anteil von 1-2% in einem Portfolio aus 60% Aktien und 40% Anleihen risikoneutral gegenüber der Investition in die Magnificant 7 Stocks eingestuft [5].
Desweiteren kann der USA-Anteil im Portfolio nicht nur mit dem vermeintlichen Standard-Index S&P500 abgebildet werden. Viele risikofreudigere Investoren liebäugeln auch mit dem NASDAQ 100, der vor allem wachstumsstarke Tech-Unternehmen enthält.
Beispiel darfs-noch-etwas-aufregender-sein Welt-Portfolio:
- 25% NASDAQ 100 über $EQAC (-1,51 %)
- 25% S&P500 Equal Weight über $XDEW (-0,97 %)
- 20% Europa über $XMEU (+0,09 %)
- 15% Emerging Markets über $AEME (+0,26 %)
- 10% Japan über $LCUJ (-0,21 %)
- 5% Bitcoin $BTC (+0,79 %)
Der insgesamt 50% USA-Anteil im Portfolio wird aufgeteilt in den NASDAQ 100 und einem gleichgewichteten S&P500. Die gleichgewichtete Variante wurde gewählt um nicht allzu viele Überschneidungen mit dem Schwergewichten im NASDAQ 100 zu haben und eine breitere Basis zu bilden. Die 5% Bitcoin-Gewichtung entspricht einem risikofreudigeren Ansatz als die von Blackrock vorgeschlagenen 1-2% und hält dennoch die Volatilität des Gesamtportfolios in einem angemessenen Bereich.
Wie in den vorherigen Beispielen habe ich hierzu ein Musterportfolio auf Getquin angelegt und ein jährlichen Rebalancing-Check durchgeführt. Da Bitcoin generell etwas volatiler ist, habe ich hier eine größere Spanne als die 30% Abweichung von der Zielgewichtung festgelegt: das Rebalancing wurde erst dann ausgelöst wenn Bitcoin zum Stichtag entweder über 10% oder unter 2% vom Gesamtportfolio ausmachte.
Nach diesen aufgestellten Regeln wurde im Zeitraum von Dezember 2018 bis heute genau zweimal ein Rebalancing ausgelöst: 2021 und 2024. Im Juni 2021 erreichte der Bitcoin-Anteil im Gesamtportfolio 20% und es wurden 75% der BTC-Position verkauft. Zudem wurde durch das Rebalancing der Verkauf eines kleineren Anteils des NASDAQ 100 ETF's ausgelöst. Die Erlöse flossen dann in die Reallokation der restlichen ETF's. Im Juni 2024 erreicht der Bitcoin ebenfalls die Obergrenze und es erfolgte ein weiteres Rebalancing.
Im gewählten Zeitraum von Dezember 2018 bis heute hat das darfs-noch-etwas-aufregender-sein Welt-Portfolio eine Gesamtperformance von +176% (18.4% CAGR) erzielt und damit den MSCI World (+122%) deutlich geschlagen. Die Hauptfaktoren für diese Outperformance sind zum einen Bitcoin (der im Dezember 2018 bei etwa 3700 €/BTC gehandelt wurde) und zum anderen der NASDAQ 100, der in diesem Zeitraum eine klare Überperformance gegenüber dem MSCI World erzielt hat.
Die Outperformance wäre natürlich mit einem höheren Bitcoin- oder NASDAQ100-Anteil noch viel größer gewesen. Die gewählte Gesamtgewichtung von 30% spiegelt aber meiner Meinung nach einen guten Kompromiss zwischen Chance und Risiko wider. Der höchste maximale Drawdown vom Gesamtportfolio lag im betrachtetem Zeitraum bei etwa -20%.
5.) SCHLUSSWORT
Trotz der vielfältigen Anlagemöglichkeiten ist meiner Meinung nach für die meisten Anleger der Welt-ETF die beste Lösung für den langfristigen Vermögensaufbau. Heutzutage ist es so einfach wie nie zuvor ein kostengünstiges Welt-Portfolio auf Basis eines ETF's zu erwerben.
Für Anleger, die etwas mehr Würze wollen wurden zahlreiche Möglichkeiten vorgestellt sich ein eigenes Welt-Portfolio zu bauen - man muss dazu keinen eigenen ETF bauen wie @Simpson 🙃
Welches Portfolio findet ihr am interessantesten? Falls von eurer Seite das Interesse besteht, stelle ich euch gern die (komplexeren) Musterportfolios auf Getquin zur Einsicht bereit.
Stay tuned,
Euer Nico Uhlig (aka RealMichaelScott)
Quellen:
[2] justETF: https://www.justetf.com/de/search.html?search=ETFS&index=MSCI%2BWorld&sortOrder=asc&sortField=ter
[3] justETF: https://www.justetf.com/de/search.html?search=ETFS&index=FTSE%2BAll-World
[4] Gerd Kommer Website: https://gerd-kommer.de/factor-investing-die-basics/
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