Warum "Heimische" ETF-Anbieter eine Überlegung Wert
sind
In der zunehmend globalisierten Finanzwelt kann die Wahl des richtigen ETF-Anbieters eine schwierige Entscheidung sein. Während internationale ETF-Anbieter oft mit großen Namen und einer beeindruckenden Palette an Produkten aufwarten, gibt es überzeugende Gründe, warum Anleger auch heimische ETF-Anbieter in Betracht ziehen sollten. Diese Überlegungen reichen von der Unterstützung der heimischen Wirtschaft über die Ausrichtung an den eigenen Werten bis hin zu potenziellen Kostenvorteilen.
Ein Kommentar von mir warum $AMUN (+2,38 %) , $HSBA (+1,51 %) oder $DWS (+1,83 %) manchmal doch die erste Wahl sein sollte.
Lesezeit 3-5 Minuten.
1. Unterstützung der heimischen Wirtschaft
Der erste und vielleicht offensichtlichste Grund, einen heimischen ETF-Anbieter zu wählen, ist die Unterstützung der eigenen Wirtschaft. Indem Anleger in ETFs investieren, die von lokalen Anbietern verwaltet werden, fördern sie nicht nur das Wachstum und die Stabilität der heimischen Finanzmärkte, sondern auch die lokale Beschäftigung und Innovation. Jeder inländische Anbieter, der im Wettbewerb mit internationalen Giganten bestehen kann, trägt dazu bei, den Finanzplatz zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Zudem fließen die Verwaltungskosten, die Anleger zahlen, direkt in die heimische Wirtschaft zurück, anstatt ins Ausland abzufließen.
2.Wertorientierte Anlageentscheidungen
Ein weiterer Punkt, der oft übersehen wird, ist die Werteorientierung der Anlagestrategie. Heimische ETF-Anbieter haben in der Regel ein besseres Verständnis der kulturellen und wirtschaftlichen Besonderheiten ihres Landes. Sie sind oft stärker mit den lokalen Märkten und Unternehmen vernetzt und können so Produkte anbieten, die besser auf die Bedürfnisse und Werte der heimischen Anleger abgestimmt sind. Dies kann sich auch in einer besseren Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien, sozialer Verantwortung und Governance-Prinzipien niederschlagen, die den lokalen Anlegern oft wichtig sind.
3.Kostenersparnis bei vergleichbarer Qualität
Ein weiterer überzeugender Grund, heimische ETF-Anbieter zu wählen, liegt in den potenziellen Kostenvorteilen. Da internationale Anbieter oft hohe Marketing- und Vertriebsbudgets haben, müssen heimische Anbieter ihre Produkte häufig kostengünstiger anbieten. Die Verwaltungsgebühren und anderen Kosten sind oftmals auch niedriger, da sie nicht die gleich hohen Overheadkosten wie internationale Anbieter haben. Zudem sind bei Produkten, die in ihrer Struktur und ihrem Anlageziel ähnlich sind, die Qualitätsunterschiede oft minimal. Einheimische ETFs bieten daher oft ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Potenzielle Nachteile und Abwägungen
Natürlich gibt es auch Gründe, die gegen einen heimischen ETF-Anbieter sprechen könnten. Ein Beispiel ist ein höherer Tracking Error oder manch ein Anleger bevorzugt auch ETFs mit einem Irland Domizil (Anspielung auf Amundi und Luxemburg), aufgrund steuerlicher Vorteile. Jedoch ziehen große Markennamen wie BlackRock oder Vanguard viele Anleger an, weil diese Marken, hohes Fondsvolumen und breite Produktpaletten bieten.
Dabei bleibt die Tatsache bestehen, dass gerade bei Finanzprodukten wie ETFs, die oft standardisiert und transparent sind, die Qualitätsunterschiede zwischen heimischen und internationalen Anbietern gering sind.
Nachtrag: Natürlich sollte man sich nicht schlechter stellen nur um ein heimisches Produkt zu wählen.
Nachtrag 2: Mit heimisch ist Europa gemeint und es geht auch nicht um ETF Ansiedlung in Deutschland sondern um den zwiespalt zwischen Irland und Luxemburg beim ETf Domizil, was ja durchaus Auswirkungen haben kann.
Cheers