Trump beschimpft Fed-Chef nach Entscheidung als Dummkopf + US-Autobranche kritisiert Trumps Deal mit Großbritannien + Hälfte der High-Tech-Chips soll aus den USA kommen + Trade Desk übertrifft die Erwartungen für das erste Quartal
Trump beschimpft Fed-Chef nach Entscheidung als Dummkopf
- US-Präsident Donald Trump hat nach der Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins erst mal zu belassen, Fed-Chef Jerome Powell als Dummkopf beschimpft.
- "Jerome Powell ist ein Dummkopf, der keine Ahnung hat", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
- Er hatte Powell in der Vergangenheit schon mehrfach attackiert und als "Loser" oder "Mr. Zu Spät" bezeichnet.
- Die Fed war am Vortag auf Kollisionskurs mit Trump gegangen, der vehement Zinssenkungen fordert.
- Sie hatte angesichts von Trumps aggressiver Zollpolitik auf Abwarten gesetzt und will sich nicht auf baldige Zinssenkungen festlegen.
- "Wir müssen abwarten, wie sich die Lage entwickelt", sagte Fed-Chef Powell auf die Frage eines Reporters, ob die Notenbank in diesem Jahr überhaupt die Zinsen senken sollte.
- Die Fed beließ den Leitzins auf hohem Niveau in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent.
US-Autobranche kritisiert Trumps Deal mit Großbritannien
- Der Handelspakt von US-Präsident Donald Trump mit Großbritannien kommt bei der US-Autoindustrie schlecht an.
- Der Grund ist die Senkung der Einfuhrzölle für 100.000 britische Autos von 25 auf 10 Prozent.
- Damit würden Hersteller aus Großbritannien gegenüber der eigenen Industrie bevorzugt, kritisierte der Branchenverband AAPC.
- Er vertritt die großen drei US-Autobauer: Ford $F (+0,88 %) , General Motors $GM (+0,07 %)und den Konzern Stellantis $STLAM (-0,63 %)mit Marken wie Jeep und Dodge.
- Trumps Regierung hatte Zölle von 25 Prozent für importierte Fahrzeuge und Bauteile verhängt.
- Die US-Hersteller produzieren einige Automodelle in Mexiko und Kanada und beziehen auch Teile von dort für die Fertigung in den USA.
- Ein großer Teil davon ist zunächst von den Zöllen ausgenommen, solange die Vorgaben des Freihandelsabkommens USMCA eingehalten werden.
- Verband sieht Schaden für US-Industrie
- Mit der Zeit sollen aber auch die ausländischen Bauteile von USMCA-konformen Importfahrzeugen mit einem Zoll von 25 Prozent belegt werden.
- Mit dem Handelspakt werde es billiger sein, ein britisches Auto in die USA zu bringen, als ein Fahrzeug aus Kanada oder Mexiko, das zur Hälfte aus US-Teilen bestehe, kritisierte der Verband.
- Das schade amerikanischen Herstellern, Zulieferern und Beschäftigten.
- Trumps Handelsminister Howard Lutnick hatte argumentiert, dass 100.000 Fahrzeuge nur einen kleinen Teil des US-Automarkts ausmachten aber für britische Hersteller wie Rolls-Royce , Bentley , Jaguar und Land Rover eine relevante Menge seien.
US-Handelsminister: Hälfte der High-Tech-Chips soll aus den USA kommen
- Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ein neues ambitioniertes Ziel im Halbleiter-Markt: 50 Prozent der modernen High-Tech-Chips sollen in den USA produziert werden.
- Das solle dem Land die "Feuerkraft" für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz geben, sagte Handelsminister Howard Lutnick im US-Sender CNBC.
- Der Großteil der Chips wird seit Jahrzehnten in Asien produziert.
- Die modernsten Halbleiter etwa für Smartphones oder KI-Rechenzentren kommen aus Taiwan vom Auftragsfertiger TSMC $TSM (+0,58 %).
- Im Westen ist die Sorge groß, China könnte die Lieferungen kappen.
- Schon Trumps Vorgänger Joe Biden versuchte deshalb, mehr Produktion in die USA zu bringen.
- Seine Regierung sagte dafür Subventionen von rund 39 Milliarden Dollar (35 Mrd. Euro) zu, aktuell werden mehrere Werke gebaut.
- Trump kritisierte die Hilfen als Geldverschwendung und will stattdessen auf Zölle setzen.
- Auflagen für den Export von US-Chips Zugleich kippte Trumps Regierung unter Biden beschlossene Exporthürden für KI-Technologie.
- Geplant waren Ausfuhrbeschränkungen für viele Länder - damit Chips und Software nicht über Umwege in Länder wie China gelangen.
- Lutnick kritisierte, damit hätte man Verbündete wie zum Beispiel Polen von moderner US-Technologie abgeschnitten.
- Die Trump-Regierung habe einen anderen Ansatz.
- Chip-Lieferungen sollen demnach erlaubt sein, wenn sie in Rechenzentren US-amerikanischer Betreiber kommen, sagte Lutnick.
- Als zweite Voraussetzung müsse das Rechenzentrum an eine Cloud-Infrastruktur "von jemandem, dem wir vertrauen", angeschlossen werden.
The Trade Desk $TTD (+4,11 %)übertrifft die Erwartungen für das erste Quartal dank starker Nachfrage nach Werbetechnologie
- Trade Desk hat am Donnerstag Umsatz- und Gewinnzahlen für das erste Quartal veröffentlicht, die dank der starken Nachfrage nach automatisierten Technologien für den Einkauf von Werbeanzeigen über den Erwartungen der Analysten lagen.
- Die Aktien des Unternehmens legten im nachbörslichen Handel um 14 % zu.
- Die starken Ergebnisse des Werbeunternehmens kommen zu einer Zeit, in der Unternehmen aufgrund der vorherrschenden Rezessionsängste und der unsicheren Wirtschaftslage ihre Marketingausgaben reduzieren.
- Die Werbeplattform bietet Werbekunden Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk von Publishern und Medienpartnern aus verschiedenen Branchen, sodass sie ihre Werbekampagnen präzise ausrichten können.
- The Trade Desk baut die Unterstützung für seine Werbe-ID "Unified ID 2.0" (UID2) aus, die laut eigenen Angaben stärker auf den Datenschutz ausgerichtet ist und eine Verbesserung und Alternative zu Cookies von Drittanbietern darstellt.
- Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 25 % auf 616 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Schätzungen von 584 Millionen US-Dollar, wie aus Daten von LSEG hervorgeht.
- Auf bereinigter Basis erzielte das Unternehmen im Quartal einen Gewinn von 33 Cent pro Aktie und lag damit über den Schätzungen von 25 Cent.
- Trade Desk, das Partnerschaften mit Einzelhändlern wie Walmart unterhält, prognostiziert für das zweite Quartal einen Umsatz von mindestens 682 Millionen US-Dollar, was leicht unter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten von 683,2 Millionen US-Dollar liegt.
Freitag: Börsentermine, Wirtschaftsdaten, Quartalszahlen
- ex-Dividende einzelner Werte
- Allianz 15,40 EUR
- MTU Aero Engines 2,20 EUR
- Talanx 2,70 EUR
- IBM 1,68 USD
- Mensch und Maschine Software 1,85 EUR
- Kuehne + Nagel International 8,25 CH
- Pfizer 0,43 USD
- Walmart 0,24 USD
- Quartalszahlen / Unternehmenstermine USA / Asien
- 16:00 Colgate-Palmolive | AbbVie HV
- Quartalszahlen / Unternehmenstermine Europa
- 07:00 Commerzbank | Krones Quartalszahlen
- 07:30 Bechtle Quartalszahlen
- 08:00 PNE AG | International Consolidated Airlines Quartalszahlen
- 09:00 Commerzbank Analystenkonferenz
- 10:00 Drägerwerk HV | PNE AG Analysten- und Pressekonferenz
- 10:30 Commerzbank | Bechtle PK
- 11:00 Villeroy & Boch HV
- 13:00 Krones Analystenkonferenz
- Wirtschaftsdaten
04:00 CN: Handelsbilanz April PROGNOSE: +97,60 Mrd USD zuvor: +102,64 Mrd USD Exporte PROGNOSE: +2,5% gg Vj zuvor: +12,4% gg Vj Importe PROGNOSE: -5,5% gg Vj zuvor: -4,3% gg Vj
12:45 IS: Fed-Gouverneur Barr sowie Fed-Gouverneurin Kugler (14.30 Uhr) und Fed-Gouverneur Waller (17.30 Uhr) u.a., Reykjavik Economic Conference
14:30 US: Fed-Richmond-Präsident Barkin, Teilnahme an Fireside Chat der Loudon County Chamber of Commerce
16:00 US: Fed-Chicago-Präsident Goolsbee, Teilnahme an Fed-Listens-Event
17:30 US: Fed-Richmond-Präsident Barkin, Teilnahme an Veranstaltung des Greater Washington Board of Trade
Ohne Zeitangaben:
- DE: Beginn der Messe «Invest - das Finanzevent für deine Zukunft », Stuttgart
- RU: Chinas Staatspräsident Xi, Besuch in Russland
- FR: Frankreichs Staatspräsident Macron und Polens Ministerpräsident Tusk unterzeichnen Verteidigungsabkommen