3Wo.·

Mein Ziel, eure Meinung

Seid gegrüßt,


grundsätzlich halte ich nichts von Posts auf Feeds von irgendwelchen Medien, da sie mir keinen Mehrwert bringen sondern lediglich der Selbstdarstellung dienen. Nachdem ich hier nun ein wenig die Veröffentlichungen und Reaktionen verfolgt habe bin ich der Meinung hier mehr als weniger konstruktive Mitglieder gesehen zu haben.


Auf Grund dessen habe ich mich entschlossen hier den ersten Post meines Lebens zu machen. Es geht nicht direkt um Summen, ich möchte lediglich eure Einschätzung bezüglich meines ausgearbeiteten Sparplans und der Zielallokation erbitten. Konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge sind ausdrücklich erwünscht.


Das Ganze soll eine Core-Satellite-Strategie mit einem 1:1 Risiko-Sicherheitsverhältnis abbilden.


Globale Diversifizierung (Core) - 60%:



Einzeltitel (Satellites) - max. 20%:



Puffer (Sicherheit) - Ca. 20%:


Rohstoffe:


Anleihen:


Immobilien:


Mein Gedankengang sollte ja klar sein. Der Core soll die globale Wertentwicklung abdecken mit der prozentualen Verteilung orientiert an der wirtschaftlichen Stärke. Separat dazu der World Health Care ETF, da Menschen immer älter und kränker werden und das Gesundheitswesen meines Erachtens nach nicht so stark in den anderen ETFs vertreten ist.


Bei den Satelliten ist mein Gedankengang wie folgt:

Berkshire kann als ein ETF gesehen werden und deckt erfolgreiche Einzeltitel ab.

Ohne Energie funktioniert nichts, daher BWX (USA) und Iberdrola (Europa). Durch AI und die Weiterentwicklung von Rechenzentren usw. sehe ich die digitale Sicherheit bedroht, daher CrowdStrike. Unternehmen werden immer eine gute Software brauchen um expandieren zu können und müssen trotzdem den Überblick behalten können, daher HubSpot. In Verbindung mit AI und durch die kriegerischen Auseinandersetzungen auf unserer Welt sehe ich Dronen in allen möglichen Bereichen als eine Zulunftsweisende Technologie, daher AeroVironment. Und Intellia habe ich als medizinisches Katapult entdeckt was zugeben ein bisschen zocken ist, aber immer wieder viele Medikamente in die Testphase bekommt.


Zu den Puffern muss ich glaube ich nicht viel sagen, da dies in meinen Augen die Anlagen sind, die in schwierigen Marktphasen in denen alles andere fällt, gleichbleibend sind oder wachsen.


Damit habt ihr einen kleinen Einblick in mein Denken und Handeln. Zerreißt es bitte nicht, ich bin kein Profi sondern opfere einen Teil meiner Restfreizeit um in der Welt des Kapitals ein bisschen durchzublicken und vielleicht ein kleines Stück abzubekommen.


Ich freue mich über jede Meinung und jeden Verbesserungsvorschlag.


Ich wünsche allen eine erfolgreiche Woche!


Beste Grüße

Nils

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16 Kommentare

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Schön, dass du dich getraut hast, davon lebt die Community. 💪

Zu deinem Portfolio:
Es sieht erstmal gut geordnet und durchdacht aus. Der Teufel liegt in diversen Risiken, die man seltener sieht. Ich hoffe, du bist dir derer bewusst.

1. Drawdown: Dein Depot hat ein gewisses Risiko auf der Währungsseite. Deine ETFs sind alle ungehedgt, so dass dein Depot deutlich verliert, wenn der USD fällt.

2. Diversifikation: Der größte Teil deines Portfolios ist stark korreliert. Ich schätze mal >0,8. D. h. wenn eine Position fällt, fällt das meiste andere auch.

3. Liquidität: Dein Depot hängt im wesentlichen von der Liquiditätssituation der Märkte, v. a. USA, ab. Es gibt bereits dunkle Wolken am Horizont. Gibt es eine Liquiditätsklemme, dann ist dein Depot schutzlos.

4. Strategie: Du verfolgst nur eine einzige Strategie, also quasi keine Diversifikation auf dieser Seite. B&H lief die letzten 15 Jahre gut, 2000-2011 war es schrecklich. Hier würde ich mich breiter aufstellen.

Viel Erfolg!
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@Epi cool, dass du kommentierst, danke! Ich habe vor einiger Zeit schon deinen Post zur Momentum-Strategie gelesen und sogar halbwegs verstanden.

Na immerhin ist es oberflächlich schonmal durchdacht, viel mehr hatte ich auch noch gar nicht erwartet.

1. das ist mir bewusst. Ich habe mir gedacht, dass der Dollar aber grundsätzlich besser dasteht als der Euro, schon allein weil er durchs Öl gestützt wird und zusätzlich kriselt es meiner Meinung nach im Euro-Raum mehr als im Dollar-Bereich, oder irre ich mich da? Wie wäre da dein Vorgehen? Ich kann ja schlecht alles in Eurohedged noch dazuhalten. Oder nur in hedged kaufen? Wie verhält sich das dann, wenn der Euro sinkt und der Dollar steigt? Da kenne ich mich noch nicht so aus…

2. Sprich ich halte vieles doppelt über ETF und dann einzeln? Oder ist das Sektorbezogen? Ich sollte also auf versteckte Dopplung achten und auf mehr Sektoren ausweiten?

3. den Punkt verstehe ich leider nicht wirklich. Also natürlich ist mein Plan sehr USA lastig das leuchtet mir ein. Aber hängt der Markt nicht immer von der Liquidität des jeweiligen Investitionsgebietes ab?

4. Okay verstehe ich. Ich habe natürlich schon ein wenig rumgelesen und es heißt doch eigentlich immer, man solle seine Strategie entwickeln und an dieser festhalten. Ein stetiges Wechseln wäre kontraproduktiv. Du sagst jetzt, dass man mehrere Strategien gleichzeitig verfolgen soll? Als Beispiel deine erläuterte Momentum-Strategie mit einbeziehen ?

Sorry für die ganzen Fragen, aber nur so werd ich es verstehen.

Danke, den wünsche ich dir auch weiterhin!
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@_Barren_Wuffet_
Ich habe erstmal nur potentiell problematische Punkte angedeutet. Universelle PatentLösungen habe ich nicht und gibt es wahrscheinlich auch nicht, weil jedes Anlegerprofil anders ist. Die wenigsten Anleger machen, was objektiv für sie am besten wäre, die meisten glauben, es besser zu wissen und ignorieren die Risiken, bis es zu spät ist. Dann ist das Jammern groß und die nächsten irrationalen Entscheidungen stehen an. Also: ich kann nur sagen, was mögliche Lösungen wären, aber nicht, ob sie zu dir passen.

1. USD: Wenn du bereit bist, durch 15 Jahre USD Schwäche zu halten, ist der Punkt egal. Wenn dich potentiell 30-50% währungsbedingte Verluste stören, dann brauchst du einen Hedge.

2. Korrelationen: Mach einen Korrelationscheck deiner Positionen und wirf alles raus, was >0.8 zum Core korreliert ist. Das bringt dir keinen Zugewinn an Sicherheit, Performance oder irgendwas. Da ist die Intuition auch egal. 🤷

3. Liquidität: Man sollte sein langfristiges Depot vor Extremszenarien schützen, sonst gerät man erst selbst und dann des Depot in Schieflage. Eines ist eine Liquiditätsklemme. Es gibt nicht viel, was dann steigt. Das sollte eine Rolle im Depot spielen.

4. Natürlich soll man an seiner Strategie festhalten. Aber an Suboptimalem sollte man besser nicht festhalten. 😅
Verschiedene Strategien halte ich für sinnvoll, um die Vola zu senken, die Performancekurve zu glätten, so die sichere Entnahmerate zu boosten und das Renteneinstiegsalter entsprechend zu senken.
Momentum ist eine Möglichkeit. Es gibt noch andere Strategien. Hauptsache gering korreliert und korrekt gewichtet. Eine einfache Möglichkeit ist das Epi-Portfolio: 60% AktienETF, 30% Gold, 10% BTC. Da hat man die wichtigsten, unkorrelierten Assetklassen ungefähr volagleichgewichtet. Man kann dieses B&H Portfolio auch 50% gewichten und mit 50% GTAA ergänzen, hilfsweise 35% 1xGTAA, 15%3xGTAA. Dann hat man zwei weitgehend unkorrelierte Multiasset-Strategien mit jeweils unkorrelierten Assets.
Das sollte ziemlich ruhig und trotzdem performant laufen. Ruhiger als ein WeltETF Depot auf jeden Fall!

Aber wie gesagt, das objektiv beste halten die wenigsten subjektiv dafür.
@Epi
Nein da hast du recht, gäbe es DEN Weg, dann wäre so eine Platform wie hier wohl unnütz.
Ich möchte keine Risiken ignorieren, da ich nicht gierig, emotional oder unüberlegt bin, allenfalls unwissend, aber dafür bin ich ja jetzt hier.

1. Das würde mich stören. Also muss ich nach meinen Anlagen in der hedged Version schauen und zu diesen wechseln um einem möglichen schwachen Dollar zu entkommen.?

2. dazu muss ich erst verstehen was solch eine Korrelation ist. Ich verstehe das so, dass wenn mein Core um z.B. 10% steigt auch ein Einzeltitel um 8-10% steigt. Dann korrelieren die beiden und der Einzeltitel bringt mir in dem Sinne nichts. Stagniert der Core oder fällt sogar leicht, und ein Einzeltitel steigt zeitgleich an so besteht keine Korrelation und es ist eine gute Diversifizierung um mir Sicherheit zu bieten. Ist das richtig?

3. das verstehe ich so, dass in unsicheren Zeiten, in denen kaum Kapitalzufluss in den Markt herrscht nur einige wenige Anlagen steigen (z.B. Gold oder BTC würde mir da einfallen?) und von diesen sollte ich ausreichend im Depot haben um selbst in stagnierenden Märkten eine Zuwachs zu haben?

4. schön gesagt, der Plan bringt mir nichts wenn er dumm ist 😂
Also eine große Strategie bestehend aus 2-3 voneinander unabhängigen Strategien. Klingt sinnvoll aber auch Zeitintensiv. Sprich wenn ich dein 50/50 Vorschlag annehme, meinen Plan als 50% B&H ansehen und die anderen 50% in GTAA ergänzen?

Ich werde mich mal über GTAA informieren, da habe ich jetzt noch nicht so die Ahnung von.

Mein Ziel ist es natürlich ruhig schlafen zu können und trotzdem das Maximum auszuschöpfen.

In diesem Sinne erstmal danke für die ganzen Denkanstöße! Würde mich freuen wenn wir in Kontakt blieben.
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@Epi
Also ich habe mich in die GTAA Strategie mal eingelesen und das klingt wirklich hochinteressant. Allerdings befinde ich mich am Anfang meiner Investments und habe die Befürchtung, dass das erst eine Lohnenswerte Strategie ist, wenn ein wenig Anlagekapital aufgebaut ist. Sprich wenn ich 10-15k habe z.B. einen GTAA-5-Satelliten mit 10-15% des Kapitals aufbauen. Ich habe nur noch nicht ganz verstanden ob das mit Einzelaktien oder mit ETFs geschehen soll, welche so oder so natürlich unkorreliert zum Core laufen.
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@_Barren_Wuffet_
1. Wenn dich die Aussicht auf kurz bis mittelfristige Währungsverluste stört, wäre tatsächlich ein Hedged ETF sinnvoll. Ansonsten kann man natürlich mit bestimmten Assetklassen von einer USD Abwertung profitieren. Die im Depot wären auch ein Hedge.

2. Die hohe Korrelation hast du gut erfasst, die niedrige sollte man nicht mit einer negativen verwechseln. Unkorreliert bedeutet, dass man bei +10% bei A gar nichts über B aussagen kann, d. h. es kann steigen oder fallen. Nur negativ korreliert bringt ja nichts.

3. In Zeiten einer Kreditklemme steigt so gut wie nichts, sogar BTC und Gold fallen deutlich. Für solche seltenen Krisen sollte man zumindest psychologisch gewappnet sein. Oder eine Strategie fahren, die dann 100% in Cash ist.

4. Ein Multi-Strategie-Portfolio muss nicht viel Arbeit machen. Ich verbringe mittlerweile wahrscheinlich weniger Zeit mit Portfoliomanagement und Recherche als die allermeisten hier. 10min pro Monat für Signalcheck und Umschichtung. B&H braucht ja sowieso nichts weiter.

5. GTAA: Schau mal auf Wikifolio, da gibt es mindestens zwei Leute, die eine ungehebelte GTAA Variante umsetzen. Und meine 3xGTAA Version findest du natürlich auch dort. Da fließt dann alles zusammen, was es momentan zu GTAA gibt. Gibt es sonst auch nirgends und funktioniert auch mit wenig Kapital. Schau es dir einfach mal an. Und wenn du Fragen hast, dann frage. 😏
@Epi
1. Also ich habe nochmal über die USD Übergewichtung nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es so lassen werde. Zumindest vorerst. Ich denke, dass der Dollar stark ist und bleibt, auch wenn er mal schwächere Zeiten sieht werden die Währungsschwankungen auf meinen langen Anlagehorizont ausgeglichen. Er ist die Weltleitwährung der globalen Wirtschaft und wird von Rohstoffen wie Öl und auch Gold untermauert. Hedged ETFs sind zudem teurer auch wenn es erstmal noch keine große Rolle spielt. $0GGH und $CMOE sind zur Absicherung da und auch hedged, somit habe ich darüber doppelte Sicherheit. Sprich nach längerem überlegen habe ich natürlich ein Risiko, halte es aber für überschaubar und evtl. bringt es sogar Vorteile mit sich.

2. Achso ja es gibt -1 bis +1. -1 bedeutet fällt A, so steigt B; 0 bedeutet keinen Zusammenhang und +1 bedeutet A steigt und B steigt ebenso. Hab ich’s jetzt ? 😂

3. Was macht man in solch einer Situation im B&H? Hält man durch, kauft man nach oder verkauft man alles wenn sich so etwas ankündigt? Ist denke ich mal wieder situativ. Wäre es jetzt in meiner Situation bald so weit würde ich wahrscheinlich einfach weiter besparen zu günstigen Kursen und der Markt steigt früher oder später wieder von allein. Wenn er es nicht tut, dann haben wir wahrscheinlich ganz andere Probleme vor uns.

4. Ich habe schon gelesen, dass man eigentlich nur einmal am Tag X seine 5 ETFs nach der Strategie auf die 200 Tage Linie prüft und dementsprechend dann investiert. Das hält sich vom Aufwand wirklich in Grenzen.

5. Die Seite habe ich vorhin tatsächlich schonmal gesehen. Da muss ich mich aber anmelden, korrekt ? Okay das mit wenig Kapital wäre für mich momentan noch eine Grundvoraussetzung 😅

Das ist nett von dir, ich werde sicherlich noch häufiger darauf zurückkommen :)
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Hallo, würde statt den $XDWH den Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF nehmen. Ich persönlich würde wenn ich schon auf Rohstoffe als Sicherheit setze ausschließlich physisch erwerben. Zudem mit Max. 5% aber das hängt natürlich auch vom persönlichen Anlagerisiko ab.
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Sehr schön Deinen ersten Post zu lesen. Ich bin wie du auch schon sagst nicht der Profi Anlager, bin aber mit deiner jetzigen Strategie schon zufrieden. Ich kann dir leider keine genauen Informationen über sonstige Aktien geben. Aber ich kann dir auf der Plattform getquin viel Spaß und Erfolg wünschen, hier giebt es wirklich sehr interessant Posts und User, wo ich immer mal wesentlich gerne meine Zeit mit verbringe, zu gucken was die anderen für Ideen und Strategien haben.
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@Divalo danke für deine Antwort :) schön zu hören, dass ich nicht der einzige Amateur bin und du meine Strategie sogar in Ordnung findest. Ich habe hier auch schon viel interessantes gelesen, und freue mich immer auf neuen Input! Ich wünsche dir, dass du deine Ziele erreichst :)
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@_Barren_Wuffet_ Danke mein bester das wünsche ich dir auch
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Ich finde deine Gedanken grundsätzlich nicht schlecht.

Vieles wurde ja auch schon angesprochen. Da ich recht stark in Einzelaktien investiere, vielleicht dazu noch ein paar Worte.

Du hast zwar erwähnt, weshalb du die Aktien interessant findest. Aber nicht, wie du deren Bepreisung einordnest.

Beispiel: du hast einen gut laufenden Handwerksbetrieb, mit dem du jedes Jahr 100.000€ Gewinn machst (vereinfacht, Inflation und andere externe Faktoren wie Zinsumfeld blenden wir hier mal komplett aus).

Du hast als Eigentümer also jedes Jahr deine 100.000€. Du überlegst aber, dich umzuorientieren und willst dafür den Betrieb verkaufen. Jemand kommt und bietet dir 800.000€ (8-fachen Jahresgewinn). Ist das attraktiv und du stimmst zu? Wie verhält es sich, wenn dir jemand nur 350.000 oder 1,4 Mio. anbieten würde (nicht zeitgleich natürlich, sondern alle Angebote müssen einzeln entschieden werden).

Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will. Woran machst du fest, dass die von dir ausgewählten Unternehmen (immerhin 20% deines Portfolios!) gut (günstig) bepreist sind?

Schau dir vielleicht mal die Langfristcharts (ab 1995 bis heute) von Größen wie Oracle, IBM, Nokia, Blackberry, Allianz, usw. an.

Im falschen Moment gekauft, hat man ggf. über Jahrzehnte (!) keinen Gewinn.

Bsp. Allianz:

Kurs 12/1996: 125€
Kurs 04/2000: 360€
Kurs 03/2003: 53€
Kurs 06/2007: 163€
Kurs 11/2008: 47€
Kurs 11/2025: 362€

Wäre man 2008 eingestiegen, hätte man einen sehr guten Deal gemacht. Wäre man zum Allzeithoch 2000 eingestiegen, hätte man bis heute keine Kursgewinne gemacht (immerhin die Dividende wäre noch on top gekommen). Und das bei 25 Jahren Haltedauer - und das berücksichtigt noch nicht mal die Inflation.
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@KevinE
Ein sehr veranschaulichendes Beispiel, ich weiß natürlich was du meinst.
Da hast du auch direkt einen Punkt gefunden den ich bei gut investierten Leuten faszinierend finde: Wie findet ihr den möglichst besten Einstieg? Ein kurzer Blick in dein Portfolio mit deinen Renditen hat mir verraten, dass du in dem Bereich scheinbar auch eine funktionierende Methode hast.

Also ich mache da keine Fundamentalanalyse der Unternehmen, schon allein weil meine Sparrate in die einzelnen Aktien so gering ist, dass sich der Aufwand gar nicht lohnt. Ich achte darauf, wie das unternehmen dasteht, ob es zuletzt vernünftige Entscheidungen getroffen hat, ob der Kurs Achterbahn fährt oder einen relativ stabilen Trend verfolgt. Dann wie hoch der Wert des Unternehmens ist, wie sich die Gewinne in den letzten 5-10 Jahren entwickelt haben. Ob ich an das Produkt des Unternehmens glaube spielt auch eine Rolle.

Innerhalb einiger Zeit stellt sich ja heraus ob ich gut eingestiegen bin oder ob ich zu überteuerten Preisen gekauft habe. Zudem glättet sich der EKPreis mit anhaltendem besparen ja.

Das sind so meine bescheidenen Anfangsgedanken. Ich denke du wirst mir dazu mehr sagen können, ich bin gespannt!

Das ist wirklich ein ernüchterndes Beispiel mit der Allianz. Ich habe grundsätzlich eh das Gefühl, dass der Markt im vergleich zu früher unfassbar teuer geworden ist, oder täuscht mich das ?
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@_Barren_Wuffet_

Ich versuche mal, meine Gedanken dazu zu strukturieren.

Ich nehme an, dass du mit deinen Einzelaktien versuchst, eine Outperformance gegenüber marktbreiten ETF zu generieren (Ernstgemeinte Frage, genauso wären andere Ziele wie z.B. ähnliche Rendite zum Markt bei niedrigerer Volatilität ein valides Ziel)?

Nehmen wir jetzt einmal an, du würdest diese Outperformance schaffen und bist 1,5% p.a. besser als ein ACWI oder ein 70%World / 30%EM-Portfolio.

Bsp.: mit dem breiten ETF-Portfolio erreichst du 8% p.a., mit deinem Einzelaktien-Depot 9,5% p.a. Interessieren tut dich letztendlich wahrscheinlich aber nicht die Zahl an sich, sondern wie viel Kaufkraft du damit noch erzielst.

Die inflationsbereinigte Rendite ist um gut 2% p.a. niedriger als die nominelle --> ETF-Portfolio: 6% p.a., Einzelaktien-Portfolio: 7,5% p.a.

Vergleichen wir das mal langfristig mit einem Sparplan über 500€ monatlich, den du 35 Jahre durchhältst.

ETF-Portfolio: 716.000€ Endwert
Individualportfolio: 1.021.000€ Endwert. Jeweils heutige Kaufkraft.

Ist schon ein ordentlicher Unterschied. Der Punkt ist aber - die bessere Rendite musst du von Jahr 1 an erzeugen, sonst wird die Differenz zum ETF-Sparplan nicht aufgehen. Also auch wenn dein Depot anfangs noch nicht so groß ist, hat es langfristig einen großen Einfluss.

Bevor ich jetzt darauf eingehe, wie ich Unternehmen screene und bewerte, mein gut gemeinter Hinweis: für viele Menschen ist es effizienter, die Zeit statt in Börsenanalysen in Arbeitszeit, Fortbildung, Karriereleiter zu stecken.

Es ist nämlich immer noch effizienter, 800€ zu (inflationsbereinigten) 6% zu investieren als 500€ zu 7,5% (zumindest bei meinem Beispiel mit Anlagezeitraum 35 Jahre).

Ich habe für mich entschieden, dass mir meine Fachposition gut gefällt, meine Arbeitsstunden sehr im Rahmen sind und ich dadurch sehr viel Zeit habe, in denen ich es (bislang) schaffe, Alpha zu generieren.

Für andere ist es deutlich lukrativer, die Marktrendite mitzunehmen und 1-2 Hierarchieebenen höher zu arbeiten und den Sparplan zu verdoppeln. Das ist in dem Fall der größere Hebel. Vielleicht als kleiner Denkanreiz.
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@KevinE
Also erstmal Riesen Dank, dass du dir Zeit nimmst das so ausführlich zu schreiben.

Du liegst richtig mit der Annahme, dass ich mir mit den Einzelaktien einen „Booster“ im Depot erhoffe.

So wie es visualisierst ist das mit den Einzelaktien natürlich noch verlockender, sofern der Plan aufgeht. Ich verstehe deine Punkte definitiv und das bringt mich auch zum nachdenken. Ich bin aber bereit dazu, einige Zeit mit Recherchen zu verbringen, da es mir auch irgendwo Spaß macht.

Ich nehme deinen Hinweis zur Kenntnis und arbeite ja an vielen Sachen gleichzeitig. Ich gehe Vollzeit arbeiten und nehme jede Schicht mit, welche mir zusätzliches Geld bringt. Außerdem mache ich ja Schichtbegleitend mein Studium und bin dabei in der Karriereleiter nach oben zu klettern.

Also ja, mehr Geld investieren ist mein Plan. Aber mehr Geld investieren und trotzdem eine Outperformance der ETFs durch Einzeltitel erzielen wäre ja das beste aus beiden deiner Vorschläge oder ?
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Schönes Depot, jedoch würde mich die grosse Dollar-Abhängigkeit stören. Ich würde den S&P500 als gehedgte Version wählen. z. B. SPXE oder ähnliche.
Zweitens wäre es mir zu wenig Gold drin. Da würde ich mindestens 10-15% anlegen.
Und zum Schluss würde ich auf Immobilien-ETFs verzichten.
Trotzdem viel Erfolg 👍
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