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Derivate Trades Teil 1-4 und weitere Gedanken dazu

Der Ein oder Andere möchte wohl gerne alle von mir zu dem Thema verbreiteten Weisheiten in einem Post zusammen gefasst haben. Da man aber in jeden Post nur 1 Trade einfügen kann, muss ich die Trades dann wohl weglassen. Ob es dann wie von einigen gewünscht für Best of reicht, werden wir sehen. Sonst müssen sich die Interessierten das halt kopieren und zum Nachlesen abspeichern. 😉🌞


Teil1


Als erstes möchte ich mich mit der wie ich finde einfachsten und risikoärmsten Form der Derivate beschäftigen, da sie relativ leicht zu handeln und zu verfolgen sind ohne viel Aufwand.

Generell gilt für fast alle Formen von Derivaten, dass es sie als Call ( für steigende Kurse) und als Put ( für fallende Kurse gibt).

Daher fangen wir heute Mal mit den Discount Calls an. Ich habe davon zur Zeit 2 in meinem Depot. Dazu später mehr.

Discount Calls beziehen sich immer auf ein bestimmtes Underlying( hier konzentriere ich mich auf die Aktie).

Es werden immer 2 Werte festgelegt. Quasi eine Untergrenze (Basispreis) und eine Höchstgrenze (Cap).

Discount Calls sind für diejenigen geeignet, die für einen Wert bis zum Ender der Laufzeit eine seitwärts bzw. Im Falle des Calls nur eine moderate Steigerung erwarten.

Da es hier ja viel Fans von $NOVO B (-1,98 %) gibt gilt mein erstes Beispiel dieser Aktie.


Der unten stehende Schein, den ich extra heute gekauft habe😉 hat einen Basispreis von 400 DKK und einen Cap von 450DKK.

Die Laufzeit ist bis 19.12.25. Das ist auch der alles entscheidende Tag. An diesem Tag entscheidet sich der Wert des Scheins. Alles was bis dahin passiert ist uninteressant. Die max. Rückzahlung wären 50 DKK, also rund 0,67€. Die gäbe es, wenn $NOVO B (-1,98 %) am Stichtag bei mind. 450DKK stehen würde. Das wären bezogen auf den heutigen Kaufkurse des Zertifikats von 0,37 € rund 80%.

Bedeutet, da die Aktie momentan genau dort ca. Steht, würde man 80% Gewinn machen, selbst wenn die Aktie im Dezember nicht höher steht als jetzt. Das bezahlt man damit, dass auch wenn sich die Aktie verdoppeln sollte man nicht mehr bekommt

Auf der anderen Seite kann es zum Totalverlust kommen, wenn die Aktie am 19.12. unter 400 DKK steht.

Steht die an dem Tag zwischen 400 und 450 DKK bekommt man die genau Differenz zwischen Basis und tatsächlichem Kurs. Der breakeven für diese Position liegt also bei heutigem Kurs des Calls bei rund 430 DKK. Dort müsste die Aktie am 19.12. mindestens stehen. Eine wie ich finde sehr realistische Chance. Natürlich kann man das Derivat auch zwischendurch verkaufen. Desto mehr die Aktie über den Cap steigt, umso näher kommt der Preis des Calls an den Maximalbetrag.

Discount Calls handel ich immer dann, wenn ich mir bei der Aktie nicht sicher bin in welche Richtung sie sich entwickelt. Ich habe für mich dann immer die Prämisse, dass ich pro Monat Laufzeit mindestens eine Rendite von 10% erwarte, Das ist bei 7 Monaten Laufzeit in dem Fall gegeben.

Das ganz geht auch noch deutlich risikoreicher. Das seht ihr bei dem 2. Angehängten Trade, den ich gestern getätigt habe.


Das ist ein Discount Cal auf $PYPL (+1,99 %) . Dieser hat auch die Laufzeit bis 17.12. Der Basispreis liegt hier bei 85$ und der Cap bei 90$. Die max Rückzahlung ist hier 5$ also rund 4,25€. Auf den Kaufkurs gerechnet also eine max. mögliche Rendite von 270%. Dafür muss die Aktie bis Dezember aber auch 25% steigen. Entspräche bei anderen Derivaten also einem Hebel von11. Allerdings ohne zwischenzeitlichen KO.

Auch wenn zwischenzeitliche Kursverluste nicht das Aus bedeuten, sollte man auch hier mit SL arbeiten. Allerdings würde ich diese nicht fest hinterlegen beim Broker, da die Gefahr bei Spielereien des Emittenten ausgestoppt zu werden relativ gross ist.

Ich habe für mich immer kopfmässig einen Stop von 20%, den ich aber flexibel halte und mir schon anschaue, wie es zum Kursverfall bei der Aktie gekommen ist.


So jetzt erst Mal genug mit Teil 1. Ich hoffe ich konnte Euch ein paar Infos vermitteln. Gerne könnt Ihr Fragen stellen, oder die denen was auffällt, was noch wichtig ist zu erwähnen, können gerne ergänzen.

Bin ja kein Finfluencer und alles Andere als Allwissend.


Derivate Trading Teil 2


Dabei widme ich mich einer von mir ziemlich beliebten, aber im Allgemeinen nicht sonderlich verbreiteten Spezie von Derivaten, nämlich den Inline OS. Hierbei gibt es kein long oder Short, da sie für Seitwärtsphasen geeignet sind.

Bei Inline OS wie bei dem angefügten, gibt es eine Spanne in der sich der Basiswert bewegen muss über die gesamte Laufzeit. Wird die obere oder die untere Begrenzung verletzt, verfällt der Schein wertlos. Verbleibt er aber die gesamte Laufzeit innerhalb der Range, wird der Schein am Ende immer mit 10,--€ zurück gezahlt. Der unten stehende Schein hat als Basis den €/SFR Kurs (0,92/0,97) und läuft noch bis zum 05.06. also 2 Wochen. Ich habe ihn zu 1,90 € gekauft, als er ziemlich nah an der unteren Begrenzung war. Ich handel meistens Währungspaare oder auch auf Öl mit diesen Scheinen. Aktien gehen auch, allerdings würde ich dort nur grosse Werte nehmen. Zur Zeit habe ich seit letzter Woche noch einen auf $BNTX und auf $RHM . Kleinere, marktengere Werte sind, wenn sie sich in der Nähe einer der Grenzen befinden, leicht kurstechnisch vom Emmitenten über die Barriere zu drücken. Daher lasse ich da die Finger weg.

So das Thema ist relativ einfach abzuhandeln. Hoffe trotzdem es ist informativ für Euch gewesen. Wenn Ihr Fragen zu diesem sehr interessanten Produkt habt, könnt Ihr gerne fragen.


Derivate Trading Teil 3


heute möchte ich mich dem wohl am verbreitetsten und am längsten existierenden Derivat widmen. Es geht dabei um den klassischen Optionsschein .

Für mich ist das vor allem was die Auswahl angeht das anspruchsvollste Produkt, weil es die meisten Parameter gibt, die zu beachten sind.

Ich erkläre die verschiedenen Parameter, an einem OS den ich momentan aktiv in meinem Depot habe.

Grundsätzlich muss ich mich bei OS erst einmal für Call ( steigende Kurse) oder Put ( fallende Kurse) entscheiden.

Dann geht es darum welchen Basispreis ich wähle. Das kommt darauf an, was ich für eine Kursentwicklung des Underlyings erwarte. Und natürlich auch welche Laufzeit der Schein hat.

Ich wähle meistens Scheine die weiter aus dem Geld sind, ( der Basispreis ist höher als der jetzige Kurs)

In dem angehängten Fall dem Schein auf broadcom, ist der Basispreis bei 325,-- $. also über 40% über dem Kurs von Freitag bei 225$. Also ist der Schein ziemlich weit aus dem Geld, was aber dazu führt, dass er einen hohen Hebel hat von derzeit fast 30. Trotzdem ist die Position über 109% im Plus. Der Hebel ist aber bei OS nicht so aussagekräftig wie bei KO Optionsscheinen, was daran liegt, das natürlich mit kürzer werdender Laufzeit, das Aufgeld immer weiter abgebaut wird, sodass 1% Kurssteigerung nicht automatisch 30% im Schein ausmachen.

Als Faustregeln kann man sagen, je kürzer die Restlaufzeit, desto näher sollte der Basispreis am aktuellen Kurs liegen. Das Risiko bei OS besteht nicht in einem KO, sondern eher an einem Verfallstermin, an dem der Schein nur noch den inneren Werte hat, also die Differenz zwischen Aktienkurs und Basispreis, bereinigt um das Bezugsverhältnis. Liegt der Kurs der Aktie am Laufzeitende unter dem Basispreis, wäre der Schein rechnerisch wertlos.

Wichtig bei OS ist noch das Bezugsverhältnis. Das bedeutet wie viele OS brauche ich um 1 Aktie zu kaufen/verkaufen. In den meisten Fällen liegt das bei 10:1 oder 100:1.

Der von mir gehandelten Schein hat ein Bezugsverhältnis von 10:1 und eine Restlaufzeit bis Dezember. Meine Intention beim Handel mit OS ist immer mittelfristig, also 3-6 Monate. Ich halte die Scheine nie bis zum Ablauf und nehme fast immer Scheine die weit aus dem Geld sind und mit mind. 6 Monaten Restlaufzeit. Sobald mein Kursziel erreicht ist, verkaufe ich den OS. Ein wichtiger Punkt bei der Preissetzung der OS durch den Emmitenten ist ferner noch die sogenannte implizieren Volatilität. Damit meint man, von welchem Schwankungsbereich der Aktie geht der Emmitent in dem Moment aus. Dies führt dazu das mit steigender Volatilität der Aktie, das Aufgeld steigt und damit der Wert des OS, ohne das sich die Aktie bewegen muss. Anders herum natürlich genauso.


Ich persönlich finde OS eine gute Beimischung und würde sie im Derivatebereich vom Risiko her, hinter den schon im 1. Teil behandelten Discountzertifikaten am wenigsten offensiv einschätzen, da ich ja auch zur Risikobegrenzung Scheine nehmen kann, die bereits im Geld liegen, also der aktuelle Kurs der Aktie über dem Basispreis des OS liegt. Ist das der Fall, hat der Schein bereits einen inneren Wert, was bei meinem unten stehenden Schein nicht der Fall ist. Das verringert natürlich Chance und Risiko.


Teil 4


dem Motto, das Beste kommt zum Schluss, beschäftige ich mich heute im letzten Teil meiner kleinen Reihe mit den sehr beliebten Turbo Scheinen im Volksmund auch KO Scheine genannt.

Vorweg möchte ich sagen, dass sich momentan keiner in meinem Depot befindet, sodass ich den letzten Trade mit dieser Gattung angefügt habe.

Anhand dessen kann ich gleich auch meine Vorgehensweise sehr gut verdeutlichen.

Zunächst einmal gibt es auch in dieser Gattung die Möglichkeit auf steigende oder fallende Kurse zu traden. Das Risiko und die Gewinnchancen sind in diesem Produkt sehr hoch, da sie sowohl zum Totalverlsut, als auch zu 2-3 stelligen % Gewinnen innerhalb von Stunden / Tagen führen können. Von den Kennzahlen her sind sie sehr leicht zu verstehen, da es einen KO-Kurs gibt und ein Bezugsverhältnis. Bei dem unter stehenden Schein, einem short also auf fallende Kurs, lag der KO bei 350$, als ich ihn gekauft habe, stand die Aktie bei 325$. Ich bin zu dem Zeitpunkt des Kaufes von fallenden Kursen ausgegangen. Wäre es aber in die andere Richtung gegangen, wäre der Schein bei 350$ wertlos verfallen.

KO Scheine nutzte ich nur für kurzfristige Trades von wenigen Stunden bis zu ein paar Tagen. Der Vorteil von KO Scheine im gegensatz zu normalen Optionsscheinen liegt in erster Linie darin, dass sie eine unbegrenzte Laufzeit haben und kein bis minimales Aufgeld. Somit gibt es keinen Zeitwert bei diesen Scheinen, sondern sie haben immer einen inneren Wert, nämlich die Differenz des aktuellen Kurses zum KO. Allerdings holt sich der Emmitent die Kosten dadurch rein, dass der KO Preis im Laufe der Zeit wöchentlich angepasst wird. Das ist nicht viel, und fällt wenn man dieses Produkt nur kurze Zeit hält, nicht ins Gewicht.

Als nächstes ist zu beachten, dass natürlich je näher der aktuelle Kurs am KO ist, sowohl Risiko, als auch Chancen am größten sind.

Kommen wir nun zu der Strategie, die ich bei KO nutze. Für mich ist erst einmal wichtig, dass die Aktie gerade eine hohe Volatilität ( Schwankung ) hat. Dann kann ich am Besten in kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen.

Ich erkläre es jetzt mal an dem praktischen Beispiel $UNH , welche ich zuletzt 2 x gehandelt habe. Diese Aktie, welche eigentlich zu den Bluechips im amerikanischen Gesundheitssektor gehört, hatte bereits eine beispiellose Talfahrt hinter sich, als ich mich damit beschäftigt habe darauf zu traden. Sie war von über 600$ auf rund 325$ gefallen innerhalb weniger Monate. Als sie am Mittwoch vorletzter Woche dann bei 312$ stand, habe ich mir die Aktie angeschaut und habe mir eine long Strategie überlegt. Entweder die 300$ Marke hält bis Wochenschluss, dann wäre ich am Montag long gegangen, hält sie nicht, wird sie bis 250$ fallen, war meine Annahme. Als am nächsten Tag die Gerüchte über die Betrugsvorwürfe kamen, fiel sie im Verlauf bis 250$. Das war für mich der ideale Einstiegszeitpunkt. Ich habe einen Long Ko schei gewählt mit einem sehr nah am aktuellen Kurs befindlichen KO von 244 $ gewählt mit einem SL bei rund 247$. Die Aktie drehte in den nächsten 2 Tagen und stieg fast wieder bis auf 325$. Ich habe diesen Schein bis auf 315$ gehalten und ihn dann nach 2 Tagen mit einem Gewinn von 310% verkauft. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber schon meinen unten stehenden Trade im Blick. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass der Rebound der Aktie bis max. dem Beginn des letzten Abverkaufs bei 325$ laufen wird. Nachdem die Aktie im ersten Versuch genau an dieser Marke gescheiter ist, bin ich mit dem unten stehen short eingestiegen. Da ich mir dieses Mal nicht ganz so sicher war, ob es nicht doch noch kurzfristig über die Marke geht, habe ich einen weiteren Abstand zum KO gewählt mit 350$. Aber es ging wieder in die für mich richtige Richtung und ich konnte nach nur 20 Stunden wieder einen 50% Gewinn realisieren. Dabei war mein Ausstiegsszenario wieder die 300$. Wäre die Aktie nachhaltig wieder darunter gerutscht, hätte ich den Schein behalten. Da sie das nicht tat, habe ich mich an mein Szenario gehalten und verkauft, auch wenn ich hinterher noch ca. 15% mehr Gewinn gemacht hätte zwischenzeitlich.

Ich schildere diese Vorgehensweise nicht so ausführlich wegen der außergewöhnlich hohen Gewinne, sondern weil es die für mich wichtigste Regel zeigt, die ich beim Derivatetrading immer beachte. Wenn man damit erfolgreich handeln will, braucht man eine Strategie, sprich feste Ein- und Ausstiegsszenarien und noch wichtiger, die Disziplin und Konsequenz sich daran zu halten, egal was Andere in dem Moment sagen. Gedanken wie es könnte ja wieder aufwärts gehen, oder ich kann noch viel mehr Gewinn machen, führen meistens zu einem schlechteren Ergebnis. Ich setze mir auch von Anfang an feste Grenzen, was ich bereit bin an Verlsut zu erleiden und setze das auch um. Meistens sind es zwischen 20/25%. Läuft ein Trade von Anfang an gegen mich, was auch vorkommt, verkaufe ich den Schein auch mit Verlust. Bin ich 20% im Gewinn ziehe ich den Stopkurs auf den Einstand hoch. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden, wann er Gewinne sichert. Im Normalfall setze ich bei KO Trades nie mehr als 2% meines Depotwertes ein je Trade.

Ich möchte hier nochmal ausdrücklich sagen. Diese Produkte sind für Anfänger absolut ungeeignet und wenn ihr erste Erfahrungen mit Derivaten machen wollt, nehmt nicht KO Zeritfikate, sondern fangt mit Discounter oder sich weit im Geld befindlichen Optionsscheinen an. Gebt Euch mit nem 2er oder 3 er Hebel zufrieden und nicht wie ich oft 8 oder 12 fach. Hebel bedeutet übrigens, dass wenn die Aktie z.B. 1% steigt der Schein dann dementsprechend 2,3 oder in meinem Fall dann 8 oder 12% steigt. Anders herum aber natürlich gilt das genauso.


Und jetzt nochmal kurz die Abhandlung zum Thema, wie Derivate bei einem relativ geringen Depotvolumen zu einer Diversifizierung beitragen können.


und wie stelle ich das mit einem kleinen Depotvolumen dar?


Wichtig ist das Wort Depot! Ich möchte hier keine Diskussion anstoßen, ob Immos, Schiffe, Oldtimer, Pokemonkarten dazu gehören.

Ich habe mir zu dem Thema ein paar Gedanken gemacht, die zugegebenerweise auf Auswertungen meines eigenen Portfolios beruhen.

Viele die meine Posts hier verfolgen, halten mich bestimmt für einen Zocker, obwohl die reinen kurzfristigen Derivatetrades klar in der Minderheit sind. Ich halte mein Depot für ziemlich gut diversifiziert und ich mache das an einem sehr einfachen Punkt fest.

Es gibt fast keinen Tag, wo alle Werte grün, oder alle Werte rot sind. Warum das für Diversifikation spricht? Na wie viele Tage gab es denn, wo alle Werte des MSCI World, Rohstoffe wie Gold, Öl, Bitcoin, alle Branchenindizes etc. gestiegen sind? Ich habe sie nicht gezählt, aber viele waren es wahrscheinlich nicht. Das bedeutet für mich, dass Depots wo oft alle Werte grün oder rot sind, nicht ausreichend diversifiziert sein können.

Ist das ein logischer Ansatz?


Und jetzt noch ein paar Gedanken dazu, warum ich relativ viel mit Derivaten handel. Natürlich ist der Hauptpunkt, dass ich mein Ziel aus 3.000,--€ in max. 10 Jahren ohne grössere Einzahlungen 100.000,-- zu machen, sonst nicht erreichen kann.

Nun am Anfang vor gut 2 Jahren mit 3.000€ hatte ich gar nicht das Kapital um breit und diversifiziert in Aktien anzulegen. Nachdem sich nun in den vergangen etwas mehr als 2 Jahren mein Depotwert auf 15.000€ gesteigert hat, sieht es zwar schon besser aus, aber grosse Sprünge machen, kann man damit immer noch nicht. Also nutze ich für eine breite Anlage vor allen Dingen bei Wachstumstitel das Vehikel der Derivate, um trotzdem in diese Unternehmen investieren zu können.

Dafür nutze ich entweder lang laufende OS mit einer Restlaufzeit grösser 12 Monate, oder Turboscheine, die endlos laufen. Anders als bei den kurzfristigen Trades, nehme ich dann niedrigere Hebel, da dann nicht unbedingt der schnelle Gewinn, sondern die Mittel- bis langfristige Partizipation am Wachstum und den damit verbunden Kurssteigerungen des Unternehmens im Vordergrund ist.

Dafür nutze ich dann auch die Möglichkeit den OS zu wechseln, wenn er sich dem Laufzeitende nähert. Das bringt mir einerseits eine mögliche höhere Rendite, als mit dem alten Schein mit der kurzen Restlaufzeit und ich kann weiter an der positiven Entwicklung der Aktie teilhaben.

Kostet eine Aktie z. B. 500,--€ und ich würde mir nur 10 Aktien kaufen, weil ich das Unternehmen gut finde und langfristig überzeugt bin, würde das ein Drittel meines Depots binden. Bei einem Bezugsverhältnis von 10:1 würde ich einen angemessenen OS für rund 8€ bekommen. Wenn man jetzt also Mal Aufgeld und Hebel weg lässt, bekomme ich für 800€ die gleiche Chance wie für 5.000€.

Das funktioniert natürlich nur bei Wachstumstiteln und nicht wenn ich auf Dividende aus bin.


Ich möchte Euch das auch noch gerne an einem praktischen Beispiel zeigen.

Wenn ich z. B. langfristig das Thema Quantentechnologie spielen möchte, halte ich $IBM für eine sehr interessante Möglichkeit. Für mich ist das Mittel- langfristig ein absoluter Top Rechwert. Daher habe ich mir schon im April einen OS gekauft, der allerdings nur 8 Monate Restlaufzeit hatte, daher steht bald ein Wechsel an.

Die Aktie stand damals bei rund 200€. Der OS bei 0,85€. Ich habe also für dieses Investment mit meinem Kauf von ursprünglich 300 Stück nur etwas mehr bezahlt, als wenn ich 1 Aktie gekauft hätte.

Da der Gewinn aber nicht der Hauptpunkt dieser Abhandlung ist, sondern wie ich auch mit kleineren Depotvolumina breit diversifiziert in teurere Qualitätsunternehmen investieren kann, lasse ich den jetzt weg. Wen es interessiert, kann es sich ja selbst ausrechnen.


So ich hoffe, ich habe Euch nicht zu sehr gelangweilt mit meinen Gedanken und Strategien zum Thema Diversifikation. Ach so, ein Hinweis fehört natürlich dazu. Trotz aller Vorsicht bei der Auswahl für diese längerfristigen Anlagen, bleiben Derivate natürlich immer riskanter, als ein Direktinvest in die Aktie. Das solltet Ihr natürlich berücksichtigen.


Und jetzt wünsche ich Euch einen schönen heißen Start ins Wochenende.


Den letzten Trade fürge ich hier noch ein, da er am aktuellsten ist.

11.04
JP
Kauf x300 zu 0,85 €
255,00 €
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15 Kommentare

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👍 👍 👍@Kundenservice @ccf wäre das was für die Best Of? 🙈💥
(: @DonkeyInvestor könntest du die vielleicht markieren, ich glaube, der Kundenservice vertraut dir etwas mehr 😅
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@Klein-Anleger1 dann müsste ich ja dir vertrauen 🤔🧐
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@DonkeyInvestor Musst du nicht 😁! Kannst dich selber vom Beitrag überzeugen, aber ich glaube der Kundenservice liest sich sowas eher selten durch 😅
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@DonkeyInvestor und dich hab ich markiert, weil du der erste einflussreiche Finfluencer auf Getquin bist, an den ich dachte 😂
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@Klein-Anleger1 ich lese mir auch keine Beiträge mehr durch. Ich weiß ja schon alles 👍
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Einfach ein geiler Typ!
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schöner Beitrag, nur die Frittenbude von novo hättest weglassen sollen. Die sollen mal lieber mit ketchup oder majo handeln
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@Allan- na ja, das ist meiner Meinung nach durch das Discount Zertifikat eine verhältnismässig risikolose Möglichkeit in 6 Monaten 75% zu verdienen,ohne langfristig von dem Unternehmen überzeugt sein zu müssen. Da habe ich schon schlechtere Chance/ Risikoverhältnisse getradet. 😉
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KO Scheine sind die einzigen Derivate, mit denen ich Kontakt hatte. Es war diese Zeit in der ASML wie ein Stein viel und es nach einer Bodenbildung aussah. Ich und Millionen andere Anleger waren überzeugt jetzt geht es rauf und ich wollte mit Hebel partizipieren und kaufte in meiner unendlichen Unwissenheit, ein k.o. Schein. Ich hatte damit gerechnet, dass es nicht unbedingt sofort drauf gehen muss und hatte geglaubt den Schein dann einfach zu halten und dass das gewünschte Ergebnis schon eintreten werde würden. Was ja dann noch irgendwann passierte. Jedoch ging die Aktie unerwartet noch einmal runter, ich glaub, es waren Quartalszahlen und ich lernte auf die wirklich harte Tour, warum der k.o. Schein k.o. heißt 🙂 seitdem hab ich große Angst vor Derivaten, aber ich weiß, dass man ohne Hebel keine außerordentlichen Resultate erzielen kann. Deshalb werde ich es irgendwann wieder probieren.
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@BarbieResearch glaubst Du das wäre mir nie passiert? Gaube mir mehr als einmal. Als ich weniger Erfahrung hatte, habe ich öfter den Fehler gemacht wenn ein Trade kräftig ins Minus gelaufen ist nach zukaufen, immer in dem festen Glauben, die Trendwende muss ja kommen. Irgendwann kam dann eine schlechte Nachricht für den Gesamtmarkt und es hieß Totalverlust. Ich habe schon Anfang der 2000 er, wahrscheinlich also vor Deiner Zeit, 😉 Hardcoretrading per Telefon gemacht. Online gab es da noch nichts. Da habe ich Tage gehabt, wo ich auf den Gesamdepotbestand gerechnet 40% Minus gemacht habe und auch 60% Gewinn. Aber das härtet ab, auch wenn es schon hart ist. Seitdem ich die Totalverluste mit den KO's hatte, habe ich gelernt, nicht gegen den Markt zu traden. Wenn also ein Kurzfristtrade entgegen meiner Erwartung von Anfang an deutlich ins Minus läuft, verkaufe ich mit Verlust und suche mir ein neues Ziel.
Ich ärgere mich auch nicht über entgangene Gewinne, wenn ich mich zu früh für einen Verkauf entschieden habe, weil es nichts bringt. Ich bin mir allerdings immer noch nicht im Klaren darüber, was Dein Ziel ist? Was ist für Dich ein außerordentliches Resultat, dass Du es nur mit Hebelprodukten erreichen kannst? Wieviel Geld willst Du einsetzen?
Das wichtigste ist, dass Du Dir bevor Du Derivate tradest darüber im Klaren bist, was Du bereit bist einzusetzen und zu verlieren. Ich setze im Normalfall pro kurzfristigen Derivatetrade nicht mehr als 1%- 2% meines Depotwertes ein. Dadurch erreiche ich ein gutes Chance/Risikoverhältnis. Läuft ein Trade den ich kurzfristig auf Gegenbewegungen, wirtschaftlichen oder politischen News Trade von Anfang an ins Minus, verkaufe ich ihn im Normalfall bei Minus 20% spätestens. Ist ein Trade nach 3 Wochen ( außer die Mittel/ langfristigen) noch im Minus verkaufe ich ihn. Auf Grund meines Ziels, habe ich eine relativ hohe Tradingfrequenz was Derivate angeht. Bei Aktien sieht das anders aus. Ich habe bisher ohne Sparpläne ca. 450 Trades gemacht.
So und jetzt nochmal ein gut gemeinter Rat. Derivate handeln kann sehr Gewinn- aber auch verlustträchtig sein. Daher fang nicht mit KO Scheinen an, sondern mit Discount oder lang laufenden normalen OS. Wenn Du aber KO Scheine nehmen willst, dann nimm am Anfang welche mit kleinem Hebel nicht höher als 3, die einen weiten Abstand zum KO haben. Bei Techwerten mind. 20% .
So das war jetzt viel Text. Hoffe ich konnte Dir ein paar Denkanstösse geben.
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Toller Beitrag. Danke.
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@market_analyst_466 sehr gerne und Danke Dir.
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