Die neuen E2-SSDs packen möglichst viele Flash-Zellen auf eine 20 cm lange Platine. Das wäre mit klassischen HDDs nicht machbar.
SSDs mit einer Kapazität von mehr als acht Terabyte sind auf dem aktuellen Markt eher selten. Der Hersteller Micron arbeitet allerdings bereits an Laufwerken mit einer Kapazität von bis zu einem Petabyte – 1.000 TByte. Einen Prototyp hat das Unternehmen dem Magazin Storage Review vorgeführt. Dabei handelt es sich nicht um klassische SATA- oder M.2-SSDs. Stattdessen wird mit einem neuen Formfaktor experimentiert.
Das Format E2 (PDF) soll vor allem im Server-Bereich eingesetzt werden. Dabei wird der im Enterprise-Bereich verbreitete EDSFF-Standard erweitert. Microns gezeigte E2-SSD ist maximal 20 cm lang und 7,6 cm breit. Sie soll in 1U- oder 2U-Storage-Racks hineinpassen. Verbunden wird das System mit dem bei EDSFF gebräuchlichen SFF-TA1002-Verbinder, der wiederum eine Abwandlung von PCIe ist. Es soll zudem das weit verbreitete NVMe-Protokoll genutzt werden. Über PCIe 6.0 steht eine Schnittstelle mit 256 Gigatransfers pro Sekunde zur Verfügung.
80 Watt Leistung für eine SSD
Auf die im Vergleich zu M.2- und SATA-SSDs große Platine sollen mehr als 64 NAND-Packages und mehrere DRAM-Module als Zwischenspeicher montiert werden können. Bei einer Kapazität von bis zu 1 PByte ist der Energiebedarf entsprechend hoch. Den gibt Micron mit maximal 80 Watt an. Der durchschnittliche Bedarf soll bei ungefähr 20 bis 30 Watt liegen.
Der E2-Standard soll so eine Durchsatzrate von 8 bis 10 MByte/s pro Terabyte Kapazität aufweisen, was weit schneller ist als eine herkömmliche HDD. Das ist sicherlich auch der Hauptgrund, warum Kunden in den bisher nicht weit verbreiteten neuen Standard investieren könnten. So hohe Kapazitäten auf kleinem Raum zu bekommen, ist aktuell ebenfalls nicht mit magnetischen Festplatten realisierbar.