6Mon.·

Teilverkauf Intel $INTC (-0,95 %)


Wie bereits erwähnt, sollte das eigentlich eine kleine Gewinnmitnahme werden. Geklappt hat das aber nicht. Trotzdem wollte ich die Position von Intel im Depot auf ein mittleres Niveau reduzieren. Ich habe mich mit der Aktie in den Top 10 meines Depots nicht mehr wohlgefühlt. Neu in den Top 10: $VRTX (-1,28 %)


Gründe: Ich habe Intel vor vielen Jahren gekauft, als es dem Unternehmen noch gut ging. Bei den damaligen Zahlen war es einfach ein Pflichtkauf, leider ging es seitdem rapide bergab was teilweise in den Chipambitionen von Apple $AAPL (+0,72 %) und Micrsoft $MSFT (-0,53 %) begründet ist, andererseits aber auch mit dem Vorsprung von TSMC $TSM (+2,37 %) bei der Fertigung .


Das rechtfertigte aus meiner Sicht, aber noch keinen Verkauf. Mit CEO Pat Gelsinger kam dann auch, glaube ich, genau der richtige Mann um Intel fit für die Zukunft zu machen. Der Investmentcase lautete: Intel wird Auftragsfertiger und kassiert dafür Milliardensubventionen vom Steuerzahler. Das war für mich ein überzeugender Schritt. Es ist geopolitisch absolut notwendig, dass sich die westliche Welt von Asien unabhängig macht, was Halbleiter angeht. In diesem Sinne war klar, dass der Kongress alle Hebel in Bewegung setzen wird um Intel zu helfen. Im Grunde bedeutet das zwei Dinge: 1. Intel bekommt quasi Eigenkapital geschenkt, wenn die Fabriken von den Ländern selbst bezahlt werden 2. Intel wird zum einem Hedge gegen China-Risiken.


Soweit so gut. Leider sehen die Zahlen im Moment weniger überzeugend aus. Intel Umsätze sind massiv weggebrochen. Während fehlende Gewinne mir kaum Sorgen bereiten würden, bedeuten weniger Umsätze tatsächlich, dass Intels Produkte wirklich immer weniger nachgefragt werden. Das Eigenkapital von Intel steigt wie erwartet an, aber die Schulden steigen schneller. Dazu ist Intel momentan nicht mehr so stark unterbewertet, obwohl die Analystenprognosen nicht nach oben korrigiert wurden. Was für mich bedeutet, dass der Markt gar nicht so viel Vertrauen in Intel selbst gewonnen hat, sondern einfach nur das allgemeine Halbleiter-Thema gespielt wird.


Momentan ist Intel einfach in so einer komplizierten Position wo es ungefähr gleich viele Argumente für fallende als auch für steigende Kurse gibt. Bis sich das Foundry-Geschäft wirklich beweisen kann werden noch Jahre vergehen. Aktuell ist Intel ein bisschen wie ein Pharma-Konzern wo man einfach jahrelang wartet, ob das neue Großprojekt zündet und dann entweder ein neues goldenes Zeitalter beginnt, oder halt nicht. Mich interessieren also in erster Linie gar nicht die Kurse, sondern der Investmentcase wackelt einfach.


Ich bleibe dennoch weiterhin mit einer moderaten Gewichtung investiert und könnte mir vorstellen die Position zurückzukaufen, wenn der Kurs um ca. 20% nachgeben sollte - oder sich die Aussichten klar aufhellen.

28.03
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Verkauf x20 zu 41,15 €
823,00 €
18,99 %
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