Ein Erklärungsversuch
Hi Leute,
ihr wisst, wenn der Beitrag mit "Hi Leute" beginnt, könnte es wieder etwas länger werden 😬. Dieses Mal soll es nicht um Zahlen gehen, aber ich will mich nochmals dem Thema Dividendenstrategie widmen.
Ausgangssituation
Auf der Plattform wird ein Portfolio Feedback geteilt und es wird wieder mal der Wunsch nach monatlichem Cashflow geäußert, von einem 20-jährigen. Das passiert so ungefähr einmal am Tag. [1]
Warum sind gerade junge Menschen, die, wenn sie mit dem Investieren beginnen, auf eine Dividendenstrategie setzen?
Was treibt jene an, heute schon auf monatlichen Cashflow zu setzen, beträgt deren Ansparphase bis zur Rente doch deutlich mehr als 40 Jahre?
Warum ist bspw. für mich eine Dividendenstrategie so uninteressant und wieso ist es so schwer, den einen vom anderen zu überzeugen?
Diesen Fragen wollte ich auf den Grund gehen und auf dem Weg dahin hat es nicht nur einmal bei mir Klick gemacht.
In einem Kommentar hatte ich mal geschrieben, dass wir eine gute Diskussion über Dividenden führen, an deren Ende wir aber noch nicht angekommen sind. Das Ende sähe so aus, dass jeder die Strategie des Anderen wortlos, vielleicht nach ein paar wenigen Rückfragen, akzeptiert. Da wir hier noch nicht sind, weil momentan jedem / jeder 20-jährigen erstmal versucht wird, die Dividendenstrategie wieder auszureden, sind wir also noch mittendrin.
Und mit diesem Beitrag will ich dem Ziel einen Schritt näher kommen und mal mögliche Gründe nennen, warum wir so investieren, wie wir investieren. Das Ganze beruht auf eigener Beobachtung, Diskussion hier auf getquin und etwas Recherche im Internet. Zum Schluss gibt's noch Tipps eines 33-Jährigen an die fast halb so Alten.
Props gehen raus, an den @DividendenWaschbaer, der maßgeblich an der Erkenntnisgewinnung beteiligt war.
Fangen wir an.
Die Reihenfolge des Geldes - aus Sicht eines Anfang 30-Jährigen
Will man nachvollziehen, warum wir so investieren, wie wir investieren, fängt man doch am besten an, sich erstmal selbst zu fragen.
Warum passt eine Dividendenstrategie nicht für mich und warum sieht mein Depot so aus, wie es aussieht?
Die Antwort liegt unter anderem darin, wie alt ich beim Start des Investierens war, welchen Karriereweg ich durchlaufen habe, welche anderen Lebensmeilensteine ich schon erreicht habe und was ich vom weiteren Leben erwarte. Die Erklärung ist noch ziemlich schwammig, werden wir also etwas konkreter.
Mit meinem Geburtsjahr 1990 gehöre ich zur Generation Y, so wie alle, die zwischen 1981 und 1995 geboren wurden. Ich bin mit dem Internet und dem technologischen Wandel, der Globalisierung und den ersten Handys, später Smartphones, groß geworden. Man könnte sagen, ich kenne alle Technik und kann mir jederzeit aneignen, sie zu lernen, aber ich kenne sie aus den Kinderschuhen heraus und scheue mich anfangs vor immer präsenter und lauter werdenden Inhalten.
Was meine ich damit?
Anfang und Mitte meiner 20er könnten meine Gedanken in etwa so geklungen haben:
Youtube: Klar, kennen wir doch alle, aber Videos selbst machen vor laufender Kamera, das sollten lieber andere tun.
Instagram: Das sind doch nur Bilder und Bilder kann ich auch auf Facebook teilen.
TikTok: 15 Sekunden-Clips? Wer braucht das, wenn mir Youtube deutlich mehr Informationen liefert.
Zur Erinnerung: Wir sind in etwa ein 25-Jähriger im Jahr 2015.
In meiner Pubertät 10 Jahre vorher war ich nicht danach bestrebt, meine Zeit vollends im Internet zu verbringen, abgesehen von zahlreichen Onlinegames, Teenieforen, und ICQ-Chats.
Internet zum Austausch: Ja!
Internet zum Weiterbilden, Fernseh schauen, Musik hören, puren Zeitvertreib, exklusivem Shopping: Noch nicht!
Anfang meiner 20er war ich ohnehin dabei, meinen Karriereweg zu starten. Von der Schule, in die Uni, in den ersten Job, in den zweiten Job.
Unternahm man nach dem Abitur eine Reise oder ein Work&Travel, war das eher die Ausnahme. Denn wenn man den eigenen Eltern glauben darf, beginnt jetzt der Ernst des Lebens, das, weshalb man in der Schule war, weshalb man studiert hat: Um irgendwann einmal gutes Geld zu verdienen und sich was leisten zu können.
Natürlich bekommen wir viel unserer Denkweise aus dem Elternhaus mit, aber wir sind glaube ich noch diejenigen, die viel Wert auf das gelegt haben, was die Eltern vorgelebt haben. Wir eröffnen bei derselben Bank ein Girokonto, bei unserer ersten politischen Wahl wählen wir die Partei, die unsere Eltern wählen, bei finanziellen Fragen, fragen wir zuerst unsere Eltern. Und die schicken uns meistens zum Bankberater.
Welche Alternative haben wir auch?
Zu lernen, dass kein Weg vorgegeben ist und man an festen Strukturen auch mal rütteln darf, das haben wir zum Start ins Berufsleben noch nicht gewusst.
Der erste Job spülte das erste Geld aufs Konto, was nicht lange braucht um mehr zu werden, als man ausgeben kann. Wir, also die Generation Y, kennen keine Zinsen aufs selbst verdientes Geld und obwohl wir wissen, dass wir privat vorsorgen müssen, mangelt es uns an Alternativen. Zwar können wir aus einem Pool von Filialbankfonds, Riesterrenten und Bausparverträgen wählen, aber zu allem Positiven was der Bankberater uns dazu sagen kann, hören und lesen wir selbst nur Negatives.
Werden wir nicht durch Verwandte oder Bekannte auf den Kapitalmarkt aufmerksam, müssen wir es von selbst werden.
Bis ich aber 2019 auf das erste und 2021 auf die entscheidenden Videos und Podcasts von Finanztip gestoßen bin, hatte ich schon meine
Reihenfolge des Geldes festgelegt.
Ich gehe arbeiten und verdiene mein monatliches Gehalt. Von diesem Gehalt wird auf das Tagesgeldkonto gespart. Im Rahmen des Gehalts wird die erste kleine Wohnung gemietet, der erste kleine Urlaub mit der Freundin geplant und der erste Gebrauchtwagen gekauft. Mit steigendem Gehalt wird die Wohnung größer, der Urlaub teurer, das Auto komfortabler. Das Gehalt ist der limitierende Faktor.
Für laufende Kosten muss das Gehalt herhalten, größere Ausgaben erfordern längere Ansparphasen. Aber das ist in Ordnung, um sich viel leisten zu können, müssen wir arbeiten gehen. Das war schon immer so.
Die Reihenfolge des Geldes vom Arbeitgeber aufs Girokonto, aufs Sparkonto startet erst einen letzten weiteren Weg, als wir spät in unseren 20ern durch Youtube lernen, dass wir mit ETFs ebenfalls vorsorgen können. Von dem, was bisher aufs Sparkonto ging, wandert nun ein großer Teil Richtung Depot. Und dort soll es auch bleiben.
Das Depot wird zum gedanklichen Ablageort für alles Geld, was wir bis zur Rente nicht mehr brauchen. Wir haben unsere Lebenssituation soweit an unser Gehalt angepasst, dass wir alle laufenden Kosten decken können und uns der Rest genug Freiheit gibt, in den Urlaub zu fahren und für die Zukunft zu planen.
Vereinfacht gesagt, brauche ich monatlich einfach nicht mehr Geld! Alles was ich heute zu viel habe, stecke ich sowieso ins Depot. Mehr Geld im Monat anzustreben, macht also für mich, jemand, der nach 8 Jahren Berufserfahrung mit dem Investieren beginnt, überhaupt keinen Sinn.
Muss ich mein Sparkonto nach einer großen Ausgabe wieder auffüllen, wird einfach die monatliche Sparrate ins Depot verringert oder ausgesetzt. Falls notwendig, mehrmals hintereinander.
Wir sind in unseren ersten Job gestartet, mit der Intention, diesen oder einen Ähnlichen, bis zum Renteneintritt durchzuziehen. Erst durch das Investieren eröffnet sich der Gedanke, im Alter die Arbeitszeit zu reduzieren. Aber das ist nicht unser primäres Ziel. Wir verspüren eine gewisse Verantwortung bis zum Renteneintritt zu arbeiten und der Grund dafür lautet schon wieder: Weil es immer schon so war.
Dass man mit diesem Konstrukt und der uns bekannten Reihenfolge des Geldes auch brechen kann, müssen wir erst von Jüngeren lernen.
Wer sind die jungen Menschen von heute?
Von den Jüngeren lernen. Das klingt als 30-Jähriger schwieriger, als es scheinen mag, denken wir eigentlich selbst noch "die jungen" zu sein und was kann ich von jemandem, der weniger Lebenserfahrung hat als ich schon lernen?
Wie ich vor allem durch getquin erst erfahren habe: jede Menge.
Jeder, der nach 1995, vor allem aber nach 2000, geboren wurde, ist mit dem iPhone groß geworden. Ständige Erreichbarkeit, dauerhafte Onlinepräsenz, soziale Netzwerke und eine Flut an Informationen durch wachsenden und immer lauter werdenden Content. Die analoge Welt verlagert sich zunehmend ins Internet. Dort spielt, ich korrigiere streamt, für die Generation Z, wie sie nun heißt, im wahrsten Sinne die Musik.
Als 2016 das Video "Was ist der MSCI World Index" von Finanzfluss erschien, war ein Y-er 26 Jahre alt, mitten im Berufsleben, ein Z-ler 18, gerade vor dem Abitur. Die ersten eigenen Berührungspunkte mit dem Thema Investieren trifft die Generation Z, also deutlich früher, in vielen Fällen noch vor dem ersten voll bezahlten Job, rechnet man Ausbildung und ggf. Studium noch obendrauf.
Bevor wir darauf eingehen, wie dieser Umstand das Investieren beeinflusst, müssen wir noch kurz herausfinden, was die jungen Berufsstarter weiterhin von ihrer Vorgängergeneration unterscheidet, insbesondere in Ihrer Sicht auf die Zukunft, den Job und das Privatleben.
Gerade letztere Beiden sollten im Idealfall strikt voneinander getrennt sein. Das spiegelt sich auch in der Zukunftsplanung wider. Wurden die Möglichkeiten des investierten Geldes einmal ausgelotet, wird der Wunsch, künftig die Arbeitszeit zu reduzieren, schnell laut, ohne dass der ein oder andere vielleicht jemals schon berufstätig war. Allein heute schon von der finanziellen Freiheit träumen und darauf hinarbeiten, das kam in meiner Generation, vor allem in dieser Häufigkeit, nicht vor.
Die Gen-Z will vor allem Sicherheit. Sicherheit in einer Welt voller Unsicherheiten. Sie wollen unverbindlich sein, hauptsächlich mit dem Job. Zwar steht die Sicherheit des Arbeitsplatzes und der Wunsch nach gefestigten Strukturen bei der Berufswahl im Vordergrund, dass dabei aber eine starke Loyalität zum Arbeitgeber vorherrscht, ist nicht der Fall. Entsprechend bedeutet das in Zeiten des Fachkräftemangels für Unternehmen nicht nur ein Buhlen um neue, rare Mitarbeiter, sondern auch um die Bestehenden.
Ist die Generation Z einmal im Boot, müssen ihr Gründe gegeben werden, nicht einfach wieder über Bord zu springen. Feedback und Motivation sind dabei wichtige Instrumente, die für die "Digital Natives" sofort erfolgen sollte. Nicht anders sind sie es durch Likes, Kommentare und Reactions aus den sozialen Netzwerken gewohnt.
Unmittelbare Bestätigung ihrer Arbeit. Das ist die Brücke zu einer neuen Definition der Reihenfolge des Geldes.
Die Reihenfolge des Geldes - aus Sicht eines 20-jährigen
Wir versetzen uns also in die Lage eines Abiturienten, Studenten, Berufsanfängers oder irgendetwas dazwischen. Dort befinden sich in diesen Jahren die Z-ler. Durch das ständige Onlinesein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir mit dem Gedanken spielen, unser Geld am Kapitalmarkt anzulegen.
Ohnehin sind die Gedanken in die Tat umzusetzen, nur ein paar Klicks und einige Minuten Web-Identifizierung entfernt. Natürlich online, für wenig Geld. Neobroker sei Dank.
Wir sind also vielleicht im Job angekommen, haben unser erstes Gehalt erhalten und wissen heute schon, dass wir das nicht für den Rest unseres Lebens so fortführen wollen. Unser Gehalt erlaubt uns noch keine großen Sprünge. Laufende Kosten können wir decken, aber langer Urlaub und große Wohnung, davon können wir erstmal nur träumen.
Wir wollen aber frei und unabhängig sein. Die Entscheidungsgewalt, über jedes Was, Wie, Wo und Wann soll nur uns obliegen. Welchen Einfluss kann ich also heute schon darauf nehmen, welche Grundsteine legen und welche davon sogar ins Rollen bringen?
Die meisten aufmerksamen Mitleser dieser großartigen Plattform kennen die Antwort schon, es ist der…. Trommelwirbel….
monatliche Cashflow, der einem jede Tür zum gewünschten Ziel öffnet.
Finanzielle Freiheit? Check!
Finanzielle Sicherheit? Check!
Unmittelbare Motivation? Check!
Absehbare Unabhängigkeit? Check!
Während das Depot des Millennials zum gedanklichen Ablageort erklärt wurde, wird es dem Digital Native zur zweiten Einkommensquelle. Das ändert die Reihenfolge des Geldes, welche keine Linie mit Start und Ziel mehr darstellt, sondern einen Kreislauf. Das Investieren dient nicht allein der Altersvorsorge, sondern der Vorteil der extrem langen Ansparphase und des sehr starken Zinseszins-Effektes wird sich zu nutze gemacht, um nicht erst am Ende der Ansparphase vom Depot etwas zu haben, sondern schon während der selbigen.
Das sind für mich die Gründe, warum viele junge Leute die Dividendenstrategie für sich wählen.
Eigentlich ziemlich einleuchtend, oder?
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch diese Ansicht kein Schwarz und Weiß kennt. Nichts von dem oben genannten ist so in Stein gemeißelt und bei dem, wie wir investieren, egal wie alt wir sind, ist auch viel grau dabei. Dividendenstrategien wurden schon immer verfolgt.
Welche Risiken sehe ich persönlich bei einer Dividendenstrategie in jungen Jahren?
Bleibt ein letztes Kapitel, das ich unbedingt loswerden will und das vielleicht jeder, der sich als Anfang 20-jähriger Neu-Investor, der sich für dividendenstarke Titel ausspricht, einmal gelesen haben sollte.
Es geht dabei um Risiken, die mit einer Dividendenstrategie in jungen Jahren verbunden sind.
Noch herrscht der weit verbreitete Konsens, dass Dividenden eher etwas für diejenigen sind, die nicht mehr viel Zeit bis zur Rente haben. Alle anderen sollten eher auf Wachstum setzen, gerade der lange Anlagezeitraum lässt Schwankungen aussitzen und sehr gut ertragen. Ich gehörte selbst bis vor ein paar Tagen noch dazu.
Ich bin mir da aber nicht mehr so sicher.
Gerade wenn ich jung bin, 35, 40, 45 Jahre lang vom Zinseszins profitiere, könnte mir selbiger nicht sogar soviel nutzen, dass ich es mir leisten kann, nicht nur 30 Jahre lang während der Rente zu entnehmen, sondern einen Mix aus Konsum, Reinvestition, starker und schwacher Sparphasen zu fahren, und das über einen viel längeren Zeitraum, bpsw. schon ab meinen 50er Jahren oder sogar noch früher?
Ich glaube man merkt schnell, dass die sowieso nicht gerade einfache Rechnung nach der Rentenlücke, der notwendigen Sparsumme und dem daraus folgenden monatlichen Sparbetrag weitaus komplexer wird, führt man jährlich steigende, monatlich in der Höhe abweichende Variablen der Rechnung hinzu, bei dem aber noch nicht mal klar ist, ob diese der Rechnung zugefügt werden oder nicht, weil ich nicht weiß, ob ich die Dividenden reinvestiere oder nicht.
Und hier liegt die erste Gefahr, die ich sehe. Das eigentliche Ziel wird aus den Augen verloren. Das Schließen der Rentenlücke und die Sicherstellung der Versorgung im Alter.
Durch häufiges Hin und Her während der Ansparphase, ändern sich die Ausgangssituationen schneller als gewollt. Es fehlt an Übersichtlichkeit und Struktur. Hier bedarf es eines klaren Plans und ständiger Kontrolle. Ein Bestimmen der Rentenlücke wird unabdingbar, was als Berufsanfänger schwierig wird, da man selbst noch nie einen Rentenbescheid erhalten hat.
Mit dem Erhalt der ersten Rentenbescheide muss das unbedingt nachgeholt werden! Aus dem Bestimmen der Rentenlücke muss eine Zielsumme definiert werden, die mit Renteneintritt erreicht werden soll. Zuletzt muss sichergestellt werden, dass dieses Ziel, trotz der Entnahme von Dividenden, auch erreicht werden kann.
Beim Aufstellen einer solchen Rechnung wird die größte Schwierigkeit werden, den Zinseszins nicht beim Arbeiten zu stören. Denn das ist das zweite große Risiko. Die ersten 100.000€ sind die schwierigsten, heißt es. Und sie werden noch viel schwieriger, lasse ich das Geld nicht für sich arbeiten. Eine Vermehrung des Kapitals steht immer noch im Vordergrund, zwar nicht mehr die maximale, aber zumindest eine stetige.
Wenn versucht wird, mit allen Mitteln in den frühen Zwanzigern den monatlichen Cashflow zu steigern, sehe ich die deutliche Gefahr, mit Mitte 30 zu viel monatliches Geld zur Verfügung zu haben. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich, mit meinen Anfang 30, behaupte, ich brauche monatlich nicht mehr Geld, weil alles, was übrig bleibt, sowieso im Depot landet. Was spricht dagegen, dass es euch nach 10 Jahren Gehaltserhöhung und eventuell zwei Jobwechsel nicht anders geht? Das, von dem ihr heute träumt, haben etliche vor euch auch erreicht. Der Hauptteil eures monatlichen Cashflows besteht immer noch aus eurem Gehalt und darauf sollte der Fokus liegen, denn auch mit Mitte 30, werdet ihr bestimmt noch 15 oder 20 weitere Jahre mindestens voll arbeiten. Klar, werdet ihr jetzt sagen, dann reinvestiere ich eben alles, was ich Ende des Monats nicht brauche. Aber denkt dran, die Reinvestition wurde um mindestens 25% durch Steuern gekürzt und steckt in schlechten Fällen in einem renditeschwachen Dividendenportfolio fest.
Die Gefahr, auf die ich hier aufmerksam machen will, lautet: Die Dividendenstrategie in jungen Jahren ist zu kurz gedacht! Denkt an eure Lebenssituation und euer Depot mit 30, mit 50, mit 70. Nicht nur an das Depot von morgen.
Wenn wir gerade die Risiken einer Dividendenstrategie in jungen Jahren ansprechen, darf auch der Nachteil von Hoch-Dividenden-ETFs in Kombination mit einer langen Ansparphase nicht fehlen. Der liebe @DonkeyInvestor hat das in seinem Beitrag [4] eindrucksvoll aufgezeigt. Dividenden wachsen bei langem Anlagehorizont durch Kursrendite stärker, obwohl die Dividendenrendite gering sein mag. Kandidaten wie der $VHYL (-0,58 %) oder der $ISPA (-0,51 %) haben meiner Meinung nach in einem Depot eines unter 50-Jährigen nichts verloren. So sehr können Dividenden im Alter von 25 Jahren nicht gebraucht werden, dass man dafür den Rest seines Lebens auf einen Großteil seines Geldes verzichtet. Auch hier heißt es wieder, dass nicht zu kurz gedacht werden soll.
Bezieht bitte auch beim monatlichen Cashflow Wachstum in euer Depot mit ein. Auch hierfür gibt es ETFs und eine Vielzahl an Einzelaktien.
Zum Schluss markiere ich noch @Epi, der vielleicht auch ein paar Antworten auf seine Fragen in diesem Beitrag findet 😀 👋
Quellen
[1] subjektives Empfinden
[2]
https://www.ibau.de/akademie/wissenswertes/generation-x-y-z/
[3]
[4] @DonkeyInvestor - https://getqu.in/WEG4O1AECMG3/hXyoLaiuK4/
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