
Die Deutsche Telekom $DTE (-0,19 %) und der Lidl-Mutterkonzern Schwarz-Gruppe möchten an einem Strang ziehen und ein Großrechenzentrum in Deutschland bauen.
Wie das Handelsblatt berichtet, führen die beiden entsprechende Gespräche über eine AI Factory, um sich auf eine EU-Förderung zu bewerben.
Ein kanadischer Finanzinvestor $BN (-1,72 %) könnte als Geldgeber mit an Bord kommen.
Dem Handelsblatt zufolge sind die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten.
Ein Telekom-Sprecher sagte, man habe grundsätzlich Interesse an Gigafactorys. Den konkreten Fall wollte er aber nicht kommentieren, auch eine Schwarz-Sprecherin wollte das nicht tun.
Im Digitalzeitalter steigt der Datenbedarf massiv, Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI; auf Englisch AI für Artifical Intelligence) bringen enormen Datenhunger mit sich, auch um ihre Sprachmodelle zu trainieren. Dafür sind neue Rechenzentren nötig, die in Deutschland oder anderen EU-Staaten gebaut und Europa dadurch unabhängiger von den USA machen sollen.
Die Telekom und die Schwarz-Gruppe haben ihre Anstrengungen im Bereich der KI-Rechenzentren bereits erhöht, mit dem Gemeinschaftsprojekt soll nun die Schlagzahl erhöht werden.
Anfang November hatte die Telekom in Berlin verkündet, im großen Stil in den Aufbau und Betrieb von KI-Rechenzentren einzusteigen.
Damals kündigte Telekom-Chef Tim Höttges den Start eines Gemeinschaftsprojekts mit dem Chipkonzern Nvidia $NVDA (+0,93 %) an, bei dem eine KI-Fabrik in München für mehr als eine Milliarde Euro entstehen soll.
“Ohne KI kann man die Industrie vergessen”, sagte Höttges vor einem Monat. “Ohne KI kann man den Standort Deutschland vergessen.”
Der Telekom-Chef verwies darauf, dass derzeit lediglich fünf Prozent der KI-Hochleistungschips in Europa genutzt werden und 70 Prozent in den USA.
Die Daten der Münchner KI-Cloud sollen vollständig in Deutschland verbleiben, betonte Höttges. Beim Umgang mit den Daten kämen nur Mitarbeiter aus Deutschland und Europa zum Einsatz.

