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Warum müssen es immer Dividenden sein?

Gefühlt täglich lese ich hier vom „passiven Einkommen“ und Cashflow, welcher scheinbar nur durch den Kauf von Dividendentiteln erhalten werden kann. Dabei werden sogar von Anfängern geteilte Depots mit den Worten „Toll das du investierst“ oder „Schaut gut aus“ beschrieben. 


Ich finde dies höchst problematisch. Es werden falsche Informationen oder fehlendes Wissen geteilt, ohne Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn rein finanzmathematisch bieten Dividenden keine bekannten Vorteile gegenüber dem Teilverkauf von Aktien. Durch die steuerlichen Nachteile stehen Dividendeninvestoren sogar häufig deutlicher schlechter dar.


Dabei rede ich nicht von Unternehmen, wie Apple, Microsoft oder Walmart, die Dividenden ausschütten.


Sondern von dem Kauf/Fokus von sogenannten High Dividendentiteln wie BAT, Realty Income oder Imperial Brands, wo die Dividendenrendite deutlich höher ist und eher als „Cashflow“-Aktien bekannt sind.


Weißt man hier den Beitragsersteller auf seinen starken Fokus auf Dividenden in jungen Jahren, mit langem Anlagehorizont, hin, wird man sofort von einem scheinbar „qualifizierten“ Dividendeninvestor mit irgendwelchen irrationalen Argumenten konfrontiert und zurechtgewiesen.


Folgende „Argument“ sind mir dabei in letzter Zeit auf dem Bildschirm aufgepoppt.


Beim Kauf von Dividendentiteln müsse man keine Anteile verkaufen, um an Geld zu kommen. Beim Teilverkauf schon, hier habe man irgendwann 0 Anteile.Den Steuerfreibetrag kann man effektiv nur über Dividenden ausschöpfenDividenden sind planbares EinkommenPsychologische Motivation durch DividendenCashflow im CrashOhne Dividenden bringen Aktien nichts

Die Fakten


Finanzmathematisch macht es keinen Unterschied, ob ich auf mein 10.000 € Depot 30 € an Dividenden pro Monat erhalte oder aber im selben Ausmaße einen Teilverkauf vornehme. Denn in beiden Fällen fließt Geld von Aktie auf mein Verrechnungskonto. Und nur weil man den Dividendenabschlag im Kurs nicht 1 zu 1 ablesen kann, existiert dieser trotzdem und schmälert den Wert deiner Aktienposition. Genauso wie der Verkauf von Anteilen. Denn die Dividende kommt nicht vom Himmel gefallen, sondern geht vom Gewinn des ausschüttenden Unternehmens ab.Es ist vollkommen egal, ob 1000/2000 € Dividenden pro Jahr verwendet werden, um den Freibetrag auszuschöpfen oder aber Gewinne im selben Ausmaße realisiert werden. Wenn für dich ein planbares Einkommen heißt, dass dieses zu 100 % von der Unternehmensführung abhängig ist, dann ist das wohl so. Denn Dividenden können jederzeit gekürzt oder gestrichen werden. Außerdem bist du von der Dividendenrendite abhängig. Du kannst diese nicht selber steuern. So möchtest du dieses Jahr aus steuerlicher Sicht gar nicht 3000 € an Dividenden erhalten. Doch du kannst Ausschüttungen nicht ablehnen und 3000 € an Dividenden werden auf dein Verrechnungskonto fließen. Beim Teilverkauf kannst du dir den „Ausschüttungstermin“ frei wählen und sogar die Summe selber festlegen.Motivation ist wichtig und wenn diese beim Investieren hilft, um so besser. Doch leider ist dies kein rationales Argument für den Fokus auf Dividendentitel. Du nimmst also deutlich schlechtere Performance in Kauf, nur um weiterhin zu investieren?Sagen wir, dein Depot steht gerade 10 % im Minus. Deine Dividendenrendite liegt bei 3 %. So liegt dein Depotwert rein rechnerisch nach der Ausschüttungen bei -13 %. Die Dividende geht eben vom Unternehmenskonto/Wert ab Stichwort „Dividendenabschlag“ Du kannst genauso im Crash einfach 3 % deines Depots verkaufen. In beiden Fällen liegt dein Geld unverzinst auf dem Verrechnungskonto.Wie gerade bereits angeschnitten, benötigt es keinesfalls Dividenden, um am Erfolg des Unternehmens zu partizipieren. Denn das nicht ausschüttende Unternehmen kann Aktienrückkäufe vornehmen oder bestehende Schulden tilgen. All dies sollte mehr Rendite bringen. Das Unternehmen wird wertvoller, da es weniger Aktien im Umlauf gibt oder es weniger verschuldet ist. Bei zwei identischen Unternehmen wäre der Aktienkurs bei dem ausschüttenden Unternehmen geringer als bei Unternehmen, das das Geld in Aktienrückkäufe investiert. Hier sollte sich diese Aktion in einem steigenden Aktienkurs bemerkbar machen.


Wann werden "Dividenden-Investoren" endlich verstehen, dass es keine rationalen Vorteile für den Fokus auf Dividendentitel gibt? Seit wann werden Fakten dermaßen ignoriert und Scheinargumente als Rechtfertigungsgrundlage verwendet?



Ein paar Quellen:




Ich möchte dazu gerne erneut diesen wertvollen Beitrag aus der Community teilen. Dieser bringt mir immer wieder etwas Hoffnung, dass ein wenig rationale Investoren hier unterwegs sind:


https://getqu.in/Of8gdq/


#dividenden
#cashflow
#irrational
#fakten

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155 Kommentare

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Schön, ich kaufe dennoch Dividendentitel.
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Jeder hat eine andere Motivation.
Ich bin 50 und möchte absehbar Auszahlungen aus meinen Invests haben.
Dass diese laufend steigen, motiviert mich, meine Sparquote zu erhöhen. Diese Motivation ist für mich am Ende wertvoller als das letzte Prozent aus meinen Invests zu quetschen. Es geht nicht immer um „optimal“ - es darf auch „Spaß“ machen.
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@DerMartin Gegen persönliche Präferenzen kann man nichts einwenden. Jedoch ist eine Dividende nichts anderes als eine erzwungene Auszahlung. Niemand hält dich davon ab, in selber Höhe jedes Jahr Teilverkäufe vorzunehmen. Dividenden sind Teil deiner Gesamtrendite und keine vom Aktienwert losgelöste „Zusatzeinkommensquelle“. Stichtwort Dividendenabschlag.
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Ich hab dir das schon mal erklärt. Theoretisch stimmt das Argument ja, aber es lässt sich faktisch nicht belegen das Dividenden langfristig das Wachstum des Unternehmens schwächen. Dafür müsste man davon ausgehen, dass jeder 1€ den ein Unternehmen im sich selbst reinvestiert zu einer Wertsteigerung führt, was man auch wiederum nicht belegen kann. Es gibt Unternehmen wo das funktioniert und auf Fälle wo das nicht funktioniert. Beispiel REITs, diese zahlen so hohe Dividenden, da sie bedingt durch die hohe Ausschüttungquote steuerliche Vorteile haben. Anders Beispiel weil du es auch selber genannt hast BAT, so viel Geld wie die machen können die in ihr operatives Geschäft garnicht reinvestieren, das ist schlichtweg nicht möglich, daher schütten sie eine Dividende aus um so Mehrwert für Investoren zu erzeugen. Ob man sich wirklich nur aufgrund von Dividenden eine Aktie kaufen sollte ist ein ganz anderes Thema. Sogar Meta hat jetzt entschieden, dass sie eine Dividende ausschütten und warum, weil sie diesen Überschuss a Cash nicht profitabel reinvestiert bekommen. Deine aufgestellte These ergibt in der Praxis einfach keinen Sinn, da niemand weiß was in Zukunft passiert, wir wissen nicht wo die Kurse in 10 Jahren liegen. Wenn der Markt auf einmal abschmiert oder seitwärts geht ohne jegliche Kursgewinne, bist du froh über jede Dividende. Ich bringe jetzt nichtmal das Thema vom Reinvestieren mit rein. Durchaus gibt es Unternehmen die besser daran sind jeden Cent ins eigene Unternehmen zu stecken, aber genau so gibt es Unternehmen die dann nur auf einem Berg Cash sitzen würden, und dauerhafte Aktien Rückkäufe sind auch nicht immer die Lösung.
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@TaxesAreTheft Ich kann dir in vielen Punkten zustimmen. Mir geht es viel mehr um Kritik am lapidaren Umgang mit Dividenden. Es wird zu selten auf steuerliche Nachteile eingegangen. Diese existieren und benötigen keinen perfekten Markt.

Beim letzen Punkt kann ich dir nicht zu stimmen, denn warum soll ich mich über eine Dividenden freuen, die den Wert meines Investments pro Ausschüttung schmälert. Du kannst ebenso so jederzeit Teilverkäufe vornehmen.
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Danke für die Erklärung.👍

Aber was nützt es mir Aktien zu verkaufen? Dann habe ich ja bald keine mehr. 🤣
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@income_magician_28 Erstmal geht man von steigenden Kursen aus und selbst wenn nicht. Es macht keinen Unterschied, ob du auf 100 € eine 3 € Dividende erhältst und das Geld nun auf deinem Verrechnungskonto liegt oder du aber du 3 %/3 € selber verkaufst. In beiden Fällen fließt Geld von deiner Aktie ab auf dein Konto.
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@Aktienmasseur Die Rechnung ist viel zu rational! "Gefühlt" wird der Dividendeninvestor bei Verkauf immer ärmer. Und darauf kommt es doch an!
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1J.
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@Apfel72 Es ist egal, ob du 100€ an Aktie hast und 3€ auf dein Verrechnungskonto liegen und somit durch den Dividendenabschlag dein Altienkuchen kleiner wird oder du 3€ an Anteilen verkaufst und ebenso bei 97€ Kuchen landest.
@Aktienmasseur natürlich macht es nen unterschied. Nach 30 Jahren hab ich zb alle 10 Aktien verkauft und habe 0€ im Depot. Bei Dividenden Akten habe ich nach 30 Jahren immer noch alle 10 Aktien und kann sie vererben
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@Lucki_Lucki das einzige Problem ist, dass man keine Bruchstücke verkaufen kann, aber im Prinzip ist deine Aussage nicht ganz korrekt.

Denn wenn eine Dividende ausgeschüttet wird, fallen die Kurse deiner Aktien (deine Position wird kleiner). Genau dasselbe passiert, wenn du so viele Anteile verkaufst, dass du exakt das gleiche Geld erhälst (wir gehen davon aus, dass du Bruchstücke verkaufen kannst oder dass du extrem viele Aktien hast)

Da der Kurs im besten Fall steigt, hast du dann zwar weniger Aktien (nicht null) aber deine Position ist exakt genauso groß
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@SemiGrowth also dann werde ich die nächsten 40 Jahre mich erstmal bemühen "extrem viele Aktien" zusammenzutragen, um dann Aktien verkaufen zu können und nicht mehr die Dividendenstrategie zu fahren. Das heißt.. Ich mache auf Dividenden und meine Kinder und Enkel dann eben nicht mehr. 😉😁👍
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@Lucki_Lucki rechne nochmal nach. Das stimmt nämlich nicht. Du kommst aufs gleiche raus.
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@Apfel72 die Frau alle paar Jahre wechseln aber die Aktien werden nicht verkauft 😅 würden die Frauen auch so viel Romantik erfahren, wären sie auch deutlich umgängiger😎😂
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Hallo mein Lieber,

aber das ist doch immer wieder das gleiche Thema. Und jetzt mal meine persönliche Meinung an einem Beispiel.

Stell Dir mal vor die Bundesrepublik Deutschland wäre ein Unternehmen. Dann wäre die BRD das Unternehmen mit der höchsten Dividende. Hier werden weltweit die höchsten Sozialleistungen gezahlt , außerdem weltweit am meisten Entwicklungshilfe ich sage nur Radwege in Peru. Aber ins eigene Unternehmen BRD wird nur das nötigste investiert. Die Folge, in der Bildung weit abgehängt und Wachstum gleich Null

Ebenso wenn vielleicht am Beispiel BRD etwas Krass formuliert ist es bei einigen Dividenden Unternehmen.
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@Tenbagger2024 Die Sozialleistungen tragen zur Stabilität des "Unternehmens BRD" (wenn du das wirklich so nennen willst) bei, z.B. was Sicherheit vor Kriminalität und Binnennachfrage anbelangt.

Das mit Dividendenzahlern zu vergleichen, hinkt sehr, aber egal:

Wenn ich langfristig Unternehmen mit langer Dividendenhistorie halte (was ich übrigens persönlich nicht tue), dann erhöhen sich bei austeichender Diversifikation meine Einnahmen jedes Jahr.

Eine Dividende auszahlen zu können, ist einfach ein besonderes Qualitätsmerkmal.

Vergleiche z.B. Grahams Intelligent Investor.
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@Robwe
Das Beispiel sollte verdeutlichen das viele Unternehmen eine Dividende bezahlen obwohl Sie es sich nicht erlauben können. Oft Verschulden sich Unternehmen sogar nur um die Dividendenhistorie einhalten zu können. Oft ist das eine Spirale aus welcher das Unternehmen nicht mehr wieder rauskommt, weil die Dividende nicht zu zahlen wäre ein enormer Vertrauensverlust.

Also ähnlich wie die BRD man bezahlt Leistungen und macht Geschenke obwohl man es sich nicht leisten kann. Oft nur um die Wähler nicht zu verlieren.
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@Tenbagger2024 ja, das verstehe ich.

Man kann aber einfach Unternehmen mit angemessener payout / cash flow etc. kaufen.

Bei der Bundesrepublik würde ich sagen, dass wir definitiv mehr investieren sollten.

Aber unsere Stabilität ist ein großer Standortvorteil.
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@Tenbagger2024 Alter … ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Wenn ich dir Widerspreche, ignoriere ich womöglich, dass eben dein Post ein perfektes Beispiel für mangelnde Bildung ist.

Wie auch immer, ich tue es trotzdem: Was ein Bullshit 🆘
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@devnerd_daddy
Oh gerade entlarvt sich ein toxischer Mensch 🆘
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@Tenbagger2024 Na ja toxisch würde ich dich jetzt nicht nennen, eher verblendet oder in einer Blase gefangen.
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@devnerd_daddy
Du warst ja auch mit toxisch gemeint
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Es gibt auch rationale Gründe sich gegen permanent reinvestierende Unternehmen zu entscheidend.

Beispiel 1:
Die fiktive Firma XYZ entscheidet sich keine Dividende auszuschütten. Das Geschäftskonzept ist innovativ in einem wachstumsfähigen Markt. Über Jahrzehnte steigt der jährliche Umsatz und Gewinn im zweistelligen Bereich. Der Aktienkurs steigt dementsprechend mit. Durch den technischen Fortschritt verliert die Firma nach 3 Dekaden durch einige fragwürdige Entscheidungen des neuen CEOs den Anschluss. 7 Jahre später kämpft die Firma ums Überleben. Der Aktienkurs rutscht auf das Niveau von vor 50 Jahren ab.
Fazit: negative Rendite über den gesamten Zeitraum (Kurs -20%)

Beispiel 2:
Das fiktive Unternehmen ABC entscheidet sich ein Teil seiner Gewinne direkt an die Aktionäre auszuschütten. Der Verlauf des Unternehmens ist ähnlich wie dem von XYZ, jedoch werden die Dividenden ständig mit dem Erfolg erhöht, was sich auch in einem geringeren Kursanstieg bemerkbar macht. Die Investoren haben das eingesetzte Kapital nach 50 Jahren wenn die Firma genau wie XYZ nichtmehr wettbewerbsfähig ist durch Dividendenzahlungen schon längst mehrfach ausgezahlt bekommen. Nach 40 Jahren war die Jahresdividende alleine so hoch wie das ursprünglich eingesetzte Kapital.
Fazit: negative Rendite über den gesamten Zeitraum (Kurs -80%)
Durch die ausgezahlten Dividenden ist dieser Fakt zwar ernüchternd aber weitaus weniger tragisch wie im Beispiel 1

Mir ist bewusst das sind extreme Bespiele. Das macht sie jedoch nicht komplett unrealistisch. Sie dienen als logische Gedankenstütze warum es nicht kompletter Blödsinn ist sich für diese Art der Anlage zu entscheiden.

In einer mathematisch perfekten Welt ist die thesaurierende Variante IMMER besser. Das sollte natürlich jedem Dividendeninvestor bewusst sein.
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@Horrax natürlich gibt es auch Gründe für Dividende auf Rendite zu verzichten, wie dein Beispiel es zeigt sind diese aber sehr abenteuerlich 😅
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@Horrax die Beispiele passen an einem Punkt nicht. Der Ersteller ist ein Verfechter von Teilverkäufen. Mit diesen könnte ich genauso mein investiertes Volumen in diese Firma senken, wenn die Kurse steigen. Warum ich die Beispiele trotzdem gut finde: Es impliziert, dass bei Unternehmen Reinvestitionen häufig gesund sind. Wenn sie aber so hoch sind, dass man dauernd neue Geschäftszweige auf machen muss, weil der Absatzmarkt im eigentlichen Schwerpunkt nicht passt, kann es halt passieren, dass ich mich mit der Firma verrenne. Dann schaffe ich entweder den Sprung zum Großkonzern oder verbrenne ne Menge Geld in neuen Projekten. Vielleicht zu viel. Gemäß „Schuster bleib bei deinem Leisten“ könnte das Unternehmen jedoch lange gesunde Dividenden ausstoßen und dabei versuchen im Rahmen der eigenen Expertise Marktführer zu werden oder bleiben. (Ausschüttungsquote größer 0%kleiner 100%, meist kleiner 50% vorausgesetzt) - Ansicht eines Laien ohne mich auf Studien oder Statistiken stützen zu können.
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Danke für den nochmaligen Beitrag zur Dividendenstrategie! Ich hatte hier schon diverse Diskussionen zu Sinn und Unsinn von Dividendenfokus. Vor einem Jahr war das sogar noch stärker als heute, da 2022 Value besser lief als Growth (also im Grunde Momentum als Grund für Dividenden, was aber kein DivInvestor zugeben würde 😅).

Es lief immer wieder auf dasselbe hinaus: "Ich weiß, dass die Dividendenstrategie irrational ist und mich Geld kostet. Aber monatliche Dividenden motivieren mich nunmal mehr als steigende Kurse. Von ersteren kann ich mir was kaufen, die zweiteren sind nur abstrakt."

Mittlerweile scheint die Botschaft bei einigen aber angekommen zu sein. Und die Tipps gehen öfter Richtung DivGrowth $GGRP, was ja die Strategie mit der höchsten historischen Rendite ist.
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@Epi Danke für deine Worte und gegen persönliche Motivationen möchte ich gar nichts einwenden. Ich erlebe leider nur häufig, dass irrationale Argumente als Wahrheit verkauft werden und gerade junge Anleger glauben, sie bekämen durch Dividenden "kostenlos Geld on top".
@Epi gab es irgendwo schon eine Diskussion, ob $GGRP oder $FGEQ besser ist?
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@Aktienmasseur Ich weiß ja nicht, wie lange du die Diskussion um Dividenden hier schon verfolgst, aber wir hatten die auffällige psychische Abhängigkeit junger Investoren von Dividenden mit der Tendenz zu "instant gratification" erklärt. Am besten monatliche Dividenden geben dir ständig das Gefühl, für deine Taten belohnt zu werden. Dass man sich damit langfristig den Zinseszinseffekt kaputt macht, ist nicht so wichtig.
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@Pacco93 Ich glaube, ja, war aber nicht kontrovers.
$GGRP hatte zum Jahreswechsel viele Anleger mit einer ungeplanten und komisch begründeten DivKürzung enttäuscht. Der ETF steht danach bei vielen auf der Abschussliste. Noch so eine Kürzung "wegen Wachstum" und der fliegt aus den Depots. Zurecht wie ich finde.
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@Epi ich danke dir für die sachliche und schnelle Antwort!
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@Epi Wenn ich das richtig interpretiere gilt das nur für den Fall das ich nicht reinvestiere?
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@Weisswurstsepp Prinzipiell hast du Recht, dass der Zinseszinseffekt dann erhalten bleibt. Allerdings ist man dann selbst der Thesaurierer und kann sich das Hin und Her eigentlich auch sparen. Das Anlageuniversum wird auch viel größer, z. B. um Aktien von $BRK.B
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Ich kann deine genannten Punkte nachvollziehen. Trotzdem möchte ich später meine Aktien nicht unbedingt verkaufen, da ein großer Teil, im besten Falle, vererbt werden soll.
Da auch nur 10% meines Depots in einigen High Yield Werten investiert sind, der Rest in Div.Growth und der Löwenanteil im Ausschüttenden World ETF, mache ich mir um Performance kaum bis keine Sorgen.
Das für und wieder bei Dividenden ist ne leidige Diskussion und in einem Perfekten Markt bräuchten wir dies auch nicht.
Hast du selbst kommentiert, das sich finanzwissenschaftler darüber seit Jahrzehnten den Kopf zerbrechen.

Und wie hat Graham schon vor knapp 75 Jahren festgestellt: Ein Menschen gemachter Markt ist nicht Perfekt und niemals Rational.

#teamirrational
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@Aktienmasseur
Theoretisch eine interessante Diskussion, allerdings höchst unnötig durch Beledigungen, Polemik und dem versuch Argumente ins lächerliche zu ziehen abzuwerten.

Es gibt verschiedene Punkte die man betrachten könnte:
1. Aktien vs Anteilseigner/Unternehmer: Wenn man Aktien eines Unternehmers kauft könnte man spekuliern (Aktienpreis/Venture Capitalist) oder man ist Anteilseigner bzw. Unternehmer und dementsprechend am Unternehmensergebnis interessiert und deshalb auch am Ergebnis und dessen Ausschüttungen

2. Auch wenn es ins lächerliche gezogen wurde: plötzlich ohne ein entsprechenden Anteil dazustehen ist nicht so unwahrscheinlich. Dafür gibt es mehrere Gründe: Diversifizierung und Anteilspreis. Schonmal versucht ein Bruchstück einer Berkshire Hathaway A zu verkaufen? (weil man hier ja immer mit dem extrem hantiert...)

3. Dividendenabschlag: Theoretisch ergibt das Sinn davon auszugehen das die Aktie um den Preis der Dividende reduziert wird. Aber schlussendlich ist der Aktienpreis der Preis, den jemand glaubt das Unternehmen sei das Wert und jemand anderes glaubt es nicht. Nimm einfach mal die Allianz-Aktie vom letzten Jahr, man kann nicht wirklich herauslesen das es den Dividendenabschlag gibt (das heist nicht, dass es ihn nicht gibt)

4. Aktienrückkäufe bedeuten weder das es dem Unternehmen gut geht, noch das der Kurs nach oben gehen wird. Auch nicht, dass ein Unternehmen dies nicht aus der Substanz bzw. Auf Kredit macht, denn u. U. muss es das machen um die Mitarbeiteraktien-Programme aufrecht erhalten zu können.

5. Finanztip Finanzielle Betrachtung der verschiedenen Strategie (buy and hold mit thesaurierenden Titeln ist nicht der Gewinner): https://www.youtube.com/watch?v=eAY6iZ6mlyw

6. Vorabpauschale: die Vorabpauschale muss bei der thesaurierenden Variante entweder durch "eigene" Mittel oder Aktienverkäufe bestritten werden.
Meiner Meinung führen verschiedene steuerliche Aspekte, unterschiedlicher Länder, dazu das ein theoretische Konstrukt wie "thesaurierer sind immer besser" ad absurdum.

7. Bei einem Dividendenportfolio könnte ein Rebalancing durch die Dividenden stattfinden, ohne das man Unternehmensanteile von Unternehmen aufgibt an die man glaubt. Damit meine ich wenn Lindt zu stark gewachsen man diese Dividende z. B. in Tesla stecken könnte ohne seinen Anteil zu Opfen. (Ja, auch hier wieder absichtlich ein extrem herangezogen)

Keiner meiner Punkte ist nicht als für oder wider einer Dividendenstrategie zu sehen, sondern soll einem sinnlosen bashing entgegenzuwirken und auch mögliche alternative Sichtweisen zeigen. Dazu ist meine Aufstellung auch nicht komplett, wollte nur einen Gegenpart zu den Fakten bringen.

Unabhängig von der Unwägbarkeit der Zukunft hängt es doch auch stark von persönlichen Präferenzen ab und es gibt selten ein Portfolio das wirklich nur aus dem einen oder anderen besteht.
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Der größte Aspekt ist doch bei den meisten WANN mache ich Teilverkäufe und bei welchem Unternehmen? Dieser psychologische und meist auch emotionale Aspekt ist genau das Problem. Bei Dividendenaktien muss ich salopp gesagt „nur“ eine gute Auswahl treffen. Die Entscheidung wann der Cashflow 💸 kommt, steht vorher bereits fest und ist dann die Summe aller Einzelposten. Klar kann sich die Unternehmenspolitik ändern und dann fliegt das auch komplett raus aber es ist eine viel einfachere Entscheidung umzuschichten. Ich schlaf damit wesentlich besser und ich denke vielen anderen, die auf Dividenden setzen geht es ähnlich.

Jeder sollte doch eine Strategie fahren mit der er/sie/es sich wohl fühlt und darauf kommt es an und nicht was ist besser oder schlechter.

Man kann immer noch eine paar Prozente mehr rausquetschen. Es stellt sich halt immer die Frage in welchem Verhältnis zum zeitlichen Aufwand steht dies.
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@lullatscho The argument you make is one I also hold to, that dividend investing (coupled with buy-and-hold) means that there are fewer decisions to make. It greatly reduces my cognitive load as I also have other things to do than managing my portfolio.
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Nachdem das hier geklärt ist, schlage ich eine Petition gegen das Sparbuchsparen vor. Dieses Übel muss noch energischer angegangen werden und aus dem Anlageuniversum getilgt werden.
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Wenn alle Menschen immer total rational wären, gäbe es auch keine Verschwörungstheorien, Menschen würden nicht Trump oder die AFD oder Frau Wagenknecht wählen und würden alle an der Börse investieren. Ist theoretisch total logisch, aber leider an der echten Welt vorbei.
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Dividenden sind super.
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Meint sich auszukennen und dann sowas. *kopfschütteln*
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@Dividenden-Sammler Meint zu kommentieren und liefert nur nachvollziehbare Kritikpunkte *kopfschütteln“
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alles völlig korrekt. das sagte ich als zertifizierter finanzberater 😊👍🏼
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Dividenden ausbezahlt zu bekommen tut weniger weh als Papiere, die man lange gehalten hat, zu verkaufen bzw. teilweise abzustoßen. (:
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Theoretisch aus einem Elfenbeinturm kann man alles wunderbar rational erklären und DIE EINE WAHRHEIT haben. Leider passt das oft nicht mit Wirklichkeit der Menschen zusammen. (Damit meine ich nicht den Postersteller, sondern man = die Menschen allgemein ^^)

Wie viele schon geschrieben haben, werden Dividenden von vielen Menschen als zusätzliches Einkommen erfasst, während man bei einem Verkauf von Anteilen gefühlt ärmer wird. Für mich stimmt das "gefühlt" sogar, weil meine Aktien definitiv irgendwann auf Null gehen, wenn ich jeden Monat Anteile daran verkaufe. Bei Dividenden denken das die meisten nicht, zumal nach der Logik BAT vermutlich schon 3x pleite gegangen sein müsste, weil bei 9% Div.Rendite die Aktie alle 11 Jahre auf Null gehen müsste.

Außerdem ist es ein nicht zu unterschätzender Vorteil, dass Dividenden einfach kommen und man selbst nicht aktiv werden muss. Das ist auch eine Bequemlichkeit, die viele schätzen. Ein kleiner Punkt, den ich vielleicht überlesen habe. Dividenden kosten in der Regel keine Gebühren, während ein Verkauf von Anteilen bei "normalen" Banken mit ca. 10 EUR zu Buche schlägt.

Und grundsätzlich finde ich es bei solchen Diskussionen immer schade, dass hier wieder Läger entstehen sollen. Selbst der "irrationale" Dividendeninvestor ist doch besser als jemand, der gar nicht investiert. Sollte man nicht vielleicht lieber noch mehr Menschen ins Investieren bringen, anstatt mit solchen Grabenkämpfen Anfänger noch mehr zu verwirren?!
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Grundsätzlich würde ich Dir nicht wiedersprechen bis auf zwei Punkte. 1.Wenn Du die Historie der vergangenen Jahrzente anschaust haben Dividenden einen Grossteil der Gewinne ausgemacht.
2. Wenn Du im Crash verkaufst, weil du Cashflow möchtest gegenüber der Dividendenstrategie den meiner Meinung nach grösstmöglichen Nachteil. Falls der Markt plötzlich anzieht, hast Du weniger Anteile und verlierst in dem entscheidenden Moment Rendite.
Nur meine zwei Cents❤️.
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Das ist wahr ich denke jedoch, dass es bei den meisten an der fehlenden Kenntnis liegt wann kaufen wann verkaufen kaufe ich z.B. eli Lilly habe ewig regelmäßig auch wenn langsamen Wachstum und die Dividende die im besten Fall noch steigen und muss mir keine Gedanken über nachkaufen oder Verkauf machen am besten noch per Sparplan und somit Kopf aus und Hauptsache das Geld ist angelegt 👍
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There is no perfect strategy, there is no one rule fits all. Depending on your age, risk tolerance, macroeconomic outlooks and most importantly the company performance it can make sense to invest in dividend paying stocks out there, mainly the ones that grow their dividends every year in a sustainable way and also paying off debt and realising buybacks. And if they are undervalued because everyone is focusing on hit growth stocks even better.
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Dividenden wären kein Problem, wenn es keine Steuern darauf geben würde.
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Ich geb dir da schon recht. Ich schaue im ersten Schritt nicht auf die Dividende, und schaue auch auf Aktien ohne Dividende.
Ne ordentliche Dividendensteigerung und ein kräftig steigender Kurs macht sowieso mehr Spaß 😄😅
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Was du leider in deiner Darstellung vergisst, ist, dass du dir nicht aussuchen kannst, ob du Microsoft mit oder ohne Dividende Kaufst und der Dividendenabschlag idR schnell aufgeholt wird. Nun mag es bei Microsoft noch einfach sein, eine ähnliche Alternative zu finden. Wenn du aber z.B. in Versorger, Konsum, Immobilien, Finanzen oder Industrie investieren willst, dann kannst du schlecht ein Unternehmen wählen, was nicht ausschüttet und alles selbst investiert. Du bist bei Vermeidung von Dividenden also eingeschränkt bei der Auswahl. Klar, geht heute alles über ETFs, aber das ändert nichts anderes Sache.
Einfach die zwei Lager nicht in die Extreme ziehen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Ich freue mich über meine Dividenden. Von Microsoft, Siemens oder Waste Management. Habe die Aktien sicher nicht allein wegen der Dividenen gekauft, aber so muss ich ganze Branchen nicht diskriminieren.
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Schuster (Masseur) bleib bei deinen Leisten
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Endlich einer der es verstanden hat 🫶🫶🫶 dieser Hype um High Div kostet allen so viel Rendite.. gleichzeitig vergessen viele das seit fast 15! Jahren die Märkte steigen. Bin mal auf den nächsten Crash gespannt. Es haben ja jetzt schon die Community-Unternehmen wie $SHEL $T $MPW $WBA etc gekürzt
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Den rationalen Vorteil hast du ja schon selbst im Text geschrieben. Dividenden "können" gekürzt oder gestrichen werden. Genau richtig. Sie "können" aber müssen eben nicht gekürzt oder gestrichen werden. Wenn dazu noch die Aktie weiter steigt und ich on Top noch dividende kriege sehe ich klar den Vorteil in den Dividendentiteln.
Du schränkst deine Aussage auch direkt zu Beginn ein und schreibst du beziehst dich nur auf bspw BAT usw. Später im Text verallgemeinerst du deine Aussage wieder und beziehst dich auf ALLE Dividenden-Investoren.
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Ich bleibe bei Dividenden✅ Denn die kommen direkt auf das Konto.
Bei einer Kursperformance ist das nicht der Fall. So schnell wie ein Kurs "durch die Decke geht", so schnell kann er auch fallen. Und dein Buchwertgewinn hat sich in Luft aufgelöst.
Jedem das seine. Bleibe du bei den Kursen. Ich bleibe bei Dividenden ✅😎
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Am Ende kommt es auf eine gute Mischung an. Wachstumswerte, die für Performance sorgen und auch mal verkauft werden können sowie value Titel, die Jahr für Jahr Geld verdienen und es an die Anteilseigner ausschütten.
Einen Punkt möchte ich nochmal erwähnen, weil es einige nicht verstanden haben, warum es keinen Unterschied in der Theorie macht, dass man auch Aktien verkaufen kann und eben nicht irgendwann mit leerem Depot da steht. Wenn ich jedes Jahr 10% meines Depots verkaufe, habe ich nach 10 Jahren immer noch was. In der Theorie nämlich genauso viel € wie der Dividendenjäger, da der Anteilspreis des verbliebenen Anteils so hoch ist, dass man auf den gleichen Depotwert kommt. Eine Aktie für 10€ sind genauso viel wie 10 Aktien für 1€.
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Du vergiesst etwas und das ist entscheiden. Die Dividenden erhöhung jedes Jahr. Warren Buffett bekommt mittlerweile 71 Prozent Dividenden . Hat ungefähr 1985 investiert. Zeit ist das Magiesche Wort.
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nicht jeder möchte halt mit 65+der reichste im Altenheim zu sein, oder aufm Friedhof.... viele möchten so früh wie möglich, finanziell frei sein
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