Guten Morgen am Sonntag - PKV oder GKV?
Ein schwieriges und umfassendes Thema direkt am Sonntag morgen.
Die teilweise kommunizierten Sparraten und Einkommen lassen vermuten, dass dieses Thema jeden hier bei Getquin betrifft. Ich bin jedoch der Meinung, dass es sich eher um ein Privileg handelt, vor oben geschriebener Frage zu stehen. Zur Thematik:
#gkv - Gesetzliche Krankenversicherung:
- Für wen? Pflichtversicherung für Arbeitnehmer mit einem Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze.
- Leistungen: Standardisiertes Leistungspaket mit Mindeststandards für alle Versicherten.
- Solidarprinzip: Beiträge basieren auf dem Einkommen und werden zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geteilt.
- Arztwahl: Es gibt eine begrenzte Wahlfreiheit, dafür aber eine umfassende Versorgung durch das Netzwerk von Vertragsärzten.
- Beiträge: Ein Prozentsatz des Bruttoeinkommens, begrenzt durch die Beitragsbemessungsgrenze.
#pkv - Private Krankenversicherung:
- Für wen? Hauptsächlich für Berufsgruppen mit einem sehr hohen Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze (aktuell 66.600 €/Jahr), oder Beamte, sowie Selbstständige
- Leistungen: Individuell anpassbare Tarife mit erweitertem Leistungsumfang und zusätzlichen Komfortleistungen.
- Arztwahl: Du kannst frei wählen und oft schneller einen Facharzttermin bekommen.
- Beiträge: Die Höhe der Beiträge hängt vom Alter, Gesundheitszustand und dem gewählten Versicherungsumfang ab.
- Beitragserhöhungen: Es besteht die Möglichkeit von Beitragserhöhungen, die jedoch individuell verschieden sind. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit von Ausschüttungen am Jahresende.
Vor- und Nachteile der jeweiligen Versicherungen:
GKV:
Vorteile: Solidarprinzip, umfassendes Leistungspaket, Beiträge abhängig vom Einkommen.
Mitversicherung von Familienmitgliedern beitragsfrei möglich.
Nachteile: Eingeschränkte Arztwahl, längere Wartezeiten, begrenzter Leistungsumfang im Vergleich zur PKV.
PKV:
Vorteile: Individuell anpassbare Leistungen, freie Arztwahl, oft kürzere Wartezeiten, zusätzliche Komfortleistungen.
Nachteile: Höhere Beiträge, die von individuellen Faktoren abhängig sind, mögliche Beitragserhöhungen im Laufe der Zeit.
Mitversicherung von Familienmitgliedern oftmals kostspielig.
Undurchsichtige Vertragsgestaltung mit Klauseln und Einschränkungen.
Was ist die beste Entscheidung für mich?
Wie immer, lässt sich diese Frage natürlich nicht allgemein beantworten.
Der Getquin-Zensus, sowie die teilweise kommunizierten Sparraten lassen zwar vermuten, dass 120% der Getquin-User sich mit der Frage bereits beschäftigt haben.
Auf Grund der hohen Bemessungsgrenze handelt es sich bei dieser Entscheidung aus meiner Sicht in jedem Fall um ein Privileg.
Sowohl die private als auch die gesetzliche Krankenversicherung haben Vor- und Nachteile, die je nach individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen unterschiedlich gewichtet werden können.
Die private Krankenversicherung bietet mehr Flexibilität, individuell anpassbare Leistungen und oft kürzere Wartezeiten. Allerdings können damit höhere Beiträge einhergehen und es besteht das Risiko von Beitragserhöhungen im Laufe der Zeit. Ebenfalls besteht das Risiko von hohen Beiträgen im Alter, denen jedoch mit einem Beitrag in jungen Jahren entgegengewirkt werden kann.
Die gesetzliche Krankenversicherung hingegen basiert auf dem Solidarprinzip und bietet eine solide Grundversorgung zu niedrigeren Beiträgen. Familien können von der Familienversicherung profitieren, solange bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden. Dennoch ist die Wahlfreiheit bei Ärzten eingeschränkt und es kann zu längeren Wartezeiten kommen.
Egal für welche Krankenversicherungsoption ihr euch letztendlich entscheidet, das Wichtigste ist, dass ihr euch um eure Gesundheit und die eurer Familie kümmert!
Bitte beachtet, dass ich kein Experte auf diesem Gebiet bin und mich sehr über den Austausch der beiden Optionen freuen würde.
Quellen:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/private-krankenversicherung.html