10Mon.
Du sagst, du hast deine Meinung bzgl. Solarenergie geändert. Kannst du mehr dazu erzählen, warum und inwiefern? Würde mich interessieren.
Danke und ebenfalls guten Rutsch!
Danke und ebenfalls guten Rutsch!
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33
•10Mon.
@Epi Gerne doch. Gebaut wurde auf einer alten, wieder aufgeschütteten Tagebaufläche. Hier sind solche Anlagen meiner Meinung nach vielleicht noch vertretbar, da hier Flächen genutzt werden, auf denen die landwirtschaftlichen Erzeugnisse wohlmöglich eher für die Biogasanlage, als zur Nahrungsproduktion genutzt wurde. (z.T. beträgt die Mutterboden/Humusschicht hier nicht einmal 20cm).
Es war der Wunsch, eine Gesamtleistung X auf einer über 500 Hektar großen Gesamtfläche zu erreichen.
Die genutzte Fläche wüde ein sich in der Nähe befindliches modernes Kohlekraftwerk umgerechnet nicht einmal zur Hälfte ersetzen.
Man würde eine Fläche von ca. 1300 Hektar Land benötigen, um das Kohlekraftwerk der Region zumindest was die Stromerzeugung anbelangt, zu ersetzen, Fernwärme ist dabei nicht einmal berücksichtigt. Und das ist eine ich sage einmal günstige Rechnung.
Die aus China stammenden Solarmodule von $JKS sind auch Qualitativ nicht allzu hochwertig. Die Verklebungen weisen bei beinahe jedem Modul Schwachstellen wie Lufteinschlüsse auf. Der Kälte-Wärmewechsel wird hier die Lebensdauer reduzieren. Von -20°C bis +35°C ( Plus Wärme auf dem Solarmodul, nochmal 30°C) haben wir in unseren Breitengraden auch mit die größten Temperaturschwankungen, was bauliche Aufgaben sowieso schon immer erschwert. So ist das auch ein riesen Schwachpunkt für schlecht verarbeitete Solarmodule.
Eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren ist bei jenem Projekt gewünscht gewesen, damit hier am Ende auch Gewinne erwirtschaftet werden können, jedoch halte nicht nur ich dies aufgrund der Gegebenheiten als nicht realistisch an. Zudem kommen noch andere Standortfaktoren und Umwelteinflüsse wie Wetter (Hagel, Eis, Schnee) sowie Wildtiere und Vögel als Risikofaktor, welche die Leistung und Lebenszeit der Anlage beeinflussen können, dazu.. Mal so kurz und knapp wie möglich zusammengefasst, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. 😄
Es war der Wunsch, eine Gesamtleistung X auf einer über 500 Hektar großen Gesamtfläche zu erreichen.
Die genutzte Fläche wüde ein sich in der Nähe befindliches modernes Kohlekraftwerk umgerechnet nicht einmal zur Hälfte ersetzen.
Man würde eine Fläche von ca. 1300 Hektar Land benötigen, um das Kohlekraftwerk der Region zumindest was die Stromerzeugung anbelangt, zu ersetzen, Fernwärme ist dabei nicht einmal berücksichtigt. Und das ist eine ich sage einmal günstige Rechnung.
Die aus China stammenden Solarmodule von $JKS sind auch Qualitativ nicht allzu hochwertig. Die Verklebungen weisen bei beinahe jedem Modul Schwachstellen wie Lufteinschlüsse auf. Der Kälte-Wärmewechsel wird hier die Lebensdauer reduzieren. Von -20°C bis +35°C ( Plus Wärme auf dem Solarmodul, nochmal 30°C) haben wir in unseren Breitengraden auch mit die größten Temperaturschwankungen, was bauliche Aufgaben sowieso schon immer erschwert. So ist das auch ein riesen Schwachpunkt für schlecht verarbeitete Solarmodule.
Eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren ist bei jenem Projekt gewünscht gewesen, damit hier am Ende auch Gewinne erwirtschaftet werden können, jedoch halte nicht nur ich dies aufgrund der Gegebenheiten als nicht realistisch an. Zudem kommen noch andere Standortfaktoren und Umwelteinflüsse wie Wetter (Hagel, Eis, Schnee) sowie Wildtiere und Vögel als Risikofaktor, welche die Leistung und Lebenszeit der Anlage beeinflussen können, dazu.. Mal so kurz und knapp wie möglich zusammengefasst, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. 😄
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33
•10Mon.
@MontyMaulwurf die Frage zu dem Punkt wollte ich auch stellen und danke für die Erklärung. Interessant mit dem Hintergrund, dass ich ggf dieses Jahr wieder im Bereich Solar/Wind arbeiten möchte.
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10Mon.
@MontyMaulwurf Interessant! Würdest du sagen, das sind alles machbare Hürden oder sprechen die zusammen grundsätzlich gegen Solarkraft in D?
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10Mon.
@Epi Nach den Erfahrungen, die ich gesammelt habe, denke ich, dass die Hürden zu hoch sind.
Besser verarbeitete Module kosten mehr Geld, bieten aber nicht gleichzeitig eine Mehrleistung.
Dies schmälert natürlich zusätzlich die Rendite.
Zudem sind die Bau- und Unterhaltungskosten hier in Deutschland / Mitteleuropa natürlich wesentlich höher. Ein kostenfressender Teil ist immer noch die Arbeitskraft, die man nicht ersetzen kann. Es gibt schon sehr ausgeklügelte Montagesysteme, mit dem man schafft, eine Vielzahl an Solarmodulen in kurzer Zeit zu montieren (und bei Bedarf zu wechseln), also sehe ich auch hier keinen großartigen Entwicklungsschritt, hier noch Kosten einsparen zu können.
Dazu kommt, dass hierfür bereits vorzugsweise Firmen aus dem Ausland hinzugezogen werden, da deutsche Firmen nochmal ein paar Euro teurer sind, Stichwort Fachkräftemangel und Human Ressources ist hier eben auch ein kostenintensives Thema. Auch der Baumindestlohn ist bezogen auf den Standort Deutschland hier sicher ein kostentreibender Faktor.
Wie Lohnenswert am Ende eine Anlage ist, lässt sich denk ich schlussendlich auf 4 große Faktoren zusammenfassen
1. Baukosten und Unterhaltung
(Standort Deutschland Sehr kostenintensiv)
2. Leistung der Solarmodule
Aktuell sind pro Modul ca. 575 Watt vom Kosten-Nutzenfaktor sowie der Größe / Abmessungen für solche Projekte geeignet, es gibt meines Wissens auch schon Module bis 800 Watt, diese haben aber größere Abmessungen, um diese Leistung auch zu erreichen und sind zusätzlich kostenintensiver. Hier müsste man dann die Watt pro Fläche in Betracht ziehen und die Montagesysteme der Baustatik anpassen.
3. Lebensdauer der Solarmodule
Eine Steigerung der Qualität ist mit der Steigerung der Kosten äquivalent. Zudem verlieren Solarmodule mit der Zeit an Leistung, weshalb diese irgendwann zunehmend unwirtschaftlich werden und dann ausgetauscht werden müssen. Nach 20 Jahren soll die Leistung noch ca. 80-85% der Nennleistung betragen, 30 Jahre sollten die Module wenigstens halten. Bei der Verarbeitungqualität und den mitteleuropäischen Klimaverhältnissen aufgrund der Temperaturschwankungen ist das sicher schon eine Herausforderung. Der Leistungsverlust ist bei einer Industrieanlage wesentlich bedeutsamer, als bei einer privaten PV-Anlage für eine Wohneinheit, da hier auch wesentlich mehr Solarmodule zusammengeschaltet sind. Da Solarmodule pro Wechselrichter in Reihe geschaltet werden, speisen auch alle Solarmodule die gleiche Leistung ein.
Bedeutet einfach gesagt als Beispiel: Ich habe 130 Solarmodule pro Wechselrichter. Diese sollen eine Nennleistung von 600 Watt erzeugen. Erzeugt auch nur 1 Modul nur 580 Watt, 'drosselt' dieses die anderen 129 Module auf eine Leistung von 580 Watt / Modul runter, also habe ich einen reellen Verlust der Nennleistung.
4. Wetter
Hier kann niemand etwas beeinflussen. Hat man weniger Sonnenstunden pro Jahr, als man ursprünglich kalkuliert hat, erwirtschaftet die Anlage natürlich auch weniger. Vor allem in den ersten Jahren, in denen die Module noch über die volle Leistung verfügen, kann dies massiv auf die Rendite drücken.
Besser verarbeitete Module kosten mehr Geld, bieten aber nicht gleichzeitig eine Mehrleistung.
Dies schmälert natürlich zusätzlich die Rendite.
Zudem sind die Bau- und Unterhaltungskosten hier in Deutschland / Mitteleuropa natürlich wesentlich höher. Ein kostenfressender Teil ist immer noch die Arbeitskraft, die man nicht ersetzen kann. Es gibt schon sehr ausgeklügelte Montagesysteme, mit dem man schafft, eine Vielzahl an Solarmodulen in kurzer Zeit zu montieren (und bei Bedarf zu wechseln), also sehe ich auch hier keinen großartigen Entwicklungsschritt, hier noch Kosten einsparen zu können.
Dazu kommt, dass hierfür bereits vorzugsweise Firmen aus dem Ausland hinzugezogen werden, da deutsche Firmen nochmal ein paar Euro teurer sind, Stichwort Fachkräftemangel und Human Ressources ist hier eben auch ein kostenintensives Thema. Auch der Baumindestlohn ist bezogen auf den Standort Deutschland hier sicher ein kostentreibender Faktor.
Wie Lohnenswert am Ende eine Anlage ist, lässt sich denk ich schlussendlich auf 4 große Faktoren zusammenfassen
1. Baukosten und Unterhaltung
(Standort Deutschland Sehr kostenintensiv)
2. Leistung der Solarmodule
Aktuell sind pro Modul ca. 575 Watt vom Kosten-Nutzenfaktor sowie der Größe / Abmessungen für solche Projekte geeignet, es gibt meines Wissens auch schon Module bis 800 Watt, diese haben aber größere Abmessungen, um diese Leistung auch zu erreichen und sind zusätzlich kostenintensiver. Hier müsste man dann die Watt pro Fläche in Betracht ziehen und die Montagesysteme der Baustatik anpassen.
3. Lebensdauer der Solarmodule
Eine Steigerung der Qualität ist mit der Steigerung der Kosten äquivalent. Zudem verlieren Solarmodule mit der Zeit an Leistung, weshalb diese irgendwann zunehmend unwirtschaftlich werden und dann ausgetauscht werden müssen. Nach 20 Jahren soll die Leistung noch ca. 80-85% der Nennleistung betragen, 30 Jahre sollten die Module wenigstens halten. Bei der Verarbeitungqualität und den mitteleuropäischen Klimaverhältnissen aufgrund der Temperaturschwankungen ist das sicher schon eine Herausforderung. Der Leistungsverlust ist bei einer Industrieanlage wesentlich bedeutsamer, als bei einer privaten PV-Anlage für eine Wohneinheit, da hier auch wesentlich mehr Solarmodule zusammengeschaltet sind. Da Solarmodule pro Wechselrichter in Reihe geschaltet werden, speisen auch alle Solarmodule die gleiche Leistung ein.
Bedeutet einfach gesagt als Beispiel: Ich habe 130 Solarmodule pro Wechselrichter. Diese sollen eine Nennleistung von 600 Watt erzeugen. Erzeugt auch nur 1 Modul nur 580 Watt, 'drosselt' dieses die anderen 129 Module auf eine Leistung von 580 Watt / Modul runter, also habe ich einen reellen Verlust der Nennleistung.
4. Wetter
Hier kann niemand etwas beeinflussen. Hat man weniger Sonnenstunden pro Jahr, als man ursprünglich kalkuliert hat, erwirtschaftet die Anlage natürlich auch weniger. Vor allem in den ersten Jahren, in denen die Module noch über die volle Leistung verfügen, kann dies massiv auf die Rendite drücken.
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