Der große Autobauervergleich: Fundamentalanalyse zur Branche von $BMW
, $MBG
und $VOW
Hallo zusammen,
wie letztes Mal erwähnt kommt heute der zweite Teil zum großen Autobauervergleich rund um BMW, Mercedes und Konsorten. Für die Fans von disruptierenden Märkten rund um Tabak und Vaping empfehle ich euch mein BAT Update:
Falls ihr den ersten Teil zu dieser Reihe nicht gelesen haben solltet, findet ihr diesen hier:
https://app.getquin.com/activity/UEHswBRfLa?lang=de&utm_source=sharing
Wichtig ist auch der Disclaimer:
Disclaimer: Dies ist keine Anlageberatung. Es ist auch keine Aufforderung zum Kauf / Verkauf von Finanzprodukten. Ich schildere hier nur meine Meinung. Ihr habt eine eigene Verantwortung gegenüber euren Investments. Also übernehme ich auch keine Haftung.
Zur Orientierung befinden wir uns nun im Teil 2 des Inhaltsverzeichnisses:
Mercedes in China
- Teil 1
- Bedeutung von China für die Automobilindustrie
Teil 2 (You are here)
- Fundamentalanalyse zu Mercedes & co.
Teil 3
- BYD vs. Mercedes (optional)
Teil 2: Fundamentalanalyse zu Mercedes
Im letzten Teil hatte ich euch die Fundamentalanalyse zu Mercedes vorgeschlagen und habe mit den Worten geschlossen, ich würde euch noch sagen wollen, warum Mercedes und co. mit dem E-Boom in China nicht allzu glücklich sind.
Ich nenne euch drei schöne Zahlen: 0.8, 0.3 und 0.1.
Was hat es mit diesen Zahlen auf sich? Sind es steigende Promillewerte, um die folgenden Zahlen ertragen zu können?
Nein - es handelt sich bei diesen schönen Zahlen um den Marktanteil von BMW, Mercedes und Audi in China.
Für Wasserstoff?
Schlimmer - für E-Mobilität. Ja richtig gelesen - unsere Urgesteine deutscher Automobilskunst werden in China ordentlich ignoriert. Anschließend auch noch nicht-beachtet. Dann vergessen.
Ja aber die sind da doch im Aufbau und können gar nichts dafür, du bist einfach nur ein E-Fanboy.
Abgesehen von meinem ambivalenten Verhältnis zur E-Mobilität kann ich euch auch dieses Argument mit einer weiteren Zahl zerlegen: 25 und 2,4 :)
Ist das BMWs angepeilte Zahl für 2030 von verkauften E-Autos in China plus Promille, um sich das schön zu saufen?
Nein - es ist der aktuelle Marktanteil von 2,4% von Volkswagen. Lustig daran ist, dass sich hier eher wenig in der Start-Up Phase befindet. Bereits 25 Fabriken in China produzieren ausschließlich für den Volkswagenkonzern. Dennoch kommt VW hier auch nicht weiter. Dazu ein weiterer lustiger Zahlenzusammenhang: China ist mehr oder weniger das Mekka für E-Fanboys. Im Jahr 2022 konnte sich der Anteil an E-Fahrzeugen in China um 90% steigern. Wir reden konkret von 5,7 Millionen Fahrzeugen (vgl. (1), (2); (3)).
Ich bin jetzt mal besonders fair - wie viele Autos haben ALLE deutschen Autohersteller zusammen von diesen 5,7 Millionen verkauft? 1,5 Millionen? 1 Million?
Es wird nicht besser: NICHT MAL 500.000 Fahrzeuge konnten ALLE deutschen Autobauer ZUSAMMEN in China an E-Fahrzeugen absetzen. Es waren gerade mal:
200.000 (!) in Worten: Zweihunderttausend Fahrzeuge von Deutschland für China :)
Diese Zahl wirkt groß, macht aber von 5,7 Millionen Autos gerade mal 3,51% aus. Ja richtig - die Mutterkonzerne vom legendären 3er BMW, AUDI S4 oder auch der S-Klasse von Mercedes schaffen es gemeinsam nicht mal über 5% Marktanteil in einem der am stärksten boomenden E-Märkte. Ein absolut vernichtendes Fazit (vgl. ebd.).
Um jetzt richtig zu eskalieren - eine Frage an die Audi Fans: Von dem relativ beliebten AUDI E-Tron GT RS - wie viele Fahrzeuge hat Audi in GANZ China verkaufen können?
- 50.000
- 30.000
- 10.000
Entscheidung getroffen?
Jeder der von euch auf einen dieser Vorschläge einging, ist ein unverbesserlicher Optimist. Denn die wahre Zahl liegt bei *Trommelwirbel*
..
43 :)
Ja :)
GANZE DREIUNDVIERZIG Autos einer beliebten Baureihe des VW-Konzerns :)
Ist das nicht herrlich? Für das Feeling: In Deutschland lag der Audi e-tron bei 25.794 Autos.
- in 2021
- im ersten Halbjahr
Interessant also, dass die deutschen Autobauer bei dem Bau von batterieelektrischen Fahrzeugen (abgekürzt: BEV) in Deutschland Zuwachsraten von 2020 zu 2021 von im Maximum 259,7% erreichten und VW sogar 2021 eine ganze Million an E-Autos absetzen wollte (vgl. (4)). Der Brüller an der Sache sind Überschriften wie diese hier aus (5):
„Audi e-tron GT: Das Elektroauto, auf das BMW keine Antwort hat“
Die Antwort braucht BMW auch gar nicht geben. BMW und VW leben meiner Meinung nach hier in einer Traumwelt und erweitern ihre Machtpositionen im deutschen Raum auf den asiatischen und erleiden damit Bruchlandung nach Bruchlandung nach Bruchlandung.
Woran liegt das?
Es ist relativ simpel und lässt sich an einem einfachen Beispiel zeigen: Der Mercedes EQS lief nicht gut und musste reduziert werden. Okay kann passieren. Was weniger passieren sollte, sind Preisnachlässe bis zu 30.000 Euro. Die waren nämlich notwendig, um dieses Fahrzeug überhaupt konkurrenzfähig am Markt zu halten. Während also deutsche Hersteller ihre Autos billiger anbieten müssen, wird die heimische Konkurrenz via Subvention gefördert. Das bezieht sich nicht nur auf China - auch die USA gehen diesen Weg. Dennoch schaffte es Tesla zum Beispiel zu den beliebtesten Marken im Reich der Mitte zu avancieren (vgl. (4), (5); (6)). Wie erging es den deutschen Autobauern?
Nimmt man dann das Verkaufsvolumen von Mercedes und co in China mit ca. einem Drittel an, so fällt das Problem auf:
- Keine Subvention im Ausland (logisch)
- Konkurrenz wird immer innovativer (weniger logisch)
- Markt wächst um 15% von Januar 22 - September 22, deutsche Autobauer verlieren massiv (unlogisch)
Konkret hat VW in diesem so wichtigen Zeitraum 3,4% Marktanteil verloren und auch Mercedes fiel um 0,7%. BMW stand mit 1,1% Marktanteilsverlust nicht weniger schlecht da. Ein Wachstum von 2,734 auf 5,03 Millionen Fahrzeuge im Reich der Mitte wird also mit Marktanteilsverlust begegnet. Das weist auf existenzielle Probleme hin (vgl. (6), (7)).
Wie passt das mit den geschilderten Erweiterungen der Fabriken aus dem ersten Teil zusammen?
BMW und co setzen gemeinsam 20% der Neuzulassungen von chinesischen Verbrennerautos ab. Das ist zunächst positiv und deswegen werden auch viele neue Fabriken in China gebaut. Auch die angesprochene Erweiterung der Fabrik aus dem ersten Teil geht mehrheitlich auf die Abhängigkeit der deutschen Autobauer zum Verbrennermarkt in China zurück. Klingelt es so langsam? Chinas boomender Elektromarkt mit einer Steigerungsrate von
5,03 Millionen / 2,734 Millionen = 1,84-fachen in einem Jahr
Reduziert den chinesischen Verbrennermarkt immer mehr. Jetzt das Problem: Audi, BMW und co. sind „made in Germany“ und sehr anerkannt für ihre (Verbrenner)-autos. Was sind sie aber nicht?
Renommiert für ihre elektrischen Antriebe. In Konsequenz führt dies zu den geschilderten Problemen - die Konkurrenz wie Hongguang oder auch BYD sind bei den Chinesen so beliebten Sprachassistenten, Bordentertainment sowie weiterer Ausstattung auf hohem Niveau. Es gilt quasi als Standard. Nur leider nicht für BMW, Mercedes und co. Quelle (10) weist exemplarisch aus, dass ohne den Luxus- und „Made-in-Germany“-Badge die deutschen Autobauer pures und teures Mittelmaß sind (vgl. (8), (9), (10)).
Schließen möchte ich diesen Teil zunächst mit einem Zitat von Prof. Dr. Dudenhöffer auf die Frage, was beim Wegbrechen des chinesischen Markts aus den deutschen Automobilisten wird:
„Dann kann man die wegschmeißen“ - Prof. Dr. Dudenhöffer (10)
Hat euch dieser Teil gefallen? Wie seht ihr die elektrische Wende deutscher Automobilisten in China?
Schreibt es mir gerne in die Kommentare!
Euer Bass-T
Quellen
(3) https://insideevs.de/news/560064/audi-elektroauto-verkaufszahlen-2021-plane2022/
(4) https://www.meinauto.de/news/vw-verkauf-von-e-autos-zieht-kraftig-an
(8) https://www.electrive.net/2022/06/23/bmw-eroeffnet-weiteres-china-werk-in-shenyang/
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