
Zwei große globale Banken – BNP Paribas $BNP (+1,86 %) und HSBC $HSBA (+0,86 %) – sind der Canton Foundation beigetreten, der Entwicklungsorganisation des auf Tokenisierung fokussierten Canton Network, was das starke Interesse institutioneller Investoren an realwirtschaftlichen Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie unterstreicht.
Die Stiftung gab am Dienstag bekannt, dass BNP Paribas und HSBC nun neben den kürzlich beigetretenen Mitgliedern Goldman Sachs, Hong Kong FMI Services und Moody's Ratings ebenfalls Mitglieder sind. Mit mehr als 30 Mitgliedern sorgt die Canton Foundation für die Governance und strategische Ausrichtung des Netzwerks und treibt gleichzeitig die Entwicklung von Anwendungsfällen für Blockchain-basierte Finanzdienstleistungen voran.
Canton Network ist eine Blockchain, die für institutionelle Finanzdienstleistungen entwickelt wurde und deren Schwerpunkt auf der Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWA), der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der Interoperabilität liegt.
Hubert de Lambilly, Leiter Global Markets bei BNP Paribas, erklärte, dieser Schritt spiegele das Engagement der Bank wider, die Distributed-Ledger-Technologie einzuführen, „um den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden“.
Das Engagement der BNP baut auf ihrer früheren Unterstützung von Digital Asset auf, dem Unternehmen hinter dem Canton Network. Die französische Bank beteiligte sich an der Finanzierungsrunde von Digital Asset in Höhe von 135 Millionen US-Dollar, die laut Angaben des Unternehmens die institutionelle Akzeptanz und dezentrale Finanzinitiativen auf Canton beschleunigen soll.
John O'Neil, Leiter des Bereichs digitale Vermögenswerte und Währungen bei HSBC, erklärte, der Beitritt zur Stiftung werde dazu beitragen, die Reifung der Blockchain-Branche zu fördern und die Schaffung echter Liquidität auf den Märkten für digitale Vermögenswerte zu unterstützen.
HSBC hat sich aktiv an verschiedenen Blockchain-Initiativen beteiligt. Berichten zufolge bereitet sich das Unternehmen darauf vor, unter dem neuen Regulierungssystem der Stadt eine Lizenz für Stablecoins in Hongkong zu beantragen. Laut früheren Angaben untersucht HSBC Hongkong auch Blockchain-Anwendungen in den Bereichen Verwahrung, Tokenisierung und Anleiheemissionen.
》Institutionelles Interesse an tokenisierten RWAs wächst
Die institutionelle Nachfrage nach tokenisierten realen Vermögenswerten prägt die Entwicklung der Kryptowährungen bis 2025 und markiert damit eine deutliche Abkehr von früheren Zyklen, die von Spekulationen privater Anleger in den Bullenmärkten 2017 und 2021 dominiert wurden.
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat kürzlich diesen Trend hervorgehoben und darauf hingewiesen, dass die Branche nun von einer einzigartigen Mischung aus Institutionen, Regulierungsbehörden und Technologieunternehmen profitiert, die gemeinsam daran arbeiten, „vertrauenswürdige, interoperable Rahmenbedingungen zu schaffen“.
Laut WEF könnte diese Zusammenarbeit, wenn sie erfolgreich ist, dazu führen, dass die Tokenisierung von Vermögenswerten ihr seit langem versprochenes Potenzial ausschöpft.
Auch die Regulierung spielt eine entscheidende Rolle. In den Vereinigten Staaten hat die Verabschiedung des auf Stablecoins ausgerichteten GENIUS Act sowie die Zustimmung des Repräsentantenhauses zu Gesetzen zur Marktstruktur und gegen CBDCs das Vertrauen großer Finanzinstitute gestärkt, die den Einsatz der Blockchain-Technologie prüfen.
Bislang konzentrierten sich die Bemühungen im Zusammenhang mit der Tokenisierung auf private Kreditmärkte und Schatzwechsel. Der Anwendungsbereich erweitert sich jedoch zunehmend, da derzeit Experimente mit Aktien, Rohstoffen und Energieinfrastruktur durchgeführt werden.
Wie Cointelegraph kürzlich berichtete, hat sich die digitale Vermögensbörse Kraken mit der Krypto-Taskforce der SEC zusammengetan, um über Tokenisierung zu diskutieren, was unterstreicht, wie sehr die Zukunft des Sektors zunehmend vom regulatorischen Dialog abhängt.