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Beziehung zu Mitarbeiterin: Nestlé entlässt Konzernchef

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé ($NESN (-1,12 %) ) hat Konzernchef Laurent Freixe mit sofortiger Wirkung abgesetzt. Der Schritt folge auf eine Untersuchung zu einer nicht offengelegten "romantischen Beziehung" Freixes mit einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin, wie das Unternehmen in Vevey mitteilte.

Der Verwaltungsrat sah im Verhalten von Freixe einen Verstoß gegen den Nestlé-Verhaltenskodex sowie interne Richtlinien, wie es hieß. "Das war eine notwendige Entscheidung", sagte Nestlé-Chairman Paul Bulcke. Er dankte Freixe für seine jahrelangen Dienste für Nestlé.

Zum neuen Konzernchef ernannte der Verwaltungsrat Nespresso-Chef Philipp Navratil. Das Gremium betonte, die strategische Ausrichtung bleibe unverändert, man wolle aber das Tempo bei Wachstum und Effizienz steigern.

Navratil ist seit 24 Jahren bei Nestlé. Er begann seine Karriere bei dem Unternehmen 2001 in der internen Revision. Vor einem Jahr wurde er zum Nespresso-Chef ernannt. Seit Anfang Januar sitzt Navratil in der Konzernleitung.

Nestlé kommt nicht zur Ruhe

Für Nestlé ist es der nächste abrupte Führungswechsel in vergleichsweise kurzer Zeit. Freixe hatte erst im September 2024 die Führung bei Nestlé übernommen und damals den deutschen Manager und früheren Fresenius ($FRE (-0,44 %)) -Chef Mark Schneider abgelöst.

Nestlé mit rund 277.000 Beschäftigten ist der größte Lebensmittelkonzern der Welt. Das Unternehmen vertreibt nach eigenen Angaben mehr als 2.000 Marken in 185 Ländern und kommt auf einen Börsenwert von mehr als 200 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren hatte sich der Aktienkurs schwach entwickelt, was Kritik von Investoren hervorrief.

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3 Kommentare

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Wäre beliebt gewesen, so hätten sie das nie veröffentlicht. So entledigen sie sich jemanden, der höchst wahrscheinlich nicht performt hat.
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Diese Compliance-Vorgaben werden auch immer umfassender...
Weiss von einer internen Beziehung, die erstmal von Compliance "approved" werden musste😂
@DividendenAlpaka Er ist verheiratet. Ich denke, dass das nicht unerwähnt bleiben sollte und ich verstehe, dass das für Kontroverse sorgt. In meinem beruflichen Umfeld gab es derartige Entlassungen ebenfalls (Ehebruch wird als ,,charakterliche Nichteignung'' gewertet) und das auch in Fällen, in denen man denjenigen nicht gerade brennend loswerden wollte.
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