Was ist die Vorabpauschale?
Die Vorabpauschalsteuer ist eine bestimmte Besteuerung von Kapitalerträgen (Fonds, ETFs). Insgesamt werden auf zukünftige Gewinne vorab Steuern erhoben.
Ist das eine neue Masche des Staates, um Geld zu machen?
Jaein. Die Vorabpauschale gibt es schon seit der Einführung im Jahr 2018, doch erst jetzt wird die Steuer für die Anleger interessant, da sie erst ab dem Jahr 2024 in Kraft tritt. Der Hauptgrund für die Änderung der Gesetzeslage war der Steuerstundungseffekt der Thesaurierenden ETFs. Da die Fonds die Dividenden reinvestierten, hat das Finanzamt die Steuern erst bekommen, wenn der Fond verkauft wurde. Bei ausschüttenden ETFs hingegen bekam das Finanzamt bei jeder Ausschüttung Steuern (Sofern der Sparerpauschbetrag von 1000€ aufgebraucht wurde). Man wollte mit dem Gesetz also eine Art Gleichstellung von thesaurierenden und ausschüttenden ETFs vornehmen.
Wie funktioniert die Steuer?
Zuerst: Gut gemacht Deutschland! – Die Vorabpauschale wird nicht sehr kompliziert, keine Berechnungen und Bürokratie für uns Anleger, der Broker kümmert sich um alles, und teilt uns den Wert der anfallenden Steuer mit.
1. Der Basiszinssatz wird vom Bundesfinanzministerium veröffentlicht
2. Du hast eine positive Wertentwicklung deines Fonds/ETFs
3. Basiszins wird auf euren Investitionsbetrag angerechnet
Klingt einfach: Jetzt wird’s „komplizierter“
Beispielrechnung:
· Investitionssumme: 100.000€
· Basiszinssatz 2023: 2,55%
· Formel: Investitionssumme * Basiszinssatz * 0,7 = 1.785€
Aber: Wenn der Wertzuwachs unter dem oben ausgerechneten Wert liegt, dann wird lediglich dieser Wert besteuert.
Beispielrechnung:
· Investitionssumme: 100.000€
· Basiszinssatz 2023: 2,55%
· Formel: Investitionssumme * Basiszinssatz * 0,7 = 1.785€
· Wertzuwachs: 1.500€
Das Finanzamt rechnet dann hier mit den 1.500€ weiter, und die 285€ fallen unter dem Tisch.
Besonderheit: Thesaurierender Aktien-ETF: Teilfreistellung von 30%
Beispielrechnung:
· Investitionssumme: 100.000€
· Basiszinssatz 2023: 2,55%
· Formel: Investitionssumme * Basiszinssatz * 0,7 = 1.785€
· Wertzuwachs: 1.500€
Das Finanzamt rechnet dann hier mit den 1.500€ weiter, und die 285€ fallen unter dem Tisch. Zudem kommt nun noch eine Ersparnis von 30% auf den Wert:
Tatsächlicher Wer: 1050€
Und NEIN, man muss nun nicht 1050€ bezahlen! Lediglich auf diesen Betrag fallen nun die Kapitalertragsteuer + gegebenfalls Soli + Kirchensteuer an.
Tatsächliche Vorabpauschale: 1050* 0,265 = 278,25€
Sind nur thesaurierende ETFs von der Vorabpauschale betroffen?
Nein, derselbe Prozess wird auch bei Dividenden-ETFs vollzogen. (Die Ausschüttungen, werden automatisch von der Vorabpauschale abgezogen)
Was genau soll Ich nun tun?
Wichtig ist, dass jeder Ende 2023 Geld auf dem Verrechnungskonto einzahlt. Ob der Broker eine Ankündigung für die Steuer macht, kann Ich nur mutmaßen … Ich denke aber schon.
Quellen:
· https://de.wikipedia.org/wiki/Vorabpauschale
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