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Der heimliche Profiteur des KI Hypes

Infineon $IFX (-1,19 %) ist Weltmarktführer bei sogenannten Leistungshalbleitern, also jenen Chips, die für die Stromversorgung von Datenfabriken unerlässlich sind. Das Geschäft läuft so gut wie noch nie – doch das dürfte erst der Anfang sein. „Der Bedarf an Leistungshalbleitern für KI-Rechenzentren steigt massiv“, sagte Infineon-Topmanager Richard Kuncic dem Handelsblatt.


Die hohen Investitionen sind für Infineon in zweierlei Hinsicht ein Segen.

Erstens: Dem Unternehmen kommt die schiere Zahl neuer Serverfarmen zugute. So hat OpenAI in den vergangenen Wochen milliardenschwere Verträge mit Oracle, Nvidia und AMD geschlossen. „Es gibt eine riesige Nachfrage“, sagte Gründer Sam Altman vergangene Woche, aber: „Wir sind dermaßen stark durch die Rechenleistung eingeschränkt.“


Auch andere Konzerne investieren bislang ungekannte Summen in Rechenzentren. Die Analysten von Jefferies sprechen von mehr als 300 Großprojekten allein in den Vereinigten Staaten. Die vier größten sogenannten Hyperscaler, also Anbieter von Rechenleistung, würden jedes Quartal 90 Milliarden Dollar für neue Anlagen ausgeben.


Zweitens: Es sind immer mehr Leistungshalbleiter erforderlich, um die Computer mit Energie zu versorgen. Kuncic zufolge befinden sich in einem Serverschrank heute derartige Chips im Wert von 12.000 bis 14.000 Euro. Damit wird der Energiebedarf von 128 Grafikprozessoren, sogenannten GPUs, gedeckt. GPUs liefern Konzerne wie NVIDIA $NVDA (-1,17 %) und AMD $AMD (-4,24 %) , sie sind der Kern der KI-Rechner.


In der nächsten Generation an Serverschränken werden die Ingenieure laut Kuncic 576 GPUs unterbringen. Damit steige der Wert der Leistungshalbleiter auf mehr als 100.000 Euro.


Damit nicht genug. Kuncic: „Es entstehen immer mehr Anwendungsfelder für KI. Auch dadurch wächst die Nachfrage nach Leistungshalbleitern.“ Bislang nutzen Firmen wie OpenAI die Rechner vor allem, um KI-Modelle aufwendig zu trainieren. Künftig werde KI aber viel häufiger angewendet.


Europas größter Halbleiterhersteller hat seinen Investoren für das vergangene Geschäftsjahr, es endete am 30. September, einen Umsatz mit KI-Leistungshalbleitern von 600 Millionen Euro versprochen. Im gerade begonnenen Geschäftsjahr sollen es eine Milliarde Euro werden, sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck Anfang August.


Möglich, dass der Konzernherr diese Prognose Mitte November erhöht, wenn er die jüngsten Ergebnisse präsentiert und einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr wagt.


Infineon beliefert die gesamte Wertschöpfungskette mit seinen Leistungshalbleitern, von den Produzenten der Transformatoren, über Computerhersteller wie $DELL (+1,57 %) Dell , $DELTA (-0,46 %) Delta und $HPE (-0,5 %) HP, bis zu Betreibern wie $AMZN (-1,75 %) Amazon und $GOOGL (+0,53 %) Google.


Mit Nvidia, dem global wertvollsten Konzern, entwickeln die Münchner gemeinsam die nächste Generation an Stromversorgungssystemen für KI-Rechenzentren. Das teilte das Unternehmen dieses Frühjahr mit.


Mit einem Marktanteil von knapp 18 Prozent ist Infineon der weltweit umsatzstärkste Anbieter von Leistungshalbleitern. Die Nummer zwei, der US-Wettbewerber Onsemi $ON (-2,44 %), kommt auf rund neun Prozent. Infineon sei bei Technologie und Fertigung den Konkurrenten weit voraus, urteilte vergangene Woche Deutsche-Bank-Analyst Johannes Schaller.


Quelle Text (Auszug) & Grafik: Handelsblatt, 15.10.25

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4 Kommentare

Aber YTD nur 3,7% 🙈😢 … oder lauert hier was vllt.?
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@PIXELINVESTOR … das sagt zumindest der Handelsblatt Artikel. Ich lege mir die Aktie auf die Watchlist und warte die GJ Ergebnisse und Ausblick ab (November)
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@PIXELINVESTOR ja die haben noch keine richtige rendite erzielt bin auch schon seit 6 monaten dabei obwohl es wirklich ein top wert ist und in zukunft auch eine große rolle spielt. Die Zeit wird kommen
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So heimlich sind die mit einem KGV von 60 in meinen Augen auch nicht mehr :/ denn bis jetzt steigt der Umsatz nicht sooo wahnsinnig in den letzten Jahren und Quartalen
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