Manchmal liegen gute Investitionsmöglichkeiten direkt vor dem eigenen Auge. Als ich neulich an einem Produktionsstandort war und die unzähligen Kesselwagen erblickte, machte ich mir Gedanken, wer auf der Schiene eigentlich das bessere Geschäft ausübt. Wer verdient bei einem Güterzug mehr Geld – die Lokomotive oder die Waggons? Also beschäftigte ich mich mehr mit dieser Thematik, da es noch immer keine Möglichkeit gibt in Canadian Pacific nach der Fusion zu investieren. Hierzu machte ich mir ja in folgendem Beitrag schon Gedanken: https://getqu.in/tWYkun/
GATX – interessante Alternative zu traditionellen Logistikkonzernen an der Börse
Was macht $GATX (+1,06 %)?
GATX ist ein US-amerikanischer Vermieter/Leasinganbieter von Eisenbahnwaggons in Nordamerika, Europa und Indien. Dadurch zählen sie zu den größten Fuhrparkbesitzern auf der Schiene weltweit.
Was ist aber das Geschäft dahinter?
GATX vermietet die Waggons direkt an produzierende Unternehmen. Während dieser Vertragslaufzeit sind sie somit materieller Besitz der produzierenden Unternehmen, welche entsprechende Kosten für Wartung und Instandhaltung zu tragen haben. Das sollte den meisten vom konventionellen PKW-Leasing ja bekannt sein.
Sie sind somit unabhängig von den jeweiligen Betriebskosten und Betriebsmitteln, die ein Transportkonzern berücksichtigen muss und welche natürlich bei steigenden Energiepreisen nicht zu vernachlässigen sind, sowie unabhängig von den Frachtraten und dem Auftragsbestand.
Daher eine gute Alternative zu den etablierten Transporteueren, wie $UNP (+0,35 %) , $CSX (+1,82 %) , $NSC (+0,8 %) oder $CNR (-1,27 %) als Investments.
Darüber hinaus bieten sie ihre Dienstleistung in der Wartung an. Die Lizenz für die Wartung ihrer Wagons wird an externe Dienstleister übertragen und vermarktet. Die Kunden sind somit gezwungen Vertragswerkstätten aufzusuchen, um die Einhaltung der Leasingverträge gewährleisten zu können.
Die Risiken des Geschäfts:
GATX trägt somit allerdings die Sorge des frei verfügbaren Fuhrparks und hat entsprechende Kosten zu tragen für jeden Waggon, der nicht vermietet wurde. Darüber hinaus sind sie natürlich abhängig von den Frachtraten ihrer Kunden, um eine maximale Auslastung erreichen zu können bei der Vermietung.
Ebenso tragen sie in der Kalkulation das Risiko der Beschaffungskosten für den Bau des jeweiligen Produktes.
Das Portfolio:
GATX verfügt über chemisch beständige Kesselwagen verschiedenster Volumina und Bauformen für Flüssigkeiten. Dies umfasst die jeweiligen regionalen Standards. Darüber hinaus Transportwaggons für Schüttgüter, Intermodale, Stückgüter und Druckgasbehälter.
Konkurrenz?
An der Börse wohl kaum zu finden. Die direkten Konkurrenten sind hierbei Ermewa und VTG.
Ermewa ist mittlerweile Teil von DWS $DWS (-1,17 %) . Zugleich ist VTG Ende 2022 in den Besitz des Staatsfonds von Abu Dhabi gewechselt. Der eidgenössische Konkurrent Wascosa ist zwar noch präsent, aber in diesen Relationen eher unbedeutend.
Anhand der Übernahmen großer Mitbewerber zeigt sich eigentlich schon die Lukrativität des Geschäfts, sodass andere Investoren außen vorgelassen werden. Das Geschäftsmodell ist eine florierende Cash-Cow mit hervorragenden Zukunftsaussichten durch höhere Frachtraten auf der Schiene.
In Summe für mich ein schöner amerikanischer Nebenwert mit Wachstumsaussichten. Derzeit warte ich mit einer Investition allerdings noch ab bis sich die Konjunktur für die Industriewerte auf den tätigen Kontinenten wieder verbessert. Als Bonus gibt es immer eine schöne kleine Dividende.