Rip Pharmaunternehmen
$PFE (+1,19 %)
$JNJ (+1,28 %)
$ABBV (+1,05 %)
$ROG (+2,15 %)
$NOVO B (-2,62 %)
$LLY (+3,39 %)
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101Rip Pharmaunternehmen
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🧬 BICO
$BICO (+0,78 %) steht bei mir schon seit meinen Anfängen auf getquin auf der Watchlist.
2021 war das Unternehmen in vieler Munde, gefeiert als Zukunftsunternehmen im Bioprinting.
Doch was folgte, war ein klassischer Hype-Zyklus: Der Kurs stieg rasant, wurde von nicht wenigen „Finfluencern“ hochgejubelt und stürzte danach ebenso heftig ab.
Viele haben sich damals die Finger verbrannt. Präsent ist das Image einer überbewerteten Tech-Fantasie, geschürt durch leere Versprechen und laute Stimmen ohne Substanz.
Und trotzdem: Das Unternehmen ist geblieben. Die Vision auch und in den letzten Monaten scheint sich strukturell einiges verändert zu haben.
Heute, mehr als 80 % unter Allzeithoch, stellt sich die Frage neu:
Ist BICO einfach nur ein überschätztes Börsenexperiment…
… oder ist die aktuelle Bewertung erstmals realistisch und BICO auf dem Weg, seine technologische Substanz in ein echtes Geschäftsmodell zu übersetzen.
In den letzten Wochen habe ich mich intensiver mit der Unternehmensstruktur, der Historie und den aktuellen Entwicklungen beschäftigt, inklusive der neuesten Zahlen [1] und dem Earnings Call [2] vom 29.04.25.
In diesem Beitrag teile ich meine gesammelten Insights, Gedanken und Einschätzungen für diejenigen, die das Unternehmen auch auf der Watchlist haben.
Wie immer gilt:
keine Anlageberatung. Ich will nicht zu weiteren verbrannten Fingern beitragen, sondern zum Nachdenken anregen.
Viel Spaß!
BICO Group AB (ehemals CELLINK) ist ein schwedisches Life-Science-Unternehmen, das 2016 gegründet wurde.
Die ursprüngliche Innovation: eine bio-kompatible Tinte für den 3D-Druck lebender Zellen, eine kleine Revolution in der Forschung.
Heute steht BICO für ein großes Ziel: Biokonvergenz.
Das bedeutet die Verschmelzung von Biologie, Technik, Software und Automatisierung, um Forschung, Diagnostik und Arzneimittelentwicklung schneller, günstiger und effizienter zu machen.
Was ist die Vision und wie verdient BICO Geld?
Die Vision: Das Labor der Zukunft. Automatisiert, vernetzt, effizient mit KI, Robotik und Bioprinting.
So verdient BICO heute Geld:
Share of Sales 2024:
Exkurs
Bioprinting:
BICO war mit CELLINK einer der ersten Anbieter weltweit, der Bioprinter plus passende „Bioinks“ kommerziell angeboten hat.
Die Grundidee:
Bioink und woraus sie besteht:
Bioink ist eine gelartige Substanz, die mit lebenden Zellen vermischt wird. Sie enthält z. B.:
Diese Matrix hält die Zellen am Leben und ermöglicht es, biologisch aktive Strukturen zu drucken z. B. Gewebeproben, Tumormodelle oder Hautstrukturen.
Wird das heute schon gemacht oder alles Zukunft?
Ja, es wird gemacht, aber nicht klinisch.
Aktuell werden mit Bioprinting z. B.:
Was noch nicht geht:
Denn,…
🔮 Zukunftspotenzial: Unrealistisch oder bahnbrechend
Wenn Bioprinting in der Medizin wirklich durchbricht, sprechen wir von einem der größten Durchbrüche des 21. Jahrhunderts:
Realistisch: erste funktionale Organe könnten in 10 -20 Jahren klinisch relevant werden, aber zuerst in kleinen Pilotstudien oder Tiermodellen.
Gibt es Forschungsergebnisse oder Publikationen dazu?
Ja, BICO (v. a. CELLINK) ist regelmäßig Co-Autor oder Technologiepartner in Publikationen.
Besonders in Bereichen wie:
Einige Universitäten und Forschungseinrichtungen nutzen die BIO X-Drucker, darunter z.B. dass MIT und Harvard
Vertrauenswürdige Partner:
Exkurs Fazit
Bioprinting klingt nach Science-Fiction und ja, es ist weit weg vom Transplantations-Alltag. Aber in Forschung und Diagnostik ist es real, anwendbar und gefragt.
__________
Historie in Kürze von der Biotinte zur Plattform
Neuer CEO seit 2024: Maria Forss
Maria Forss bringt jahrzehntelange Erfahrung aus führenden Life-Science-Unternehmen mit:
Bei Vitrolife (2018 - 2023) leitete sie globale Expansions- und M&A-Projekte, darunter den Milliarden-Deal mit Igenomix. Zuvor (2014 - 2018) war sie bei Elekta (Strahlentherapie, Onkologie) für globale Marketing- und Produktstrategien verantwortlich.
Ihre Karriere begann sie bei AstraZeneca, wo sie internationale Erfahrung in Vertrieb, Zulassung und Markteinführung sammelte. Dort lernte sie, wie große Pharmaunternehmen ticken, insbesondere bei Zulassung, Markteinführung und regulatorischer Navigation
Sie gilt als Expertin für:
Der Rückzug von Gründer Gatenholm deutet auf einen klaren Strategiewechsel hin, weg vom visionären, wachstumsgetriebenen Aufbau, hin zur Kostenkontrolle, Profitabilität und Integration.
Im Earnings Call Q1 2025 betont Forss mehrfach:
„Wir haben eine neue operative Struktur implementiert, harmonisieren globale Funktionen und fokussieren uns auf Effizienz und ausgewählte Wachstumsfelder.“
📊 Q1 2025 in Zahlen und was wirklich dahintersteckt (Vorsicht Währung: Schwedische Krone, 1 SEK ~ 0,10 USD)
Ergänzung:
Q1 ist saisonal schwach, da viele Kunden (v. a. aus der Forschung) zu Jahresbeginn keine großen Investitionen tätigen. Gleichzeitig war Q4 stark, was Umsätze nach vorne gezogen hat.
Die drei bisherigen Segmente im Vergleich (Q1 2025)
Mit Blick aufs organische Wachstum:
👩🔬 Life Science Solutions:
🧬 Bioprinting:
🔬Lab Automation:
Was machen die einzelnen Bereiche:
👩🔬 Life Science Solutions:
Hier entwickelt BICO Labortechnologien für Diagnostik und Zellforschung, etwa Geräte zur hochpräzisen Dosierung winziger Flüssigkeitsmengen, Verbrauchsmaterialien und spezielle Analyseplattformen.
Beispiele:
Krebsdiagnostik:
Allergietests:
Gentests & DNA-Analytik:
Point-of-Care-Diagnostik:
🧬 Bioprinting (siehe Exkurs oben)
🔬 Lab Automation
Hier geht es um die vollständige Automatisierung von Laboren z. B. Roboter, die Zellkulturen anlegen, Analysen durchführen oder Proben koordinieren. Gesteuert wird alles zentral über die Software Green Button Go® von Biosero.
💰 Wie profitabel ist BICO aktuell?
BICO ist noch nicht profitabel im klassischen Sinne, denn das EBIT (operatives Ergebnis) war 2024 mit -290 Mio. SEK deutlich negativ.
Allerdings zeigt der operative Cashflow ein ganz anderes Bild: Dieser war 2024 mit +259 Mio. SEK positiv, ebenso wie im Q1 2025 mit +77 Mio. SEK.
Das bedeutet: BICO verdient im Kerngeschäft inzwischen Geld, es fließt also Liquidität ins Unternehmen.
Das EBIT ist aber weiterhin durch hohe Abschreibungen auf frühere Zukäufe, Forschungsausgaben und teils einmalige Restrukturierungskosten belastet.
Fazit
bis hier:
BICO ist noch nicht „durch“, aber der Weg zur operativen Profitabilität ist erkennbar. Die Richtung stimmt, jetzt kommt es darauf an, ob das Unternehmen die operative Basis stabilisieren und die margenstarken Geschäftsbereiche weiter skalieren kann.
🤝 Geschäftsbereiche & Neustrukturierung (ab Q2 2025)
Bisher war BICO in 3 Segmenten unterwegs:
Neu ab Q2 2025:
Nur noch zwei Bereiche, denn Bioprinting wird in „Life Science Solutions“ integriert. Warum?
Weil CELLINK & Co. heute eng verzahnt mit Diagnostik und Verbrauchsmaterialien agieren. Das neue Setup soll die Effizienz steigern, Synergien heben und das Reporting vereinfachen.
📊 Einordnung der Zahlen und warum Lab Automation nicht wächst, obwohl es strategisch so wichtig ist
Bioprinting & Life Science Solutions zeigen positives organisches Wachstum, während Lab Automation, der drittgrößte Bereich massiv schrumpft (-58 %).
Dabei gilt gerade Automatisierung als einer der Hauptwachstumstreiber in der Biokonvergenz-Strategie.
Erklärung laut Earnings Call:
Q1 2024 (VJ) war ein Ausreißer nach oben:
Weniger Projektstarts und -abschlüsse in Q1 2025:
Makrobedingte Zurückhaltung bei Großkunden (Pharma):
Laut CEO Maria Forss:
„The underlying demand for Lab Automation continues to be strong.“
„Project cycles are longer – but demand from pharma remains intact.“
Projektgeschäft ist naturgemäß volatil:
Strategische Reaktion von BICO
Standardisierung der Projektpakete:
Stärkung des Projektmanagements:
Fokus auf Pharma-Kunden:
➡️ Der Umsatzrückgang in Lab Automation sieht dramatisch aus, ist aber primär timing bedingt und kein strukturelles Problem.
BICO reagiert mit strategischen Anpassungen im Angebotsportfolio und verweist auf eine anhaltend starke Nachfrage, nur mit längeren Vorlaufzeiten.
Für Investoren heißt das: Der Rückgang ist ungünstig, aber erklärbar, nicht alarmierend
Weitere Aussagen aus dem Earnings Call
CEO Maria Forss:
„Trotz Umsatzrückgang zeigen Life Science Solutions und Bioprinting positive Entwicklung. Unsere Strategieanpassung greift.“
Warum boomt Bioprinting gerade?
Exkurs In-vitro-Gewebemodelle:
„In vitro“ bedeutet: außerhalb des lebenden Körpers, also z. B. in einer Petrischale, auf einem Chip oder im Laborgerät.
Gewebemodelle sind nachgebaute biologische Strukturen, die echten menschlichen (oder tierischen) Geweben ähneln.
Beispiel:
Ein mit Zellen gedrucktes Hautgewebe, das man für Kosmetik- oder Medikamententests nutzt, ohne Tierversuche.
Wozu das?
In-vitro-Gewebemodelle sind eine ethisch und wissenschaftlich attraktive Alternative zu Tierversuchen und BICO liefert dafür u. a. die Drucktechnologie.
Ist BICO ein Alleinstellungsunternehmen im Bioprinting?
Nein, aber einer der Pioniere mit breitem Portfolio.
Konkurrenten wie Allevi, Aspect Biosystems oder Organovo existieren, doch BICO vereint Hardware, Software & Services unter einem Dach, ein strategischer Vorteil.
Wo steht der Markt aktuell und wie sieht die Zukunft aus
Mögliche Zukunftsszenarien
1 . BICO wird Global Player: BICO wächst weiter, automatisiert Labore weltweit
2 . BICO wird ein Übernahmekandidat: Konzerne wie Sartorius $SRT (+0,92 %) , Danaher $DHR (+3,09 %) oder Thermo Fisher $TMO (+2,12 %) könnten zuschlagen
3 . BICO bleibt Nischenführer: Fokussiert auf profitable Segmente mit hoher Innovationsdichte
Risiken & kritische Stimmen
Das Thema Wandelanleihe hat mich nochmal aufhorchen lassen, hierzu anbei weitere Deep Dives:
Was hat es mit BICOs Wandelanleihen bis 2026 auf sich?
Wandelanleihen (engl. convertible bonds) sind eine Art Zwitter zwischen Anleihe und Aktie. Sie funktionieren so:
Am Ende der Laufzeit (März 2026) bekommen Investoren entweder:
Das Ganze ist für Unternehmen attraktiv, weil sie:
Was das konkret bedeutet:
Warum ist das ein Thema für Anleger
1 . Rückzahlung oder Verwässerung:
Wenn BICO den Betrag nicht zurückzahlen kann, müssen neue Aktien ausgegeben werden, das nennt man Verwässerung, weil dein Anteil am Unternehmen sinkt.
2 . Cashflow-Belastung:
Wenn BICO den Betrag aus eigener Kraft zurückzahlen möchte, braucht es viel Liquidität, das kann andere Investitionen bremsen.
3 . Refinanzierungsrisiko:
Sollte der Markt 2025/26 schwach sein, könnten Refinanzierungen teuer oder gar nicht möglich werden.
Wie sieht die Lage aktuell aus?
Positiv:
Aussage zur Finanzierung / Rückzahlung
CFO Jacob Thornberg sagte dazu:
„The closing of the divestment of MatTek and Visikol for USD 80 million is expected to take place during Q2 2025 […]
The proceeds from the transaction will be used to resolve the outstanding convertible bond, which matures in March 2026.“
Übersetzt:
Der gesamte Erlös aus dem Verkauf von MatTek & Visikol an Sartorius (80 Mio. USD) ist für die Rückzahlung der Wandelanleihe vorgesehen.
Einschätzung des Managements zur Finanzlage:
„We expect to move into a net cash position during Q2 2025.“
Das bedeutet:
Bewertung: Wie glaubwürdig ist das?
Positiv:
-> Rückzahlung finanzierbar, wenn kein neuer Rückschlag kommt
Aber:
➡️ Das Management verfolgt aktiv den Plan, die Wandelanleihe vor Fälligkeit 2026 vollständig zu tilgen, ohne Verwässerung.
Mit dem Verkauf von MatTek & Visikol wurde dafür konkretes Kapital freigemacht.
Die Richtung stimmt, aber BICO bleibt ein Risikotitel mit operativer Bringschuld.
Weiteres zur Profitabilität:
Im Q1 2025 Earnings Call hat das Management von BICO kein konkretes Datum für den Break-even oder die Profitabilität genannt
… was typisch ist für Wachstumsunternehmen mit stark schwankenden Projektgeschäft.
Was wurde stattdessen gesagt?
Zur Profitabilität im Q1 selbst:
Das EBITDA war negativ (-12 Mio. SEK), aber:
„Adjusted EBITDA was in line with Q1 2024 due to the positive development in Life Science Solutions and Bioprinting.“
-> Verbesserung durch Mix-Effekte und operative Maßnahmen
Langfristige Aussagen?
Keine konkrete Jahreszahl oder Guidance zur Profitabilität. Aber:
„We have launched a new operating model […] to achieve improved commercial as well as operational efficiencies.“
„We will continue to optimize our cost base and drive efficiency through integration.“
Interpretation:
Der Fokus liegt kurzfristig auf:
Aber: leider keine klaren Worte wie: „Wir planen 2025 oder 2026 profitabel zu sein.“ 😬
Wird BICO das Unternehmen sein, das Organe druckt, oder eher übernommen wird?
Technologisch ist BICO heute sehr gut positioniert, wenn es um Bioprinting-Infrastruktur geht:
Aber: Das Drucken voll funktionaler Organe für klinische Anwendungen ist ein gigantischer Sprung, nicht nur technologisch, sondern auch regulatorisch, medizinisch und logistisch. Dazu braucht es:
Das sind Kompetenzen, die eher bei Konzernen wie Johnson & Johnson $JJ, Medtronic $MDT (+0,2 %) , GE Healthcare $GEHC (+0,16 %)
, Siemens Healthineers $SHL (+1,16 %) oder Thermo Fisher $TMO liegen, nicht bei einem kleineren Plattformanbieter wie BICO.
Was ist wahrscheinlicher?
1 . BICO bleibt der „Werkzeugbauer“ der Bioprinting-Welt:
So wie ASML für Halbleiter oder Illumina für Genomik, aber ohne selbst Medikamente/Organe zu bauen.
2 . BICO wird übernommen, wenn das Thema klinisch konkret wird:
Wenn etwa erste große Organprojekte in die klinische Phase gehen, ist es wahrscheinlich, dass ein Riese zuschlägt, um sich Zugang zur Technologie zu sichern.
3 . BICO bleibt ein Enabler, aber nicht der finale Anbieter klinischer Bioprinted Organe
Wenn irgendwann wirklich Organe gedruckt werden, wird BICO dann der globale Marktführer?
🏷️ Unwahrscheinlich.
➡️ Realistischer ist, dass BICO einer der entscheidenden Technologielieferanten wird, oder vorher von einem der ganz Großen übernommen wird.
Das kann für Investoren trotzdem hochattraktiv sein. Denn wer Technologie liefert, wird gebraucht, egal wer am Ende den Patienten operiert.
Sollte man nun auf BICO setzen oder lieber auf dinen Großkonzern mit Bioprinting-Potenzial.. 🤔
1 . BICO kaufen, für spekulative Rendite
Pro:
Contra:
2 . Alternativ: Auf einen Großkonzern setzen, für mehr Stabilität
Welche Großen haben Potenzial, Bioprinting voranzutreiben (oder BICO zu übernehmen)?
Sartorius
-> Best-Case-Kandidat für Übernahme oder Joint Venture
Thermo Fisher Scientific
-> Kommt ins Spiel, wenn Bioprinting stärker in die Pharmaproduktion integriert wird
Danaher
-> Könnte bei Reife des Markts zuschlagen, aber eher spät und strategisch
3D Systems / Stratasys
-> Riskanter als klassische Medtechs, aber ein direkter Bioprinting-Play
Persönliche Einordnung: Substanz oder Science-Fiction auf Kredit?
Was ergibt strategisch mehr Sinn? Welches Investment ist „das Richtige"?
ODER
Kombistrategie:
Ich investiere eine kleine Position in BICO als „Moonshot“, kombiniere das mit einer soliden Basisposition in Sartorius oder Thermo Fisher und decke die Technologie ab und schütze das Kapital, wenn BICO scheitert.
Die beiden genannten Basispositionen können natürlich genauso einen Welt-ETF darstellen.
Meine persönliche Einschätzung zu BICO schwankt aktuell zwischen vorsichtigem Optimismus und realistischem Zweifel.
Auf der einen Seite sehe ich einen klaren technologischen Vorsprung und eine Strategie, die anders als noch vor ein, zwei Jahren, heute durchdachter und fokussierter wirkt. Auch Partnerschaften mit etablierten Playern wie Sartorius geben mir das Gefühl, dass BICO nicht allein im luftleeren Raum operiert.
Auf der anderen Seite bleibt das operative Fundament noch wacklig. Die Profitabilität ist nicht erreicht und das Thema Wandelanleihe 2026 schwebt über dem Unternehmen.
Ohne ausreichenden Cashflow oder frisches Kapital könnte die ambitionierte Vision ins Straucheln geraten, das sollte man sich bei aller Begeisterung für Bioprinting und Automatisierung immer wieder bewusst machen.
BICO ist keine Aktie für ruhige Nächte, aber für Visionäre mit Geduld vielleicht ein Ticket in die Zukunft der Medizin.
Aktuell warte ich auf eine Einstiegschance mit gutem Gefühl. Ziel könnte ein Portfolioanteil bis ca. 3-4% sein, welcher dann liegen bleibt und zukünftig durch Depotwachstum reduziert wird ohne zu verkaufen.
Vielen Dank fürs Lesen! 🤝
______________
Quellen:
[1] https://storage.mfn.se/5a3030c0-d13b-4177-80d0-94da59c7302d/bico-q1-2025-eng.pdf
[2] https://bico.events.inderes.com/q1-report-2025/register
/ https://web.quartr.com/link/companies/4484/events/247443/transcript?targetTime=0.0
Weitere:
https://www.sartorius.com/en/company/investor-relations
Pfizer $PFE (+1,19 %) hat die Entwicklung seiner oralen Abnehmpille Danuglipron eingestellt. Der Grund: Patienten in klinischen Studien litten unter Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen. Obwohl das Mittel ursprünglich als potenzieller Konkurrent zu Wegovy und Ozempic galt, sieht Pfizer aufgrund der geringen Verträglichkeit kein wirtschaftliches Potenzial mehr. Stattdessen will man sich auf andere Wirkstoffe zur Gewichtsreduktion konzentrieren, etwa auf GLP-1-basierte Therapien. Die Entscheidung markiert einen Rückschlag in Pfizers Strategie, stärker im boomenden Markt für Adipositasmedikamente Fuß zu fassen.
Die Nachrichten basieren auf für mich persönlich seriösen Quellen. Keine Anlageberatung. Folgt mir gerne für weitere Updates!
In diesem Beitrag möchte ich meine persönliche Einschätzung und Meinung zu einigen etablierten pharmazeutischen Gesellschaften wiedergeben.
Als naive und unwissende Person hab ich immer geglaubt, dass der Pharmabereich ganz große Zukunftsmusik spielen würde.
Nun habe ich, anhand fundamentaler Kennzahlen mir die Unternehmen genauer angeschaut und bin zu einem sehr ernüchternd Ergebnis gekommen.
Allerdings bewerte ich nur die Vergangenheit und schließe aus der Vergangenheit Schlüsse für die Zukunft. So etwas wie eine Pipeline kann ich nicht bewerten und beurteilen, da mir das Verständnis und Fachwissen fehlt.
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Angeschaut hab ich mir folgende unternehmen:
Bayer $BAYN (+0,05 %)
Eli Lilly $LLY (+3,39 %)
Johnson & Johnson $JNJ (+1,28 %)
Novo Nordisk $NOVO B (-2,62 %)
Roche $ROG (+2,15 %)
Pfizer $PFE (+1,19 %)
Merck $MRK (+1,8 %)
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Fangen wir beim beliebtesten Titel an:
Novo Nordisk hat von allen betrachteten Aktien, die schönsten Fundamentaldaten. Das Wachstum stimmt, die Margen sind seit 2013 durchgehend bei über 30 % (Alleinstellungsmerkmal) und eine sehr hohe Eigenkapitalrendite.
Allerdings hat es in den letzten 3 Jahren ein überproportional starkes Umsatz Wachstum gegeben. Wahrscheinlich GLP-1 geschuldet?
Hier ist dann die Frage, ob man dieses Wachstum beibehalten kann und ob man auf diesem Umsatz Level bleiben kann? Diese Unsicherheiten, sowie die Regularisierung von GLP-1 könnten teils den Kurs Verfall der letzten Monate erklären. Die Bewertungskennzahlen sind noch immer recht sportlich, was aber in Anbetracht von Wachstum und Marge eventuell gerechtfertigt sein könnte? Hier werden die Quartalszahlen sehr interessant werden.
Hier werde ich einen Sparplan starten und die Aktien weiter beobachten.
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Die Bayer AG hat seit Anfang 2023 bis heute über 60 % an Kurs eingebüßt. In meiner Naivität dachte ich, dass die Aktie nun attraktiv bewertet sei. In der Tat weist sie ein Kurs Umsatz Verhältnis von nur 0,47 % auf und dennoch würde ich nicht investieren.
Schaut man sich die Bilanzen der letzten 10 Jahre und weiter zurück, Wachstum und Rentabilität an, sieht man, dass die Aktie fundamental immer schon schwach gewesen ist. Allenfalls kann sie für ein Trade interessant sein, aber investieren würde ich nicht.
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Eli Lilly ist grundsätzlich ein gutes Unternehmen mit soliden Zahlen. Jedoch hat es in den Jahren und Bilanzen das ein oder andere auf und ab gegeben. Hätte man 2017 trotz der schlechten Zahlen zu dieser Zeit investiert, wäre man heute mehrere 100 % im Plus.
2024 hat es bei Eli Lilly ein Rekordjahr gegeben mit einem Umsatzanstieg von 32 % auf etwa 45 Milliarden $. Hauptverantwortlich für dieses Wachstum waren die starken Verkaufszahlen der Diabetesmedikamente und Abnehmemspritze.
Meiner Meinung nach ist die Aktie trotz ihrer Qualitäten stark überbewertet und hingt in vielerlei Hinsicht (fundamental) Novo Nordisk hinterher. Ich rechne hier mit einer deutlichen Korrektur. Es kann sein, dass diese erst 2026 oder 27 eintritt aber ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 70 ist keinen falls gerechtfertigt.
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Bei Johnson & Johnson handelt es sich, glaube ich um einen Mischkonzern, da sie ja auch Konsumgüter vertreiben. Hier hat man kaum bis gar kein Wachstum, eine ganz gute Rentabilität und über 3 % Dividende🤑.
Ich schätze mal, diese Aktie muss man nicht unbedingt haben, da sie sich in keiner Weise von den anderen abhebt (doch tut sie, sie schlägt z.B. Bayer auf ganzer Linie) aber eventuell könnte es sich um einen defensiven Wert für Stabilität handeln, wenn man dann auf sowas wert legt, und zum richtigen Zeitpunkt gekauft könnte ja auch die Dividende ausschlaggebend sein.
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Bei Pfizer handelt es sich eindeutig um einen Corona Profiteur, der in den Jahren 2021 und 22 Record Umsätze erzielte. Nach Corona dann das erwachen und einen Kurs Verfall von über 50 %.
Von 2010-2020 war der Umsatz sogar rückläufig und die Margen bewegten sich in einer Range von 12 bis über 40 %. Ich vermute, dass der Turn around auf das vor Corona Niveau gelingen könnte, somit liegt mein Kursziel auf 29-44 $.
Auch hier sehe ich kein Qualitäts Unternehmen, kein must have und allenfalls einen Trade beziehungsweise könnte auch hier die Dividende interessant sein, welche zur Zeit bei über 6 % liegt.
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Ich dachte aus der Schweiz käme nur Gold und Schokolade. Dem ist nicht so, denn es gibt auch Roche, nicht Ferrero Rocher sondern das Arzneiunternehmen. Hier müsste man sich einlesen und tiefer informieren, denn seit 2022 scheint es gravierende Kapitalmaßnahmen zu geben, welche die fundamental Daten sehr negativ aussehen lassen.
So sieht es aus (sofern die Daten meines Datenlieferanten korrekt sind), das Roche seit 22 nicht mehr profitabel sei. Der operative Gewinn ist 2024 auf ein ähnliches Niveau wie die Tiefs von 2015 und 17 gefallen. Der Cashflow und die Kapitalrendite sind negativ und seit 2019 gibt es eigentlich kein Umsatz Wachstum mehr.
Würde man das Unternehmen von 2011-2021 betrachten, waren sie eigentlich recht solide aufgestellt.
Zu Roche möchte ich kein eindeutiges Urteil fällen, da ich glaube nicht genug Informationen zu haben, um diese Zahlen der letzten drei Jahre korrekt interpretieren zu können, denn was nach einem Haufen 💩 (Schokolade) aussieht, könnte auch eine Gelegenheit sein. Ich weiß es aber nicht.
Im übrigen sieht es bei Novartis $NOVN (+1,35 %) sehr sehr ähnlich aus und somit bin ich bestärkt, dass es hier vielleicht einen politisch geographischen Hintergrund gibt, der ermittelt werden muss, um diese Aktien korrekt bewerten zu können.
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Die Merck Aktie bewegt sich im Mittelfeld. Von 2010-2018 waren die Zahlen sogar rückläufig. Seit 2018 beobachtet man ein kontinuierliches Wachstum, insbesondere in den letzten 3 Jahren ist es zu Record Umsätzen gekommen.
Die Aktie scheint mit einem KGV von unter 14 relativ günstig bewertet zu sein.
Für mich bleibt die Frage, ob man diese Rentabilität nachhaltig ist und ob nicht wieder auf ein starkes Jahr ein schwaches folgt. Mir persönlich wäre bei Merck das Rendite-Risiko Verhältnis zu gering.
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Mein Fazit:
Ich werde vom Pharmasektor Abstand halten, da ich nicht in der Lage bin, eine Pipeline zu beurteilen und es immer wieder zu medizinischen Durchbrüchen kommen könnte, die ich nicht in der Lage bin vorherzusehen.
Auf der anderen Seite können erwartet Erfolge auch nicht eintreten oder durch behördliche Regulierungs zu Ausfällen und wirtschaftlichen Schäden kommen.
Zudem ist die Forschung sehr Zeit und kapitalintensiv und ohne Erfolgsgarantie.
Ich werde mich mit dem Anteil Pharmasektor zufrieden geben, welcher sich in meinem breit gestreuten ETF befindet und im Widerspruch zum obigen Fazit einen Sparplan auf Novo Nordisk starten 🤓
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Danke fürs Lesen und ich freue mich über Ergänzung, Korrektur und Meinungsaustausch, aber seid bitte nicht so hart zu mir. 😇
$SAN (+2,67 %)
$NOVO B (-2,62 %)
$PFE (+1,19 %)
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat am Freitag der Hämophilie-Therapie von Sanofi zugelassen. Dadurch ist der Weg für eine Behandlungsmethode für Patienten mit seltenen Blutgerinungsstörungen geebnet. Die Therapie, die unter dem Namen Qfitlia vermarktet wird, neu in Ihrem Spektrum. Doch auch Novo Nordsik und Pfizer sind auf diesen Markt aktiv.
Bei Qfitlia handelt es sich um eine Therapie, die unter die Haut verabreicht wird. Sie soll helfen, Blutungen zu verhindern und den Antithrombinspiegel zu senken. Zugelassen ist Qfitlia für Hämophilie-Patienten ab 12 Jahren. Schätzungen der National Hemophilia Foundation zufolge gibt es in den USA 30.000 bis 33.000 Hämophilie-Patienten, weltweit sind etwa eine Millionen Menschen von der Krankheit betroffen.
Laut Reuters handelt es sich bei der nun zugelassenen Therapie um die erste ihrer Klasse, die den Antithrombinspiegel senkt und für Menschen mit Hämophilie A oder B mit oder ohne Inhibitoren in Frage kommt.
Im Vergleich zu den bereits zugelassen Therapien von Novo Nordisk und Pfizer muss die Sanofi-Therapie deutlich seltener verabreicht werden, was die Behandlung erleichtert. Konkret soll Qfitlia nur alle zwei Monate verabreicht werden müssen, während Behandlungen mit Pfizers Injektion Hympavzi wöchentlich nötig sind und Novo Nordisks Alhemo sogar täglich anzuwenden ist.
„Die heutige Zulassung von Qfitlia ist ein bedeutender Fortschritt für Hämophilie-Patienten, da die Therapie seltener verabreicht werden muss als andere bestehende Optionen“, sagte FDA-Mitglied Tanya Wroblewski im Rahmen der Zulassungsentscheidung.
$PFE (+1,19 %) mit ca. -24% rausgeschmissen.
Umschichtung nach was Vernünftigeren.
Bei fallendem 🔪 wird per Sparplan nachgekauft.
Im folgenden Post möchte ich die neuen US-Zölle und ihre potenziellen wirtschaftlichen Folgen aufzeigen. Dabei werden die Hintergründe und die möglichen Auswirkungen auf Inflation und Unternehmen, sowie die Gewinner und Verlierer an der Börse behandelt.
Auch hier gilt, dass genannte Aktien natürlich keine Anlageberatung darstellen, sondern lediglich als Beispiele für mögliche Profiteure oder Verlierer von sich zuspitzenden Handelsbeschränkungen dienen. Historische Entwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Renditen.
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In diesem Post:
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Das Thema „Zölle“ ist aktuell nicht nur in den Medien sehr präsent, sondern auch in den vergangenen Earnings Calls der Unternehmen aus dem S&P 500, wurde der Begriff „Tariffs“, also Zölle gemeint, bereits mit starkem Anstieg thematisiert, was nachfolgende Grafik zeigt [1].
Die Grafik zeigt, dass die Diskussion über Zölle im Laufe der letzten Monate verstärkt zugenommen hat und einen immer stärkeren Einfluss auf die Aussichten in den Geschäftsberichten der Unternehmen einnimmt.
Die Daten werden als dreimonatiger Durchschnitt dargestellt und in verschiedenen Sektoren unterteilt, darunter z.B. Industrie, Gesundheitswesen, Konsumgüter, Informationstechnologie usw.
Ich bin gespannt, wie sich die Börsen in der kommenden Woche verhalten werden. Neben der laufenden Berichtssaison wird sicherlich das Thema „Zölle" dominierend sein.
Nachdem nach Amtseintritt von Trump die angekündigten harten Zölle nicht direkt durchgesetzt wurden und es ein „leichtes“ Aufatmen gab, könnte es jetzt eine neue Reaktion an den Märkten geben, wie sie bereits Freitag Abend leicht zu spüren war, als die Märkte gegen Abend drehten.
Ein sich androhender Handelskonflikt könnte, nicht nur einzelne Unternehmen treffen, sondern auch die Inflation in den USA weiter anheizen:
💰 Einfluss auf die Inflation
Die Deutsche Bank hat am 31. Januar bereits eine Prognose zu möglichen Auswirkungen von Zöllen auf die Inflationsrate gestellt [2]:
Die Grafik vergleicht die aktuelle Prognose mit der Prognose vor der Ära „Trump“ und berücksichtigt verschiedene Szenarien für die Weitergabe von Zöllen (Pass-Through) durch Kanada und Mexiko.
Es werden zwei Szenarien betrachtet: eines mit einer 50% Weitergabe der Zölle (zusätzliche Erhöhung in dunkel grün dargestellt) und eines mit einer 75% Weitergabe (hellgrün). Deutlich wird dass die Inflationsrate demnach in diesem Jahr wieder saftig ansteigen könnte und bis 2027 wieder absinkt.
🛃 Neue Zölle in Kraft & weitere Maßnahmen geplant
Seit heute, dem 1. Februar 2025, hat die US-Regierung bzw. Donald Trump neue Importzölle auf Mexiko, Kanada und China verhängt:
Laut der Sprecherin des Weißen Hauses, sind diese Maßnahmen unter anderem eine Reaktion auf das Versäumnis dieser Länder, den Zustrom von Fentanyl und illegalen Einwanderern in die USA zu stoppen. [3]
Doch das ist nur der Anfang:
Ab Mitte Februar werden die USA auch Zölle auf strategische Güter erheben [4], darunter:
🚨 Trump setzt auf Eskalation - Kanada kündigt Vergeltung an
Am gestrigen Tag versuchten kanadische Regierungsvertreter, darunter Außenministerin Mélanie Joly, in Washington die Zölle noch zu verhindern, vergeblich.
Trump machte vor seinem Abflug nach Mar-a-Lago deutlich [5]:
„Wir haben ein Handelsdefizit von 200 Milliarden Dollar mit Kanada. Warum sollten wir Kanada subventionieren?“
Auch die EU könnte bald ins Visier geraten, denn Trump ließ durchblicken:
„Absolut! Die Europäische Union hat uns so schrecklich behandelt!“
🔄 Reaktion Kanadas:
Premierminister Justin Trudeau kündigte an, dass Kanada nicht nachgeben wird und mit „schnellen und robusten Gegenmaßnahmen“ reagieren werde.
Die Regierung plant eine Vergeltungsstrategie in drei Stufen [5]:
Besonders dieser letzte Schritt wäre jedoch ein zweischneidiges Schwert, da Kanada stark von der Energiekooperation mit den USA abhängt.
Wirtschaftsexperten in den USA warnen bereits vor den Folgen eines Handelskriegs [5]:
Doch Trump bleibt hart:
„Vielleicht gibt es kurzfristig Störungen, aber langfristig werden die Zölle uns sehr reich und sehr stark machen.“
🌎 Mögliche Folgen für die Weltwirtschaft
(a) Steigende Preise in den USA
(b) Vergeltungsmaßnahmen & neue Handelskriege?
(c) Auswirkungen auf den Aktienmarkt
🏆 Gewinner & Verlierer - Welche Unternehmen profitieren, welche leiden?
Mögliche Profiteure der Zölle
US-Hersteller von Stahl, Aluminium & Kupfer
Inländische Pharma- und Biotech-Unternehmen
Energieunternehmen mit US-Produktion
Chip-Produzenten mit US-Fertigung
😥 Unternehmen, die unter den Zöllen leiden könnten
Chiphersteller mit globalen Lieferketten
Autohersteller mit globalen Zulieferern
Unternehmen mit starkem Exportgeschäft
US-Einzelhändler mit hohem Importanteil
🧠 Mögliche Investmentstrategien
Defensive Sektoren bevorzugen:
Langfristige Chancen im „Reshoring“ nutzen:
Fazit: Eskaliert der Handelskonflikt weiter?
Mit den neuen Zöllen geht Trump auf Konfrontationskurs und Kanada, Mexiko und China bereiten sich auf Vergeltungsmaßnahmen vor. Sollten weitere Zölle auf europäische Waren folgen, könnte sich die Lage noch verschärfen.
❓Was denkt ihr, welche Aktien könnten am stärksten betroffen sein? Welche Profiteure seht ihr?
Danke fürs lesen! 🤝
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Quellen:
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[5] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-trump-strafzoelle-100.html
In Teil 1 habe ich meinen Start als Anleger von 2010 bis 2016 beschrieben. Trotz verlustreicher Investitionen und Fehlentscheidungen (Kauf von AT&T statt Amazon) konnte ich einen Depotwert von 35.000€ erreichen. Diese Erfahrungen sollten den ersten Grundstein für meine zukünftige erfolgreiche Anlagestrategie legen (https://app.getquin.com/de/activity/PElWrODsmV)
In Teil 2 erzähle ich von weiteren Rückschlägen in den Jahren 2017 und 2018 und wie der Kauf von MasterCard-Aktien den Wendepunkt in meiner Investorenkarriere markierte. Trotz anfänglicher Verluste und beruflicher Unzufriedenheit erkannte ich, dass meine ursprüngliche Strategie nicht zielführend war, und entdeckte das „Dividendenwachstum“ für mich. Mit einer neuen beruflichen Position und einem soliden Gehalt konnte ich ab 2019 endlich richtig durchstarten (https://app.getquin.com/de/activity/LUkWiLtZKX)
In Teil 3 soll es nun um die Jahre 2019 bis 2021 gehen. In diesen 3 Jahren hat sich mein Depot verfünffacht. Von 40.000€ ging es zwischendurch auf 199.000€ nach oben. Aber auch hier sollte nicht alles nur positiv sein. In dieser Zeit gab es auch die zwei schlechtesten Trades meiner Anlegerkarriere. Neben Wirecard gab es zwei weitere Aktieninvestments, die mit Verlusten von über 80% zu Buche schlugen.
Das Jahr 2019 & die ersten Aktien-Sparpläne:
Das Jahr 2019 startete mit einem Depotstand von ~40.000€ und nach meinem MasterCard-Kauf im Dezember 2018 sollte mein großer Depotumbau Anfang 2019 direkt weitergehen. So sind in den ersten vier Monaten mit Tencent $700 (-1,34 %)
Intel $INTC (+0,37 %)
Salesforce $CRM (-0,38 %)
Alphabet $GOOG (+1,28 %) und Meta $META (-0,65 %) (damals noch Facebook) fünf weitere Techaktien in mein Depot gewandert. Dafür habe ich BHP Billiton $BHP (+0,31 %)
Macy’s $M (+1,39 %)
und Hugo Boss $BOSS (-4,3 %) verkauft.
Im weiteren Jahresverlauf sind dann auch noch die Aktien von Mercedes $MBG (-1,7 %)
und AT&T $T (+1,31 %) aus dem Depot geflogen.
Neben weiteren Zukäufen wie Pepsi $PEP (+0,31 %)
Nextera Energy $NEE (-0,48 %)
oder Xylem $XYL (+1,32 %) habe ich im Jahr 2019 auch die Vorzüge von Aktiensparplänen erkannt und begonnen, ein reines „Sparplandepot“ zu erstellen. Damals lief das noch über die comdirect bzw. Consorsbank und jede Sparplanausführung hat 0,75% Gebühr gekostet.
Ein weiterer Verkauf im Jahr 2019 war die Gamestop-Aktie $GME (-0,68 %) . Gekauft im Jahr 2016, um irgendetwas mit Gaming im Depot zu haben, allerdings nicht berücksichtigt, dass der stationäre Vertrieb immer weniger relevant ist. So stand am Ende ein Kursverlust von 85% – leider war das lange bevor der Memestock-Hype aufkam.
Mein Depot ist im Jahr 2019 auf ~67.000€ gestiegen und konnte eine Rendite von 23% aufweisen. Allerdings lag das immer noch ein gutes Stück unter dem MSCI World und dem S&P 500.
Das Jahr 2020 - Corona, Wirecard Pleite & 100k vor 30 im Depot
2020 – ein Jahr, das wahrscheinlich die wenigsten von uns vergessen werden. Während im Januar und Februar 2020 noch alles in einigermaßen geordneten Bahnen lief, sollte ab Mitte Februar/März das Chaos ausbrechen.
Die ersten Wochen 2020 hatten noch eine sehr positive Entwicklung in meinem Depot erhoffen lassen. Von Anfang Januar bis Mitte Februar stieg mein Depot um knapp 10.000€ auf 77.000€.
Ab Mitte Februar ist dann langsam Panik ausgebrochen. Ich erinnere mich noch genau daran, wie der Handel an den US-Börsen immer wieder kurzzeitig ausgesetzt wurde und Tagesverluste von 10% normal waren. Um Punkt 0 Uhr habe ich mir die US-Futures angeschaut und in Sekunden gingen die Futures um -5% nach unten. Ein Deckel für die Futures, höher dürfen die Future-Verlust nicht ausfallen und man wusste am nächsten Morgen wird es schon wieder böse enden für den DAX.
Aber, wenn Blut in den Straßen fließt, kann man bekanntlich sehr gute Deals machen! So habe ich im März 2020 die Allianz
$ALV (+0,6 %) für 118€ gekauft. Dadurch habe ich eine persönliche Dividendenrendite von fast 12% bezogen auf die aktuelle Dividende von 13,80€. Leider habe ich in Summe nur für 1.000€ gekauft.
Auch Starbucks
$SBUX (-1,76 %) konnte ich für unter 50€ kaufen.
Der Börsencrash ging weiter bis die FED kurzen Prozess machte und den Crash eigenhändig beendet hatte. Mit Zinssenkungen und massiven Gelddrucken hat man den Absturz beendet und mal wieder hat sich das Sprichwort „Never bet against the FED“ bewahrheitet.
Im Anschluss gingen die Börsen durch die Decke und innerhalb kürzester Zeit waren die Börsen schon wieder auf einem positiven Stand gegenüber dem Ende 2019. Jede Aktie, die irgendwie unter den Begriff „stay at home“ fiel, war nun plötzlich der heiße Tipp an der Börse. Ob das Peloton $PTON (-0,18 %)
oder Teladoc $TDOC (+3,86 %) war, alles ging durch die Decke.
Hier hatte ich mich mitreißen lassen und ca. 10 „Stay at Home“-Hypeaktien in ein Growth-Sparplan-Depot gepackt. Davon sind Ende 2024 mit Sea $SE (-1,7 %) und MercadoLibre $MELI (+0,35 %) nur noch zwei Aktie übrig. Die meisten sind selbstverständlich mit Verlust aus dem Depot geflogen.
2020 war aber auch das Wirecard-Jahr $WDI : Leerverkaufsverbot durch die BaFin, jahreslange Prüfung durch EY, Rückendeckung durch die Politik und massive Investitionen durch deutsche Fondsmanager von DWS, UnionInvest oder Deka vs. einem Journalisten der Financial Times.
Die Behauptungen von Wirecard, dass der Journalist mit Shortsellern unter einer Decke steckt und die Rückendeckung durch diverse Institutionen war für mich leider zu glaubwürdig.
Als Wirecard sich der Presse stellte und mitteilte, dass 2 Milliarden Euro nicht mehr aufzufinden sind, ging es bergab und allen wurde klar, hier geht es Richtung Insolvenz. Bevor der Handel ausgesetzt wurde, konnte ich meine Aktien noch mit 50% Verlust abstoßen und bin mit einem blauen Auge davongekommen.
Im weiteren Jahresverlauf konnte ich ein extrem günstiges Leasingangebot abschließen und mein privates Auto verkaufen. Die Einnahmen sind direkt in mein Depot geflossen und damit habe ich im November 2020 die 100.000€ geknackt.
Das Jahr hat mein Depot dann mit einem Wert von ~120.000€ beendet. Meine Performance lag mit +5% ziemlich genau auf dem Niveau des MSCI World.
Das Jahr 2021 – HYPE! Wall Street Bets, Krypto und fast 200k im Depot
Das Jahr 2021 war vor allem von Hypes geprägt. Kryptowährungen, Memestocks und Memecoins waren überall in den Schlagzeilen. Gamestop, Dogecoin, SPACs und NFTs musste jeder haben.
Klassische Aktien wurden fast schon langweilig.
Einer der Gründe war mit Sicherheit die Schecks, die die US-Regierung an ihre Bürger ausgestellt hat. Es war immer noch Corona, viele waren im Lockdown eingesperrt und plötzlich hat man mit dem Zocken an der Börse angefangen.
Der Hype lässt sich sehr gut am Beispiel von NFTs aufzeigen. Im Jahr 2021 wurden NFTs im Wert von 17 Milliarden $ gehandelt, im Jahr 2023 waren es nur noch 80 Millionen – ein Rückgang um 97%. Laut einer Studie sind mittlerweile ~95% aller NFTs komplett wertlos.
Der Wahnsinn in einem Beispiel: Procter & Gamble hat einen Charmin Toilettenpapier-NFT ins Leben gerufen. Dieser wurde für über 4.000 $ verkauft. Die Einnahmen wurden komplett gespendet, aber ein Sinnbild für den Wahnsinn des Jahres 2021.
Aus einer Depotperspektive war das Jahr 2021 super! Am Ende standen +32% Rendite und ein Depotwert von über 190.000€, der zeitweise im November 2021 bei 199.000€ lag.
Meine Top-Performer waren NVIDIA
$NVDA (+0,4 %) mit über 100% Kursgewinnen und Pfizer $PFE (+1,19 %)
, die durch den Impfstoffhype getrieben waren und mit 50€ doppelt so hoch standen wie im Jahr 2024.
Mein schlechtester Performer war ein erneuter 80% Verlust mit TAL Education $TAL (+3,57 %) . Ein Bildungsunternehmen aus China. Leider habe ich hier zum ersten Mal die politische Willkür in Ländern wie China erleben dürfen. Über Nacht wurde entschieden, dass Bildung/Nachhilfe nur noch als Non-Profit betrieben werden dürfen. Das war für das Unternehmen natürlich fast ein Todesurteil und die Aktie ist um 80% eingebrochen.
Vermögensentwicklung & Rendite:
Nachdem die Jahre 2013 bis 2018 renditetechnisch zum Vergessen waren, lieferten die Jahre 2019 bis 2021 endlich ab:
Jahr
Depotwert
Rendite
2019 67.000€ +19%
2020 121.000€ +5%
2021 193.000€ +34%
Vermögensentwicklung 2019-2021:
Vermögensentwicklung 2013-2021:
Ausblick:
Im Rückblick auf das Hypejahr 2021 ist es fast offensichtlich, dass das Jahr 2022 deutlich negativ werden musste.
Nach der Party kam allerdings der Kater in Form von Inflation & Ukraine-Krieg. Stark steigende Zinsen und weltweite Konjunktursorgen trugen ihr Übriges bei.
Im nächsten Teil möchte ich daher auf die Jahre 2022 & 2023 eingehen. Das Jahr 2024 werde ich dann im letzten Teil mit meinem Jahresrückblick verbinden.
+++ News: Aufgeheizte Stimmung rund um US-Krankenversicherer +++
Die Aktien bekannter Versicherungsunternehmen wie $UNH (+4,71 %) , aber auch der Konkurrenten $ELV (+2,75 %)
$HUM (-0,15 %) und $CI (+4,13 %) sind in dieser Woche überraschend gefallen. Zwar halten sich die Verluste in Grenzen, jedoch sind die Hintergründe dafür mehr als nur schockierend.
Wie ich bereits berichtet hatte, wurde der CEO der Versicherungssparte von United Healthcare Opfer eines gezielten Attentats. Während die Polizei nun mit Hochdruck ermittelt, wird der Täter in den sozialen Medien derzeit zum Ziel von regelrechter Heldenverehrung. Dabei wird der Attentäter immer wieder mit Charakteren aus der Popkultur wie Batman, Robin Hood oder John Wick gleichgesetzt.
Auch Beschimpfungen gegen das Opfer und seine Familie werden dabei tausendfach geliked und geteilt. Dabei ist nicht nur die Bösartigkeit der Kommentare erschreckend - sondern dass diese mal wieder wie so oft in solchen Fällen - von den Plattformen einfach stehen gelassen werden.
Die Aktien der Versicherer fallen aktuell deshalb, weil befürchtet wird, dass es noch weitere Mordanschläge gegen Versicherungsmitarbeiter geben könnte. Das Management der großen Versicherungsunternehmen ist alarmiert und hat eilig Fotos und andere personenbezogenen Daten ihrer "C-Level-Exekutives" von den Webseiten entfernt.
Kommentar und Einordnung: Nachdem gescheiterten Attentat auf Trump, bin ich kaum noch überrascht mit was für Leuten wir es hier zu tun haben. Die Gleichen, die in jedem zweiten Satz von Demokratie und Menschenrechten reden, sind auch diejenigen die nun zum wiederholten Male die Ermordung ihrer ideologischen Gegner fordern. Gegen so viel Hass hilft United Health auch der gute ESG Score nichts.
Aus reiner Aktionärssicht ist diese aufgeladene Stimmung gegenüber der Banken- und Versicherungsbranche $JPM (-0,08 %) natürlich ein systemisches Risiko beim Investieren. Dabei sind das nicht mal unbedingt Branchen die besonders umstrittenen sind. Auch Retailer $WMT (+1,58 %) , Pharma $PFE (+1,19 %)
$CVS (+3,54 %) Konsumgüterhersteller $KVUE (+1,03 %)
$BATS (+2,63 %) , Rüstungsunternehmen $LMT (+0,52 %) usw. könnten sich bald im Fadenkreuz wieder finden.
Wer wirklich vollkommen sichergehen will, politisch korrekt investiert zu sein, steckt sein Geld einfach in Northvolt und macht 90% Verlust. Damit stellt man auch gleich sicher, dass man bei "eat the rich" nicht mehr gemeint sein kann.
$BTC (+0,96 %) 100.000$ das konnte man heute oft im Feed lesen. Aber +100% $ZAL (-0,7 %) da gibt’s nicht mehr ganz so viele 🤣
Neben $BAYN (+0,05 %) und $PFE (+1,19 %) war Zalando eine meiner 3 Turnaround Wetten für 2024.
Über Bayer Hülle ich mal den Mantel des Schweigens, Pfizer tümpelt mit leichten plus vor sich hin. Aber Zalando macht Freude, vor allem weil das noch was geht.
Wochenchart
Tageschart
Bin schon fest am schauen was meine 2025er Turnaround Kandidaten werden könnten🤓
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