Als Zuhörer konnte man einen tiefen Einblick in die Strategie, die finanzielle Performance und die Zukunftspläne von Bloom Energy ($BE (+2,86 %) ) gewinnen.
Bloom Energy beschäftigt sich mit der Herstellung und Installation einer auf Festoxid-Brennstoffzellen basierenden Stromerzeugungsplattform. Ihr Produkt, der Bloom Energy Server, wandelt herkömmliches Niederdruck-Erdgas oder Biogas durch einen elektrochemischen Prozess ohne Verbrennung in Strom um.
CEO Sridhar begann und sprach von einem Paradigmenwechsel in der Energiebranche. Die Nachfrage steigt rasant, getrieben von AI, Robotik, Automatisierung und der Elektrifizierung des Transportwesens. Er betonte, dass Bloom Energy seit 24 Jahren auf diese Entwicklung vorbereitet ist und verlässliche, dezentrale Stromversorgung als Ergänzung zum zentralen Netz sieht. Die flexible Festoxidplattform des Unternehmens sei die beste Art, molekulare Brennstoffe in Strom umzuwandeln.
Sridhar lobte das Team für die Rekordumsätze und -gewinne im vierten Quartal und im Gesamtjahr 20244. Besonders hervorzuheben ist das positive operative Ergebnis für das Jahr, der positive Cashflow aus dem operativen Geschäft von 92 Millionen US-Dollar und die kontinuierliche Kostensenkungen im zweistelligen Bereich.
Sridhar betonte die Fähigkeit von Bloom Energy, innerhalb weniger Monate nach Bestellung zuverlässige Leistung im zweistelligen Megawattbereich zu liefern. Dies sei ein enormer Wettbewerbsvorteil. Er sprach auch über die Wärme- und Kohlenstoffabscheidungslösungen als wertvolle Ergänzungen zum Kerngeschäft. Besonders spannend fand ich seine Ausführungen zu AI und Rechenzentren, die er als starken Wachstumsmotor sieht.
Neben dem Datencenter-Segment hob Sridhar die wachsende Bedeutung des C&I-Marktes hervor. Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Einzelhandel, Fertigung, Bildung und Gesundheitswesen sichern sich proaktiv ihre eigene Stromversorgung. Erfreulich sei, dass ein Großteil der US-Verkäufe auf Bestandskunden entfällt. Bloom Energy arbeitet auch mit innovativen Versorgungsunternehmen zusammen und hat Aufträge in Ohio und Illinois gewonnen. International bleibt Südkorea ein wichtiger Markt.
Dan Berenbaum knüpfte an Sridhars Ausführungen an und bedankte sich ebenfalls beim Team für die herausragende Leistung. Er hob drei Punkte hervor:
- Positiver Free Cashflow für das Gesamtjahr (erstmals seit 2019)
- Rekord-Bruttogewinnmarge von 28,7 % für das Gesamtjahr
- Der Servicebereich war in allen vier Quartalen profitabel
Q4 2024 Ergebnisse
- Rekordquartalsumsatz von 572 Millionen US-Dollar (ein Anstieg von 60 % gegenüber dem Vorjahr)
- Non-GAAP-Bruttogewinnmarge von 39,3 %
- Non-GAAP-Betriebsgewinn von 133 Millionen US-Dollar
Berenbaum sprach über das Potenzial des Unternehmens und die wichtigen Kennzahlen zur Steuerung des Geschäfts. Er erwähnte einen Produktauftragsbestand von 2,5 Milliarden US-Dollar und einen Serviceauftragsbestand von 9 Milliarden US-Dollar. Das Management konzentriert sich auf Umsatzwachstum, Produktumsatzwachstum, Non-GAAP-Brutto- und Betriebsgewinnmarge sowie Cashflow aus dem operativen Geschäft.
Im Anschluss an die Präsentation stellten Analysten Fragen. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
Andrew Percoco (Morgan Stanley) fragte nach weiteren Vereinbarungen mit großen Versorgungsunternehmen. Sridhar bestätigte, dass Gespräche mit mehreren Versorgungsunternehmen laufen. Der limitierende Faktor sei die Ausgestaltung der Vereinbarungen zwischen den Versorgungsunternehmen und den Bundesstaaten. Percoco fragte auch nach der Finanzierung des Wachstums. Sridhar betonte die Kapitaleffizienz von Bloom Energy und die Fähigkeit, mit den bestehenden Anlagen weiteres Wachstum zu generieren.
Christopher Dendrinos (RBC) fragte nach der Aufschlüsselung des Auftragsbestands nach AI, C&I und anderen Sektoren. Dan Berenbaum gab keine konkreten Zahlen bekannt, verwies aber auf das starke Geschäftsmomentum und die wachsende Bedeutung von "Time-to-Power"-Anfragen.
Colin Rusch (Oppenheimer) fragte nach den Auswirkungen von Zöllen auf die Margen. Sridhar betonte, dass Kostensenkungen in der DNA von Bloom Energy liegen und das Unternehmen sich aktiv um eine Diversifizierung der Lieferketten bemüht.
Manav Gupta (UBS) fragte, ob die Ankündigungen von DeepSeek Auswirkungen auf die Nachfrage nach Datencenter-Leistung haben. Sridhar verneinte dies und betonte, dass die Nachfrage weiterhin steigt. Er verwies auf den enormen Strombedarf neuer Chips und die Bedeutung einer schnellen Stromversorgung.
Kashy Harrison (Piper Sandler) fragte nach der Wettbewerbslandschaft und wie Bloom Energy sich von anderen Anbietern von On-Site-Power unterscheidet. Sridhar betonte, dass der Markt groß genug für alle ist und Bloom Energy sich auf "Time-to-Power" und zuverlässige Lösungen konzentriert.
Abschließend lässt sich sagen, dass Bloom Energy ein starkes Jahr 2024 hinter sich hat und optimistisch in die Zukunft blickt. Das Unternehmen profitiert von der steigenden Nachfrage nach zuverlässiger und dezentraler Stromversorgung, insbesondere im Bereich AI und Rechenzentren.
Ich bin beeindruckt von der klaren Strategie, der starken Umsetzung und dem Wachstumspotenzial von Bloom Energy. Das Unternehmen scheint gut positioniert zu sein, um von den aktuellen Trends in der Energiebranche zu profitieren und einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.