FRIEDRICH VORWERK erzielt nach ersten Hochrechnungen im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von über 495 Mio. € bei einer EBITDA-Marge von rund 16 % und übertrifft die Prognose damit deutlich
Friedrich Vorw
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Diskussion über VH2
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7Analysten-Updates, 13.01.25
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- GOLDMAN erhöht das Kursziel für SIEMENS ENERGY von 56 EUR auf 60 EUR. Buy. $ENR (+6,76 %)
- BARCLAYS erhöht das Kursziel für MERCEDES-BENZ von 48,50 EUR auf 50 EUR. Underweight. $MBG (-0,27 %)
- JEFFERIES stuft SMA SOLAR von Hold auf Buy und hebt Kursziel von 14 EUR auf 20 EUR. $S92 (-2,93 %)
- GOLDMAN erhöht das Kursziel für DEUTSCHE BÖRSE von 226 EUR auf 231 EUR. Neutral. $DB1 (+0,84 %)
- BOFA stuft BBVA von Neutral auf Buy und hebt Kursziel von 11 EUR auf 13 EUR. $BBVA (-1,29 %)
- WARBURG RESEARCH stuft FUCHS SE von Hold auf Buy hoch. Kursziel 50 EUR. $FPE
- GOLDMAN erhöht das Kursziel für FLATEXDEGIRO von 17 EUR auf 18 EUR. Buy. $FTK (+0,2 %)
- BERENBERG erhöht das Kursziel für IBERDROLA von 12,30 EUR auf 14 EUR. Hold. $IBE (-1,46 %)
- JEFFERIES stuft PVA TEPLA von Hold auf Buy und hebt Kursziel von 12 EUR auf 19 EUR. $TPE (+0,78 %)
- JEFFERIES erhöht das Kursziel für FRIEDRICH VORWERK von 23 EUR auf 30 EUR. Hold. $VH2 (+0,14 %)
- JEFFERIES erhöht das Kursziel für ZEAL NETWORK von 45 EUR auf 58 EUR. Buy. $TIMA (+3,07 %)
- JEFFERIES erhöht das Kursziel für ADESSO von 75 EUR auf 85 EUR. Hold. $ADN1 (+2,27 %)
- JEFFERIES stuft NEL von Underperform auf Hold hoch. Kursziel 3 NOK. $NEL (-2,48 %)
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- BERENBERG senkt das Kursziel für RWE von 46,50 EUR auf 42 EUR. Buy. $RWE (-2,51 %)
- GOLDMAN senkt das Kursziel für EON von 17,50 EUR auf 17 EUR. Buy. $EOAN (-1,96 %)
- HAUCK AUFHÄUSER IB stuft AIXTRON von Buy auf Hold ab und senkt Kursziel von 26,40 EUR auf 13,80 EUR. $AIXA (+0,44 %)
- METZLER senkt das Kursziel für DWS von 41 EUR auf 40,50 EUR. Hold. $DWS (+0,27 %)
- GOLDMAN senkt das Kursziel für ASTRAZENECA von 159,55 GBP auf 155,58 GBP. Buy. $AZN (-0,27 %)
- TD COWEN stuft STMICRO auf Hold ab. Kursziel 24,50 EUR. $STM (-0,81 %)
- JPMORGAN stuft CONSTELLATION BRANDS auf Neutral ab. Kursziel 203 USD. $STZ (-0,76 %)
- JEFFERIES senkt das Kursziel für DOCMORRIS von 65 CHF auf 39 CHF. Buy. $DOCM (-2,17 %)
- JEFFERIES senkt das Kursziel für ATOSS SOFTWARE von 112 EUR auf 108 EUR. Hold. $AOF (+0,98 %)
- JEFFERIES senkt das Kursziel für JENOPTIK von 34 EUR auf 29 EUR. Buy. $JEN (+0,23 %)
- JEFFERIES senkt das Kursziel für KONTRON von 29 EUR auf 27 EUR. Buy. $KTN (+0,41 %)
- JEFFERIES senkt das Kursziel für SILTRONIC von 95 EUR auf 90 EUR. Buy. $WAF (-0,83 %)
- JEFFERIES stuft VERBIO von Buy auf Hold ab und senkt Kursziel von 22 EUR auf 11 EUR. $VBK (-4,45 %)
- JEFFERIES stuft SGL CARBON von Buy auf Hold ab und senkt Kursziel von 9,50 EUR auf 4,40 EUR. $SGL (-2,83 %)
Analysten Updates, 29.10. 👇🏼
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- JEFFERIES erhöht das Kursziel für SAP $SAP (+1,66 %) von 230 EUR auf 255 EUR. Buy.
- DEUTSCHE BANK RESEARCH erhöht das Kursziel für DEUTSCHE TELEKOM $DTE (-1,68 %) von 33 EUR auf 39 EUR. Buy.
- ODDO BHF erhöht das Kursziel für ALLIANZ
SE
$ALV (+0,26 %) von 288 EUR auf 324 EUR. Outperform. - ODDO BHF erhöht das Kursziel für DWS
$DWS (+0,27 %) von 38 EUR auf 39 EUR. Neutral. - METZLER erhöht das Kursziel für LUFTHANSA $LHA (-0,45 %) von 5,70 EUR auf 6,40 EUR. Hold.
- METZLER erhöht das Kursziel für NEMETSCHEK
$NEM (+3,42 %) von 89 EUR auf 91 EUR. Hold. - METZLER erhöht das Kursziel für FRIEDRICH
VORWERK $VH2 (+0,14 %) von 29,20 EUR auf 38 EUR. Buy. - GOLDMAN erhöht das Kursziel für SYMRISE $SY1 (-0,84 %) von 127 EUR auf 131 EUR. Neutral.
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- BOFA senkt das Kursziel für MUNICH
RE
$MUV2 (+3,5 %) von 550 EUR auf 535 EUR. Buy. - WARBURG RESEARCH senkt das Kursziel für WACKER
CHEMIE $WCH (-2,4 %) von 136 EUR auf 133 EUR. Buy. - WARBURG RESEARCH stuft STEICO
$ST5 (-3,56 %) von Buy auf Hold ab und senkt Kursziel von 42 EUR auf 29 EUR. - METZLER senkt das Kursziel für SALZGITTER $SZG (-3,45 %) von 17 EUR auf 15,50 EUR. Hold.
- DEUTSCHE BANK RESEARCH senkt das Kursziel für SGL
CARBON $SGL (-2,83 %) von 10,80 EUR auf 10,60 EUR. Buy. - LBBW stuft PHILIPS $PHIA (-0,04 %) von Buy auf Hold ab und senkt Kursziel von 30 EUR auf 26 EUR.
- GOLDMAN stuft ABB
$ABBNY (+2,94 %) von Buy auf Neutral ab. Kursziel 52 CHF. - UBS senkt das Kursziel für CARL ZEISS MEDITEC $AFX (+0,86 %) von 71 EUR auf 65 EUR. Neutral.
- JPMORGAN senkt das Kursziel für STMICRO
$STMPA (-0,58 %) von 42 EUR auf 35 EUR. Overweight.
Das 1x1 der Wasserstoff-Industrie an der Börse.
Hallo liebe Community,
In Anbetracht der Tatsache, dass hier nun doch eine Menge Neuzugänge auf der Plattform sind, habe ich eine, für Social-Media typisch, stupide Grafik erstellt, um euch einen Überblick über Aktien zu geben, die möglicherweise ja nicht jeder auf dem Schirm hat. Es ist ja selbstverständlich, dass man sich nicht in jeder Branche auskennen kann. Für einen soliden Austausch sind wir ja aber hier in der Community zusammengekommen.
Da wir hier aber auf Getquin und nicht auf Instagram sind, kommt nun noch etwas Input für die Wissbegierigen.
Was machen die Firmen überhaupt?
Dienstleister:
Auf der Dienstleisterseite finden sich eher untypische Unternehmen für den Sektor wieder.
Hier habe ich Friedrich Vorwerk $VH2 (+0,14 %) , Vinci $DG (-0,29 %) , Ferrovial $FER , Bilfinger $GBF (+0,9 %) und Jacobs Solutions $J (+0,37 %) aufgelistet.
Ihr Hauptaugenmerk ist die Hintergrundarbeit an den Objekten selbst. Sie unterstützen die Unternehmen in der Planung, Realisierung, im Bau und in der Instandhaltung. Sie arbeiten dezentral in regionalen Arbeitsgruppen, um die Breite der Industrie abzudecken. Sie bieten nahezu jeden Service für ein Industrieunternehmen an.
Die etablierte Elite
Möchte man in den Wasserstoff-Sektor investieren, führen alle Wege zu den Riesen Linde $LIN (+0,66 %) , Air Products $APD (-1,34 %) und Air Liquide $AI (+0,41 %) . Unumstößlich erscheint ihre Marktmacht im Bereich der Industriegase und im heutigen Marktumfeld der kommerziellen Wasserstoff-Herstellung. Ihr Know-How im Segment der gasförmigen Stoffherstellung ist jahrzehntelang bewährt und die Prozesse nahezu perfekt optimiert. Jedes Unternehmen hat zudem eigene Ingenieursparten, die sie perfekt für die Zukunft in der Elektrolyseurentwicklung aufstellen lassen.
Die etablierten Neulinge
Mit jeder Menge Geld im Ranzen stoßen nun auch die Mineralölkonzerne Shell $SHEL (-0,02 %) , Total $TTE (-0,5 %) und BP $BP. (-0,04 %) auf das Segment zu. Öl ist endlich, das Geschäft soll es jedoch nicht sein. Auch diese Unternehmen sind im Umgang mit Wasserstoff erprobt. Im Raffinerieprozess ist Wasserstoff eine unumgängliche Komponente. Um sich von den großen 3 unabhängiger zu machen, stößt man auch hier auf neue Marktfelder. Ob sie sich da bewähren können?
Spekulative Titel
Außer Spesen noch nie was gewesen. Jahrelanger Hype und doch eine harte Realität treffen die kleinen Fische im Haifischbecken rund um das Segment. Nel $NEL (-2,48 %) , Plug Power $PLUG (-0,65 %) und Ballard $BLDP (-3,66 %) sind Leidgeplagte. Noch nie gelang es ihnen auch nur ansatzweise profitable Zahlen zu liefern. Im Gegenteil, Quartal für Quartal scheint es schlimmer zu werden. Nur die Umsätze steigen. Ob das jemals gut gehen kann?
Anlagenbau und Ausrüstung
Natürlich kümmert man sich in einer globalisierten Welt nicht mehr um die gesamte Wertschöpfung von A-Z. Jedes Unternehmen ist in seinem Segment spezialisiert. Dauerhafte Profiteure der Industrie stellen daher die Ausrüster dar, weil sie die Grundsteine für jede Innovation technisch entwickeln müssen, um in den Weiten der Globalisierung zu bestehen.
Die Anlagenbauer
Sie fertigen die physischen Teile für die Prozessanlagen.
Beispielhaft hierfür Voestalpine $VOE (-1,58 %) , Atlas Copco $ATCO B oder Sulzer $SUNE .
Die Ausrüster
Darüber hinaus gehört der Stofftransport ebenso mit dazu. Ein Stofftransport in der Industrie, aber auch bei euch zu Hause, beispielsweise in der Wasserleitung, wird durch Pumpen (bei Flüssigkeiten) oder durch Verdichter (bei Gasen) sichergestellt. Etablierte Marken sind hierbei KSB $KSB (-1,52 %) , Xylem $XYL (-0,36 %) , Gorrman-Rupp $GRC (-0,27 %) , aber auch als Gesamtausrüster Chart Industries $GTLS (-0,57 %) oder SKF $SKF B (-2,17 %) oder für spezialisierte Werkzeuge Stanley B&D $SWK (-0,11 %) .
Weiterhin ist die Prozesskontrolle unabdingbar. Hier haben sich Marken wie Siemens $SIE (+1,18 %) , ABB $ABBN (+3,66 %) oder auch Rockwell $ROK (-0,43 %) und Parker $PH (-0,26 %) etabliert. Sie liefern nicht nur die elektronische Ausrüstung für die Prozessanlagen. Sie bieten auch ihre Software-Services als Sicherheitsdienstleistungen an, sodass die Sicherheit in der Prozesskontrolle immer gewährleistet werden kann.
Ich hoffe euch einen kleinen Einblick in die Branche gegeben zu haben und würde mich über konstruktives Feedback sehr freuen.
Warum „grüner“ Wasserstoff dem Hype nicht gerecht werden kann. – Teil 2
Werte Community,
Zuerst ein großes Dankeschön, dass mein letzter Beitrag zum Thema „Wasserstoff“ so gut ankam oder auch sauer aufgestoßen ist.
Um den Kontext zu verstehen, bitte ich darum Teil 1 ebenso zu lesen, sodass möglichst wenig Missverständnisse auftreten.
https://app.getquin.com/activity/MDWIzGWvkU?lang=de&utm_source=sharing
Auch hier wieder 5 Gründe, warum die Börse „grünen“ Wasserstoff zu hoch bewertet. Nummerierung fortfolgend dem letzten Beitrag.
Bitte etwas spekulativer betrachten. Hellsehen ist nicht meine Superkraft.
6. Speichermedium, kein Energieträger!
Wasserstoff dient entgegen der Wahrnehmung vieler nicht als Energieträger, sondern als Speicher.
Wasserstoff kann über Elektrolyse bei einer Überproduktion am Stromnetz äußerst günstig hergestellt werden. Warum? Der Wirkungsgrad ist hierbei vollkommen egal. Der Strom ist ja sowieso überschüssig und wird nirgendwo weiter benötigt.
Faktisch hätten wir diesen Stromüberschuss bereits heute in Deutschland. Aufgrund der hohen Preise ist es aber wohl lukrativer zu exportieren, als heimische Elektrolyseure damit zu fördern. Völlig gleich, ob der Strom aus heutiger Sicht dabei aus regenerativen Quellen oder fossilen Trägern stammt und damit wenigstens Grundsteine für eine nachhaltige Wasserstoffindustrie zu setzen. Ich kann hierbei die negative Erfolgsgeschichte des hochangepriesenen Projekts „WunH2“, in Kooperation mit Siemens $SIE (+1,18 %) , empfehlen. Das Scheitern dürfte, spekulativ, Signalwirkung besitzen.
7. Geopolitik – endlich wieder neue Abhängigkeiten.
Wasserstoff soll der Allgemeinheit entsprechend für „Alles“ dienen. Heizmedium, alternativer Kraftstoff, chemischer Grundstoff, …
Keiner hinterfragt allerdings die Produktionsstandorte. Diese werden nicht in den gemäßigten Klimazonen stattfinden können. Europa ist außerdem aufgrund der Bevölkerungsdichte allgemein ziemlich eingeschränkt. Das heißt Produktionsstandorte werden auch heute schon in die südlicheren Staaten, beispielsweise Mittelmeer-Anrainer oder afrikanische Staaten verlegt. Es gibt auch konkrete Pläne für Wasserstoff-Pipelines nach Europa. Algerien, Angola, Ägypten, … Allesamt Staaten, die ja allgemein für Rechtssicherheit und wirtschaftliche Verbindlichkeiten bekannt sind.
Was ist nun aber der Nachteil, obwohl es natürlich aufgrund der Sonnenintensität effizienter wäre? Wir begeben uns erneut in Abhängigkeiten, die uns aber bei einer „Energiewende“ bedeutend härter treffen werden, als die letztmalige Abhängigkeit von Russland.
Keiner, der heutigen Investoren kann im Nachhinein sagen, er wüsste dies nicht. $PLUG (-0,65 %) ernte ja einem Magazin zufolge bereits heute die Früchte großartiger Investitionen, insbesondere in Ägypten oder gar die deutsche Vorzeigefirma $PNE3 (-0,33 %) mit ihrem Engagement in Südafrika.
8. Sicherheit geht vor!
Wasserstoff ist das wahrscheinlich gefährlichste Gas bezüglich der Explosivität, welches man handhaben könnte. Ab einer Volumenkonzentration von 18% führt dies unweigerlich bei Kontakt mit Luftsauerstoff zur Explosion! Des Weiteren ist es ab 4%iger Volumenkonzentration immer noch brennbar.
Wer möchte bei einer Leckage einer Leitung, eines Behälters, eines Kraftfahrzeuges etc. in der Nähe sein? Freiwillige? – Bitte nicht!
Beispiele für das Ausmaß einer solchen Reaktion ist beispielsweise der Absturz der Hindenburg. Hierbei kam es aber „lediglich“ zu einem Brand, da die Konzentration des Sauerstoffs in der Luft zu gering war.
Ein möglicher Lösungsvorschlag wäre hierbei die Mixtur mit Stickstoff. Würde aber entsprechend der Risiken bedeuten, dass hierbei ein Volumenkonzentrationsverhältnis von ca. 95/5 bestehen muss. Allein dieser Aspekt spricht wiederum für die Luftzerleger-Riesen Linde $LIN , Air Liquide $AI (+0,41 %) , Air Products $APD (-1,34 %) oder auch Nippon $4091 (+0,75 %) , um auch mal einen Japaner genannt zu haben, die somit im Bereich des Stickstoff aus Sicherheitsgründen neue Absatzmöglichkeiten finden würden.
9. Speicherung und Kapazitäten
Ein Thema, was äußerst selten angesprochen wird, aber zu jeder Wertschöpfungskette dazu gehört – Lagerung.
Das ist nicht so einfach, wie sich das gern gedacht wird: „Verzichten wir einfach auf Erdgas und nutzen die bestehende Infrastruktur für Wasserstoff.“ Unsinn! Wasserstoff und Erdgas sind in ihrem Aufbau grundsätzlich unterschiedlich! Wasserstoff ist zwar das Element mit der höchsten Energiedichte, allerdings auch das Feinporigste. Das bedeutet: Wasserstoff würde sich in bestehenden Speichern trotzdem verflüchtigen, weil die Porosität, also das Verhältnis des Hohlraumvolumens zum Gesamtvolumen, der Materialien zum überwiegenden Teil unzureichend ist in Deutschland.
Der Transport und die Lagerung Wasserstoffs erfolgen in flüssiger Form. Wasserstoff wird hierbei auf 700bar komprimiert und isoliert gekühlt bei -250 Grad Celsius.
Davon profitieren würden Anlagenbauer, wie Sulzer $SUN (+1,86 %) , Voestalpine $VOE (-1,58 %) oder Hexagon Composites $HEX (+0 %) .
Im Kontext bedeutet das, dass erst die Infrastruktur geschaffen werden muss, bevor man überhaupt an regenerativen Wasserstoff in Zukunft festhalten kann. In meinem Beitrag zu Vorwerk $VH2 (+0,14 %) , von denen ich aber momentan abraten würde, erläuterte ich auch dahingehend Profiteure des Infrastruktur-Wandels. Beispielsweise Vinci $DG (-0,29 %) , Ferrovial $FER , Hochtief $HOT (+5,14 %) oder Strabag $STR (-2,18 %) .
Realistisch wird es in Deutschland somit erst in 20+ Jahren, was für mich erneut nicht die heutigen Börsenwerte der H2-Unternehmen widerspiegelt.
Ich nehme hierbei die Adsorption, also Anlagerung, Wasserstoffs an feste oder flüssige Medien vorerst aus. Es erscheint, aus momentaner Sicht, keine massentaugliche Lösung für eine gesamte Gesellschaft zu werden.
10. Mobilität im Individualverkehr
Der größte Zwiespalt, wobei viele regenerativen Wasserstoff noch immer im Rennen sehen, ist der private Individualverkehr.
Das Elektroauto wird die privaten Haushalte dominieren und das zurecht! Der große Nachteil des Wasserstoffautos ist hierbei der Wirkungsgrad.
Während Elektroautos den Strom ohne weitere Umwandlungen verwenden können und einen Wirkungsgrad zwischen 70% und 90% besitzen, muss die Energieform beim Wasserstoffauto mehrmals umgewandelt werden.
Hierbei wird grüner Wasserstoff mithilfe von Elektrolyse hergestellt. Zum Transport wird dieser komprimiert und verflüssigt. Erst dann erfolgt die Betankung des Kraftfahrzeugs. Hierbei erfolgt nun mittels Brennstoffzelle die Rückreaktion der Elektrolyse. Eine Veranschaulichung dazu im Anhang.
Dennoch obliegt es natürlich einem selbst, welche Kraftstoffform man in Zukunft bevorzugen wird und das soll auch keinesfalls als Appell dienen künftig ein E-Auto zu fahren. Im Vergleich zu anderen Trägern ist es aber die sinnvollste Variante hinsichtlich des Wirkungsgrades.
Ich bitte hiermit ausdrücklich zu beachten, dass es sich ausschließlich um den PKW in diesem Punkt handelt. Ich befürworte, allein schon aus Ressourcenschonung, die Brennstoffzelle als Antrieb für den Lastverkehr auf Straße und Schiene, sowie in der Luftfahrt und auf See.
Weitere Energieträger und Möglichkeiten des zukünftigen Strommixes werde ich in weiteren Beiträgen erläutern.
Sofern natürlich ebenso Interesse besteht, kann man in weiteren Beiträgen auch die Pro-Wasserstoff-Argumente zum Vorschein bringen. Denn diese überwiegen ohne Frage. Dennoch ist der Hype, wie er derzeit gehandelt, einfach unberechtigt und mindestens 20 Jahre zu früh. Börse handelt zwar die Zukunft, aber Träumerei wird bestraft.
Geplant und schon in Bearbeitung ist:
- Warum es auch heute noch Sinn macht in Öl- und Gasproduzenten zu investieren für 30+ Jahre.
- Waste-to-Fuel – Weg mit dem Müll!
- Regenerative Methanolherstellung und die echten Chancen zur C02-Minderung.
Nur in Bezug auf Effizienz ist physikalisch gesehen das BEV die beste Variante.
Alles andere hat zu viele Umwandlungsverluste, die man aufgrund von physikalischen Grundsätzen auch nicht abschalten kann.
(Selbst heute ist Benzin und Diesel durch den Energieaufwand bei der Produktion eigentlich Unsinn…)
Und das „Argument“ der Reichweite bei BEV im Individualverkehr ist auch sehr dünn.
Der durchschnittliche Arbeitnehmer in Deutschland fährt weniger als 50km am Tag und da wäre selbst ein kleiner Renault Zoe absolut ausreichend bei der Reichweite.
Friedrich Vorwerk – Watchlist, Investment oder absteigender Ast?
Werte Getquin’ler,
Aufgrund neuer Umstände und Informationen habe ich meine Meinung zu Friedrich Vorwerk entgegen dem ersten Beitrag geändert. Bin aber dennoch überzeugt, dass die Umstände eine Kehrtwende einlegen werden und die Firma zum verdienten Erfolg führen.
Weiterhin habe ich die Fragen unter dem 1. Beitrag implementiert.
Mein heutiges Thema wird die Friedrich Vorwerk Group $VH2 (+0,14 %) sein. Ein Mittelständler, der den Wandel, maßgebend mitbestimmen wird.
Zuerst ein kurzer Überblick über die Unternehmensgeschichte:
Nein, es handelt sich hierbei nicht um den gleichnamigen Haushaltsgerätehersteller.
1962 als „Lohnbaggerbetrieb Kleesch & Vorwerk“ gegründet und 1972 in „Friedrich Vorwerk KG“ umfirmiert, war bereits der damalige Fokus auf erdverlegte Infrastruktur (Erdgas- und Abwassernetze) gelegt.
Seit 2021 ist die „Friedrich Vorwerk Group“ an der Börse im Prime Standard notiert.
Geschäftsbereich/Geschäftsaktivitäten:
Überbegrifflich kann man sagen, dass die Vorwerk-Gruppe im Anlagenbau tätig ist. Allerdings bietet man hierbei eine sensationelle Diversifikation mit Beteiligungen in verschiedene Branchen hinein, u.a. auch im Straßenbau (SKS), Korrosionsschutz (Korupp), uvm. Man besitzt somit eine vollkommen integrierte und mehrheitlich, im eigenen Besitz befindliche, Wertschöpfungskette, die dem Kunden jede Lösung bieten kann.
Die Geschäftssegmente werden offiziell deklariert anhand des Nutzbereiches:
- Natural Gas
- Electricity
- Clean Hydrogen
- Adjacent Opportunities (komplexe, individuelle Infrastrukturprojekte)
Kommen wir aber nun zu den jeweils bedeutsamsten Positionen des Geschäfts:
1. Turnkey-Lösungen
- Dies beinhaltet, die von mir angesprochenen Allround-Paket für komplexe Infrastrukturprojekte. Friedrich Vorwerk übernimmt solche Projekte von der Planung über die Ausführung und Inbetriebnahme bis hin zur Wartung.
2. Engineering
- Dieser Bereich ist äußerst interessant für Industrie und Versorger und beinhaltet hauptsächlich die Projektbegleitung im Kundenauftrag.
3. Anlagenbau und Service
- Diesen Punkt lege ich bewusst zusammen, da es den „klassischen“ Anlagenbau wohl am ehesten widerspiegelt. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf Strom-, Gas- und Flüssigkeitstransport, inklusive Pumpen- und Verdichterstationen zum Weitertransport, sowie Transformatoren, Elektrolyseure, Wärmeerzeuger, Umspannwerke, uvm.
Friedrich Vorwerk deckt mit seinem Geschäft somit den Gesamtbereich des Energietransports vom Erzeuger zum Konsumenten ab. Eine interne Übersicht dazu, füge ich bei. Die gesamte Geschäftsaktivität kann man sich natürlich individuell auf der Website (https://www.friedrich-vorwerk.de/) aneignen.
Wohlbemerkt: Die Gliederung meinerseits stimmt mit der internen Gliederung, nach eigener Unternehmenspräsentation Vorwerks, nicht überein!
Fundamentaldaten:
Hierbei orientiere ich mich anhand der gegebenen Daten bis Q4/22. Eine Übersicht wird zur Veröffentlichung beigefügt/editiert.
Tatsächlich ist das ein Punkt, der aus jetziger Situation kritisch zu betrachten ist. Die Finanzen sind an sich solide und das Geschäft ist profitabel. Der anhaltende Inflationsdruck und die gravierenden Lieferschwierigkeiten drücken allerdings die Margen erheblich (nach Q4/22). Die Umsätze der Sparten Electricity, Clean Hydrogen und Adj. Opp. sind stetig steigend (insbesondere Letzterer), wobei die Gastransportsparte, bedingt der „grünen“ Transformation stagniert.
Es kristallisiert sich zunehmend eine solide Marktstellung, insbesondere auf dem deutschen Markt heraus, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sein wird und stark davon profitieren sollte.
Die Auftragslage ist weiterhin sensationell. Im Geschäftsjahr 2022 stieg die Zahl der Auftragseingänge um 146%. Das ungefähre Gesamtvolumen dieser Aufträge liegt ungefähr im Bereich zwischen 850 Mio. € und 1,1 Mrd. €. (Stand September 2022). Allerdings wurden bereits weitere Auftragseingänge offiziell bekannt gegeben.
NEU 31.01.2023:
Nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für das Gesamtjahr 2022 kann man weiterhin von einem sehr starken Wachstum des Unternehmens ausgehen.
Der Umsatz stieg allein in Q4/22 um +56%. Für das Gesamtjahr wurden mit 368 Mio.€ die Prognosen von 320 Mio.€ weit übertroffen. Die Marge hingegen ist erschreckend niedrig. Lediglich 2,6% wurden in Q4/22 erwirtschaftet. Immerhin für das Gesamtjahr dennoch eine mäßige Marge von 9,2%.
Doch, wie kann das sein? Bei umsatztreibenden Projekten kam es durch Personalmangel zum Termindruck. Somit mussten Aufträge mithilfe von Kontraktoren (Partner-Vertragsfirmen) fertiggestellt werden.
Weiterhin hält die Sanierung der Puhlmann-Gruppe an und die Abwehr einer Cyberattacke führte zu Profitabilitäts- und Visibilitätsproblemen.
Auch der Ausblick lässt ersehnte Wünsche offen. Für 2023 wird bereits im Vorfeld mit einem niedrigeren Umsatzniveau gerechnet. 2024 hingegen soll es ordentlich Auftrieb durch Projekte im Elektrizitätsbereich geben.
Es bleibt weiterhin abzuwarten.
Aktie:
Nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen tendieren wir bei ca. 12€ je Aktie. Eine harte Korrektur, die aber angemessen ist. Die MBB verkaufte knapp 16% ihrer Anteile, 31.01, und besitzt nun lediglich noch knapp 36% der Aktien. Weitere bekannte Investoren sind hierbei Amundi und Fidelity. Lediglich knappe 46% der Aktien sind nun im freien Umlauf.
KGV 22: ~13 KGV 23: ~11 KGV 24: ~9
FCF:
Der Free-Cash-Flow ist für viele Mitglieder unserer Community ja mitunter ein ausschlaggebendes Kriterium für ein Investment.
2022 ist der FCF mit 3,55 Mio.€ noch sehr niedrig und damit wohl eher abschreckend. Schon 2023 soll der FCF aber auf über 20 Mio.€ steigen und kontinuierlich weiter steigen.
Marge:
In den nächsten Jahren soll eine Netto-Marge von 9% als Zielwert dienen.
Dividende:
Im Juli 2022 wurden 0.2€/Aktie gezahlt.
Persönliche Meinung:
Friedrich Vorwerk ist ein vielversprechender Profiteur der Energiewende und im Segment der Transportlösungen erstklassig aufgestellt. Die Auftragslage ist gut, die Finanzen wirken relativ solide mit Abstrichen an mancher Stelle. Potenzielle Kunden sind hierbei nicht nur Unternehmen, sondern auch die öffentliche Hand, insbesondere innerhalb der EU. Das Pipelinenetz sollte im Zuge der Restrukturierung der Wirtschaft (Gas/Wasserstoff) tolle Auftragsmöglichkeiten bieten. Besonders auffällig sollte dies nach einer gemeinsamen Zusammenarbeit Norwegens/Deutschlands im Zuge des letzten Besuches unseres Bundeswirtschaftsministers geworden sein.
Der nächste große Auftragspunkt werden die Energietransportlösungen für Offshore/Onshore-Transport werden. Allein der Ausbau der Offshore-Kapazitäten auf 40 GW bis 2040 wird riesige Aufträge generieren, um den Strom auf dem Festland zu transferieren.
Mein persönliches Ziel der Aktie bis Ende 2023 liegt bei ca. 15€/Aktie. Ein Einstieg meinerseits erfolgte am heutigen Tag. (Stop: 8€). Dennoch sollte sich das Management nun inständig um die bekannten Probleme mangelnder Personalressourcen kümmern, ohne weitere interne Kostendrücke selbst zu generieren. Die Antwort auf die Frage der Überschrift nun daher: Watchlist.
Im letzten Beitrag kam die Frage von @TomTurboInvest auf, ob es dahingehend nicht bessere Investment-Chancen gibt. Diese Ansicht teile ich vollkommen und schätze an dieser Stelle noch einmal die Tiefgründigkeit der Frage. Sofern man jedoch einen großen Wert auf Diversifikation legt, sollte man im Infrastruktur-Bereich Friedrich Vorwerk sicher im Blick behalten. Eine „Buy & Hold forever“-Strategie erachte ich hierbei als weniger sinnvoll. Der Zenit des Wachstums sollte 2030 bis 2035 im Kurs eingepreist sein. Darüber hinaus wird man sich ins Portfolio der Dividendenzahler langfristig sesshaft machen wollen.
Als innereuropäische Mitbewerber in dem Segment sehe ich außerdem: Hochtief $HOT (+5,14 %) , Strabag $STR (-2,18 %) , Vinci $DG (-0,29 %) und Ferrovial $FER . Unter Umständen könnte man auch Bilfinger in dieses Segment zählen. $GBF (+0,9 %)
Schlusswort:
Ich danke herzlich für die Aufmerksamkeit bis hierher durchgehalten zu haben und hoffe eine gewisse Einfachheit beibehalten zu haben, die man bei Bedarf noch genauer ausführen könnte. Zögert nicht mich zu korrigieren oder zu hinterfragen, denn nur so kommen wir in einen Diskurs.
Vielen Dank.
Quellen:
https://www.friedrich-vorwerk.de/
Friedrich Vorwerk: Q3/22 Quartalsmitteilung + vorläufige Zahlen Q4/22
Chartbild: https://www.wallstreet-online.de/
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