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Hilfe, meine Tochter ist eine Geringverdienerin 😱

Und schafft es nur auf lächerliche 2,33% von unserer Sparrate. 


Vor ein paar Tagen teilte ich die erste Dividende, die meine Tochter erhalten hat. 66 Cent. Ein, vermutlich nicht ganz ernst gemeinter, Kommentar von @CryptoPfand brachte mich zum Nachdenken: "Mein Sohn hat 13€ Ausschüttung bisher (geboren im November)... Ist deine Tochter erst 3 Tage alt? Auf jeden Fall Glückwunsch!". Denk halt mal nach, @CryptoPfand . Schon wegen des Ex-Tages kann sie nicht erst 3 Tage alt sein 🤦


Nein, meine Tochter wurde im Oktober 23 geboren. Aktuell investieren wir monatlich für sie 35€ in ein Junior Depot auf ihren Namen und 35€ in ein Depot auf meinen Namen, das sie irgendwann geschenkt bekommt. Dividenden werden in das jeweilige Depot reinvestiert, sämtliche Geschenke (für sie, zur Geburt, ...) landen in ihrem Junior Depot. Warum in zwei Depots? Meine Frau fühlt sich nicht wohl damit, dass ihr ohne Wenn und Aber zum 18. eine große Geldmenge zur Verfügung stehen wird. Die Aufteilung auf 2 Depots ist der Kompromiss, der daraus entstanden ist. 


Vom Einkommen meiner Frau und mir wandern aktuell jeden Monat durchschnittlich 3.000 Euro in unsere eigenen Depots (insgesamt, nicht jeweils). Das Verhältnis der Sparrate unserer Tochter zu unserer Sparrate ist also lächerlich gering. Sogar ihr Kindergeld kassieren wir ein, anstatt es zu investieren wie manch anderer hier ( @AlterMann ). Wir sind damit wohl geizige, schlechte Eltern. 


Aber machen wir erst einmal die Mathematik. Ohne Berücksichtigung von Geldgeschenken und unter Annahme von 6% Rendite pro Jahr, bekommt sie mit 18 ein Depot mit knapp 27k. Gehen wir von einer jährlichen Inflation von 2,5% aus, entsprechen die konservativ gerechneten 27k einer heutigen Kaufkraft von über 17k. Das ist eine Menge Holz. Oder halt Geld.


Warum halten wir das für eine angemessene Summe? 

Zu allererst sind wir in der privilegierten Lage, Eltern einer gesunden Tochter zu sein 😍. Dazu kommt das Glück, überhaupt finanziell für uns und für sie vorsorgen zu können - das ist nicht selbstverständlich.

Danach ist es uns wichtig, unserer Tochter Werte mitzugeben und sie in unserem Sinne zu erziehen. Dazu gehört auch ein vernünftiger Umgang mit und ein gutes Verhältnis zu Geld. Wir möchten unsere finanziell sehr gute Lage nutzen, um ihr den Start in das Erwachsenenleben etwas zu erleichtern. Wir möchten ihr aber auch vermitteln, dass es nicht selbstverständlich ist, sich fast alles leisten zu können. Ein 200k Depot zum 18., wie es so mancher auf getquin präsentiert, halten wir nicht für sinnvoll. 


Als Eltern sind wir immer für sie da, um sie in Notsituation zu unterstützen. Dank unserer Rücklagen wird das auch problemlos möglich sein. Wir sind aber nicht dafür da, ihr ein Leben in Saus und Braus zu finanzieren oder ihr sämtliche (finanzielle) Sorgen abzunehmen. Entsprechend haben wir uns für die verhältnismäßig geringe Sparrate entschieden.


Wie seht ihr das? Würdet ihr an unserer Stelle mehr in das Depot unserer Tochter einzahlen? Wie sorgt ihr für euer Kinder vor? Wie viel legt ihr zurück? Warum genau diese Summe?


@GoDividend
@InvestmentPapa
@DerMartin und alle anderen Eltern

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Lieber Esel,

Ein wahrlich „heikles“ Thema, welches auf unterschiedlichste Art und Weise angegangen werden kann und manchmal auch angegangen werden „muss“.

Ich kann dieses Thema aufgrund meiner persönlichen Situation sogar aus mehreren Richtungen betrachten.

Ich habe 5 Kinder, 3 (24, 22, 21) aus meiner ersten Ehe und 2 (11 und 7) mit meiner (ab Freitag) zweiten Ehefrau.

Meine 3 großen Kinder: Ich habe damals eine für mich sehr teure Scheidung gehabt. Unser frisch gebautes Haus wollte weiter bezahlt werden (freiwillig, da ich meinen Kindern und meiner Ex-Frau nicht das zuhause nehmen wollte) und Unterhalt für 3 Kinder ist wirklich massiv. Bei diesen Kindern musste ich also in der Folge eine Entscheidung treffen. Möglichkeit 1: Ich spare jeden Monat einen gewissen Geldbetrag und Möglichkeit 2: Ich schaffe Erinnerungen, Erlebnisse und Erfahrungen…
Ich habe mich für Möglichkeit 2 entschieden. Wir waren jedes Jahr im Urlaub, wir haben Parks besucht, wir waren unterwegs, wir haben viel erlebt…
Alle 3 haben früh lernen müssen, auch selber Verantwortung zu übernehmen. Sollte es ein iPhone sein, dann musste in den Sommerferien gearbeitet werden, war das Taschengeld zu gering, dann wurden Werbeblättchen verteilt.

Alle 3 sind selbstbewusste, fleißige und glückliche junge Erwachsene geworden, ohne ein Sparbuch mit 18. Steht heute etwas an, dann hilft Papa gerne. Kleiner Zuschuss zum Auto, eine neue Waschmaschine oder auch mal ein Fahrrad für den Weg zur Ausbildung (mittlerweile sind alle ausgelernt und haben Jobs und Wohnung).

Spreche ich heute mit Ihnen über Geld, dann ist alles okay. Es gibt null „Vorwürfe“ oder ähnliches, wir sind komplett im Reinen.

Die Kleinen: Hier gehört ja auch noch einen meine aktuelle (bald) Frau mit dazu und es geht mir/uns mittlerweile finanziell richtig gut (Guthaben >200k und sicheres leicht überdurchschnittliches Einkommen).
Wir fahren/Fliegen dreimal im Jahr in den Urlaub und sind auf vielen Wochenenedtrips unterwegs. Es fehlt an nichts. Trotzdem werden meine Kinder mit 18 nach heutigem Stand„nur“ über ca. 20k verfügen können. Ja, es könnten auch 50k oder mehr sein. Aber warum? Wir werden in Notfällen immer bereit stehen! Aber wir möchten, dass sie auch eigenen Werte schaffen.

Wenn ich sehe, wie stolz mein 22-jähriger Sohn darauf ist, dass er sich vor ein paar Wochen einen BMW gekauft hat, erspart von seinem Ausbildungsgehalt, dann weiss ich, dass kann nicht ganz falsch gewesen sein. Ja, seine Freunde haben teilweise bessere Autos geschenkt bekommen, aber keiner von denen hat dieses stolze Leuchten in den Augen, wenn er/sie davon erzählt.

Alles in allem glaube ich, ist es wichtiger, den Kindern eine möglichst tolle Kindheit zu bieten, Zeit mit ihnen zu verbringen und sie bedingungslos zu lieben. Ob sie aber mit 1k oder 100k ins Leben starten wird sie meiner Meinung nach auf Sicht nicht glücklicher oder unglücklicher machen.
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ich selbst (21 jahre jung) finde das mehr als angemessen und gut durchdacht. ich kann zwar noch nicht mitreden was die eigenen Kinder betrifft aber ich selbst habe von meinen Eltern niemals etwas wie ein Depot oder Sparbuch etc geerbt. Mir ging es immer gut, ich hatte eine tolle Kindheit aber manche hier denken ernsthaft das eine Depot über mehrere tausend Euro zum 18 Geburtstag selbstverständlich ist. Ich wünsche deiner Tochter weiterhin viel Gesundheit und dir viel Erfolg mit euren Depots für sie :)
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Meine Tochter ist jetzt acht und ihr Depot läuft seit Geburt - aus sehr ähnlichen Gründen - mit einer ähnlich hohen Sparrate 👍 Kann deine Argumente daher sehr gut nachvollziehen.
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Auch wenn ich weiß, dass viele hier nur im Spaß meckern, sollte man aber vielleicht auch auf den Boden der Tatsache zurückkehren.

Egal ob nun 10k oder 5k oder 20k€:
In allen Fällen ist dies eine ziemliche Stange Geld, die man mit 18 plötzlich zur Verfügung gestellt bekommt und „verwalten“ soll.

Selbst bei 5k€ hätte ich mir mit 18 vermutlich ein zusätzliches Loch in den Hintern gefreut, weil es einfach nicht selbstverständlich ist, so viel Geld „mal eben“ zu erhalten.
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Deine Tochter hat am gleichen Tag Geburtstag wie ich - deswegen würde ich mal sagen, ihr macht alles richtig :)

Warren Buffett hat mal gesagt, dass es schlecht sei, wenn Kinder soviel hätten, dass sie keine Motovation mehr haben, sich zu entwickeln. Sehe ich ähnlich: Das Glück liegt nicht im Erreichen, sondern im Hinarbeiten auf Ziele.

Auf jeden Fall alles Gute für euch!!!
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Ich bin der Meinung dass jeder der sich in dieses Thema bei fremden Kindern einmischt sitzt auf einem hohen Ross, ist arrogant oder unverschämt. Es gibt so viele Eltern die ihren Kindern keinen Cent mitgeben können, dennoch aber um Welten bessere Eltern sind als manche die jeden Monat 1 k zur Seite legen. Generell bin ich der Meinung, Eder der finanziell etwas für seine Kinder macht, macht etwas gutes. Egal ob 1 Euro oder 1.000 Euro.die Höhe des Geldbetrags hat nicht mit guten oder schlechten Eltern zu tun. Und Kommentare in die Richtung sind sehr verletzend, denn niemand weiß in welchem Zustand sich eine Familie befindet, wie der Umgang ist, wie sehr Eltern ihre Kinder lieben oder eben nicht. Von daher habe ich aufgehört über dieses Thema zu sprechen. Denn Neid oder Arroganz sind leider bei diesem Thema leider an der Tagesordnung. Jeder der hier auch nur einen Cent investiert ist privilegiert. Es gibt so viele die am Ende vom Monat nichts zu essen haben und das nicht nur in 3. Welt Ländern. Und niemand der etwas für seine Kinder macht sollte kritisiert werden aufgrund der Größe eines Geldbetrags.
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Ein Hoch auf die schlechten Eltern!
Lieber Esel, wann treffen wir uns endlich in der Aussenwelt von Getquin?
Bruder im Geiste. Leider fehlt mir gerade etwas die Zeit meinen geistigen Erguss zu diesem Beitrag zu geben. Werde das aber heute Abend, Nachmittag nachholen… derweil dient diese Kommentar als Platzhalter für Spass und die Reichweite.
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Ich möchte mich ganz förmlich für meinen Kommentar entschuldigen. 😉
War natürlich nur ein Spaß. Ich glaube jeden Euro den du heute für deine Tochter beiseite legst ist ein guter Euro. Wenn du mit deiner Frau sowieso parallel noch mehrere 1000 € investierst und gleichzeitig in deinem Namen Geld für deine Tochter zurück legst, dann ist das ja „nur“ eine Scheinbuchung im Kopf was zu wem gehört. Der Punkt ist ja: Am Ende eures Lebens wird es eurer Tochter besser gehen, weil die Eltern daran gedacht haben vor zu sorgen.
Wir machen es momentan so, dass wir das Kindergeld komplett in meinem Namen investieren. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich innerhalb der nächsten 18-25 Jahren auch einmal in seinem Namen beginne, ein Depot zu eröffnen und in seinem Namen anzusparen. Ich habe da aber keine Eile. Wir zahlen parallel unsere Eigentumswohnung ab, sparen selbst jeden Monat zusätzlich in unsere Depots, legen Geld für ein Ferienhaus in Italien zurück und wenn meine Rechnung aufgeht, dann wird unser Sohn - wenn wir ihm einmal nicht mehr sind - ein viel einfaches Leben haben, als ich es ihm wünschen würde… 😜😜😜
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Meine Tochter ist 8, sie hat auch ein eigenes Junior Depot, dazu habe ich bei mir auf der Seite einiges geschrieben, um es aber auf wenige Zeilen zu kürzen: Ich finde das wichtigste was man seinem Kind geben muss ist das richtige Mindset und das Verständnis was Geld ist, wie es funktioniert und wie man es für sich arbeiten lässt. Bis zur Einschulung hatte ich ihr eine Papa Dividende in die Spardose gezahlt (liegt mittlerweile im Junior Depot), für jeden nicht ausgegebenen 100er im Junior Depot 1 Euro pro Woche mehr Taschengeld (anfangs für jeden 50er, wurde mir dann aber zu teuer 😅). Mittlerweile behält sie ein paar Euros für Ausgaben und zahlt das Taschengeld und die Papa Dividende ins Depot ein. Mein Ziel ist es das Mindset so zu prägen, dass ich gar keine Bedenken haben muss, dass sie mit 18 Unsinn mit dem Geld anstellt.
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Respekt, dass ihr euch überhaupt darum kümmert. Sehe das nicht als selbstverständlich, denn manche Eltern können das auch finanziell nicht.
Ich finde das ist eine angemessen Summe, denn nebenbei zahlt ihr ja weitere Unsummen an Geld für eure Tochter bis sie auf eigenen Beinen stehen kann.
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