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Sehe Indien aufgrund der Politik/Gesellschaft eher kritisch (Stichwort Hindu Nationalismus), deswegen würde ich nicht investieren. Ähnlich wie China auch. Außerdem sind die meisten Indien ETF momentan auch schon hoch bewertet.
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@Din4d4n Was siehst du daran kritisch? Meinst du die bekommen deshalb Sanktionen von den USA?
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@Soprano nein soweit würde ich jetzt nicht gehen, aber das ist auch ein interessanter Punkt!
Um das alles mal genauer auszuführen:
- Thema Hindu Nationalismus (Arte hat hier vor kurzem eine interessante Doku drüber rausgebracht): Radikalisierung schreckt natürlich ausländische Investitionen ab.
- BRICS Mitgliedschaft sehe ich in der momentanen geopolitischen Lage (neue Blockbildung) auch eher als Nachteil. Indien steht hier quasi zwischen zwei Stühlen.
- Die indische Bildungselite wandert immer noch in die großen Industrienationen ab.
Was Indien m.M.n. hat ist Humankapital, hier sehe ich jedoch KI als Gefahr. Dazu einen großen Markt, aber wozu dann in indische Unternehmen investieren? Gibt genug internationale Unternehmen die in Indien noch expandieren können.
Wären mir ehrlich gesagt zu viele unberechenbare Risiken, da gibt es bessere Investments.
Um das alles mal genauer auszuführen:
- Thema Hindu Nationalismus (Arte hat hier vor kurzem eine interessante Doku drüber rausgebracht): Radikalisierung schreckt natürlich ausländische Investitionen ab.
- BRICS Mitgliedschaft sehe ich in der momentanen geopolitischen Lage (neue Blockbildung) auch eher als Nachteil. Indien steht hier quasi zwischen zwei Stühlen.
- Die indische Bildungselite wandert immer noch in die großen Industrienationen ab.
Was Indien m.M.n. hat ist Humankapital, hier sehe ich jedoch KI als Gefahr. Dazu einen großen Markt, aber wozu dann in indische Unternehmen investieren? Gibt genug internationale Unternehmen die in Indien noch expandieren können.
Wären mir ehrlich gesagt zu viele unberechenbare Risiken, da gibt es bessere Investments.
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@Din4d4n a) So ziemlich alle Länder in Asien sind ethnonationalistisch. Korea, Japan, China, Indien, Russland, Israel die Liste ist endlos. Diejenigen die es nicht sind, haben dadurch ein schweres Kreuz zu tragen. Diversity is strength funktioniert in Asien bisher in keinem Flächenstaat.
b) Geopolitisch steht Indien doch ganz gut da. Zwischen den Stühlen stehen ist doch eigentlich ein Vorteil, so kann man sich perfekt zum eigenen Vorteil positionieren. Indien kann gleichzeitig Entwicklungshilfe aus Deutschland annehmen und Handel mit Russland treiben. Wie geil ist das denn?
c) Joar, der Brain Drain ist natürlich ein gewaltiges Problem trifft aber alle Entwicklungsländer und sogar Deutschland. Auch wir verlieren jährlich doppelt so viel Ärzte über die Grenze wie wir neue bekommen.
Indien hat nicht nur das Humankapital, sondern auch noch gewaltiges Aufholpotenzial was die Exportwirtschaft angeht. Hier kann man sich noch verdreifachen bis verzehnfachen in absehbarer Zeit. Ich würde da eher nicht drauf setzen, dass europäische Unternehmen Indien groß erobern. VW hat in Indien nicht halb so viel Erfolg wie sie vor der E-Mobilität mal in China hatten. Gleichzeitig sind aber die Inder im europäischen Markt ordentlich vertreten.
b) Geopolitisch steht Indien doch ganz gut da. Zwischen den Stühlen stehen ist doch eigentlich ein Vorteil, so kann man sich perfekt zum eigenen Vorteil positionieren. Indien kann gleichzeitig Entwicklungshilfe aus Deutschland annehmen und Handel mit Russland treiben. Wie geil ist das denn?
c) Joar, der Brain Drain ist natürlich ein gewaltiges Problem trifft aber alle Entwicklungsländer und sogar Deutschland. Auch wir verlieren jährlich doppelt so viel Ärzte über die Grenze wie wir neue bekommen.
Indien hat nicht nur das Humankapital, sondern auch noch gewaltiges Aufholpotenzial was die Exportwirtschaft angeht. Hier kann man sich noch verdreifachen bis verzehnfachen in absehbarer Zeit. Ich würde da eher nicht drauf setzen, dass europäische Unternehmen Indien groß erobern. VW hat in Indien nicht halb so viel Erfolg wie sie vor der E-Mobilität mal in China hatten. Gleichzeitig sind aber die Inder im europäischen Markt ordentlich vertreten.
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@Soprano a) diversity ist strength ist für mich etwas anderes. Bis zu einem gewissen Punkt mag ethnonationalismus in Ordnung sein, wenn allerdings aktiv, von der Politik geduldet, Straftaten gegen ethnische Minderheiten begangen werden und man näher an autoritäre Staaten rückt ist das etwas anderes. Ich denke über Russland und China braucht man nicht zu sprechen, die dienen klar als abschreckendes Negativbeispiel. Genauso wie Israel, jedoch auf eine andere Art und Weise. Das sind für mich eben unkalkulierbare Risiken die man nicht tragen sollte. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Totalverlust. Ich denke wir sehen deswegen momentan aus diesen und diversen anderen Gründen eine Art De-globalisierung und den Rückzug von Investitionen in einigen Ländern.
b) ja momentan hast du natürlich recht, man sichert sich quasi den Vorteil aus beiden Welten - billige russische Rohstoffe und die besagte Unterstützung. Die Frage ist jedoch wie das auf lange Sicht aussehen wird wenn/falls sich BRICS weiter vom Westen abwendet. Aber ich denke das würde zu weit in die Politik gehen das weiter auszuführen. Für mich auch ein unkalkulierbares Risiko.
c) Das sehe ich auch so, deswegen würde ich auch nicht in Deutschland investieren, generell nur sehr selektiv innerhalb Europas. Hier ist die Hoffnung das durch KI irgendwie ausgleichen zu können was m.M.n. jedoch mit hohen Kosten verbunden sein wird. Hier sehe ich Industrienationen und etablierte Unternehmen durch höheres Kapital jedoch auch im Vorteil.
In dem Punkt gebe ich dir auch recht, in vielen europäischen Unternehmen sehe ich keine gute Zukunft, in VW oder Autobauern erst recht nicht. Als ich das Beispiel mit expandierenden Unternehmen nannte hatte ich eher sowas wie Starbucks (1.000 geplante Store Eröffnungen in Indien) oder auch Apple im Kopf.
Zur indischen Exportwirtschaft kann ich leider nicht viel sagen da eine Investition in Indien aus vorherigen Gründen für mich schon nicht interessant war. Es kann natürlich sein dass Indien gute Chancen bietet, aber für mich überwiegen die politischen sowie gesellschaftlichen Risiken. Deswegen würde ich persönlich, wenn ich durch ETFs eine Wette eingehen möchte, zu Sektor-ETFs greifen.
b) ja momentan hast du natürlich recht, man sichert sich quasi den Vorteil aus beiden Welten - billige russische Rohstoffe und die besagte Unterstützung. Die Frage ist jedoch wie das auf lange Sicht aussehen wird wenn/falls sich BRICS weiter vom Westen abwendet. Aber ich denke das würde zu weit in die Politik gehen das weiter auszuführen. Für mich auch ein unkalkulierbares Risiko.
c) Das sehe ich auch so, deswegen würde ich auch nicht in Deutschland investieren, generell nur sehr selektiv innerhalb Europas. Hier ist die Hoffnung das durch KI irgendwie ausgleichen zu können was m.M.n. jedoch mit hohen Kosten verbunden sein wird. Hier sehe ich Industrienationen und etablierte Unternehmen durch höheres Kapital jedoch auch im Vorteil.
In dem Punkt gebe ich dir auch recht, in vielen europäischen Unternehmen sehe ich keine gute Zukunft, in VW oder Autobauern erst recht nicht. Als ich das Beispiel mit expandierenden Unternehmen nannte hatte ich eher sowas wie Starbucks (1.000 geplante Store Eröffnungen in Indien) oder auch Apple im Kopf.
Zur indischen Exportwirtschaft kann ich leider nicht viel sagen da eine Investition in Indien aus vorherigen Gründen für mich schon nicht interessant war. Es kann natürlich sein dass Indien gute Chancen bietet, aber für mich überwiegen die politischen sowie gesellschaftlichen Risiken. Deswegen würde ich persönlich, wenn ich durch ETFs eine Wette eingehen möchte, zu Sektor-ETFs greifen.
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@Din4d4n a) Wodurch kommt es denn zum Totalverlust, wenn ich fragen darf? Also wie genau ist da der Mechanismus? Also im Falle von Russland und China ist es ja klar. Aber ich seh jetzt überhaupt nicht wie das in vielen anderen Staaten zum Problem wird. Im Moment muss man sich als Staatschef ja nicht fragen "bin ich zu autoritär?" sondern nur "mag mich die USA?".
Ich kann ja entweder ein autoritäres Land sein, dass die USA mag (Saudi Arabien, Türkei, Israel) dann bekomme ich viele internationale Investitionen oder ich bin ein autoritäres Land, dass die USA nicht mag und dann bekomme ich ein Problem. Die De-Globalisierung findet ja ausschließlich in den Ländern statt, die kein gutes Verhältnis zu USA haben. Es gibt keins wo irgendwie "die Rechtspopulisten" ne Wahl gewonnen haben und sich das Land selbst entschieden hat weniger Handel zu treiben. In Brasilien und Argentinien war das zum Beispiel kein Problem.
b) Naja die BRICS sind zum Glück noch nicht der Warschauer Pakt. Im Gegensatz zur NATO kann man nämlich in mehreren "Organisationen" Mitglied sein. Indien ist mit China und Russland z.B. über BRICS oder die Shanghai Cooperation Organisatzion (SCO) verbündet. Andererseits sind sie aber z.B. auch im Commonwealth was eigentlich so ein Fanclub von Englands ehemaligen Kolonien ist oder zusammen mit USA und EU in der Australia Group.
c) Ich glaube, dass es zu früh ist sicher über KI Auswirkungen Gedanken zu machen, weil man das noch nicht abschätzen kann. Es gibt bisher genau 1 Land das Fortschritte mit KI gemacht hat und das ist die USA. Gegen die Leben alle anderen Länder in der Steinzeit. Das ist momentan noch überhaupt nicht gesagt ob Indien nicht vllt. die Nummer 2 wird und die komplette EU im Thema KI abhängt. Kann immer noch passieren, dass KI bei uns einfach verboten wird. Bei der EU-Kommission muss man mit allem rechnen. Dieses Spiel ist noch komplett offen.
Zusatz: Joar, Starbucks würde ich jetzt wenig Hoffnung rein setzen. Früher oder später werden die Inder lernen sich selbst Kaffee zu kochen. Thema Kaffee war auch in China schon so ein Investorengrab. Apple vielleicht schon eher interessant, da bisher die Inder tatsächlich noch keine Ambitionen auf eine eigene Handymarke haben. Allerdings ist Apple einfach so riesig, dass selbst die 1 Milliarde Inder den Kurs nur langsam bewegen werden.
Ich kann ja entweder ein autoritäres Land sein, dass die USA mag (Saudi Arabien, Türkei, Israel) dann bekomme ich viele internationale Investitionen oder ich bin ein autoritäres Land, dass die USA nicht mag und dann bekomme ich ein Problem. Die De-Globalisierung findet ja ausschließlich in den Ländern statt, die kein gutes Verhältnis zu USA haben. Es gibt keins wo irgendwie "die Rechtspopulisten" ne Wahl gewonnen haben und sich das Land selbst entschieden hat weniger Handel zu treiben. In Brasilien und Argentinien war das zum Beispiel kein Problem.
b) Naja die BRICS sind zum Glück noch nicht der Warschauer Pakt. Im Gegensatz zur NATO kann man nämlich in mehreren "Organisationen" Mitglied sein. Indien ist mit China und Russland z.B. über BRICS oder die Shanghai Cooperation Organisatzion (SCO) verbündet. Andererseits sind sie aber z.B. auch im Commonwealth was eigentlich so ein Fanclub von Englands ehemaligen Kolonien ist oder zusammen mit USA und EU in der Australia Group.
c) Ich glaube, dass es zu früh ist sicher über KI Auswirkungen Gedanken zu machen, weil man das noch nicht abschätzen kann. Es gibt bisher genau 1 Land das Fortschritte mit KI gemacht hat und das ist die USA. Gegen die Leben alle anderen Länder in der Steinzeit. Das ist momentan noch überhaupt nicht gesagt ob Indien nicht vllt. die Nummer 2 wird und die komplette EU im Thema KI abhängt. Kann immer noch passieren, dass KI bei uns einfach verboten wird. Bei der EU-Kommission muss man mit allem rechnen. Dieses Spiel ist noch komplett offen.
Zusatz: Joar, Starbucks würde ich jetzt wenig Hoffnung rein setzen. Früher oder später werden die Inder lernen sich selbst Kaffee zu kochen. Thema Kaffee war auch in China schon so ein Investorengrab. Apple vielleicht schon eher interessant, da bisher die Inder tatsächlich noch keine Ambitionen auf eine eigene Handymarke haben. Allerdings ist Apple einfach so riesig, dass selbst die 1 Milliarde Inder den Kurs nur langsam bewegen werden.
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