@Organicportfolio Der deutsche Industrieriese ThyssenKrupp AG erwägt Optionen für den Ausstieg aus seinem Werkstoffhandelsgeschäft, der Thyssenkrupp Materials Services GmbH, das mit bis zu 2 Mrd. Euro bewertet werden könnte. Wie Bloomberg unter Berufung auf vertrauenswürdige Quellen berichtet, hat das Unternehmen bereits erste Gespräche mit potenziellen Beratern über die Zukunft der Einheit geführt.
Es werden mehrere Szenarien in Betracht gezogen, darunter die Ausgliederung des Geschäftsbereichs in eine separate Einheit oder sein Verkauf, da das Unternehmen bereits erstes Interesse von potenziellen Käufern erhalten hat. Gleichzeitig, so die Quellen, befindet sich der Prozess in einem frühen Stadium, und ThyssenKrupp könnte den Bereich angesichts der Marktvolatilität noch länger in seiner Struktur behalten.
Auf Anfrage von Bloomberg sagte ein Unternehmenssprecher, dass ThyssenKrupp sich darauf konzentriere, seinen Stahl- und Marinebereichen mehr Unabhängigkeit zu geben und Wachstum durch strategische Partnerschaften und Portfolio-Optimierung anzustreben.
Der Vorstandsvorsitzende Miguel Angel Lopez Borrego hat bereits angekündigt, dass er die Struktur des Konzerns vereinfachen will, indem er sich von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen trennt und sich auf den Maschinenbau konzentriert. ThyssenKrupp hatte in den letzten Jahren mit internen Problemen und steigenden Energiepreisen zu kämpfen.
Thyssenkrupp Materials Services ist einer der weltweit größten unabhängigen Distributoren von nichtmetallurgischen Werkstoffen. Die Sparte beschäftigt rund 16.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes von ThyssenKrupp, der im vergangenen Jahr 12 Mrd. € erreichte. Das EBITDA belief sich auf mehr als 200 Millionen Euro.