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KGV erklärt in 30 Sekunden

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zeigt, wie teuer eine Aktie im Verhältnis zum Gewinn ist.


Formel: Aktienkurs / Gewinn je Aktie


Beispiel:

Aktie kostet 100 €, Gewinn je Aktie = 5 € → KGV = 20


Ein hohes KGV kann Wachstum erwarten lassen – oder Überbewertung.

Ein niedriges KGV wirkt günstig – kann aber auch ein Warnsignal sein.


Fazit: KGV ist ein nützliches Tool, aber kein Orakel. Immer im Kontext betrachten!


Wie wichtig ist dir das KGV bei deinen Investments?


$AAPL (-0,46 %)
$NVDA (-0,74 %)
$TSLA (-1,1 %)
$MSFT (-0,38 %)
$NOVO B (-1,73 %)
$AMZN (-0,68 %)
$GOOGL (-0,28 %)
$RHM (-3,03 %)
$NKE (-0,13 %)
$ASML (-0,05 %)
$AMD (-0,63 %)

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36 Kommentare

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Beim KGV ist es auch hilfreich, sich zum Vergleich den KGV von ähnlichen Unternehmen (gleiche Branche) anzusehen. Zum Beispiel:

Tesla hat einen KGV von ca. 100, während die meisten anderen großen Automobilhersteller zwischen 5 und 10 liegen.

Was sagt uns das?

Tesla-Jünger reden sich das schön mit: "Tesla ist ja kein Automobilkonzern, sondern ein Tech-Unternehmen – da ist so ein KGV völlig normal."

Investoren hingegen erwägen zumindest die Möglichkeit einer Überbewertung und schauen genauer hin, bevor sie investieren.
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@Charmin ungeeignetes Beispiel
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@Charmin Also hättest du Amazon in den 2010er Jahren nicht gekauft, weil das KGV hoch war? Relatives P/S ist bei Wachstumsunternehmen aussagekräftiger, isolierte Betrachtung des KGVs führt oft zu falschen Ableitungen.
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@thewolfofallstreetz Amazon war damals ein WACHSTUMSWERT, das ist etwas völlig anderes. Bei erfolgreichen Wachstumswerten, die jedes Jahr mehr Gewinn und mehr Umsatz machen, ist es völlig normal, dass der KGV verrückt spielt.

Aber Tesla macht nicht mehr Gewinn, sondern immer weniger. Und der Gewinn als solcher ist verschwindend gering im Vergleich zu anderen Automobilherstellern.

Insofern heulen bei Teslas Bewertung jenseits der 100 die Alarmsirenen berechtigterweise auf.
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Sei mir nicht böse, aber einige deiner Aussagen sind sehr pauschal und springen zu kurz. Bist du wirklich an einer rein inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Firma interessiert? Lass doch die Elon-Thematik / Kult außen vor und schaue dir mal objektiv das Geschäftsmodell (vertikale Integration, integriertes Ökosystem aus Hardware und Software, Over-the-Air Updates, Direktvertrieb ohne Zwischenhändler, lokalisierte Supply-Chain, eigene Ladeinfrastruktur, Net Promoter Score = 97, etc.), die Entwicklung und die Pipeline des Unternehmens an. Außerdem: 1) Das KGV von Tesla mit anderen großen Automobilherstellern zu vergleichen und daraus seine Investmentthese abzuleiten, zeugt von intellektueller Faulheit oder mangelnder Neugier. Welche anderen klassischen OEMs erfüllen die oben genannten Punkte? Wer hat eine vergleichbare R&D Effizienz? Wer hat eine ähnliche Produkt-Pipeline? Wer hat 36 Mrd. Cash in der Bank (trotz hoher Reinvestitionsrate)? 2) Klassische Automobilproduktion ist zyklisch und stark zinsabhängig, das ist kein SaaS Business mit wiederkehrenden und planbaren Umsätzen von Quartal zu Quartal. 3) Selbst die besten Wachstumswerte durchlaufen Phasen der "Stagnation" bevor es zu beschleunigten Entwicklungen kommt, v.a. wenn es um große Technologie-Sprünge geht. Was war mit Nvidia in 2007-13, 2018-19 und 2021-22? Was war mit Amazon / Meta / Netflix in 2022? Es gibt so viele Beispiele... 4) Hast du dir mal die Preispunkte angesehen, zu denen die bisherigen Tesla-Modelle im Vergleich zu deinen Benchmarks aus dem Sektor verkauft werden? 5) Trotz stagnierendem Wachstum und negativen externen Einflüssen für Tesla (Zinsniveau, politische Polarisierung) generiert Tesla immer noch 15 Mrd. operativen Cashflow - mehr als doppelt so viel wie Netflix, die mit rund 400 Mrd. bewertet sind. Auch mehr als Mastercard, Costco und Co. Sollte Tesla also wirklich nur 1/10 oder 1/20 des heutigen Börsenwerts haben? 6) Ich verstehe, wenn man nicht Tesla investiert - es ist viel Zukunft und Optimus eingepreist und sie sind immer noch nicht "günstig" für ein No-Brainer-Buy. Es gibt viele andere gute Investmentmöglichkeiten. Aber warum driftet man immer auf die persönliche Schiene ab anstatt fundiert zu argumentieren?
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@thewolfofallstreetz

Zuerst mal: Ich habe Elon mit *keiner* Silbe im Kommentar oben erwähnt. Mit keiner einizigen. Daran kannst du schon erkennen, welchen Bias du hier vorlegst.

Ich beteilige mich nicht am Elon-Bashing wegen dessen Politik, weil mir dessen politische Ausrichtung – wenn überhaupt – sogar näher steht als die von Links-Außen. Aber, das habe ich schon ein paar mal im Forum gesagt – ist mir der politische Musk völlig schnurz.

Ich schaue einzig und allein auf Zahlen und Fakten. Und die stehen meiner Meinung nach in krassestem Widerspruch zu einer Bewertung mit KGV >100.

Du kannst das gerne anders sehen.

Was ich aber nicht mehr hören kann, weil es einfach nicht stimmt, ist, dass Tesla ein Sonderfall wäre, gar kein Automobilbauer, sondern Software-Firma, Techfirma oder was auch immer.

Das ist völliger Unsinn. Anderen Hersteller haben die Lücke zu Tesla längst geschlossen, bzw. Tesla überholt. Tesla hat in meinen Augen seinen Vorsprung schon vor Jahren verspielt.

Ich sehe keinen Wettbewerbsvorteil – wenn man gnädig ist, dann vielleicht noch den "Direktvertrieb", den aber auch andere Hersteller machen.

Als CEO halte ich Elon Musk für ungeeignet – das ist kein Bashing, sondern meine Meinung. Er ist nicht auf Tesla fokussiert, seine Hybris schlecht fürs Geschäft, seine leeren Versprechungen haben mal gewirkt, aber die Kritiker werden – völlig zu Recht – lauter und lauter.
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@Charmin @Charmin Du hast doch von Tesla-Jüngern gesprochen, die ein KGV nicht lesen können oder sehe ich das falsch? Zu Tesla: 1) Wie definierst du "Lücke zu Tesla" bzw. wie misst du das? Welche OEMs haben sie geschlossen bzw. welche OEMs haben Tesla bereits überholt? 2) Wie hoch bewertest du Tesla auf Basis der aktuellen Auslieferungszahlen (100er KGV scheint dir ja zu hoch)? Wie hoch bewertest du folgendes: 50% Wachtumserwartung bei Energy, Launch des Robotaxi-Netzwerks ab Juni in Texas, 5k-Pilot-Produktion von Optimus in 2025, Pilot-Produktion des Semi in 2025? Alles mit 0€ Wert heute? 3) Du sprichst von Alarmglocken bei der Bewertung: D.h. du verkaufst als Investor eine Aktie immer, sobald sie nicht mehr fair bewertet ist? Oder wie gehst du mit einer überwerteten Aktie in deinem Portfolio um?
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Ich habe von Tesla-Jüngern gesprochen, richtig. Musk habe ich allerdings, anders als von dir eingangs des letzten Kommentars behauptet, null erwähnt.

"Launch des Robotaxi-Netzwerks ab Juni in Texas, 5k-Pilot-Produktion von Optimus in 2025, Pilot-Produktion des Semi in 2025?"

Sorry, da bin ich raus, wenn du diesen ganzen Mist nach Jahren der Lügen immer noch glaubst. NICHTS davon wird passieren. Das Robotaxi fährt vielleicht mal 'ne Proberunde irgendwo in Texas – kommerziell wird das NIEMALS in den nächsten Jahren zugelassen. Völlig ausgeschlossen. Optimus kann nichts. Was soll da produziert werden? Ein Roboter, der besonders langsam gehen und Farbkugeln in einer Kiste sortieren kann? Semi sollte vor JAHREN in Serie gehen und du glaubst an eine Pilot-Produktion in 2025?

Deine Beispiele sind allesamt nur dazu geeignet, um die Talfahrt von Tesla zu beschleunigen, weil nichts von den Ankündigungen Realität wird.

Tesla is ca. 10-fach überbewertet, wahrscheinlich noch mehr. Natürlich würde ich so eine Aktie aus dem Depot schmeißen, gar keine Frage. Dann hätte ich nämlich einen Tenbagger gemacht.
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@Charmin Sehe aktuell keinen Grund, nicht daran zu glauben, zumal der Fabrikbau schnelle Fortschritte macht. Bin aber bei dir, dass der Semi kein großer Umsatztreiber sein wird. Gehe perspektivisch von <10 Mrd. aus, also <10% des heutigen Umsatzes.
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@thewolfofallstreetz Der Semi-Story ist auch nicht entscheidend hier, sondern Robotaxi und Optimus. Das sind Nebelkerzen – viel Rauch um nichts. Es ist der Versuch von Musk nach altem Schema: Investoren durch hahnebüchene Ankündigungen zu ködern. Man kann's ihm auch gar nicht richtig verdenken, denn diese Strategie hat über Jahre geklappt. Ich denke aber, dass es damit vorbei sein dürfte, und die Leute nicht mehr auf Blabla hören, sondern auf die Zahlen schauen.
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Danke mein Lieber.
Ich denke das KGV alleine sagt nur sehr wenig aus. Deshalb sollte es immer im Zusammenhang betrachtet werden.
Wie in etwa mit dem Durchschnitt der letzten 5-10 Jahre.
Desweiteren sollte sich das Forward KGV betrachtet werden, welches im Idealfall sinken sollte.
Eine weitere Kennziffer wäre das PEG, welche im Idealfall unter 1 liegen sollte .
Bei Unternehmen welche noch nicht profitable sind, lohnt sich ein Blick auf das KUV.
Bei Unternehmen welche gerade erst profitable geworden sind und einen hohen Wachstum haben liegt das KGV auch oftmals sehr hoch. Was man aber nicht überbewerten sollte.
Qualitätsunternehmen sind oftmals vom KGV auch etwas höher bewertet.
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@Tenbagger2024 Sehe ich genau so, ich wollte lediglich mal für die neuen Börsianer das KGV ganz einfach erklären:) Danke für deinen wertvollen Input👍🏼
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@RenditeRudin
Mein Lieber, das hast Du gut gemacht.
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auch wichtig ist, dass man eher auf das KGVe (forward KGV) schaut. Denn an der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt.
Hier sind Vergleiche mit Peers oder historischen KGVs sinnvoll.
Auch sollte man das Wachstum mit einbeziehen (PEGe) und auch die Nachhaltigkeit des Wachstum bewerten.
Während $MU mit KGVe < 15 notiert bei Wachstumsraten von 60%, gibt es ASML (keine Ahnung, warum ich das nicht verlinken kann) zu einen KGVe von 26 mit Wachstumsraten von 20%.
Ja, die beiden Werte sind nicht exakt in der gleichen Branche tätig, aber das reicht für das Beispiel. $MU ist nicht unbedingt günstig, da es deutlich zyklischer ist und weniger "Qualität" hat. Hier ist es also wichtig die langfristigen Wachstumsaussichten und das Geschäftsmodell mit zu berücksichtigen
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in welchem Kontext zu anderen Bewertungskriterien könnte es betrachtet werden? Danke für den tollen Post!
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@mastermindLukas Da könnten einige in Betracht gezogen werden: KBV, KUV, EBITDA.. etc :)
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@mastermindLukas to add .... industry (not every industry has relevant EPS or P/E as suitable metric), peers, revenue trends, one-time vs recurring write-offs / risks (e.g. exposure to significant legal risks or write-downs of assets), price/FCF, P/S ratio, market forces, regulatory environment and risks, exposure to certain geographic regions / markets as potential risk, pricing power, dividend coverage and yield.

Personally, I hardly look at P/E. I glance at it but don't really care much about it in particular.
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Was heißt aber Gewinn pro Aktie? Wer man wie Gewinn mit der Aktie
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@ProTox Ein KGV von 10 bedeutet: Du zahlst 10 €, um 1 € Gewinn zu „kaufen“.
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@ProTox Gewinn pro Aktie meint den Gewinn des Unternehmens (Net Income) eines Jahres durch die Marktkapitalisierung der Firma zu teilen (Börsenwert).
Gewinn pro Aktie (EPS = Earnings per share) beschreibt, wie viel Gewinn des Unternehmens auf eine einzelne Aktie fallen.

Unternehmen macht 100€ (pro Jahr) Gewinn hat 10 Aktien zu 5€ platziert.
Unternehmenswert=50€
EPS = 10€ (100€ Gewinn auf 10 Aktien)
KGV = 5 (50/10)
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@SemiGrowth okay danke für die ausführliche Erklärung
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