Die Märkte leiden derzeit unter einem ausgeprägten Mangel an Daten und bewegen sich faktisch im Dunkeln. Risikoanlagen haben sich breitflächig zurückgezogen: Der Nasdaq verlor in den vergangenen drei Handelstagen zwei Prozent, und Bitcoin rutschte zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes deutlich unter die Marke von 95.000 US-Dollar.
Selbst traditionelle sichere Häfen wie Gold gerieten unter Druck, was die teilweise widersprüchlichen Dynamiken der jüngsten Marktbewegungen hervorhebt. Sorgen über eine mögliche Technologieblase spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Nervosität im Vorfeld der Quartalszahlen von Nvidia, die am Dienstag veröffentlicht wurden. Zugleich kam es zu einer spürbaren Neubewertung der Erwartungen für eine Zinssenkung im Dezember: Die Wahrscheinlichkeit sank innerhalb einer Woche von 70 Prozent auf 42 Prozent.
Diese Entwicklung überrascht, zumal weder neue Äußerungen von Mitgliedern des Offenmarktausschusses der US-Notenbank vorliegen noch relevante makroökonomische Daten veröffentlicht wurden, die einen solchen Wandel plausibel erklären würden.
Sollten sich die Erwartungen einer ausbleibenden Zinssenkung bestätigen, dürfte dies eine weitere Abschwächung des US-Dollars verhindern und die Liquidität an den Finanzmärkten dämpfen – beides bislang wesentliche Treiber des Bitcoin-Kurses.
Derzeit zeigt sich eine breit angelegte Verkaufswelle, bei der der täglich realisierte Wert in der vergangenen Woche mehr als 3 Milliarden US-Dollar erreichte. $BITC (-0,68 %)