Während viele Anleger seit dem Launch von DeepSeek darüber nachdenken, ob der KI-Hype übertrieben war und überlegen, wie die großen Player mit KI Geld verdienen wollen, liefert ExlService die Antworten und zwar sehr gut!
ExlService profitiert stark von KI und Datenanalyse.
Quartalszahlen übertreffen Erwartungen, Gewinn steigt.
Marktprognosen für Exl zeigen weiteres Wachstumspotenzial.
Mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als acht Milliarden US-Dollar zählt ExlService sicherlich nicht zu den großen KI-Konzernen an der Börse. Allerdings sind die Amerikaner ein gutes Beispiel dafür, dass sich mit künstlicher Intelligenz sehr gutes Geld verdienen lässt. Die Kassen werden immer voller und der Kundenstamm immer erlesener. So sieht der Beginn einer Erfolgsstory aus!
Das Geschäftsmodel
ExlService Holdings, Inc., besser bekannt als Exl, ist ein globales Unternehmen, das sich auf Datenanalyse, künstliche Intelligenz (KI) und digitale Lösungen spezialisiert hat. Seit seiner Gründung im Jahr 1999 hat EXL seine Dienstleistungen von Business Process Outsourcing (BPO) zu umfassenden Daten- und KI-gesteuerten Lösungen erweitert.
Die Dienstleistungen und Lösungen
EXL bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter:
Datenanalyse und KI: Unterstützung von Unternehmen bei der Nutzung von Daten und KI zur Verbesserung der Kundenerfahrung, Rentabilität und des Wachstums.
Digitale Transformation: Hilfe bei der Modernisierung von Geschäftsprozessen durch digitale Technologien.
Digitale Betriebsführung: Optimierung von Geschäftsabläufen durch datengestützte, KI-unterstützte Lösungen.
Die Branchenexpertise
EXL bedient verschiedene Branchen, darunter:
Banken und Kapitalmärkte
Gesundheitswesen und Life Sciences
Versicherungen
Einzelhandel und Konsumgüter
Energie und Infrastruktur
Kommunikation und Medien
Der Kundenstamm
Hier braucht man gar nicht viel sagen. Hier gilt: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Die aktuellen Zahlen
Ende Oktorber hat ExlService die Quartalszahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Der bereinigte Gewinn pro verwässerter Aktie stieg auf 0,44 US-Dollar (ca. 0,41 Euro), verglichen mit 0,37 US-Dollar (ca. 0,34 Euro) im Vorjahr. Analysten von Capital IQ hatten 0,41 US-Dollar (ca. 0,38 Euro) erwartet.
Der Umsatz für das am 30. September abgeschlossene Quartal lag bei 472,1 Millionen US-Dollar (ca. 440,5 Millionen Euro) und damit über den 411 Millionen US-Dollar (ca. 383,5 Millionen Euro) des Vorjahres. Experten hatten mit 460,8 Millionen US-Dollar (ca. 430,3 Millionen Euro) gerechnet.
Die Prognoserhöhung
Für das Gesamtjahr 2024 prognostiziert das Unternehmen nun einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,61 und 1,63 US-Dollar (ca. 1,50 bis 1,52 Euro) sowie einen Umsatz von 1,825 bis 1,835 Milliarden US-Dollar (ca. 1,70 bis 1,71 Milliarden Euro). Zuvor hatte EXLS eine Spanne von 1,59 bis 1,62 US-Dollar (ca. 1,48 bis 1,51 Euro) bei einem Umsatz von 1,81 bis 1,83 Milliarden US-Dollar (ca. 1,69 bis 1,70 Milliarden Euro) erwartet.
Analysten von Capital IQ prognostizieren für das Jahr 2024 einen bereinigten Gewinn je Aktie von 1,62 US-Dollar (ca. 1,51 Euro) und einen Umsatz von 1,82 Milliarden US-Dollar (ca. 1,70 Milliarden Euro).
Am 25. Februar vermeldet Exl die Zahlen für das 4. Quartal. Die Tendenz geht dahin, dass eine weitere positive Überraschung möglich ist.
Mein Tipp: Der Start von DeepSeek hat die Anleger nachdenklich gemacht. Als chinesisches Unternehmen mit seinen verordneten Zensuren dürfte das KI-Modell zwar keine direkte Konkurrenz für westliche Anbieter darstellen, aber seine Einführung hat dennoch Einfluss auf den Markt.
Die teure Infrastruktur und die hohen Investitionen in KI-Modelle werden jetzt hinterfragt. Das könnte dazu führen, dass die langfristigen Prognosen für die Nachfrage nach Hochleistungs-Hardware und großen Rechenzentren möglicherweise zu optimistisch war. Für die zum Teil sehr sportlich bewerteten Unternehmen im KI-Sektor stellt das eine Herausforderung dar.
Es gibt aber auch immer zwei Seiten einer Medaille. Effizientere KI-Modelle könnten den Zugang für Unternehmen erleichtern und die Verbreitung von KI-Technologie beschleunigen. Selbst wenn die Hardwareanforderungen pro Modell sinken, könnte die steigende Nutzung von KI insgesamt den Bedarf an GPUs und Infrastruktur sogar erhöhen.
Die Kursrallye von den meisten KI-Werten dürfte auf einem immer noch hohen Niveau erst einmal ein Ende gefunden haben. Die Anleger sortieren sich neu. Jetzt beginnt sich die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht überall wo AI draufsteht, greifen die Anleger aktuell noch zu. Jetzt müssen die Konzerne weiter liefern. Wem das nicht gelingt, der bleibt auf der Strecke.
Und damit sind wir auch wieder zurück bei Exl. Der Konzern verdient sehr gut und die Auftragsbücher sind mit rund 2 Milliarden US-Dollar prall gefüllt. Experten gehen davon aus, dass sich der Markt, auf den Exl ausgerichtet ist, sich in den kommenden Jahren verdreifachen wird. Während zuletzt viele KI-Highflyer geschwächelt haben, ist der Kurs von Exl fast unbeirrt weiter in die Höhe gezogen.
Das mag auch daran liegen, dass Exl aufgrund seiner aktuellen Größe nicht sehr bekannt ist bei Anlegern und Experten. Aktuell schauen laut MarketScreener nur 9 Experten genauer auf den Wert. Davon raten allerdings sieben zum "Kauf" und zwei zum "Halten". Mit einem KGV von 36 ist Exl zudem nicht so hoch bewertet, wie manch anderer Wert aus der KI-Branche.
Charttechnisch sieht es auch gut aus. Verschnauft die Aktie bis rund 50 US-Dollar, dann könnte von diesem Niveau aus der nächste kräftige Aufwärtschub gestartet werden. Die Zahlen für das vierte Quartal, die in nicht ganz zwei Wochen kommen, könnten der Treibstoff dafür sein.
