Nubank gilt als unangefochtener Disruptor im lateinamerikanischen Bankensektor. Das Unternehmen verfügt über einen großen Kostenvorteil gegenüber allen etablierten Banken in der Region und hat zudem eine der weltweit niedrigsten Kundengewinnungskosten. Hinzu kommt eine über 10-jährige Erfolgsbilanz im disziplinierten Kredit-Underwriting.
Mit über 118 Mio. Kunden (davon ca. 99 Mio. aktive Kunden) bietet Nubank erheblichen Raum für weitere Kundenreifung und Cross-Selling-Möglichkeiten. Obwohl sich das Management auf die Expansion in Mexiko und Kolumbien konzentriert, wird eine mittelfristige Ausweitung in andere geografische Gebiete außerhalb Lateinamerikas nicht ausgeschlossen.
Trotz eines Gewinns von über 2 Mrd. USD in Brasilien im Geschäftsjahr 2024 beträgt der Anteil am Bruttogewinnpool im Land nur 5%, was auf starkes zukünftiges Wachstum hindeutet. Insbesondere die Expansion in andere Kreditprodukte, wie die Gehaltsdarlehensvergabe, bietet mittelfristig erhebliches Wachstumspotenzial. Jefferies ist optimistischer bezüglich der Chance in Mexiko als der Markt, da Nubank in einem Land mit niedriger Bankendurchdringung und geringer Risikobereitschaft etablierter Banken eine bedeutende Rolle im Einzelhandel spielen könnte.
Nubank soll bis zum Geschäftsjahr 2026 Eigenkapitalrenditen (ROEs) von über 40% erzielen. Mexiko und Kolumbien sollen ab 2025 zum Gewinn beitragen, sobald die Bank dort an Größe gewinnt. Die jüngste Kursschwäche ist makrobedingt, aber die mittelfristige Wachstumsgeschichte bleibt intakt