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Bayer Aktie steigt stark - US-Regierung unterstützt den Pharmakonzern im Glyphosat-Streit

Gerade im Handelsblatt für $BAYN (+12,51 %) reingetickert.

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Die Trump-Regierung setzt sich dafür ein, dass der Supreme Court ein Grundsatzurteil fällt. Ein Sieg könnte Bayer von der Klagewelle befreien. Die Aktie legt kräftig zu.

Düsseldorf. Die Bayer AG hat einen wichtigen Erfolg im milliardenschweren Rechtsstreit um mögliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup erzielt. Die US-Regierung unterstützt die Klage des Konzerns vor dem obersten US-Gericht, wie das Weiße Haus am Montag bekannt gab. Ein Urteil des Supreme Court könnte Bayer auf einen Schlag von Klagewelle weitgehend befreien.

Der Generalanwalt der US-Regierung hat das Gericht aufgefordert, den Fall anzunehmen und für rechtliche Klarheit zu sorgen. Die Richter hatten zuvor um seine Einschätzung gebeten und folgen in der Regel seiner Empfehlung. Wird die Klage zugelassen, hat Bayer gute Chancen auf eine für den Konzern positive Entscheidung.

Die Glyphosat-Klagewelle ist seit Jahren eines der zentralen Probleme von Bayer und belastet den Aktienkurs schwer. Anleger sehen eine Lösung in dem Rechtsstreit jetzt offenbar greifbar nahe. Die Bayer-Aktie zog zum Handelsstart am Dienstag um fast 15 Prozent auf bis zu 35 Euro an. Das wäre das höchste Niveau seit Anfang 2024.

Glyphosat-Streit kostete Bayer schon mehr als zehn Milliarden Euro

Der Konzern hat sich das Glyphosat-Problem mit der 2018 vollzogenen Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto eingefangen. Über 100.000 Klagen sind seither wegen angeblicher Krebsgefahren eingegangen. Vor Gericht hat Bayer Prozesse verloren und gewonnen – eine eindeutige Richtung gab es dabei nicht.


Bisher hat der Rechtsstreit den Konzern mehr als zehn Milliarden Euro allein für Vergleichszahlungen gekostet. Weitere rund sieben Milliarden Euro hat Bayer für die Beilegung zurückgestellt. Derzeit sind noch mehr als 60.000 Klagen anhängig.

In dem Rechtsstreit geht es im Prinzip um eine einfache Frage: Muss Monsanto und damit Bayer auf dem Beipackzettel von Glyphosat vor Krebsrisiken warnen? Der Konzern verneint dies. Denn die US-Umweltbehörde EPA stuft den Unkrautvernichter weiterhin als uneingeschränkt sicher ein und schreibt keine Warnhinweise vor. Die EPA ist als oberste US-Behörde für die Zulassung des Mittels verantwortlich.

Die Kläger hingegen stützen sich auf Verordnungen in US-Bundestaaten, die den Vorgaben der EPA nicht vollumfänglich folgen. Das war die Grundlage schon für ihre ersten spektakulären Siege vor Gerichten, etwa in Kalifornien und Missouri. Bayer wurde dort zu Schadenersatzzahlungen in teils dreistelliger Millionenhöhe verurteilt.

US-Regierung stützt Argumentation des Konzerns

Bayer sieht in den Fällen einen Konflikt zwischen Bundesrecht durch die EPA und dem Recht auf Ebene der Bundesstaaten. Der Supreme Court soll laut Klage von Bayer klarstellen, dass die Glyphosat-Regulierung durch die EPA in allen Staaten bindend ist.


Die US-Regierung stützt nun Bayers zentrale Argumentation, wonach die Zulassung eines Pestizids durch eine Bundesbehörde nicht durch Klagen in einzelnen Bundesstaaten ausgehebelt werden dürfe. Konkret geht es um Bayers Antrag, ein Urteil aus dem Bundesstaat Missouri zu kippen, das einem Kläger eine Entschädigung von 1,25 Millionen Dollar zugesprochen hatte.


Der Vertreter der US-Regierung, Generalanwalt D. John Sauer, erklärte in seinem Schreiben, die EPA habe wiederholt festgestellt, dass Glyphosat für Menschen wahrscheinlich nicht krebserregend sei.

Die Behörde habe daher die Etiketten für Roundup stets ohne eine entsprechende Krebswarnung genehmigt. Wenn Gerichte in den Bundesstaaten jedoch gegenteilige Urteile fällten, würden sie die wissenschaftliche Einschätzung der zuständigen Bundesbehörde untergraben.


Quelle: Handelsblatt 02.12.2025

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4 Kommentare

Zu spät, oder?
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@JulieMoren kann ich nicht einschätzen, habe mich nie genauer mit Bayer beschäftigt, weiß nur, dass einige hier investiert sind und dies vielleicht tatsächlich das Ende des Tunnels bedeuten könnte. Bleibt trotzdem die Schwäche und die schlechten Rahmenbedingungen in Deutschland
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@Dividendenopi bin investiert - das Unternehmen hat interessante Produkte in der Pipeline. Die müssen aber auch zünden, weil Umsatzknaller wegbrechen und die Verschuldung fast dem Untermehmenswert entspricht.....
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Das wird den Deutschen hier nicht gefallen, haben sie sich doch gefreut das Bayer fällt.
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