Da ich sonst immer nur fleißig kommentiere, wollte ich mir jetzt zum Jahresabschluss doch mal vornehmen, einen kleinen Vorstellungsbeitrag zu verfassen.
Kurz zu mir als Person: ich bin 31, weiblich und wohne mit meiner Freundin und unserer Hündin seit ein paar Jahren zusammen in Hamburg.
Ich komme wie einige hier aus eher der finanziell ungebildeteren Schicht und habe mir alles Wissen über Finanzen im Laufe der letzten Jahre via Youtube und durch Euch hier selbst angeeignet.
Wir hatten als Familie nie viel Geld, meine Mutter hat mehrere Konten richtig übel überzogen, ohne selbst viel eigenes Einkommen für die Familie beizusteuern, und am Ende hat mein Vater alles abbezahlt. Also auch den Umgang mit Geld musste ich nach dem Studium (wo ich auch nie Geld hatte) dann erst mal mit den ersten Gehältern (~1.700€ netto) lernen und das war... wenig erfolgreich. Also ich kam zurecht, aber sparen hab ich nicht geschafft.
Aufgrund meiner Mutter habe ich aber Gott sei Dank niemals Schulden gemacht. Keine Konsumkredite, mein Konto hatte keinen Dispo, nichts auf Raten gekauft. Lediglich mein Studium habe ich über die letzten Semester mit einem kleinen Bildungskredit (ca. 7.000€) finanziert.
Ich gehöre hier vermutlich zu denjenigen mit einem der niedrigsten Einkommen, Azubis und Studenten ausgeklammert. Nach inzwischen 7 Jahren in einem sehr bekannten Konzerthaus ist mein Einkommen auf ca. 2.250€ gestiegen, schwankend durch Schichtzulagen. Und da ich mir inzwischen die Wohnungskosten teilen kann, nachdem die erste Mitbewohnerin nicht zuverlässig mitgezahlt hat, ist die Belastung durch Fixkosten auch recht tragbar geworden.
Angefangen zu Sparen habe ich ca. 2020, ich brauchte schon eine Weile, eine funktionierende Strategie für mich zu finden und über ein Mehrkontensystem ist mir das inzwischen auch ganz gut gelungen. Anfang 2023 hab ich mich dann auch endlich mal an den Kapitalmarkt getraut, nachdem ich ewig lange Wissen aufgesogen habe und viel beobachtet habe.
Aber ich bin inzwischen an einem Punkt, an dem ich echt stolz auf mich bin. Ich bin von einem Leben von Gehaltseingang zu Gehaltseingang hingekommen zu einem kleinen finanziellen Polster, das es mir ermöglicht, auch mal ohne viel Probleme oder Nachdenken mir teurere Dinge auch kaufen kann, ohne, dass es mir ein riesen Loch ins Portemonaie ballert. Und das ist ein unfassbar gutes Gefühl, keine Angst mehr vor der nächsten Betriebskostenabrechnung haben zu müssen oder wenn Kühlschrank oder Waschmaschine mal ersetzt werden müssen.
Aktuell stehe ich bei süßen 22.000€ Gesamterspartes (Vermögen möchte ich das noch nicht nennen. 🤣) von denen ca. 13.500€ aktuell schon in Wertpapieren stecken.
Das ist das Zehnfache (10x!) meines Nettoeinkommens. 🤯
Das habe ich jetzt zu Ende 2025 geschafft.
Ich kann Stand jetzt zuverlässig 450€ investieren und weitere 400€ mal mehr, mal weniger zuverlässig in weitere Cashspartöpfe packen. Und dass das mit einem so niedrigen Gehalt möglich ist, ist für mich irgendwie immer noch ziemlich surreal.
Also ca 40% meines Gehaltes kann ich weglegen, ohne mich klamm zu fühlen oder das Gefühl zu haben, dass ich mir nichts leisten könne.
Desweiteren hab ich mir die Möglichkeiten eröffnet, 15.000€ Dispo und Rahmenkredit zusammen in der Hinterhand zu haben. Nicht für Konsum, aber für kalkulierte teurere Anschaffungen oder ggf. mal einen Umzug, die teurer sind als ein Monatseinkommen, wo mein Erspartes vielleicht noch nicht ausreicht. Erspart mir 12% Ratenkredit über Paypal zum Beispiel, weil die Zinsen bei Dispo und Rahmenkredit mit 7 und 8% deutlich niedriger sind. 😅 Ich hoffe, ich muss sie nie wirklich nutzen, aber es fühlt sich gut an, sie in der Hinterhand zu haben als Plan B.
In Summe bin ich extrem stolz auf mich und denke, dass ich ein gut funktionierendes Konzept inzwischen für mich gefunden habe.
Frohe Feiertage Euch allen! 🎄

