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Von Außenseitern zu Marktmächtigen: Wie Kleinanleger die Finanzwelt umkrempeln

Vor zehn Jahren waren die Börsen ein exklusiver Spielplatz für Banken, Fondsmanager und Hedgefonds. Kleinanleger? Die waren meist Zuschauer, die ab und zu mal eine DAX-Aktie kauften und sie dann 20 Jahre liegen ließen. Doch heute? Heute sorgen sie für Turbulenzen an der Wall Street, treiben Aktienkurse in absurde Höhen – und bringen sogar milliardenschwere Hedgefonds ins Wanken.


Vom Nobody zum Marktflüsterer


Noch 2015 war die Börsenwelt klar aufgeteilt: Institutionelle Investoren hatten das Wissen, die Netzwerke und das Kapital, während Kleinanleger eher nebenbei investierten – oft blind auf Empfehlung ihres Bankberaters. Doch das hat sich drastisch geändert.


Drei große Faktoren haben diese Entwicklung befeuert:


1. Trading-Apps & gebührenfreier Handel: Dank Apps wie Trade Republic oder Robinhood kann jeder mit wenigen Klicks Aktien kaufen – ohne hohe Gebühren, ohne komplizierte Ordermasken.


2. Soziale Medien als Börsenratgeber: Plattformen wie Twitter und YouTube haben den klassischen Finanzberater ersetzt. Heute bestimmen Trends in den sozialen Medien, welche Aktien durch die Decke gehen.


3. Zugang zu Wissen & Daten: Früher hatten Banken den Informationsvorsprung. Heute hat jeder Kleinanleger Zugriff auf Analysen, Finanzkennzahlen und KI-gestützte Trading-Tools.


GameStop & Co. – Wie Kleinanleger die Börse umschreiben


Der wohl bekannteste Fall: $GME .

2021 legten Kleinanleger sich mit milliardenschweren Hedgefonds an, die die Aktie des Videospielhändlers leerverkauften. Die Community im Internet organisierte sich, trieb den Kurs in die Höhe und zwang die Profis, teuer einzusteigen. Ergebnis? Hedgefonds wie Melvin Capital verloren Milliarden – David hatte Goliath tatsächlich einen Schlag verpasst.


Ähnlich lief es bei $AMC (+0,71 %) .

Eigentlich eine Kinokette auf dem absteigenden Ast, aber dank massiver Käufe aus dem Internet stieg die Aktie in absurde Höhen. Ob wirtschaftlich gerechtfertigt oder nicht, war den Kleinanlegern egal – sie wollten „die Großen“ herausfordern.


Deutsche Kleinanleger im Jahr 2025 – So ticken sie heute


In Deutschland sind wir traditionell vorsichtiger. Doch auch hier hat sich einiges getan:


Das Wertpapiervermögen deutscher Haushalte steht kurz davor, die 2-Billionen-Euro-Marke zu knacken – ein Rekord.


57,2 % des Finanzvermögens deutscher Privatanleger steckt mittlerweile in ETFs, besonders auf den MSCI World oder den FTSE All-World.


Beliebteste Aktien? Neben US-Giganten wie $NVDA (+0,22 %) , $MSFT (-1,69 %) und $TSLA (-1,09 %) setzen viele auch auf aktuelle Hypes wie $RHM (-6,84 %) , $NU (+1,01 %) oder $HIMS (+4,16 %) .


Ist das nun die Demokratisierung der Finanzmärkte – oder eine neue Blase?


Einerseits ist es großartig: Noch nie hatten Privatanleger so viel Macht wie heute. Sie sind informiert, vernetzt und mischen kräftig mit. Andererseits: Wenn Aktienkurse nicht mehr durch Unternehmenszahlen, sondern durch virale Trends bestimmt werden, dann kann das gefährlich werden.


Denn am Ende gilt immer noch: Die Börse ist kein Casino. Oder doch?


Was denkt ihr? Sind Kleinanleger eine Bereicherung für den Markt oder eher ein Risiko?

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11 Kommentare

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Man kann anhand vielfältiger Tools den Markt gut Analysieren.
Jeder der sich ernsthaft mit dem Investieren beschäftigt und nicht nur zum Roulette spielen hier ist, kann die Gefahr der gepushten Werte gut bestimmen und entsprechend Handeln.
Die größte Gefahr ist die Unwissenheit des Anlegers selber.
Immer den anderen Schafen zu folgen, ist meistens nicht optimal.

Du hast ein paar „Hype“ Aktien angesprochen, da möchte ich gern mal auf $RHM eingehen.
Ich finde es nicht angemessen, diese Aktie als Hype zu bezeichnen.
Es ist einfach eine fundamentale Sicherheit für uns, die alle Menschen in der EU angeht.

Kleinanleger wie ihr oder ich, sind immer eine Bereicherung für den Markt.
Der Kuchen wird dadurch größer und jeder hat mit der richtigen Strategie die Chance auf ein größeres Stück davon.
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@Mark777 hast du einen Tipp zu deinen genannten tools bzw eine Empfehlung? lg
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@Tobiwankenobi500 Ich verwende eine Mischung verschiedener Tools parallel, um die Bewertung besser zu bündeln.
Folgende sind dabei MarketScreener, Tradingview, Gq, Onvista, Firmenwebsites, TV News, Austausch über Politik mit anderen Menschen.
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@Mark777 wenn ich mich für ein Tool entscheiden müsste, welches Tool würdest du von den genannten bevorzugen?
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@spellwan MarketScreener, dass Tool ist aber nicht kostenlos, bietet aber umfangreiche Möglichkeiten eine Aktie oder andere Anlagen minutiös zu analysieren.
Von den kostenlosen Tools würde ich Trading View bevorzugen.
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@Mark777 auch für Anfänger geeignet?
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@spellwan es ist benutzerfreundlich und verständlich, ich bin auch kein Profi, von daher 👍
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Kleinanleger sind nicht erst seit 10 Jahren relevant an der Börse. Sie waren es auch schon 1929, 1971, 1987, 2000, 2007 - merkst du was?
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@Epi sehe gewisse Parallelen 😜
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Kann die Aussagen im Beitrag als jemand der seit 1987 im Markt ist nicht stützen. Selbst 1929 kam der sell-off durch „Kleinanleger“ und den durch sie verursachten Credit squeeze. October 87 das gleiche. 1996-2000 hat die Privatseite die Institutionellen quasi vor sich hergetrieben. Fonds mussten zu Preisen kaufen die durch unlimitierte Kamikaze Aktionen zustande kamen. Nein - der Markt war schon immer so. Und - $RHM ist kein Hype. Die Auftragsbücher knallen durch die Decke - FPE bei 35. Das ist kein Hype. Worldcom, EM TV, MobilCom…. das war Hype. Biodata….
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@gloinvest Gamestop fällt mir da noch ein
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