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26.05.2025

Zollstreit mit der EU im Fokus + Trump gewährt EU bei angedrohten neuen Zöllen Aufschub + Nvidia im Sog des anhaltenden KI-Booms


Zollstreit mit der EU im Fokus


Trumps überraschende Zoll-Ankündigung vor dem Wochenende

  • Am Freitag hatte Trump der EU jedoch überraschend mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni gedroht - und zeigte sich wenig kompromissbereit.
  • "Ich bin nicht auf der Suche nach einem Deal", sagte Trump im Weißen Haus.
  • Er begründete den drastischen Schritt mit festgefahrenen Verhandlungen.
  • Der Dax sackte auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen ab.
  • Europäische Produkte, etwa aus Deutschland, würden in den USA wohl deutlich teurer, falls es tatsächlich zu den hohen Strafzöllen kommen sollte.
  • Trotz Trumps Beteuerungen schien es aber unklar, ob die neuen Strafgebühren auf Importe aus der EU wie angekündigt mit solch kurzer Frist in Kraft treten würden.
  • Trump hat in der Vergangenheit regelmäßig mit hohen Zöllen gedroht - und im Anschluss eine Kehrtwende vollzogen.
  • Bisweilen setzt der Republikaner seine Zoll-Drohungen wohl nur als Verhandlungstaktik ein.
  • Erst kürzlich schlossen die USA mit Großbritannien einen Handelspakt ab, um hohe Zölle abzuwenden.
  • Auch mit China hat die US-Regierung eine Senkung der gegenseitigen Zölle ausgehandelt.


Trump sieht EU als Vehikel, um den USA zu schaden

  • Trump wirft den Europäern regelmäßig vor, die USA "abzuzocken".
  • Die EU sei in erster Linie zu dem Zweck gegründet worden, die USA im Bereich des Handels zu übervorteilen, monierte Trump etwa jüngst.
  • Auf Truth Social kritisierte er die EU für "mächtige Handelsschranken, Mehrwertsteuern, lächerliche Unternehmensstrafen, nicht-monetäre Handelshemmnisse, Währungsmanipulationen, unfaire und ungerechtfertigte Klagen gegen amerikanische Unternehmen und vieles mehr".
  • Mit höheren Zöllen auf Einfuhren in die Vereinigten Staaten will Trump mehr Gleichgewicht im Welthandel erzwingen.
  • Ob diese Strategie aufgeht, ist mindestens offen. Auch innenpolitisch sind die Zölle riskant für den Republikaner, denn sie könnten Preise in die Höhe treiben.
  • Ein Importzoll funktioniert ähnlich wie eine Steuer: Die Abgabe muss vom importierenden Unternehmen an den Staat gezahlt werden - in diesem Fall also von Firmen in den USA.
  • Es gilt als wahrscheinlich, dass die importierenden Unternehmen die höheren Kosten mindestens teilweise an die Verbraucher weitergeben werden.


Mögliche Vorschläge zur Beilegung des Zoll-Streits

  • Um den aktuellen Handelsstreit zu entschärfen, hat die EU den USA bereits eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten.
  • Die Trump-Regierung ist darauf bislang aber nicht eingegangen.
  • Neben Zolldeals gelten neue Abkommen als Option.
  • Nach Einschätzung der EU-Kommission könnten die EU und Trump etwa einen neuen Deal zum Ausbau amerikanischer Exporte von Flüssiggas (LNG) schließen.
  • Zudem wäre es möglich, mehr Militärtechnik und Agrargüter zu importieren, um das US-Handelsdefizit mit der EU abzubauen.
  • Die EU sieht Trumps Zölle als nicht gerechtfertigt und unvereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) an.
  • Sie betont, dass sie entschiedene Maßnahmen gegen US-Zölle einführen wird, sollten die Verhandlungen scheitern.
  • Dazu sollen unter anderem Gegenzölle gehören.


Trump gewährt EU bei angedrohten neuen Zöllen Aufschub

  • US-Präsident Donald Trump will die Einführung der von ihm für Anfang Juni angekündigten neuen Zölle auf Importe aus der EU um gut einen Monat verschieben, um mehr Zeit für Verhandlungen zu lassen.
  • Der Start der zusätzlichen Einfuhrgebühren in Höhe von 50 Prozent werde auf den 9. Juli verschoben, teilte Trump nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit.
  • Sie habe ihm zugesagt, dass nötige Gespräche schnell starten würden, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.
  • Unmittelbar vor Trumps Ankündigung hatte von der Leyen auf der Plattform X geschrieben, die Europäische Union und die USA teilten weltweit eine der wichtigsten und engsten Handelsbeziehungen.
  • "Europa ist bereit, Gespräche schnell und entschlossen voranzubringen", schrieb sie weiter.
  • Dafür brauche es bis 9. Juli Zeit.
  • Das Datum markiert den Ablauf eines im April von Trump festgesetzten Aufschubs für andere von ihm angekündigte Zölle.
  • Damals hatte er neue Zölle auf Importe aus aller Welt nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten für 90 Tage ausgesetzt.
  • Dieses Zeitfenster sollte für Verhandlungen genutzt werden.
  • Die EU hatte damals ebenfalls angekündigt, geplante Gegenzölle auf US-Produkte vorerst für drei Monate auszusetzen.


Nvidia $NVDA (+1,05 %)im Sog des anhaltenden KI-Booms

  • Der anhaltende KI-Nachfrage-Boom dürfte Nvidias Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal 2025/26 per Ende April beflügeln.
  • Analysten in einem Factset-Konsens rechnen mit Zuwächsen beim Umsatz um 66 Prozent auf gut 43 Mrd US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr, beim Gewinn um 44 Prozent.
  • Nvidia selbst hat für das Auftaktquartal Umsatz von 43 Milliarden Dollar plus/minus 2 Prozent in Aussicht gestellt.
  • Allerdings hat der Zollstreit USA/China dem US-KI-Chip-Hersteller im April neue Exportbeschränkungen für China beschert, was sich in einer Einmalbelastung von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar für erhöhten Lagerbestand an H20-Chips, die speziell für den chinesischen Markt entwickelt worden waren, widerspiegelt.
  • Investoren hoffen auf eine Workaround-Lösung und weitere KI-Partnerschaften wie jüngst in Saudi-Arabien.
  • Dort soll Nvidia zusammen mit einen lokalen Partner die KI-Infrastruktur aufbauen.
  • Am Mittwoch den 28. Mai um 22 Uhr, wissen wir dann mehr!


Montag: Börsentermine, Wirtschaftsdaten, Quartalszahlen


Börsen in USA und UK geschlossen


  • ex-Dividende einzelner Werte
  • Fresenius SE & Co KGaA 1,00 €
  • Porsche Automobil Holding SE 1,91 €
  • Wacker Neuson SE 0,60 €
  • Berentzen-Gruppe AG 0,11 €
  • Ernst Russ AG 0,20 €


  • Quartalszahlen / Unternehmenstermine Europa
  • 10:00 Deutsche Wohnen HV
  • 10:30 Leonardo HV


  • Wirtschaftsdaten

07:00 JP: CI-Index: Frühindikatoren 3/25 (endgültig)

15:00 DE: EZB-Präsidentin Lagarde, Teilnahme an Veranstaltung der Hertie School

Ohne Zeitangabe: - DE: IAB-Arbeitsmarktbarometer

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