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Betriebliche Altersvorsorge Teil 2: Doch eine Totgeburt?

Erst einmal vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen und hilfreichen Kommentare zu meinem letzten Beitrag. Besonders die Hinweise von @Dr27589 haben mich auf bedeutende Fehler und blinde Flecken meiner Berechnungen hingewiesen. Die möchte ich jetzt korrigieren.


Meine Irrtümer - und eine Richtigstellung


1. Steuern: Ich bin bei der Besteuerung des Auszahlungskapitals wohl von den Regeln der privaten Rentenversicherung ausgegangen. Das ist aber falsch! Das Kapital der bAV wird mit dem persönlichen Einkommensteuersatz des Auszahlungsjahres besteuert (sonstiges Einkommen). Wo der bei 200.000€ Auszahlung stehen wird, ist nicht ganz eindeutig. Es gibt z. Z. noch die "Fünftelregelung", d. h. das Kapitaleinkommen wird auf 5 Jahre gesteckt, so dass 40.000€ pa zusätzliches Einkommen zu besteuern sind. Der Spitzensteuersatz steht z. Z. bei 42%, der Grenzsteuersatz für Senioren liegt wohl bei 30%. Und was 2044 sein wird, weiß eh keiner. Ich gehe mal niedrig von 30% aus, was bei 200.000€ Einkommen 12.000€pa für 5 Jahre oder insgesamt 60.000€ wären.


2. SV-Beiträge: Weiterhin bin ich davon ausgegangen, dass man nur die eingesparten SV-Beiträge (15% GKV + 3% PV) zurückzahlen muss. Pustekuchen. Die 18% SV Beitage werden auf das gesamte Auszahlungskapital angerechnet - auch auf die Kapitalgewinne! Und zwar wird die Summe des Auszahlungskapitals auf 10 Jahre/ 120 Monate aufgeteilt, die SV-Abgaben auf diese 120 Monate berechnet und die dann monatlich vom Konto abgebucht. Laut Rechner von Test.de wären das bei 200.000€ Auszahlung 300€pM SV Beiträge für 10 Jahre, dh. insges. 36.000€.


3. Rentenpunkte: Der Verlust an Rentenansprüchen durch die "Umleitung" der RV-Beiträge in die bAV ist größer als ich zunächst dachte. Der Onlinerechner sagt bei 300€pM Einzahlung auf 20 Jahre eine Einbuße von 80€pM voraus. Auf 20 Rentenjahren gerechnet sind das knapp 20.000€.


4. Kein Irrtum, aber ich will es nochmals gesagt haben. Es gibt ja die Freibeträge in der Auszahlungsphase, auf die man keine Steuern und keine SV Abgaben zahlen muss. Die sollten 2044 bei ca. 300€pM liegen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings die Entscheidung zur Garantierente. D. h. man überträgt sein Kapital komplett der Versicherung und die zahlt dann dafür eine monatliche Rente, das sind ca. 3%pa auf das Ausgangskapital. Man muss also schon Metusalem in einer Welt ohne Inflation werden, damit das was bringt. Vererben ist nicht. Ein absoluter Dealbreaker und nicht zu empfehlen.


Die korrigierten Berechnungen


bAV 300€pM brutto/ 150€ netto:

Einzahlungen 2024-44: 72.000€

Sparkapital bei 7%pa: 149.700€

bAV Kosten: 4.900€

Steuern (30%): 43.400€

SV Abgaben (lt. Rechner): 140€pM = 16.800€ (10 Jahre)

Verlust Rentenansprüche (lt. Rechner): 80€pM = 19.200€ (20 Jahre)


Endsumme: 65.400€

vs. Broker (150€pM, 7%): 70.300€.


bAV 600€pM brutto/ 300€pM netto

(ich machs kurz:)


Endsumme: 151.200€

vs. Broker (300€pM, 7%): 175.900€.


Fazit

Mein lieber Scholli! Das hätte ich nicht gedacht, dass sich unser Staat solch ein hinterhältiges System hinter einer Wand an komplizierten Regeln zum Schröpfen seiner Bürger ausdenkt. De facto lässt der Staat den Kapitalhebel und den Zinseszinseffekt gegen den bAV-Sparer laufen, so dass alle positiven Effekte dadurch verloren gehen.


Also selbst bei einer sehr günstigen bAV, maximalen staatlichen Förderungen und einer Traumrendite von 7%pa endet man nach 20 Jahren mit massiven Verlusten ggü. einem Broker Sparplan ACWI. Die meisten von euch dürften noch schlechter dastehen. Wer also keinen AG hat, der sein Geld in eurer bAV versenkt, sollte das Geld besser woanders anlegen. Ich werde es wohl auch tun.


Ciao, liebe Kapitalhebel, Zinsenszinseffekt und Steuerersparnis! Ich suche euch woanders! Ich lass es euch wissen, wenn ich was gefunden habe. Nächste Station wahrscheinlich meine private Rentenversicherung. 🫣


Euer Epi

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99 Kommentare

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Vielen Dank für deinen Post! Der Aufwand für dich selbst ist das eine. Das ganze in eine für den geneigten Leser gut verständliche Form zu verpacken und niederzuschreiben, eine andere.

Ein Post, der den Mehrwert dieses Forums deutlich aufzeigt!
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6Mon.
@KevinE Danke!
Wahrscheinlich hat die ganze Sache am meisten mir selbst gebracht. Ich wurde von einigen Irrtümern befreit und weiß jetzt, dass meine bAV trotz der guten Versicherungskonditionen nichts bringt. Das dürfte mir einige 10k€ gebracht haben. Insofern 👍

Ich habe nach 1,5 Jahren in meiner bAV eine Rendite von knapp 1000€ oder +20% auf die Einzahlungen. Jetzt zu wissen, dass diese Gewinne komplett an den Staat und die Krankenkassen gehen werden, ist schon echt bitter. Und dass es egal ist, wieviel Rendite ich mache, die Gewinne gehen immer an den Staat, das ist eine Sauerei. Darauf muss ich jetzt erstmal klarkommen. Und dann werde ich die Konsequenzen daraus ziehen.
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@Der_Dividenden_Monteur ist gebookmarked. Lese ich demnächst.
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@Der_Dividenden_Monteur macht ohne den ersten Teil keinen Sinn. Hab deshalb beide aufgenommen
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Freut mich, dass ich helfen konnte :)
Durch den AG-Zuschuss von min. 15% würde ein Eigenanteil von 255€ Brutto/Monat ausreichen, um auf die tatsächliche Investitionssumme von 300€/Monat zu kommen. Wenn dein AG mehr zahlt, reduziert sich dadurch natürlich dein Eigenanteil.
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6Mon.
@Dr27589 Dieser AG Zuschuss ist in meinem Fall etwas speziell. Evtl. schreibe ich dir mal dazu per Mail.
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Danke für deine Mühe. Ich habe eine BAV die mir mein AG on Top "geschenkt" hat seinerzeit und ich freiwillig nichts weiter einbezahlt habe. Ich werde Ende des Jahres aufhören in der Firma und insgesamt mit Arbeiten und das Teil dann wohl beitragsfrei stellen oder kündigen. Ich glaube kündigen ist besser und das kleine Geld das ich bekomme werde ich bis zum offiziellen Rentenbeginn in 7 Jahren stumpf in einen ETF stecken. Ich kann nach der Kündigung ja mal berichten wieviel von dem Geld das mein AG eingezahlt hat in den letzten 12,5 Jahren ich rausbekomme. Ich ahne jetzt schon schreckliches.....
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6Mon.
@trader64 Ich hatte auch eine bAV bei der Allianz (Direktversicherung) vom AG übergeholfen bekommen. Als ich mich über die Konditionen informierte, habe ich sie gekündigt und auszahlen lassen. Das Kapital war ca. +-0 nach 5 Jahren. Nach Auszahlung (mgl. wg. Mindermenge) war es ca. 30% weniger. Aber lieber so, als noch 20 Jahre totes Kapital zu haben und am Ende auch 30% zu zahlen.
Lieber ein Ende mit Schrecken... .
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@Epi great post which I have been thinking for long time. I am intending to cancel after having paid into bav for 10 years. But I am unclear if it makes sense to do so now. Is it better than too late?
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@Epi Wie hast Du die vorzeitige Auszahlung begründet? Ich habe auch eine Direktversicherung (ruht seit 12 Jahren) von meinem ersten Arbeitgeber. Laut Allianz ist bei einer Kündigung der DV eine Auszahlung erst ab dem 60.Lebensjahr möglich?
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5Mon.
@TheGuardian Wenn du mit Marktrendite vorsorgen willst, ist ein ETF-Sparplan definitiv ertragreicher. bAV lohnt sich maximal für Menschen, die auf dem Tagesgeldkonto für die Rente vorsorgen wollen.
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5Mon.
@GrafZahl_Boersenstrasse Es gibt die sog. Geringfügigkeitsgrenze/ Bagatellgrenze (4242€/ 35€pM Rente). Hast du weniger, kannst du dir den Betrag auszahlen lassen.
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@Epi Vielen Dank! Leider bin ich dann doch etwas über der Grenze. Mist.
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5Mon.
@GrafZahl_Boersenstrasse Du kannst auf jeden Fall noch die Zahlungen aussetzen. Damit kommst du zwar nicht mehr an den Haufen ran und der ist höchstwahrscheinlich am Ende nur noch einen Bruchteil wert, aber wenigstens schmeißt du dann nicht mehr gutes Geld schlechtem hinterher.
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Um es relativ kurz auf den Punkt zu bringen.
Kann man nicht generell sagen um so mehr Menschen in eine Sache involviert sind um so weniger Rendite kommt am Ende dabei heraus.
Alle diese Menschen wollen bezahlt werden und an den Verträgen noch verdienen und am Ende kann der jenige welcher den Vertrag abschließt froh sein noch ein wenig Plus dabei zu machen.

Also machen wir am besten unser eigenes Projekt ohne viele daran zu beteiligen.

Es sei denn das Projekt heißt
Berkshire Hathaway

Hier fällt aber auf das sich Buffet selber ein doch relativ geringes Gehalt ausbezahlt und auch versucht die Mitarbeiteranzahl der Holding überschaubar zu halten.
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6Mon.
@Tenbagger2024 Grundsätzlich gebe ich dir Recht: je weniger Parteien involviert sind, desto mehr bleibt beim Sparer hängen.
Allerdings ist die Landschaft auch ständig in Bewegung, Unternehmen automatisieren, digitalisieren und geben die Kostensenkungen weiter (z. B. mylife). Sprich, diese Partei ist dann nur minimal involviert. Wenn dann noch spezielle Steuerregeln greifen, könnte mitunter ein Punkt erreicht werden, ab dem sich sogar eine Rentenversicherung lohnt. Das können dann schnell ein paar 10k€ sein. Das muss man dann gut durchrechnen. Sowas versuche ich gerade...
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Schon fraglich wieso es so viele Möglichkeiten gibt für Rentenvorsorge. Wichtig aber sehr viel.
Ich habe eine fondsgebundene Rürup und eine fondsgebundene Privatvorsorge bei der HDI (von Tecis aus) mit jeweils 110 Euro 3% Dynamik.
Kündigen kann man die (Rürup) soweit ich weiß nicht. Zum einen denke ich ich lasse die weiterlaufen auch wenn ich viel in ETF's investiere und bezahle etwas mehr für die Fonds, habe aber festes Geld für die Rente. Schlauer wäre es aber wahrscheinlich zu kündigen und in einen all world zu packen
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6Mon.
@Maddy-0 Schau dir mal an, was die Bedingungen für das "feste Geld in der Rente" sind, meist unter 3%pa aufs Anfangskapital bei vollständigem Kapitalverzicht. Ich dachte auch erst "haben ist besser als brauchen". Aber als ich das einem einfachen ETF-Sparplan gegenüber stellte war ich sehr ernüchtert: was machen die mit meinem Geld?

Dann wurde mir klar, dass die Armeen an Vertretern und Mitarbeitern in ihren Glaspalästen ja finanziert werden müssen...

Selbst ein $XEON ist besser. Also: am besten raus aus diesem System. Und wenn das nicht mehr geht, dann zumindest nicht noch mehr Geld hineinwerfen.
@Epi Ich würde grob behaupten (meine Erfahrung) das wenn man wie ich eine Rürup oder Privatvorsorge (fondsgebunden) hat, man wissen sollte das man eben seine 1% davon mehr abgeben muss weil Fonds natürlich teurer als ein ACWI ist. Die Frage ist am Ende nur wie viel man wirklich abdrücken muss bzw wie hoch die Kosten wirklich sind. Ich schätze die Hälfte weiß gar nicht, was man exakt bezahlt dafür. (Zähle auch dazu)
Weil man gar keinen Blick darauf hat wie viel Geld aktuell drin ist. Bei mir zumindest. Der einzige Vorteil ist einfach wahrscheinlich nur, das man das Geld nicht sieht und nicht so schnell anfassen kann und am Ende weiß, das er einen gewissen Betrag als Rente bekommt
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@Epi man fragt sich nur, wo ein steuerrelevanter Vorteil oder Absicherung ist, wenn man so eine Fondsgebundene Rentenversicherung hat. 1:1 aufeinander legen würde es wahrscheinlich zeigen aber möglicherweise ist da auch nicht so ein riesen Unterschied wie man denkt
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6Mon.
@Maddy-0 Wie gesagt, da bin ich dran... Ich will schon gern wissen, in was ich mein Geld stecke.
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6Mon.
@Maddy-0 Einen Vorteil dieser AltersvorsorgeAbzocken gibt es: das verfügbare Einkommen sinkt, dadurch sinkt die Rentenlücke automatisch, ohne dass die Rente steigen muss. Oder anders: der AN gewöhnt sich an 150€ weniger Einkommen. 😅
@Epi bist du denn aktuell dabei, irgendwelche Rechnung en anzustellen? Ist wahrscheinlich schwierig, weil jede Versicherung andere Kosten usw hat
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6Mon.
@Maddy-0 Für meine bAV kennst du ja meine Berechnungen. An meiner pRV sitze ich gerade. Der Teufel steckt da im Detail. Z.B. 15% Teilfreistellung bei pRV-Auszahlung vs. 30% im ETF-Depot jedes Jahr. Sowas sagt einem ja kein Versicherungsvertreter! 😅

Die Kosten bei meiner pRV sind ausnahmsweise transparent. Welche Folgen die Kosten für die Rendite haben, muss man dann aber selbst herausfinden.
Wenn die Kosten nicht transparent sind, liegen sie meist bei 3-4%pa (war bei meinem alten Allianzvertrag so). Wenn der Anbieter dann noch geniale 3-4%pa Marktrendite rausholt, dann kann man froh sein, wenn man die Einzahlungen rausbekommt (wie bei meinem alten Allianzvertrag).
@Epi leider sind die meisten Verträge nicht wirklich Transparent. Bei mir z.B. habe ich nur meinen Betrag den ich bezahle mit Dynamik etc. Aber sehe überhaupt nichts an Kosten etc
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6Mon.
@Maddy-0 Wenn intransparent, dann 3-4%pa Kosten. So war es bei den Verträgen, die ich aufwendig gecheckt habe.
@Epi dann müsste ich wahrscheinlich mal meinen Berater fragen, ob der mir die Verträge/kosten zukommen lassen kann?
Wenn ein all world 0,2% kostet und zu 70% versteuert wird muss man wie du sagst daneben legen, wie teuer das Produkt ist. Soweit ich weiß habe ich klassische ETF's. Gerade mal geschaut:

45% Ishares MSCI world
25% Ishares Core Emerging markets
20% ishares Msci Europe
10% Ishares C MSCI parcific ex Japan

Einmal bei der privaten 110€ und bei der Rürup 100€

An sich dürften die Kosten ja nicht allzu immens sein

(Alles beim VolkswohlBund über einen Tecis Berater gemacht)
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Vielen Dank für deinen Post!
Ich hatte auch vor ca einem halben Jahr eine Beratung zu einer baV und war ebenfalls erschrocken, wie viel dann am Ende übrig blieb.
Dazu waren die Kosten viel viel höher als bei deinem Beispiel.

Naja jetzt spare ich weiter in einen ETF/ins Depot als Altersvorsorge!
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6Mon.
@Peter-Plan Wenn das deine Konsequenz aus meinem Beitrag ist, dann war er ja für noch jemanden sinnvoll! 👍
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@Epi hat mich nochmal bestätigt!
Die Entscheidung hab ich schon damals getroffen.
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...das verrückte ist ja, dass es für den gemeinen Arbeitnehmer (z.B. mich) fast unmöglich ist auszurechnen, was sich mehr lohnt. Zumindest nicht ohne wochenlanger Recherche und Unterstützung von Leuten, die tief im Thema sind.

Ich kann in einer U-Kasse bis zu 150€/Monat anlegen, wovon der AG 50% übernimmt. Dazu in einer Direltversicherung nochmal 150 bei 20% Zuschuss vom AG. Wenn ich beides mache, bekomme ich zusätzlich 2.000€ Bonus p.a.
Klingt erstmal super. In 2023 (in der ein MSCI Wolrd ~20% macht, hat die Allianz das dann mit starken 3,4% verzinst.
Der Berater der Allianz sagt mir nach 10 Jahren, es wäre angeblich nicht möglich mir aufzuzeigen, wie viel Rendite meine BAV in 10 Jahren erwirtschaftet hat (ein Schelm, wer böses dabei denkt...)
Umsteigen auf den neuen Allianztarif ist möglich, dann würden bis zu 60% der Einzahlung in ETFs meiner Wahl gehen (gesetzliches Max.). Nur muss man dann die Abschlussgebühren für den neuen Vertrag nochmal voll zahlen.

Nun muss man noch gegenrechnen, wie viel der Zuschuss des AG ausmacht, ob die Rente reduziert wird, ob eine PKV dazu noch Sinn macht und mehr Geld raus holt.... spätestens hier hört ja jeder Normale auf und hofft einfach, dass am Ende schon Geld rauskommen wird.... aber von voller Transparenz kann man hier nicht sprechen.
10 Jahre lang habe ich einfach akzeptiert dass der gesamte Zuschuss vom AG schon top sein wird...und dann zur Rente (irgendwas an) Geld da sein wird, selbst wenn ich alles andere in meinem Leben verzocken sollte... quasi ein gesichertes Alternativasset, was gegen Drugs&Rock'n'Roll stand hält. Für diese Sicherheit verdient eben die Allianz mit ;-)
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6Mon.
@Ludaaa7 Du sagst es, für Normlos ist das alles viel zu kompliziert. Und die Hoffnung (auf ein kleines Zubrot) stirbt zuletzt.
Aber spätestens, wenn du in Rente gehst musst du den Taschenrechner in die Hand nehmen und entscheiden, ob die Garantierente mit Freibetrag aber Enteignung und Minimalverzinsung besser ist oder eine Auszahlung mit ca. 50% Abgaben aber sinnvoller Weiteranlage.
Das wird weh tun!
@Ludaaa7 dein Anteil zahlst Du aber auch aus dem Brutto und nicht wie beim etf aus dem netto. Zusätzlich erhältst du einen Zuschuss vom Arbeitgeber und hast dadurch schon circa das doppelte eingezahlt wie bei einen ETF (bei gleichen tatsächlichen Aufwand). Weiterhin versteuerst du die Erträge jährlich beim ETF bei der betrieblichen Vorsorge erst mit Auszahlung. Im Rentenalter versteuerst du die Auszahlung mit deinen persönlichen rentersteuersatz und profitierst noch von den Freibeträgen bei der Krankenversicherung. Gleichzeitig kannst du bei einer Unterstützungskasse noch von der Fünftelregelung bei der Steuer profitieren. Weiterhin hast du kein verlustrisikio wie beim etf und deine Investition ist in der Sparphase sogar Hartz4 geschützt bzw bei einer privatinsolvenz sicher. Und wenn man die rentenleistung bei Auszahlung wählt dann erhält man diese lebenslang garantiert mit jährlicher Steigerung der Rente. Also auch bis 111 Jahre. Zusammenfassend ist die betriebliche Vorsorge schon lukrativ und die beste Wahl bei einer Altersvorsorge. Ein etf ist meiner Meinung nach auch interessant aber eher als zusätzlich mittelfristige bis langfristige Kapitalanlage geeignet. Weiterhin ist ein etf vom Charakter nicht mit einer Rentenvorsorge vergleichbar, wo immer noch die Langlebigkeit versichert wird!
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5Mon.
@market_analyst_5 Diese ganzen Punkte sind doch im Beitrag berücksichtigt. Und trotzdem ist die bAV dramatisch schlechter. Wo ist der Fehler?
Epi zunächst vielen Dank für deinen Einsatz. 👍🏻 …habe dies zum Anlass genommen meinen bAV Vertrag bei der Allianz mal anzuschauen. Ich hatte den noch im Dezember 2004 vor der Steuerreform abgeschlossen. (mit 20 Prozent Pauschalversteuerung durch Umwandlung eines teils meines Weihnachtsgeldes). Nach 20 Jahren habe ich 16000 Euro einbezahlt. Der Rückkaufswert liegt bei 15.900 Euro. In den letzten Jahren lag die Rendite bei ca. 3 Prozent vor Kosten. Also die Performance des Produkts ist unterirdisch. Allerdings sind die Beiträge aus dem Bruttoeinkommen bezahlt worden - mein Lohnsteuersatz liegt bei 42 Prozent. Netto habe ich somit ca. 10.000 Euro an Prämie einbezahlt. 59 Prozent Rendite in 20 Jahren sind jetzt auch nicht berauschend und ich glaube, dass ich bei Auszahlung auch noch Krankenversicherungsbeiträge nachbezahlen muss. Letztendlich werde ich das Ding aber vermutlich unverändert weiterlaufen lassen. Oder was meinen die Experten- sollte ich den Vertrag lieber kündigen oder beitragsfrei stellen? Vielen Dank schon einmal für Euer Feedback. Viele Grüße 🖖
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6Mon.
@Moneymoney Deine Rendite (aufs eingezahlfe Netto) weißt du erst, wenn es zur Auszahlung kommt. Da dürften dann ca. 50% Abgaben und Rentenpunktverluste auf dich zukommen, so dass du (bei Beitragsstopp heute) bei ca. 8000€ landest. Die Variante mit Enteignung und 3% Garantierente ist noch gruseliger.

Ich bin kein Experte, aber ich schätze mal, dein Netto ist trotz Zuschuss beim Broker besser aufgehoben.
@Moneymoney dann informiere dich erstmal richtig und nicht bei dieser Plattform mit den sinnfreien Beiträgen. Kleiner Hinweis: wenn du zwanzig Prozent pauschale Steuer abführst und es jährlich vom Weihnachtsgeld einzahlst, dann hast du bei der Auszahlung KEINE Steuer und KEINE Krankenkasse darauf zu zahlen. Herzlichen Glückwunsch für die vertrag aus alten Zeiten!
@market_analyst_5 dein aggressiver Tonfall missfällt mir ein wenig. …steuerfrei ist klar - hatte auch nichts gegenteiliges geschrieben. Bei den Krankenkassenbeiträge bin ich mir eigentlich relativ sicher, dass diese erhoben werden. …Ich wünsche dir ein entspanntes Wochenende, damit du mal wieder etwas runter kommst!
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Ich glaube, deinen Beitrag muss ich mir morgen mal in Ruhe während meiner Teamrunde durchlesen. Ich packe momentan noch Kohle in ne private RV bei der Allianz und zweige vom Brutto 260 Eur pro Monat in das PVK. Partnerin riestert noch…
Ich glaube, es gibt viel zu tun…
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6Mon.
@Johann_van_der_Smut Der Beitrag geht ja über die bAV. Für die pRV gelten nochmals andere gesetzliche Regeln. Schaue ich mir auch noch mal an und teile die Überlegungen dann hier. Was meinst du mit PVK?
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@Epi ok, hab den Beitrag gerade nur überflogen. PVK ist privates vorsorge kapital meines AG. Kannst von Monat zu Monat entscheiden wieviel vom Brutto du den AG in eine Kapitalanlage anlegen lassen willst. Quasi Direktversicherung für Rente
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6Mon.
@Johann_van_der_Smut Ah, okay, dann ist das wie eine bAV. Das Teil ist echt toxisch, wie ich herausfinden musste. Die Beiträge vom AG zahlst du de facto in der Rente mit Aufschlag zurück. Und Rentenpunkte verlierst du auch, weil ja der AG seinen Anteil an deiner RV nicht zahlt. 🫣
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@Epi whuut? Das is ja krass. Aber es gibt doch eine Deckelung. Bis dahin ist doch alles steuerlich nur vorteilhaft?!
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6Mon.
@Johann_van_der_Smut Ja, wie geschrieben, du musst keine Steuern oder SV Beiträge zurückzahlen, wenn unter dem Freibetrag bleibst, 2044 ca. 300€.
Aber dafür musst du die Garantierente wählen und dein gesamtes Kapital der Versicherung überlassen. Wenn du 93 wirst und es keine Inflation gibt, bekommst du dein angespartes Kapital ausgezahlt. Wenn du früher stirbst, behält die Versicherung den Rest einfach.
Ich sage ja, toxisch. 😈
Unwissenheit pur!!! Am besten kündige alles damit man dafür auch mal richtig Lehrgeld zahlt, wenn man auf sich von Halbwahrheiten beeinflussen lässt!
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Bei uns ist die VBL Betriebsrente Pflicht. Seit dem ich mir ebenfalls die Konditionen vor geraumer Zeit durchgerechnet habe, konnte ich leider auch feststellen, daß trotz gutem AG Anteil das Geld lieber bei Mir aufgehoben ist. Mein Plan Ich lass mir den gesamten Geldhaufen zum Eintritt der Rente ausbezahlen und verzichte auf die monatlichen Beiträge...auch wenn das steuerlich ebenfalls "Aua" macht.
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Danke für deinen sehr interessanten Beitrag, ich habe auch eine bAV bei meinem AG. Könnte sie freiwillig erhöhen, indem ich dort bis zu 300 von meinem Brutto einzahle, habe mich aber instinktiv immer dagegen entschieden und es nur bei dem belassen, was der AG mir „schenkt“. Den Zinseszins an der Börse schlägt dann langfristig doch nichts. Ich habe mich vor ein Paar Tagen mit dem Thema Altersvorsorge und der Studie von Fidelity Research beschäftigt und war von den Zinseszinsen immer wieder erstaunt. https://investorsapiens.de/beste-altersvorsorge-ab-40/
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Habe die Möglichkeit, 30% vom Arbeitgeber dazu zu bekommen bei der Allianz. Da ich bereits eine Rürup und Privatvorsorge habe, habe ich darauf verzichtet. Was ich in meinen sehr jungen Jahren gelernt habe ist, dass nichts geschenkt ist
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Kleiner Zusatz Hinweis: Mit einer Kombination aus BAV und Privat Krankenversicherung entfällt später der Anteil der GKV was zumindest nochmal der Teil der SV um einiges reduziert. Damit wird das ganze wieder um einiges interessanter.
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Danke für diesen wertvollen Beitrag👍🏻
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Ich habe eine wunderschöne betriebliche AV, die mein Arbeitgeber sogar zu 100% unterstützt. Ich zahle 90€ im Monat und mein Arbeitgeber zahlt 90€ im Monat. Also in Summe 180€ im Jahr.

Jedes Jahr freue ich mich auf den Bericht und die Hochrechnung meiner bav. Wenn ich die nächsten 35 Jahre weite so einzahle, erhalte ich eine lebenslange Rente in Höhe von 250€ pro Monat. Diese muss dann natürlich noch versteuert werden und 180€ heute vs. 250€ in 35 Jahren - Naja den Punkt Inflation braucht man da ja gar nicht ansprechen.

Ich ärgere mich jeden Monat, dass ich die 90€ von meinem Gehalt quasi verschenken muss. Wahrscheinlich würde ich statt 180€ bav mit 50€ MSCI World im Monat besser fahren (ungeachtet der zusätzlichen Flexibilität).
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Ich finde es erschreckend wie viel Unwissen und Halbwahrheiten hier geteilt werden sowie komplett durcheinander gebracht werden. Ich habe meine Master- Arbeit zum Thema betriebliche Vorsorge vs. privater Vorsorge geschrieben. Und bei allen Vergleichen liegt die betriebliche Vorsorge nach Steuern und Sozialabgaben vorn. Sicherlich kann man es nicht mit Aktien oder ETF eins zu eins vergleichen, weil es hierbei im noch ein konservatives Produkt handelt ohne Verlustrisiko. Aber aufgrund der Komplexität ist es schwierig den Beitrag in kurzer Form zu bewerten und zu korrigieren.

Hinweis: Bitte schaltet selber euren Kopf ein und hinterfragt auch die Beiträge immer kritisch statt alles Tatsachen einfach so hinzunehmen und mit solchen Falschaussagen weiter zu verbreiten.

Beste Grüße

Ps: Hinweis für die Leute, welche nicht kritikfähig sind bzw. Ihre eigene Wahrheit in einen Paralleluniversum haben: ich habe bei keiner Versicherung oder ähnlichen und habe auch keinerlei Vorteile wenn ich positiv für die betriebliche Altersvorsorge spreche!!! Und wenn alles so einfach wäre, wie es hier manche selbsternannten Gurus es hier verkünden - WARUM SIND WIR DANN NICHT ALLE MILLIONÄRE und lassen unser Geld arbeiten statt täglich selbst arbeiten zu gehen?!?!?!

Freue mich schon auf Eure sinnfreien Feedbacks…
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Du bringst es auf den Punkt. Die bAV ist genauso Schrott und gehört in die Tonne. Danke für die Ausführungen.
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Vielen Dank @Epi für die beiden Posts zur bAV. Kurz von mir ein paar Anmerkungen, warum ich in meine bAV hohe Beträge einzahle. Ich beschränke mich auf die Ansparphase, da niemand weiss, wie die steuerliche Behandlung in 10,20,30 Jahren aussieht.

-Unsere bAV ist ein aktiv gemanagter Fond, der ähnlich wie der $n/a aufgebaut ist und ähnliche Renditen abwirft. Also im Mittel 5-6%pro Jahr. Aktienanteil dynamisch, aktuell 50%

-Mein Arbeitgeber zahlt 50% dazu

-Sowohl für meine Beiträge als auch den AG-Anteil habe ich eine Beitragsgarantie. Somit ist meine Gesamtrendite selbst bei Fontverlusten am Ende der Laufzeit noch bei +50%. Das ist einer meiner Hauptgründe für die bAV

-Ich bin ein großer Fan von Diversifikation und lege in so ziemlich alles an, was es gibt. Ich bin bereit Rendite gegen Risikoabschwächung herzugeben

Gegen einen MSCI World kann das über 30 Jahre nicht konkurrieren wenn man auschließlich die Rendite betrachtet, das ist klar. Aber welcher Anbieter kann seriös so ein Produkt mit ner Beitragsgarantie anbieten und dann 15% Rendite erarbeiten?
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