Italien will mit knickgelenkten Kettenfahrzeuge BvS10 die vorhandenen 268 BV206 ersetzen. Für die Lieferung haben BAE Systems und Iveco Defence Vehicles (IDV) die Verlängerung ihrer strategische Zusammenarbeit vereinbart, wie die Unternehmen am 22. Mai mitgeteilt haben. Die Zusammenarbeit konzentriere sich auf die Lokalisierung der Konstruktion italienischer Varianten und die Herstellung des BvS10, wobei die Stärken beider Unternehmen und der italienischen Arbeitskräfte genutzt werden sollen. Die Zusammenarbeit biete sowohl wichtige Fähigkeiten als auch nationale Versorgungssicherheit.
„Diese Partnerschaft bündelt das technische Know-how beider Unternehmen und stellt sicher, dass der BvS10 auf die Bedürfnisse der italienischen Verteidigung zugeschnitten ist“, sagte Tommy Gustafsson-Rask, General Manager von BAE Systems Hägglunds.
Claudio Catalano, CEO von Iveco Defence Vehicles ergänzte: „Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung werden wir das Fachwissen, das technologische Know-how und die Erfahrung von IDV und BAE Systems nutzen, um den BvS10 an das italienische Heer zu liefern.“
Nach der Beschreibung von BAE Systems ist der gepanzerte BvS10 als knickgelenktes Fahrzeug so konzipiert, dass es auch dort, wo andere Fahrzeuge nicht hinkommen, eine umfassende operative Unterstützung bietet. Kennzeichnend ist der extrem niedrige Bodendruck von 0,14 kg/cm² (weniger als ein gehender Mensch). Die Mobilitätssysteme des Fahrzeugs sorgen für optimale Manövrierfähigkeit in unterschiedlichem Gelände, einschließlich Schnee, Eis, Felsen, Sand oder Schlamm, sowie in steilen Gebirgsregionen. Dank seiner amphibischen Eigenschaften kann das Fahrzeug auch in überschwemmten Gebieten oder Küstengewässern eingesetzt werden und so Personal und Nachschub zur Aufrechterhaltung der strategischen, taktischen und operativen Mobilität transportieren.
Die modulare Bauweise des BvS10 ermöglicht Konfigurationen für unterschiedliche Missionen. Als Varianten führt BAE Systems Fahrzeuge für Personenbeförderung, Führung, Ambulanz, Instandsetzung und Bergung, logistische Unterstützung, Aufklärung und eines Waffenträgers mit zusätzlicher Mörserfähigkeit an. Es sei die perfekte Kombination aus Mobilität, Nutzlast und Schutz.
Nach Angabe von BAE Systems wird das Fahrzeug derzeit von Österreich, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, dem Vereinigten Königreich und der Ukraine betrieben. Die Zusammenarbeit mit IDV werde die Übernahme dieser Landplattform durch das italienische Heer erleichtern und eine logistische Gemeinsamkeit innerhalb der Länder gewährleisten, die sich bereits für das BvS10 entschieden haben. Schweden hat in Verbindung mit Deutschland und Großbritannien 2022 und 2023 unter dem Namen Collaborative All-Terrain Vehicle (CATV) 627 BvS10 – davon 367 für Deutschland – bestellt, die ab 2026 geliefert werden sollen (ES&T berichtete).
Abgesehen von den oben genannten zu ersetzenden 268 BV206 liegen Angaben über den Umfang und den Termin einer Bestellung von BvS10 durch Italien vor. Dementsprechend gibt es auch noch keine Erkenntnisse zu Lieferzeiträumen.
Redaktion / gwh