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Sangamo – mehr als nur Fabry: Zwei neue Signale, die zeigen, wie tief die Plattform wirklich geht

In den letzten Tagen gab es gleich zwei Neuigkeiten rund um Sangamo Therapeutics ($SGMO (-1,75 %)), die für mich mehr sind als bloße Schlagzeilen:


➡️ ein neues Patent zur Weiterentwicklung der Zinkfinger-Technologie

➡️ und ein Lebenszeichen vom pausierten TX200-Programm


Beides zeigt, dass Sangamo seine Plattform immer weiter ausbaut – leise, aber stetig. ☝️


1️⃣ Neues Patent: „Engineered Genetic Modulators“


Am 9. Oktober 2025 wurde beim US-Patentamt (USPTO) ein neues Patent veröffentlicht:


US20250313848 – „Engineered Genetic Modulators“ was ihr hier einsehen könnt 👉https://tinyurl.com/3e8d2bpr

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(das Originalpatent US20200109406 vom 9. April 2020 findet ihr hier 👉 https://tinyurl.com/mry9rhxp - sollten die beiden Links nicht funktionieren, einfach auf https://ppubs.uspto.gov/pubwebapp/static/pages/ppubsbasic.html gehen und ins Suchfeld die jeweilige Patentnummer ohne den Zusatz "US" eingeben)


Dieses neue Patent erweitert Sangamos Zinkfinger-Plattform (ZFP) – jene molekularen Werkzeuge, mit denen das Unternehmen Gene steuert, statt sie zu zerschneiden.


Während viele Wettbewerber noch auf CRISPR setzen – eine Technologie, die DNA dauerhaft verändert – arbeitet Sangamo längst mit einem präziseren, steuerbaren System, das Gene wie mit einem Dimmer reguliert, statt sie unwiderruflich umzuschreiben. Gerade im Nervensystem ist das ein enormer Sicherheitsvorteil.


Kurz gesagt: CRISPR schneidet – Sangamo dirigiert. Und genau dafür entsteht jetzt die nächste Patentgeneration – eine neue Ära kontrollierbarer Gentherapie.


2️⃣ TX200 – das „pausierte“ Programm lebt weiter


Fast zeitgleich gab es ein Lebenszeichen auf LinkedIn:

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Sangamo zeigt dort auf, dass das CAR-Treg-Programm TX200 – entwickelt zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantationen – weiterhin wissenschaftlich aktiv ist.


💡 Das Besondere: TX200 war das weltweit erste klinisch genehmigte CAR-Treg-Programm. Sangamo war also Pionier – und hat klinisch Geschichte geschrieben, lange bevor andere Player in diesem Feld auftauchten.


Die Pausierung dieses Programms war kein Rückschlag, sondern eine strategische Entscheidung: Das Programm ist teuer, komplex und braucht Partnerkapital – aber wissenschaftlich ist es voll intakt. Statt das Immunsystem zu unterdrücken, wird es hier „neu trainiert“, das Spenderorgan zu akzeptieren – ein völlig neuer immunologischer Ansatz.


Der Nobelpreis und die Tatsache, dass Sangamo das Thema jetzt wieder öffentlich aufgreift, zeigt: Die Plattform lebt – und bleibt relevant.


🧠 Hintergrund: Die Zinkfinger-Plattform – Sangamos leises Rückgrat


Wer Sangamo verstehen will, muss die Technologie verstehen. Das Unternehmen arbeitet mit Zinkfinger-Proteinen (ZFPs) – winzigen DNA-Bindern, die Gene präzise an- oder abschalten, korrigieren oder regulieren können. Genial!🤓


Daraus ergeben sich drei Anwendungssäulen:


1️⃣ Genregulation – Gene fein dosiert an- oder ausschalten (z. B. ST-503, ST-506, Tauopathien mit Genentech)

2️⃣ Genediting – DNA-Sequenzen dauerhaft korrigieren (z. B. Sichelzelle)

3️⃣ CAR-Tregs – Immunzellen programmieren (z. B. TX200)


Und damit diese Therapien überhaupt das Gehirn erreichen, entwickelt Sangamo zusätzlich seine STAC-BBB-Delivery-Plattform – eine Art molekularer Transporter, der genetische Therapien über die Blut-Hirn-Schranke bringt.


Diese Plattform ist in der Branche einzigartig und wird bereits genutzt von:


  • Genentech / Roche (Tauopathien)
  • Astellas (exklusive Lizenz für bis zu fünf CNS-Targets)
  • Eli Lilly (paralleles Lizenzpaket mit bis zu 1,4 Mrd USD Meilensteinpotenzial)


Sangamo verdient an Lizenzgebühren, Meilensteinen und Royalties, selbst wenn andere im Rampenlicht stehen.


🎯 Fazit - Zwei kleine News, aber ein großes Muster:


Sangamo bleibt seiner Linie treu – fokussiert, datengetrieben und langfristig. Keine Hype-Story, sondern ein Beispiel, wie stille Pioniere Schritt für Schritt Zukunft bauen.


💭 Und noch ein Gedanke zum Schluss


Jetzt kommen sichtbare Trigger – und das ändert alles:


🔹 Das neue Patent bestätigt die Weiterentwicklung der Plattform

🔹 TX200 zeigt wieder Aktivität

🔹 ST-503 startet klinisch

🔹 Fabry steht kurz vor der Zulassung

🔹 weitere Partnerschaften zeichnen sich ab


Diese Kombination gab’s bei Sangamo noch nie. Für mich sieht es danach aus, dass das Unternehmen vor einer echten Neubewertung steht – wissenschaftlich, strategisch und vielleicht nun auch wieder an der Börse 🤑😜


Was mich dabei immer wieder fasziniert: Sangamo hat die Technologie, nach der andere noch suchen. Während Firmen wie CRISPR Therapeutics ($CRSP) (+1,75 %) oder Intellia ($NTLA) (+4,31 %) für ihre Genschere ✂️gefeiert werden, arbeitet Sangamo längst an der nächsten Generation – präziser, sicherer, reversibel. Keine Einbahnstraße im Genom, sondern echte Steuerung.


Ich denke mit Blick auf die Vergangenheit kann man durchaus sagen: Sangamo war seiner Zeit voraus – ein Pionier, als die Welt noch gar nicht bereit war. Heute passt alles zusammen: Daten, Plattform, Partner, Momentum. Wenn der Markt das endlich erkennt, dann reden wir nicht über Prozente – sondern über Durchbrüche, die Geschichte schreiben. 🚀

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