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Weltweiter Chemie-Ausverkauf?


Es war im Grunde abzusehen, dass die westlichen Chemie-Produzenten im Zuge sinkender Aktienmärkte nun attraktiv für schwere "Cashholder" sind.


Insider gehen von einer Übernahme von $1COV (+0,21 %) durch $ADNOCDIST aus.

Der Ölkonzern des Emirats Abu Dhabi querte erst vor geraumer Zeit bereits meinen Weg an der Börse.


Meine Spekulation damals: Die Übernahme von $BRKM5 (-1,3 %) . Später bewahrheitete sich das Interesse an Braskem ebenfalls durch ADNOC.


Eine Übernahme mit einem Angebot an Covestro würde reelle Chancen ab ca. 60€/Aktie haben. Daher viel Spaß an die Zocker. 👍

Es bleibt aber abzuwarten, wie sich die Politik verhalten wird. Hier hat man sich eindeutig eine Sackgasse manövriert.


Was würde das aber für wirtschaftliche Folgen in Deutschland haben?

Persönlich denke ich tatsächlich, dass eine gewisse Taktik dahinter steckt, weswegen man gerade Kunststoffproduzenten zum Kauf auserkoren hat.

Man hätte mit den Übernahmen der beiden Konzerne einen sehr großen Teil der deutschen Kunststoffproduktion unter Kontrolle und könnte durch verbilligte Öl- und Gasverträge des heimischen Konzerns eine gewisse Preissetzungsmacht ausüben, die den Konkurrenten durchaus gefährlich werden könnte. Zusätzlich würden weitere Kapitalabflüsse in das Ausland verlagert werden. Für den Standort Leverkusen also der nächste potenzielle Sargnagel. Eine Tarifbindung für derzeitige Mitarbeiter würde wohl ähnlich entfallen. Das kann man aber erst beurteilen, sobald eine Übernahme überhaupt verhandelt wird und kommt selbstverständlich auf die Eingliederung Covestros in den ADNOC-Konzern an.


Wie realistisch seht ihr eine Übernahme des deutschen Chemie-Giganten? Werden weitere Angebote an deutsche energieintensive Unternehmen folgen?

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12 Kommentare

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Schlüsselindustrien an Quasistaatsunternehmen autokratischer Feinde unserer liberalen Demokratien verscherbeln - das passt super in die deutsche Wirtschaftspolitik der letzten Jahre. Unsere Kinder müssen den Schlamassel dann ausbaden. So macht Politik Spaß! 🙄
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Bin bei 31,58€ rein, von dem her eventuell schnelle 100%🤑 aber eigentlich wollte ich sie als Dividendenwert langfristig halten 🙈
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@Stefania Manchmal gehört eben auch eine kräftige Portion Glück mit dazu. Meinen herzlichen Glückwunsch für die Rendite! 🚀

Nun musst du dir dann wohl einen neuen Dividendenwert aussuchen und analysieren. 😅
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Für mich lediglich eine weitere Bestätigung, nicht in deutsche Unternehmen zu investieren.
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@Chou Aber warum beispielsweise nicht? Das Sachkapital der meisten deutschen Industriellen ist am Aktienmarkt stark unterbewertet. Geht man von weiteren Verkäufen aus, lässt sich in absehbarer Zeit eine gute Rendite auf Kosten der Volkswirtschaft erzielen. Ist natürlich mittlerweile auch mit entsprechenden politischen Risiken verbunden.
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Ja, es werden Angebote an energieintensive Unternehmen folgen denke ich, einige laufen ja auch schon bzw. werden zeitnah erwartet.

Nach Chemieindustrie ist auch der Metalksektor stark im Fokus (beispielsweise hätte Emirates Steel gerne die Stahlsparte von Thyssen, Angebot wird gerade ausgearbeitet). Aber auch Mineralölverarbeitung (und Kunststoffindustrie) sowie die Herstellung von Glas, Keramik, Papier usw. werden m.E. auch zunehmend stärker betroffen sein
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@JUNl Die Frage dahinter ist aber, was orientalische Unternehmen sich auf dem europäischen Kontinent erhoffen. An einer politischen Neuausrichtung dürfte das eher nicht liegen. Aber offensichtlich sind deutsche Produktionsstandorte nach wie vor sehr margenstark. Investitionen der heimischen Wirtschaft werden aber hauptsächlich von EU-Regularien gehemmt. Sehr empfehlenswert dazu die Beiträge von Brudermüller der $BAS .

Darüber hinaus zum Thema Papier: Es ist nahezu absurd. Fast alle Papierfabriken in Deutschland fahren auf niedrigsten Produktionsniveaus. Parallel dazu verleibt sich $MERC die Standorte Arneburg (Stendal) und Rosenthal am Rennsteig rechtlich vollständig ein.

Die Mineralölverabeitung läuft aus Unternehmenssicht in Deutschland schon seit Jahren auf einen Auslauf. Die Produktionsanlagen werden kostenneutral betrieben. Der Fokus liegt auf Energiediversifikation durch Chemikalien, wie beispielsweise Methanol oder Ammoniak, sowie Eigenstromversorgung für die Elektrolyseure.
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@Hannes_SK Meine Antwort auf deine Frage, was sich orientalische Unternehmen erhoffen: beispielsweise globale Einflussnahme, Schaffung von Bündnissen/Abhängigkeiten und letzten Endes auch schlichtweg Know-how. Denn eigentlich haben sie nur eines, vermeintlich unendliche Rohstoffvorkommen und dadurch wirklich unfassbar, fast endlos viel Geld (aus dem was gemacht werden will).
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Es ist natürlich nicht der schlechteste Wert und bietet auch Chancen ohne eine Übernahme.

Wer hier vor hatte einzusteigen, hat nun sogar die Chance auf schnelle Gewinne.

Gab letztes Jahr glaub eine gute Analyse im Deutschen Raum dazu.

Leider außerhalb meiner Kompetenz 🥶
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@Gerit Außerhalb deiner Kompetenz? Du wirst ja schonmal Bauschaum gekauft haben. Dann hattest du etwas handfestes von Covestro.😅

Ich habe auch schon eine Weile damit gerechnet und bin nun sehr auf die Reaktion der Politik gespannt. Es wäre für mich persönlich eine Bankrotterklärung, wenn man das ebenso weglächeln möchte, wie den Verkauf der Wärmepumpensparte von Viessmann.
Gelöschter Nutzer
1J.
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@ausgeklammert Die Weichen sind sowieso gestellt, dass China und USA eine bipolare Welt für Industrielle ausbilden werden. Doch deutsche Chemie-Firmen haben unschlagbare Patente und sehr gute Ingenieure, die einen Umbau auf dem europäischen Kontinent zumindest flüchtig erreichen dürften. Die Frage dahinter ist aber, wie die Gesellschaft sich wandeln dürfte im Bezug auf die Akzeptanz der Industrie.
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