Rohöl – Gold, das Zinsen zahlt. Never ending Story.
Kaum ein Jahrzehnt beflügelt die Energiemärkte derzeit so intensiv, wie es dieses Jahrzehnt schaffen wird. Die Gründe dafür sind vielfältig und doch recht einfach. Erneuerbare Energien schaffen eine gewisse Energieautarkie gegenüber den Rohstoffmärkten und damit einhergehender politischer Instabilität durch Konkurrenz.
Ein jähes Bild, welches wir mit der Rohölkommerzialisierung bereits im vergangenen Jahrhundert erfuhren. Selten prägte die Intensivierung einer Branche die Welt in ähnlicher Weise, wenn man von der Expansion des Internets absieht.
Doch, wie wird es weiter gehen?
Selten waren die Preise für Rohöl, insbesondere der Sorten WTI und Brent, so volatil. Wir erinnern uns an die Zeit der pandemischen Lage 2020. Es entstanden Horror-Szenarien durch verschiedene regulatorische Maßnahmen, wie Lockdowns oder gar völligen Shutdowns. Die Konjunktur bremste innerhalb kürzester Zeit massiv ab, die breiten Aktienmärkte fielen im Rekordtempo und damit einhergehend auch die Rohstoffe, wie auch Rohöl. Anders als bei Aktien wiederum, hilft eine Niedrigzinspolitik nur bedingt, weil der physische Rohstoff die klassische Preisstruktur nach Angebot-Nachfrage-Prinzip bewegt.
Diese Bewegung wurde von Allianzen durch eine radikalere Produktionsstrategie gebremst und führte daraufhin zu einer Verknappung, die derzeit durch internationale Konflikte und mangelndes Interesse an Explorationen weiter verschärft wird. Nicht zuletzt ist die internationale Schifffahrt im roten Meer ein großer Preistreiber von Panikkäufen. Schlecht für den Ottonormalbürger, weil die Preise auf die gesamten Lebenserhaltungskosten durchschlagen. Allerdings sehr gut für Investoren, die Anteile an Energieunternehmen besitzen. Selten haben Energiekonzerne, wie Shell $SHEL (-1,61 %) , Total $TTE (-2,14 %) , Chevron $CVX (+0,94 %) oder Exxon Mobil $XOM (+0,74 %) solche Gewinne erzielt und zugleich die Investitionsbereitschaft massiv erhöht.
Für die Aktionäre gehen damit auch tolle Dividenden und Aktienrückkaufprogramme einher. Für die Menschheit und die Wirtschaft ist es eine Chance, da sich Energiekonzerne bereits auf die Abwicklung des Rohölmarktes mit verschiedensten Strategien vorbereiten.
Zum einen, weil es das Pariser Klimaabkommen vorschreibt. Zum anderen, weil die internationalen Rohölreserven zur Neige gehen und die Exploration und Erschließung neuer Felder durch unterschiedlichste Auflagen kaum noch rentabel ist, wenn man von durchschnittlichen Preisen um die 50$ je Barrel ausgeht und darüber hinaus die regulatorische Bepreisung durch Steuern und Emissionszertifikate zielgerichtet erhöht.
Dennoch: Rohöl kam, um zu bleiben. Die Abhängigkeit der Staatsfinanzen einiger Länder birgt noch immer kontrollierte Potenziale, an denen westliche Investoren durch die internationalen Korrelationen partizipieren können. Eine Tatsache, die man dabei immer im Hinterkopf haben sollte: Rohöl zählt zu den kritischen Rohstoffen und beeinträchtigt somit auch nationale Sicherheiten und wirtschaftliche Grundlagen. Auch die Kopplung des US-Dollars an den Ölpreis sollte man in Relation bedenken.
Verschiedenste Prognosen prophezeien daher einen Ölpreis utopische Ölpreise. Die international wahrscheinlich anerkannteste Prognose verspricht im optimistischen Szenario 175$/Barrel (EIA), was einem Multiplikator von etwa 2,2 entspricht.
Parallel dazu steigen die Margen der Mineralkonzerne überproportional, weil die Skalierung keine lineare Einheit bildet, sondern im Zuge der Prozess- und Kostenoptimierung dem Skaleneffekt unterliegen.
Zusammenfassend kann man somit von einem weiterwachsenden Markt ausgehen. Obgleich verschiedenste Prognosen die Ölbranche vor einem Kollaps stehen, erscheint die weltweite Lage andere Tatsachen zu versprechen.
P.s. @AnonymousOfficial
Sollten hier Ähnlichkeiten zu anderen Artikeln der Plattform auftreten, ist das selbstverständlich nur eine Aneinanderreihung ungewöhnlicher Zufälle.
Und gern ein letztes Wort an die gesamte Community:
Das war mein wahrscheinlich vorletzter Beitrag.
Sollte dennoch noch jemand Interesse für alternative Investments bekunden, so könnte ich noch vom Projekt meines eigenen Energieparks (5 MW) berichten, sowie einer objektiven Berichterstattung der wirtschaftlichen Situation aus Sicht eines mittelständischen Unternehmens fernab der Presse und derer, die auch auf getquin Wirtschaft und Politik in einen untrennbaren Sog ziehen möchten.