Ich habe mir gestern den Investor Day von $PSNY (+2,44 %) (Polestar) angehört und möchte meine Eindrücke hier gerne mit euch teilen:
Zuerst einmal hat mich der neue CEO von Polestar, Michael Lohscheller, in dem Interview wirklich beeindruckt. Seine Vision und sein Enthusiasmus für die Marke und die Produkte waren deutlich spürbar.
Generell wurden mehrere Themen an dem Tag diskutiert:
- Plattformstrategie
- Veränderung der Vertriebsstrategie
- CO² Zertifikate
- Ausblick
Plattformstrategie:
Polestar plant, seine verschiedenen Plattformen zu harmonisieren und zukünftig auf einer integrierten Plattform aufzubauen. Das soll die Effizienz steigern und die Kosten senken. Das klingt für mich nach einem sinnvollen Schritt, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Für mich Positiv: die Fokussierung auf Kosteneffizienz und operative Verbesserungen, um den Cash-Burn zu reduzieren.
Vertriebsstrategie:
Interessant fand ich auch die Veränderung der Vertriebsstrategie. Polestar geht weg vom reinen Direktvertrieb und hin zu einem aktiven Verkaufsmodell mit mehr Handelspartnern (analog zu den großen Automobilkonzernen). Das Ziel ist es, näher an den Kunden zu sein und die Verkäufe anzukurbeln.
CO²-Zertifikate:
Das Thema wird dieses Jahr glaube ich besonders wichtig, da die EU mit Strafen in Milliardenhöhe droht. CO²-Zertifikate spielen eine wichtige Rolle für die Finanzierung von Polestar. Da Polestar emissionsfreie Fahrzeuge verkauft, erwirbt das Unternehmen CO2-Gutschriften, deren Wert in den verschiedenen Märkten politisch festgelegt ist. Diese Gutschriften haben einen finanziellen Wert, den Polestar wiederum in Zukunftsinvestitionen investiert. 2025 erwartet Polestar Einnahmen im dreistelligen Millionenbereich.
Ausblick:
Die Expansion war ebenfalls ein großes Thema. Obwohl sie bereits in vielen Märkten aktiv sind, konzentrieren sie sich 2025 auf Frankreich, einen der größten BEV-Märkte weltweit. Danach sollen weitere Märkte in Osteuropa, Lateinamerika und Südostasien folgen.
Außerdem haben sie den Polestar 7 vorgestellt, einen kompakten SUV, der in Europa hergestellt werden soll. Mit den Fabriken in den USA und Süd Korea versuchen sie in den einzelnen Märkten bedarfsgerecht zu produzieren und Zölle zu minimieren. Interessant fand ich hier zu erfahren, dass sie keine eigenen Fabriken planen, sondern ausschließlich das Modell der Auftragsfertigung in Betracht ziehen.
Zu den Finanzen wurde folgendes Verkündet:
Geplant ist ein Wachstum von 30 bis 35 % pro Jahr zwischen 2024 und 2027. Für 2025 peilen sie ein positives bereinigtes EBITDA an und für 2027 einen positiven Free Cashflow nach Investitionen.
Weitere Risiken sehe ich weiterhin bei der Notwendigkeit einer Eigenkapitalfinanzierung aufgrund hoher Cash Burn Rate von 100-120 Millionen Euro pro Monat.
Grundsätzlich ein spannendes Unternehmen mit tollen Produkten. Jedoch alles andere als ein sicheres Investment. Wer von euch ist bei #polestar dabei?